Soziologie

Begriffe aus der Soziologie

Begriffe aus der Soziologie

Pascale Kurz

Pascale Kurz

Kartei Details

Karten 42
Lernende 21
Sprache Deutsch
Kategorie Philosophie
Stufe Mittelschule
Erstellt / Aktualisiert 15.01.2017 / 24.11.2024
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Definition Soziologie

 

Soziologie ist die Wissenschaft von der sozialen Wirklichkeit, vom Zusammenleben und Zusammenwirken von Menschen

Gegenstand der Soziologie

Die Soziologie beschäftigt sich mit dem sozialen Handeln, den sozialen Gebilden und Strukturen, dem sozialen System und den sozialen Institutionen.

soziales Handeln

Mit sozialem Handeln ist jenes Verhalten bzw. Handeln gemeint, welches in irgendeiner Weise auf das Verhalten von anderen Menschen bezogen ist.

soziales Gebilde

Der Begriff "soziales Gebilde" bezeichnet eine soziale Einheit aus mehreren Personen, zwischen welchen soziale Beziehungen bestehen und soziales Handeln stattfindet. Mikrosoziologische Gebilde (z.B. Familie, Schule), Makrosoziologische Gebilde (z.B. Kirche, Gesellschaft)

soziale Struktur

Soziale Struktur bezeichnet das geordnete Gefüge und den geordneten Aufbau eines sozialen Gebildes. Soziale Struktur umschreibt erkennbare Muster und beobachtbare Regelmässigkeiten in einem Beziehungsgeflecht (z.B. Führungs- oder Kommunikationsstruktur) (Schule: Schulleiter, Lehrkörper, Schüler, Hausmeister)

Sozialstruktur

bezeichnet die Gliederung der BEvölkerung einer Gesellschaft oder einer Gruppe nach einem bestimmten Merkmal. (z.B. Altersstruktur oder Einkommensstruktur einer Gesellschaft)

soziales System

ist ein neuerer Begriff für das soziale Gebilde. Darunter wird die Ganzheit verstanden, die aus einzelnen sozialen Gebilden besteht, die untereinander in wechselseitiger Beziehung stehen und sich gegenseitig beeinflussen. (Interdependenz)

Gruppe

Die Gruppe ist das häufigste soziale Gebilde. Es sind mehrere Personen, die miteinander über einen längeren Zeitraum in einer Wechselbeziehung stehen, ein Wirgefühl entwickeln und sich durch ein gewisses Bewusstsein für ein gemeinsames Ziel oder gemeinsames Interesse auszeichnen

Institution

meint alle mehr oder weniger verbindlichen und in ihrer Form beständigen Ordnungs- bez. Verhaltensmuster von menschlichen Beziehungen. Institutionen haben folgende Funktionen: Sicherstellen der grundlegenden Bedürfnisse, gewährleisten von Verhaltenssicherheit und Orientierung in der sozialen Umwelt (z.B. Religion, Wirtschaft, Rechtssystem)

Organisation

ist ein zeitlich stabiles, strukturiertes soziales Gebilde bzw. System, welches aus verschiedenen Personen besteht und ein bestimmtes Ziel verfolgt. Organisationen sond damit soziale Gebilde, die unter anderem auf der Grundlage von Instutitionen aufgebaut sind (z.B. Kirchen, Betriebe, Gesetze)

Gesellschaft

ist ein makrosozialistisches Gebilde, das als eigenständige Einheit funktioniert und ein beständiges Ordnungs- bzw. Verhaltensmuster aufweist. Gesellschaft bezeichnet eine strukturierte Gesamtheit von räumlich vereint lebenden Menschen, die zur Befriedigung und Sicherstellung von sozialen Bedürfnissen zusammenwirken und sich durch eine gemeinsame Kultur auszeichnen.

Kultur

Umfassende Bezeichnung für das, was der Mensch im Gegensatz zur Natur selbst erschaffen hat, eine von ihm selbst geschaffene bzw. veränderte Umwelt. (Kultur als Produkt der Gesellschaft / Gesellschaft als Produkt der Kultur = Die Gesellschaft ist Erzeuger und Erzeugnis ihrer Kultur)

soziale Interaktion

bezeichnet das wechselseitige aufeinander bezogene Verhalten zwischen Menschen, die wechselseitig agieren und auf einander reagieren und sich dabei gegenseitig beeinflussen und steuern.

soziale Kommunikation

Darunter versteht man die Vermittlung, die Aufnahme und den Austasch von Informationen (Gefühle, Wünsche, Bedürfnisse) zwischen zwei oder mehreren Personen.

Handeln

bezeichnet jede menschliche Aktivität, mit welcher bewusst und überlegt ein bestimmter Sinn verbunden, ein bestimmtes Ziel berfolgt wird.

