Bauverfahren
Bauverfahren
Bauverfahren
Fichier Détails
Cartes-fiches | 213 |
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Utilisateurs | 25 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Artisanat |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 10.01.2017 / 03.01.2025 |
Lien de web |
https://card2brain.ch/box/20170110_bauverfahren
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Intégrer |
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HDI-Verfahren (Injektionen)
- Abteufen des Injektionsgestänges auf erforderliche Tiefe
- Auffräsen des Bodens mit rotierenden Schneidestrahlen und Vermischen des Bodens mit der Zement-Suspension
- Gleichzeitiges Hochziehen des Injektionsgestänges \(\rightarrow\) Säulen aus Gemisch von Zement, Wasser und Boden entstehen
- Durch Herstellung von sich überschneidenden Säulen entsteht Wand
Soil-Fracturing - Vorgehen
Boden durch Einpressen von Injektionsmittel verdichtet und planmässig sowie örtlich gezielt aufgerissen und verpresst - zweiphasiges Vorgehen:
- Bodenstabilisierung, -verfestigung, -verspannung
- horizontales Aufreissen und Hebung
Vorgehen:
- Injektionsbohrung abteufen
- Einsetzen der Verpressrohre mit Ventilöffnungen (Abstand 30-100 cm in Längsrichtung)
- Festsetzen des Verpressrohrs durch Mantelverpressung mittels Sperrmittel
- Lokal gezieltes Verpressen durch Ventilöffnung mittels Injektionslanze mit Packer (Manschettenverfahren)
- Phase 1: Verdichtung Boden vor allem in horizontaler Richtung
- Phase 2: Aufbrechen und Verdichtung/Hebung vertikal
- Ggfs. Spülen des Verpressrohrs zwischen Injektionsphasen
Arten von Untertagbauwerken
- Tunnel
- Schächte
- Kammern
- Leitungen
- Stollen
- Kavernen
Faktoren, die den Tunnelbau beeinflussen
- Gesteinsart
- Überlagerung
- Geländetopographie
- Tiefenlage der Felsoberfläche
- Primärspannungen
- Orientierung der Trennflächen und Schichtgrenzen zur Tunnelachse
Ablauf der Vortriebsklassifizierung
- Vorerkundung
- Karten
- Oberflächenerkundung
- Bohrungen
- Beschreibung des Gebirges
- qualitativ
- quantitativ
- Beurteilung des Gebirgsverhaltens
- Gefährdungsbild
- Risikoanalyse
- Geotechnische Berechnung und Einteilung Vortriebs- / Ausbruchklassen
- Sicherungstechnik
Grundlagen der Vortriebsklassifizierung
- Gebirgsfestigkeit
- Schichtung und Klüftung
- Wasser und Gas
- freie Stützweite im Quer- und Längsschnitt
- Grösse und Richtung des primären Gebirgsdrucks
- zeitliches Verhalten des Gebirges
- Form des Querschnitts
- Vortriebs- und Anisotropie-Richtung
- Überlangerungshöhe
- Ausbruchsicherung
- Sicherungsklasse SK
- Sicherungstyp ST
- Ausbaumassnahmen
- Ausbruchsicherung: sofortige Massnahme zur Wahrung der Arbeitssicherheit und der Standsicherheit sowie der Beschränkung der Verformungen des Gebirges im Bereich des ausgebrochenen Hohlraums in der Bauphase
- Sicherungsklasse SK: Klassierung der Ausbruchsicherung nach Art, Menge und Einbauort der Massnahmen - 1: unbedeutende Behinderung - 5: sehr starke Behinderung, T: Ausbruchsicherung mit Tübbingen
- Sicherungstyp ST: Vorbestimmte Massnahmen für die Ausbruchsicherung (Vorschlag für die Ausführung) für verschiedene Gebirgsverhältnisse und Bemessungssituationen
