Bauverfahren

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Langue Deutsch
Catégorie Artisanat
Niveau Université
Crée / Actualisé 10.01.2017 / 03.01.2025
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Hochdruckinjektion muss auf folgende Bodenparameter eingestellt werden

  • Druckfestigkeit, E-Modul
  • Kohäsion, Scherfestigkeit
  • Kornverteilung, Kornaufbau
  • Permeabilität, Wassersättigungsgrad

Injektionsanwendungszwecke und -gebiete

  • zur Füllung von Hohlräumen
  • zur Verringerung der Durchlässigkeit
  • zerklüftetes, nicht standfestes Gebirge und Lockergestein
  • zur Erhöhung der Standfestigkeit durch Verkleben der Klüfte mit Injektionsmaterial
  • zum Aufbrechen und Verdrängen des Gesteins

Sicherungsmittel im Tunnelbau im Festgestein

Spritzbeton - Vorteile

  • Auftragen und Verdichten in einem Arbeitsgang
  • Betonieren ohne Schalung auch über Kopf
  • hoher Haftverbund mit dem Untergrund
  • verschiedene Schichtstärken in einem Arbeitsgang
  • beliebige Formgebung
  • frühes Aufbringen auch in Teilbereichen
  • biegeweich im Erhärtungsstadium
  • steif im ausgehärteten Zustand
  • kombinierbar mit Ankern, Bewehrung, Stahlbögen

konventionelles Trockenspritzverfahren - Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • geringe Gerätekosten
  • hohe Flexibilität bezüglich Förderleistung und -mengen
  • geringer Reinigungsaufwand
  • kein Materialverlust bei längeren Spritzunterbrüchen

Nachteile:

  • erheblicher Verschleiss der Dichtungen der Rotorspritzmaschinen
  • relativ geringe Spritzleistung pro Düse
  • hohe Energiekosten
  • Staubbildung bei Umschlag
  • durchschnittlicher Rückprall 20 - 30%
  • manuelle Dosierung der Wasserzugabe an der Düse

Einsatzgebiete für Trocken- und Nassspritzverfahren

  • Trockenspritzverfahren:
    • kleinere Querschnitte
    • häufige kürzere Arbeitsunterbrechungen
    • lange Förderwege
  • Nassspritzverfahren
    • hohe Förderleistungen
    • hohe Spritzbetonmengen
    • Einsatz von Spritzmanipulatoren (Dichtstromverfahren)

Rückprall bei günstiger Einstellung (senkrechte Wand)

  • Trockenspritzverfahren: 15 - 30%
  • Nassspritzverfahren - Dichtstromförderung: < 10%
     
  • Rückprall erhöht sich durch
    • Verwendung von Bewehrungsnetzen, Bögen, Blechen etc.
    • ungünstigen Spritzwinkel > oder < 90°

Ankersysteme

Stahlbogeneinbauten - Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Vorfertigung
  • sofortige Tragfähigkeit (hohe Normalkraft-Tragfähigkeit und hohe Biegesteifigkeit)
  • hohe Duktilität
  • flexible Anpassung des Ausbauwiderstandes (Bogenabstand)
  • nachträgliche Erhöhung des Ausbauwiderstandes durch zusätzliche Bögen möglich
  • Gleitverbindungen: kontrollierte Deformationen bei druckhaftem Gebirge ohne Beulen oder Knicken

Nachteile:

  • schwere Profile
  • schlecht handhabbar
  • geringe Flexibilität bei Veränderungen des Ausbruchquerschnitts
  • umfangreiche und aufwendige Anpassungen mit Spritzbeton bei Überprofil
  • Bestell- und Lieferzeiten

Sichern mit Verzugsblechen

in mässig standfestem, nachbrüchigem Gebirge oder teilweise rolligem Baugrund sofortige flächenhafte Abstützung durch Verzugsbleche im Zusammenwirken mit Ausbaubögen

Ladegerätegruppen

  • Radlader / Pneulader
  • Seitenkipplader
  • Fahrlader / Übersicht-Fahrlader
  • Tunnel- oder Stollenbagger
  • Universalladegeräte

Transportsysteme im Tunnelbau

  • Förderbänder
  • Gleisgebundener Transport
  • Dumper, LKW, Fahrmischer, Traktoren
  • Transport mittels Fahrlader bei kleinen Tunnellängen

