Organisationswissenschaft 16/17 Uni Köln Pfaff

Klausurinhalte zur Vorlesung Organisationswissenschaft

Klausurinhalte zur Vorlesung Organisationswissenschaft


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Flashcards 180
Students 11
Language Deutsch
Category Social
Level University
Created / Updated 24.01.2017 / 19.03.2024
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Transaktionsschwierigkeiten

•hohe Investitionskosten (asset specifity)


•hohe Komplexität/ unsichere Transaktion (uncertainty/complexity)

a. hoher Aufwand zur Beherrschung der Komplexität

b. Unsicherheit in Bezug auf Tauschpartner

c. Unsicherheit in Bezug auf die Stabilität der Rahmenbedingungen


•geringe Transaktionshäufigkeit (frequency)

Organisationsziele - Definition

Unter Organisationsziele verstehe ich hier die Zwecke, um derentwillen eine Organisation gegründet wird und deren Erfüllung die Organisation erreichen soll

Organisationsziel...

… bestimmen die zu erbringende Organisationsleistungen
… gelten als Richtschnur für die Organisationstätigkeit
… liefern den Erfolgsmaßstab
… dienen der internen und externen Selbstdarstellung
… rechtfertigen das Organisationshandeln

Organisationsziele, aber sie sind...

… sind nicht leicht zu ermitteln
… sind nur selten exakt definiert
… können vielfältig, dabei konkurrierend oder unvereinbar sein
… können offiziell und propagiert sein

Arten von Organisationszielen - Renate Mayntz

1. Kategorie
Ziel ist das Zusammensein der Mitglieder, ihrer gemeinsamen Betätigung und dem dadurch geförderten Kontakt
2. Kategorie
Ziel ist es auf bestimmte Personengruppen einzuwirken und diese zeitweise in die Organisation aufzunehmen
3. Kategorie
Ziel ist die Erstellung von Leistungen oder die Erzielung von Außenwirkungen

Arten von Organisationszielen - Charles Perrow

A.Offizielle Ziele

sind nach außen bekannt

werden öffentlich vertreten

sind meist abstrakt und/oder generell


B.Operative Ziele
tatsächlich praktizierte Ziele
offenbaren die Priorität der Organisationsträger

Stakeholder

Anspruchnehmer: Alle Akteure, die ein Interesse oder ein Anspruch an ein Projekt/Unternehmen haben

Nutzen des Organisationszieles nach MAYNTZ

„Das Organisationsziel bietet sich als geeigneter Ausgangspunkt der Organisationsanalyse an, weil es für das Geschehen in der Organisation richtungsweisend ist.“

Strukturell-funktionale Theorie

Für die soziale Einheit gelten Erfordernisse und Voraussetzungen,
denen entsprochen werden muss

Strukturell-funktionale Theorie

Nach Parsons sind formale Organisationen eine Unterform sozialer Systeme

Nach Parsons sind Organisationen ein Mittel zum Zweck.

Strukturell-funktionale Theorie

Parsons unterscheidet folgende Organisationstypen nach den Zwecken in der Gesellschaft:
1.) Organisationen, die der ökonomischen Produktion dienen (Adaptation): Industriebetriebe, aber auch andere Betriebe, die Service-Funktionen beinhalten. Aber in erster Linie geht es um ökonomische Interessen, die verfolgt werden.


2.) Organisationen, die sich im Bezug auf politische Ziele orientieren (Goal-Attainment): Regierungsbehörden, Banksystem.


3.) Integrative Organisationen (Integration): Konfliktlösungsorganisationen wie zum Beispiel politische Parteien, Kliniken, Krankenhäuser und Gerichte et cetera


4.) Musteraufrechterhaltende Organisationen (Pattern-Latency): Hierzu zählen Kirchen und Schulen sowie Universitäten und die Familie.

