Hundetraining
Markersignal und Basics
Markersignal und Basics
Kartei Details
Karten | 22 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 24.01.2017 / 19.07.2020 |
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Ist das Geräusch des Clickers ein Markersignal ?
Ja
Welchen Zwecke haben Markersignale ?
Sie übermitteln dem Hund (Empfänger) die Information was er zu erwarten hat
(Das ganze kann man mit einem Markerstift vergleichen, wo wichtige Stellen farblich MARKIERT werden)
Wie sollte das Markersignal sein ?
- Kurz (gut wahrnehmbar)
- Eindeutig (es muss sich von den Geräuschen Reizen die der Hund in der Umgebung hört unterscheiden)
Was kann als Markersignal verwendet werden ?
- Der Clicker
- Ein Wort (Zack, Top; Jep; Click; Toc; Zip etc.)
Am besten sind Worte, die nur aus einer Silbe bestehen
Können für taube Hunde auch Markersignale verwendet werden ?
Ja
- Daumen nach oben
- Blaue Tascehnlampe mit LED-Licht und auf den Boden leuchten
- Vibrationshalsband
Was ist klassische Konditionierung ?
Es gibt unkonditionierte Reize (UR) (zb. ein Knochen) - die lösen unkonditionierte Reaktionen aus (zb. speicheln).Dabei handelt es sich um unbewusste Reflexe, die ein Lebewesen NICHT steuern kann.Dann gibt es noch die neutralen Reize, welche beim Hund NICHTS auslösen.Sie sind einfach da und nicht wichtig.Man kann diese Reize zusammenführen.In Verbindung von einem UR wird immer eine unkonditionierte Reaktion ausgelöst.Nun taucht ein neutraler Reiz auf (der Mensch, welcher dem Hund den unkonditionierten Reiz Knochen bringt).Im Gehirn des Tieres entsteht nun eine Verknüpfung die etwas auslöst.Der neutrale Reiz wird zum konditionierten Reiz was eine konditionierte Reaktion bewirkt.Mit der Zeit löst das blosse erscheinen des Menschen der immer Futter gibt, das Speicheln aus.Pavlov hat dann vor der Futtergabe mit einer Glocke geklingelt was den Hunden das Futter ankündigte.Der Klingelton ist so zu einem konditionierten Reiz geworden welcher die konditionierte Reaktion (speicheln) auslöste.
Was geschieht bei der operanten Konditionierung nach Skinner (salopp) ?
Der Hund erhält Informationen aus der Umwelt und passt sein Verhalten an, weil er lernt: WAS LOHNT SICH FÜR MICH ? WAS LOHNT SICH NICHT FÜR MICH ?
Hier agiert der Hund bewusst
Nenne die 4 Quadranten der operanten Konditionierung.
- Positive Verstärkung Dem Hund wird etwas angenehmes hinzugefügt
- Negative Verstärkung Dem Hund wird etwas unangenehmes weggenommen
- Positive Strafe Dem Hund wird etwas unangenehmes hinzugefügt
- Negative Strafe Dem Hund wird etwas angenehmes weggenommen
Welches Wort fehlt am Ende des folgenden Satzes ?
Verhalten, das NICHT verstärkt wird ..........?
VERSCHWINDET
Wie könnte man netagive Verstärkung auch bezeichnen ?
Erleichterte Belohnung - weile es sich bei der Wegnahme von etwas Unangenehmem um eine Erleichterung handelt
Wie wirkt negative Strafe oder wie kann man sie auch bezeichnen (Wegnahme von etwas Angenehmem - oder etwas Angenehmes wird vorenthalten)
Frustrierend
Man könnte sie also auch Frustrierende Strafe nennen
Wie kann sich die Anwendung der negativen Strafe auf das Verhalten des Hundes auswirken ?
Die Anwendung der negativen Strafe bedingt, dass der Halter die Situation unter Kontrolle hat.
Erreicht der Hund nicht was er will, wird ihm etwas für ihn Angenehmes vorenthalten = negative Strafe.Dies erzeugt FRUSTRATION und kann infolge Erhöhung des Erregungslevels zu AGGRESSION führen.(Typisches Beispiel ist Picco bei seiner umgerichteten Aggression gegenüber Mina wenn er nicht zu anderen Hunden hin kann)
Der Hund fühlt sich definitiv nicht gut, wenn er Frustration erlebt
Andere Bezeichnung für positive Strafe ?
ÄNGSTIGENDE Strafe-
Dem Hund wird etwas hinzugefügt, dass ihn ängstigt oder erschreckt
BSP.: Mina zieht an der Leine und ich gebe einen heftigen Ruck mit der Leine:Einerseits erschrickt Mina andrereseits fühlt sie Schmerz und erreicht ist nichts.
Welche Nebenwirkungen haben positive Strafen im Hundealltag ?
- Die Regeln sind unter normalen Alltagsbedingungen kaum umsetzbar (Strafe muss IMMER erfolgen und in der passenden Intensität sowie mit korrektem Timing
- Meistens strafen wir den Hund wenn es UNS SCHLECHT GEHT und wir genervt sind
- Zu starke Strafe ängstigt den Hund - zu schwache Strafe nützt nichts
- Wie setze ich Strafe um ?
- Wie will ich vermeiden, dass Strafe irgendwelche negativen Auswirkungen hat ?
- Meistens beherrscht der Hund in diesen Fällen kein Alternativverhalten
- WOMIT VERKNÜPFT DER HUND DIE STRAFE ?