Gründe für den Einsatz von Streckenbandanlagen

  • sehr wirtschaftliche Methode zur Förderung von Ausbruchmaterial bei sehr langen Stollen und Tunnel
  • geringe Staubentwicklung und niedriger Energieverbrauch während des Transports
  • kontinuierliche hohe Förderleistung
  • Trennung des Materialflusses im Querschnitt möglich
  • geringer Bedienungs- und Wartungsaufwand

Arten von Streckenbändern

  • stationäre Förderbänder: Fördereinheiten mit konstanter Länge, nicht verlängerbar
  • fahrbare Förderbänder: Fördereinheiten mit konstanter Länge, nicht verlängerbar
  • verlängerbare Streckenbänder mit Bandspeichern
  • Rohrgurtförderer

Bandsysteme im Tunnelbau

  • Streckenband mit Bandspeicher und mobiler Umlenkstation - Tunneltransport
  • Schleppbänder zur variablen Übergabe oder zur variablen Beladung von Zügen im Nachläuferbereich von TBM

Abstützung der Streckenbänder

  • Konsolabstützung mit Befestigung der Konsolen an der seitlichen Tunnelwand
  • Bandbrücken, die meist im Nachläuferbereich oder ausserhalb des Tunnels zur Zwischendeponie verwendet werden

Charakteristika von Wellenkantensenkrechtförderbändern

  • horizontaler Aufgabenbereich zur Übernahme des Fördermaterials, z.B. vom Streckenband
  • Vertikalförderung von der Aufnahme bis zur Abwurfhöhe
  • horizontaler Abwurfbereich

Streckenbänder / Stetigförderanlagen - Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • Verlängerung des Streckenbandes kann in den Vortriebsunterbrechungen des Wochenendes erfolgen
  • räumliche Trennung des Materialflusses möglich
  • geringe Anzahl von Arbeitskräften zur Bedienung und Wartung
  • hohe kontinuierliche Förderleistung
  • wartungsarm
  • geräuscharm

Nachteile:

  • hohe Investitionskosten

Gleisbetrieb - Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • energiegünstig in Bezug auf die Tonnenleistung pro Kilometer
  • relativ hohe Förderleistung pro Zug / geeignet bei zyklischen Vortrieben
  • geringere Personalintensität in Bezug auf die Tonnenleistung pro Kilometer
  • geringere Abgasbelastung der Tunnelluft
  • geringerer Verschleiss

Nachteile:

  • unflexibel durch die Ortsgebundenheit des Schienenbetriebs
  • geringes Steigvermögen
  • mögliche Behinderung des Baubetriebs durch die Gleise
  • Einbau / Unterhalt der Gleistrasse relativ teuer
  • spezielle Übergabe- und Ladeeinrichtungen erforderlich
  • Wagen müssen gebremst werden / Sicherheit
  • Ver- / Entsorgung durch unterschiedliche Züge \(\rightarrow \) Intervalle
  • langsam

Muldenkipper- bzw. Dumpertransporte - Vor- und Nachteile

Vorteile:

  • geringere Investitionskosten
  • auch ausserhalb des Tunnelbaus einsetzbar, damit bessere Gesamtnutzung
  • vielseitiger nicht ortsgebunder Einsatz
  • flexible, optimale Platzierung zur Minimuerung der Drehbewegung des Ladegeräts
  • gutes Steigvermögen
  • keine speziellen Lade- und Abladeeinrichtungen erforderlich

Nachteile:

  • höherer Energie- und Arbeitsaufwand pro Ladetonne
  • Abgasbelastung der Tunnelluft, damit stärkere Lüftung nötig
  • höhere Anforderungen an Tunnelsohle (Belastung)

Arten von Tunnelbohr- und Schildmaschinen

Tunnelbohrmaschinen TBM

  • Gripper-TBM (ohne Schild)
  • Aufweitungs-TBM (ohne Schild)
  • Einfachschild-TBM (mit Schild)
  • Doppelschild-TBM (mit Schild)

Technische und wirtschaftliche Problemkreise beim TBM-Einsatz

  • Abbaubarkeit des Gesteins
  • Verspannbarkeit der TBM-Gripper
  • Standfestigkeit und Verformung des Gebirges