Werte

sind in einer Gesellschaft oder in einer ihrer Gruppen vorherrschende Vorstellung über das Wünschens- oder Erstrebenswerte. Sie bilden allgemeine Orientierungsmassstäbe für die Angehörigen der betreffenden Gesellschaft oder Gruppe.

soziale Normen

sind mehr oder weniger verbindliche Verhaltensvorschriften, die bestimmen wie die Werte einer Gesellschaft oder Gruppe zu erfüllen und zu befolgen sind. Sie regulieren das Tun und Lassen der Mitglieder der betreffenden Gesellschaft oder Gruppe.

KANN-Normen

Wenig verpflichtend. Es handelt sich dabei um Bräuche oder Gewohnheiten. Bei nichterfüllung erfolgt keine Bestrafung oder Ablehnung.

SOLL-Normen

Bestimmte Erwartungen ohne Rechtsregeln (z.B. Sitten) Bei nichterfüllung erfolgt Bestrafung und Ablehnung seitens der Mitmenschen.

MUSS-Normen

sind rechtlich festgelegt und für jeden verbindlich. Bei nichterfüllung  folgt von Gesetzes wegen eine Bestrafung wie beispielsweise eine Geldstrafe oder Gefängnis.

soziale Position

bezeichnet einen bestimmten Platz in einem sozialen Gebilde (bezieht sich auf den statischer Aspekt im Gegensatz zur sozialen Rolle, dem dynamischen Aspekt sozialen Handelns)

zugeschribene Position

Das Individuum hat die Position ohne eigenes Zutun erhalten (z.B Geschlecht, Alter, Hautfarbe)

erworbene Position

Das Individuum hat die Position durch eigenes Zutun erreicht (z.B. durch harte Arbeit eine berufliche Position erlangen)

Soziale Rolle

ist die Summe der Verhaltenserwartungen, die an eine soziale Position gestellt werden (dynamischer Aspekt sozialen Handelns). Träger einer sozialen Rolle geniessen durch ihre soziale Position einerseits das Vorrecht bestimmter Privilegien andererseits haben sie aufgrund ihrer Rolle gewisse Pflichten und Aufgaben zu erfüllen.

Rollendistanz

entsteht entweder durch role-taking oder role-making

Role-taking

Die Rollenerwartungen werden als Verhaltensaufforderung gesehen und erfüllt. Der Rollenträger empfindet die Rolle jedoch nicht als mit seiner Identität übereinstimmend. Das Role-taking ist also die Übernahme einer Rolle. Es bezeichnet die Fähigkeit, sich in jemanden hineinzusetzen und dessen Verhalten sowie Erwartungen zu antizipieren, um entsprechend zu handeln. Man sollte wissen, wie ein Individuum auf ein bestimmtes Verhalten reagieren würde, und sein eigenes Verhalten dementsprechend anpassen.

Role-making

ist die Rollengestaltung und meint die Möglichkeit die eigene Rolle aktiv zu verändern und zu gestalten

Rollendruck

Der Rollenträger empfindet die Erwartung, die an ihn herangetragenwerden, zeitweilig oder andauernd als Belastung.

Intrarollenkonflikt

Innerhalb einer sozialen Rolle stehen unterschiedlicche Verhaltenserwartungen zueinander in Widerspruch.

Interrollenkonflikt

Zwischen verschiedenen sozialen Rollen, die eine PErson inne hat, stehen unterschiedliche Verhaltenserwartungen zueinander im Widerspruch. 

Sozialisation

bezeichnet das Erlernen des sozialen Verhaltens, den Prozess in welchem der Mensch in der Gesellschaft bzw. in einer Gruppe handlungsfähig wird.

primäre Sozialisation

findet in den ersten drei Lebensjahren statt. Sie bildet die Voraussetzung für alle späteren sozialen Lernprozesse (Beeinflussung durch Eltern, enge Bezugsperson)

sekundäre Sozialisation

findet von drei Jahren bis einschliesslich dem Jugendalter statt. Dabei wird das in der primärem Sozialisation angelegte ausgebaut, verändert und weiter entwickelt. (Beeinflussung z.B. durch Kindergarten, Schule, Massenmedien)

tertiäre Sozialisation

findet im Erwachsenenalter statt. Sozialisation durch das Erfüllen von wichtigen Entwicklungsaufgaben im Erwachsenenalter.

Soziale Ungleichheit

die Bewertung von sozialen Differenzierungen/ Unterschiede hinsichtlich bestimmter Mermale. Die wichtigsten Dimensionen sozialer Ungleichheit sind Bildung, Beruf, Einkommen, Vermögen, Macht.

Soziale Mobilität

meint die Bewegung von Menschen zwischen sozialen Positionen.

Sozialer Status

meint die Stellung eines Menschen im Oben und Unten einer Dimension sozialer Ungleichheit.

erworbener Status

Status, den ein Mensch durch eigene Anstrengung und Leistung errreicht (Bildungs-abschluss, Berufsposition)

Übertragener Status

Status, den man von einer anderen Person übernommen hat

Soziales Prestige

meint das Ansehen einer Person oder Personengruppierung aufgrund des sozialen Status.