- Verknüpft er die Strafe nur mit seinem Verhalten ? Eher nicht, den der Hund lernt zu jeder Zeit
- Er kann Strafe mit Emotionen, mit dem Halter, mit zum Zeitpunkt der Strafe erlebtem aus der Umwelt verknüpfen etc.
- Mina nutzt die "Lücken des Systems" und vermeidet bestraft zu werden durch richtiges Verhalten ,wenn sie bei mir an der Leine ist, kaum ab der Leine jagt sie, weil ich sie nicht mehr unter Kotrolle habe und ich kann sie ja dann nicht strafen
- Strafen können Angst und Aggression auslösen
- Der Hund versucht, die Quelle unangenehmer Erfahrungen zu meiden
Was wird schneller und besser im Gehirn abgespeichert ?
A) positive Emotionen
B) negative Emotionen
B
Was steigert sich beim Hund beim erleben ängstigender Situationen ?
Das Erregungslevel und der Stress nehmen zu - vor allem wenn er keine Lösungsmöglichkeit oder einem Ausweg aus der ängstigenden Situation findet.
Chronischer Stress macht krank
Haushunde haben generell wenig Einfluss auf die Befriedigung ihrer Bedürfnisse.Sein Halter bestimmt ALLES.Ergo kann man sagen, dass der Hund KEINE Kontrolle darüber hat was er bekommt und was nicht.Kontrolle ist allerdings etwas was für ein Lebewesen eine ganz grosse Rolle spielt (es geht nicht um Manipulation und Kontrolle des Halters durch den Hund).
Was ist in diesem Falle mit Kontrolle gemeint ?
Die Wirksamkeit des EIGENEN Handelns
ICH möche,das der Hund zuverlässig auf meine Signale reagiert - ICH MÖCHTE KONTROLLE, den das fühlt sich gut an und gibt Sicherheit - Diese Kontrolle möchten Faro, Picco und Mina auch.Sie möchten wissen, dass IHR eigenes Verhalten zu etwas gutem führt und zu guten Konsequenzen führt.
Alle 3 möchte auch wissen, dass sie aus EIGENER KRAFT etwas unangenehmes abschwächen oder abstellen können.
Sehen sie keinen Ausweg aus einer schwierigen Situationen, geht es ihnen schlecht (wie bei den Menschen).Finden sie aber eine Lösung geht es ihnen sofort besser weil sie Kontrolle haben über ihr Verhalten
KONTROLLVERLUST IST DAS SCHLIMMSTE WAS PICCO; MINA UND FARO PASSIEREN KANN
Was wird druch ängstigende, positive Strafen ausgelöst ?
Der Hund erleidet Konrollverlust
Problemlösungsstrategien und Handlungsversuche scheitern in einer unangenehmen Situation
Der Hund weiss bei Bestrafung nicht, was er zu erwarten hat - daher geht es ihm äusserst schlecht und es führt zu Angst, Wut, Frustration und schlussendlich als Ergebnis zu AGGRESSION oder wir "züchten" erlernte Hilflosigkeit
Strafe ist im täglichen Leben NICHT zu vermeiden, wenn man die 4 Quadranten der operanten Konditionierung kennt.Zum Beispiel das Anleinen nach einem Freilauf ist enerseits das Wegnehmen einer positiven Sache (Freilauf wird beendet =negative Strafe) sowie das hinzufügen einer positiven Strafe (Anleinen)
Wie kann ich solche Strafen für den Hund erträglich machen ?
Ankündigung durch Warnsignal zium Bsp.: durch das Wort "fertig" oder vor dem ANleinen das Wort "Anleinen"
Ich gebe dem Hund durch ein (Warn-)Signal die Information, das jetzt etwas für ihn unangenehmes folgt, dadurch kann er besser damit umgehen
(Ankündigung von Sachen, welche nicht als ängstigende, positive Strafe in dem Sinne gelten solndern für Dinge, die notwenidg und unvermeidbar sind wie zb. Tierarztbesuch, das Schliessen der Autotür wenn der Hund drin ist etc.)
Dies ermöglicht dem Tier mehr Erwartungssicherheit und bedeutet weniger Kontrollverlust
Benutzen Tiere auch Strafe untereinander ?
Nein - sie verwenden sehr viele Warnsignale, denn ein Tier weiss nicht was Strafe ist.Hunde sind darauf erpicht, Konfrontation zu vermeiden.Es macht auch keinen Sinn, als Mensch Warnsignale des Hundes zu verwenden (zb. Knurren oder Beissen etc)
Der Hund weiss dass wir Menshen sind.
Was erreiche ich mit einem Markersignal (MS) ?
Mit dem MS wird mehr Verhalten verstärkt als ohne.
Der Hund zeigt ein Verhalten - ich gebe das MS und dann erhält der Hund die Belohnung - das ist der Verstärker.Alles was zwischen dem MS und der Belohnung geschieht wird ebenfalls verstärkt - weil der Hund zwischen dem MS und der Belohnung ebenfalls Verhalten zeigt.
Das MS verbessert die Frustrationstoleranz des Hundes
Ein MS löst OSITIVE Emotionen aus
Auf welchen 2 Ebenen arbeite ich beim Gebrauch einens Markersignales ?
- Emotionaler Ebene (der Hund fühlt sich gut in Erwartung von etwas gutem)
- Verhaltensebene (ich sage dem Hund: Ja das war richtig - jetzt kommt etwas gutes für Dich)