Gripper-TBM

  • Einsatz als Vollschnittmaschine im Felstunnelbau
  • geeignet für alle Felsklassen, die eine Mindeststehzeit aufweisen (weitgehend standfest)
  • Bohrkopf mit Bohrkopfmantel und Staubschild
  • konventionelle Sicherung hinter dem Schildmantel mittels Bögen, Anker, Spritzbeton
  • Schutterung mittels Schöpfeinrichtung, Leitblechen und Förderband in der Mitte des Bohrkopfes

Einteilung der Gripper-TBM hinsichtlich des Verspannsystems

in Längsrichtung:

  • eine Verspannebene
  • zwei Verspannebenen

in Querrichtung:

  • Horizontalverspannung
  • Kreuzverspannung

Nachläufersystem (= Multifunktionsbrücke) einer Gripper-TBM

Logistische Einheiten:

  • Träger der Felssicherungsinstallationen
  • Träger der elektrischen und hydraulischen Installationen
  • Steuerungs- und Kontrollkabine
  • Träger der Materialübergabe und Speicher von Ausbruchmaterial
  • Träger der Enstaubung und Ventilation

Funktionale Bereiche - Separation der Materialflüsse, Lager- und Arbeitsbereiche in:

  • Vortriebsbereich TBM und primäre Felssicherung
  • Infrastruktur- und Sicherungsinstallationsbereiche
  • Sekundärer Felssicherungsbereich
  • Abdichtungszone
  • Sohleinbaustelle
  • Materialübergabe

Einfachschild-TBM

  • in nachbrüchigem bis gebrächem Gebirge bei vielen erwarteten Stützmassnahmen direkt hinter dem Bohrkopf
  • Vorteil einer Schild-TBM: geschlossener Ausbau im Schildmantel, ohne mit dem Gebirge in Kontakt zu kommen
  • Innenausbau mit vorgefertigten Tübbingen
  • Ringspaltverpressung mit Mörtel und Sand

Nachläufersystem einer Schild-TBM

Schutterung - TBM

  • erfolgt mittels eines Förderbands, das im Bohrkopf über eine Zwangsbeschickung beladen wird
  • Material wird im Übergangsbereich zwischen TBM und Nachläufer auf das Nachläuferband übergeben
  • Übergabe an den gleisgebundenen Transport wie auch an den Dumpertransport direkt über ein Bandbeladegerät oder über einen Zwischenspeicher (Bunker)

TBM - Vor- und Nachteile

  • wirtschaftlich bei langem Tunnel (Richtwert ca. 3000m)
  • kürzere Bauzeiten gegenüber Spreng- und TSM-Vortrieb
  • Sicherheit
  • Arbeitsplatzbelastung
  • statisch günstiges Kreisprofil
  • kaum Mehrausbruch und -beton durch Überprofil
  • gebirgsschonender Abbau, geringe Erschütterungen

Nachteile:

  • kreisförmige Querschnitte sind ca. 20 - 25% grösser als hufeisenförmige (Mehrausbruch). Zudem wird mehr Auskleidungsbeton für die Schale benötigt
  • Störzonen sind bei Gripper-TBMs problematisch, da kein Schutz der Maschine gegen hereinbrechendes Material
  • Bestell-/Montagezeit
  • Platzverhältnisse Installationsplatz
  • Bei Maschinen mit kleinen Durchmessern (3 - 4m) ist der Einbau von Ankern nur begrenzt möglich
  • starke Wasserzutritte können zum Verschlammen der Maschine führen \(\Rightarrow\) Betriebsstörungen
  • Variationen des Ausbruchquerschnitts sowie Aufweitungen sind nur nachträglich möglich
  • sehr hohe Investitionskosten
  • bei hochfesten, abrasiven Gesteinen entstehen hohe Werkzeugverschleisskosten sowie Enstaubungskosten (Quarz)

Schildmaschinen mit Teilschnitteinrichtung – SM-T

  • Schrämkopf oder Baggereinrichtung mit Teleskoparm und evtl. Hydraulikhammer
  • Am Umfang angeordnete hydraulische Vorschubpressen
  • Einbau von Tübbingen im Schutz des Schildschwanzes
  • Ladevorrichtung
    • Förder- oder Kratzband (nichtbindige Böden)
    • Förderschnecken (feuchte schluffige und tonhaltige Böden)