Organisationsstruktur

Der Output einer Organisation ist der Input für eine andere Organisation oder ein anderes System

Grenzwertfestlegung: Strategien

1.
Experte legt Grenzwert fest
2.
Wissenschaft legt Grenzwert aufgrund von Studien fest
3.
Unternehmen als Ganzes legt den Grenzwert fest
4.
Jede einzelne Abteilung legt den Grenzwert fest, und zwar auf der Basis des eigenen Geschäftsmodells
5.
3 oder 4 mit Unterstützung von internen Beratern oder Experten von außen

Ergebnisziele

Was wollen wir erreichen?

Prozessziele

Wie wollen wir es erreichen

Strukturziele

In welcher Form wollen wir es erreichen?

Throughput
Organisationsprozesse


Ablaufprozesse

Ablauforganisation

Änderung aufgrund sich wandelnder Umweltanforderung

Throughput

Verhalten


Nicht vollständig vorhersehbar (Widerstand)

Abweichung wegen Anpassung an Umwelt (bessere Passung durch informelles Verhalten)
= Grenzen der generellen Regelbarkeit

Technologieorientierte Typologie von Woodward


„Dimensionale Produkte sind solche, die von verarbeitenden Industrien produziert werden, wie z.B. Mineralöl, ihre Maßeinheiten sind Umfang, Kapazität oder Volumen.

Sie werden unterschieden von den integralen Produkten, wie z. B. maschinellem Werkzeug und mechanischen Hilfsmitteln, die in Fertigungsbetrieben hergestellt und einzeln gezählt werden können“

Einteilung der Produktion nach Woodward

Einzel- und Kleinchargenproduktion
Produktion von Einzelgüter nach Verbrauchererfordernissen
Produktion von Prototypen
Fabrikation von großen Geräten in Etappen
Produktion von Kleinchargen auf Kundenbestellung
Großchargen- und Massenproduktion
Produktion von Großchargen
Produktion von Großchargen am Fließband
Massenproduktion
Verarbeitende Produktion
Produktion von Chemikalien in Mehrzweckbetrieben
Dauerproduktion von flüssigen, gasförmigen und kristalline Substanzen“

Technologieorientierte Typologie von Perrow

„Perrow führte Woodwards Arbeit fort.(…) Er machte zwei Dimensionen aus.


(1)Die Anzahl der bei der Arbeit auftretenden Ausnahmefälle oder (bei nichtindustriellen Organisationen) das Ausmaß, in dem das zu veredelnde Material als uneinheitlich und variabel betrachtet wird; und

(2)wenn Ausnahmen auftreten, das Ausmaß in dem die Suche nach Lösungen bzw. die Problemlösungsprozesse in einer logischen und analytischen Weise gehandhabt werden oder die Variabilität des Materials erkannt und berücksichtigt wird.“

Technologieorientierte Typologie von Thompson

Unterscheidung von drei Typen:
Verkettungstechnologie – sie impliziert eine serielle Interdependenz in dem Sinne, dass Aktivität C erst ausgeführt werden kann nach Aktivität B, die ihrerseits nur erfolgen kann, wenn Aktivität A stattgefunden hat, usw;
•Beispiel dafür ist das Fließband im Industriebtrieb
Vermittlungstechnologie – sie erfordert standardisiertes Arbeiten mit vielen verschiedenen Klienten;
•z.B. im Telefon- und Postwesen
Intensivtechnologie – sie impliziert eine Vielfalt von Techniken, die Veränderungen bewirken sollen. Die Auswahl der Techniken wird durch die Rückkoppelung vom Objekt selbst bestimmt,
•etwa im Falle eines Elektroniklaboratorium, das ein neuen Produkt entwickelt und testet.

Klassifikation von Technologie-Messinstrumenten

  1. Komplexität und Diversität
  2. Unsicherheit oder Nichtvorhersagbarkeit
  3. Interdependenz

Technologie und Struktur - Komplexitätsthese

„Je größer die technische Komplexität, um so größer ist auch die strukturelle Komplexität.
Die strukturelle Reaktion auf technische Diversität ist die organisationale Differenzierung“

Technologie und Struktur - Unsicherheitsthese

„Je größer die technische Unsicherheit, um so niedriger ist der Grad der Formalisierung sowie auch der der Zentralisierung.“

Technologie und Struktur - Interdependenzthese

„Je höher der Grad der technischen Interdependenz, um so mehr Mittel müssen für die Koordination aufgewendet werden.“