Evtl. Einbau von Bühnen

Vollschnitt-Vortriebsmaschinen – SM-V – Erddruckschilde

  • In nicht standfesten Böden eingesetzt
  • Für bindige Böden geeignet
  • Nichtbindige Böden nur mit Konditionierung
  • Sützmedium: Schneidrad und gelöster Boden (kein sekundäres Stützmedium nötig)
  • Bedingungen für Boden als Stützmedium:
    • Breiig bis weiche Konsistenz
    • Geringe Wasserdurchlässigkeit
    • Evtl. Homogenisierung des Bodens mit Konditionierungsmitteln

Vollschnitt-Vortriebsmaschinen – SM-V – Flüssigkeitsschilde

  • Bei setzungsarmen Vortrieben
  • Fast alle Lockerböden – besonders sandig-mittel-kiesige Böden
  • Stützmedium: sekundär, von aussen zugeführt; unter Druck stehende Suspension aus Wasser und Bentonit oder Ton
  • Einsatz ideal im innerstädtischen Bereich mit geringer Überdeckung

Flüssigkeitsschilde – Herausforderungen

  • Verstopfen der Förderleitungen / Pumpen
  • Anreicherung der Stützsuspension mit Abbaumaterial erfordert Separationsanlage
  • Separierung und Deponierung
    • Platzbedarf für Speicherbehälter, Separationsanlage, Bentonitaufbereitung
    • Hoher Energiebedarf
    • Umweltbelastung

Nachläufersysteme beim Schildvortrieb

  • Nachläufer
    • Ohne Sohlausbau
    • Mit Sohlausbau
  • Bestehen aus einzelnen Portalwagen (Transport- und Montageeinheit)
  • Tübbinge werden direkt befahren mit Gummibereifung oder auf Gleis-Konsolkonstruktionen
  • Systemwahl abhängig von Förderart

Zweck und Infrastruktur des Nachläufers beim Schildvortrieb

  • Leistungsversorgung der Vortriebsmaschine und der Nebenaggregate
  • Trafos, E-Motoren, Hydraulik-Pumpen, Hydraulik-Öltanks
  • Notstromaggregat
  • Tübbingzufuhr
  • Magazin und Werkstattcontainer
  • Verpressmörtel- und Bentonitsuspensionsversorgung
  • Frischluftlutte und Luttenspeicher

Infrastruktur der Entsorgung:

  • Förderpumpe und Leitungen zum Abtransport des Erdstoff-Flüssigkeitsgemischs
  • Versorgungsleitungstrommeln zum Verlängern von Elektro-, Wasser und Druckluftleitungen
  • Teleskoprohre zum kontinuierlichen Vorfahren während des Vortriebs und zur abschnittsweisen Verlängerung der Förder- und Rücklaufleitung

Infrastruktur der Steuerung

  • Steuerkabine
  • IT-Kontrolleinrichtungen und Steuerungskreisläufe

Schildschwanzdichtung

  • Abdichten des sich vorwärts bewegenden Schildes gegen die relativ steife Tübbingauskleidung
  • Schutz gegen hineindrückendes Grundwasser, Boden und Verpressmörtel

Vorschub- und Steuerpressen – Aufgaben

  • Geplante Kurven (Richrtung) fahren
  • Richtungskorrekturen durchführen
  • Notwendigen Anpressdruck für die Abbauwerkzeuge erzeugen
  • Notwendige Stützdruckkräfte für die Ortsbruststützung aufbauen
  • Neu eingebaute Tübbinge in Position halten

Pressvortrieb – Einsatzmöglichkeiten

  • Anwendung in fast allen Lockergesteinen mit oder ohne Grundwasser möglich
  • Besonders geeignet sind sandige, kiesige, bindige (tonige) Böden
  • Böden mit Findlingen erschweren den Vortrieb
  • Hohe Reibungskräfte im Fels, auch mit Bentonit oder Gleitschlämme schwierig reduzierbar
  • Grosse Setzungen in Fliessanden und Mooren, schwierige Steuerung; diese Bereiche durch Injektionen stabilisieren

Pressvortrieb – Zwischenpressstation erforderlich, wenn

Vorpresswiderstand übersteigt

  • Rohrdruckfestigkeit
  • Widerlagerwiderstand
  • Presskraft der Hauptpressen