Lean Management - schlanke Produktion

Umfasst Denkansätze, Verfahrensweisen und Methoden zur effizienten Organisationsgestaltung

Ziel: Vermeidung von „waste“ (Verschwendung)

Material,Personal, Zeit, Kapital, Raum

Lean Management - Ziel: Vermeidung von Waste


Vermeidung einer Überproduktion

Güter und Leistungen, die nicht unmittelbar gebraucht werden

Reduzierung von Zwischenlagern

Reduzierung von Wartezeiten (vorgelagerte Arbeit, die darauf wartet erledigt zu werden)

Abbau unnötiger Arbeitsschritte

Abbau unnötiger Bewegungen

Prinzipien - lean management


Pull- Steuerung
•Durchführung eines Auftrages geht von der Nachfrage aus
•kein Vorrat
•im Mittelpunkt steht nicht die Maschinenauslastung

Just-in-Time-Production
•Auf allen Produktionsstufen wird nur die Teile in den Mengen angefertigt, die tatsächlich auf der nächsten Produktionsstufe gebraucht werden

Kanban

richtige und notwendige Menge an Material

Push-Steuerung

Abarbeitung und Weiterleitung laut Arbeitsplan


Teamarbeit
nicht mehr Trennung von Kopf- und Handarbeit
Schaffung sogenannter „Fertigungsinseln“
Delegation der Verantwortung an die ausführenden Teams
Standardisierte Arbeitsschritte, Flexible Mitarbeiter

Kontinuierlicher Verbesserungsprozess
Einbezug der Mitarbeiter
Regelmäßiges Feedback

lean management im Krankenhaus

  • zielt auf Prozessoptimierung ab, keine überflüssigen Schritte, zielgerichteter und systematischer Vorgang

Effekte und Ziele - lean management

  • verbesserte Qualität und Sicherheit
  • verbesserte Verfarkeit der Leistungen
  • verbesserte Leistungsfähigkeit
  • mehr Dynamik

Organisationsstruktur

repräsentiert symbolisch das spezifische Gefüge der arbeitsteilig differenzierten Positionen und Rollen und ihre wechselseitige Verknüpfung. Sie ist das komplexe Resultat eines permanenten Prozesses verketteter Handlungen und Entscheidungen.

Dimensionen der Aufbauorganisation

  • Art der Arbeitsteilung
  • Art der Koordination
  • Verteilung von Entscheidungsrechten
  • Verteilung von Weisungsrechten

Arbeitsteilung

Arbeitsteilung ist die Zergliederung einer Gesamtaufgabe in Teilaufgaben

Spezialisierung

ist eine bestimmte Form der Arbeitsteilung, bei der Teilaufgaben unterschiedlicher Art entstehen. In diesem Sinne spricht man auch von einer Artenteilung, die der (...) Mengenteilung gegenübergestellt wird

  • führt zur Stellenbildung
  • Aufgaben werden einzelnen Orgamitgliedern zugeordnet

> Entstehung einer formalen Organisationsstruktur

Art der Spezialisierung/Abteilungsbildung

Abteilungsbildung nach Verrichtungen oder Funktionen


Abteilungsbildung nach Objekten/ Produkten bzw. Dienstleistungen:


Abteilungsbildung nach Kundengruppen oder Regionen

funktionale Organisation

verrichtungsorientiert

 

divisionale Organisation

objektorientiert

Konfiguration (Leitungssystem)

im Organigramm sichtbar

  • Einlinien- und Mehrliniensysteme
  • Linien- und Stabstellen
  • Projekt- und Produktmanagement
  • Gliederungstiefe und Leitungsspannen

Einliniensystem - Organigramm

jeder Mitarbeiter bekommt Anweisungen von nur einem Vorgesetzten

Fayolsche Brücke im Einliniensystem – kurzer Dienstweg

•Vorteil: klare Regelung der Unterstellungsverhältnisse und Vermeidung von Kompetenzüberschneidungen
•Nachteil: Länge der Kommunikationswege und Umständlichkeit der Entscheidungsfindung