- Ausbaumassnahmen: sekundäre Massnahmen zur Wahrung der Standsicherheit und der Beschränkung der Verformungen des ausgebrochenen Hohlraums in der Bau- und Nutzungsphase - umfasst Ausbruchsicherung und Verkleidung
Einwirkungen auf Sicherung und Ausbau
- Auflockerungsdruck: entwickelt sich sofort mit dem Ausbruch
- Bildung von Gleitlinien im Lockergestein nach Ausbruch des Hohlraums
- Ausbreitung von Bruchflächen im Fels durch Klüfte und Schichtfugen
- Entstehung ganzer Bruchkörper
- echter Gebirgsdruck: entwickelt sich meist langsam bis Gleichgewicht Gebirgsdruck vs Verformung und Ausbauwiderstand erreicht ist
- Entstehung bei grossem Überlagerungsdruck
- massive Spannungsumlagerungen im umgebenden Gebirge nach dem Ausbruch des Hohlraumes
- plastische Verformung des Gebirges
- Verengung des ausgebrochenen Hohlraumes
- Quelldruck: ausgeprägte zeitliche Entwicklung über Wochen, Monate und Jahre
- Entstehung durch Wasseraufnahme von tonhaltigem (physikalischer Vorgang) oder anhydrithaltigem (chemischer Vorgang, bautechnisch viel kritischer) Gestein
- geht meist mit Sohlhebung einher
Vortriebsmethoden
- Konventioneller Vortrieb
- Sprengvortrieb im Fels - SPV
- Maschinenunterstützter Vortrieb im Lockergestein - MUL - Bagger mit Löffel
- Maschinenunterstützter Vortrieb im Fels - MUF - TSM, Bagger mit Reisszahn
- Maschineller Vortrieb
- TBM im Fels
- offen
- im Schild
- Schildmaschinen im Lockergestein
- Vollschnitt
- Teilschnitt
- TBM im Fels
Charakteristiken eines Tunnelbaggers
- Einsatzgebiet:
- Lösung und Reissen des Lockergesteins sowie stark zerscherten und verwitterten Fels in der Ortsbrust
- Putzen der Laibung, Ortsbrust und Paramente beim Kalotten- und Vollquerschnittsvortrieb
- Baggerlöffel um Längsachse hydraulisch drehbar, um profilgenau ausbrechen zu können
- Umrüstung auf Hydraulikhammer bzw. -meissel bei Findlingen oder lokalen harten Einlagen
- Umrüstung auf Schrämkopf bei verbackenen Lockergesteinseinlagerungen möglich
- Hydraulikbagger mit Felslöffel
Tunnelvortriebsmaschine ITC - Universallade- und Abbaugerät
- Einsatzbereich: enge Tunnelquerschnitte bei denen kaum Möglichkeiten für Wende- und Drehbewegungen von Ladegeräten bestehen
- Multifunktionsgerät: Abbau und Laden
Funktionen der Teilschnittmaschine TSM
- Abbau der Ortsbrust (Lösen des Materials) mittels Schrämkopf
- Aufnehmen des gelösten Materials mittels Ladeeinrichtung
- Fördern des aufgenommenen Materials mittels Stetigförderung zur direkten Beladung von Transportfahrzeugen oder sekundären Stetigförderanlagen
Einsatzbedingungen für Teilschnittmaschinen TSM
- mittlere Gesteinsfestigkeit 50 - 80 N/mm^2 (wirtschaftliche Grenze bei 120 N/mm^2)
- kurze bis mittellange Tunnel (ca. < 3 km) im "Weichgestein"
- Tunnel mit variablen Querschnitten
- Bearbeitung von Tunnelquerschnitten von 10 - 65 m^2 mit Breiten bis 10m und Höhen von 7.5m
- Projekte mit einem schnellen Starttermin wegen der relativ kurzen Mobilisationszeit
- Projekte, in denen Sprengvortrieb bedingt durch die Erschütterungen nicht erlaubt ist und die Tunnellänge für TBM-Systeme noch zu kurz ist
TSM - Vorteile beim Längsschneidkopf
- einfachere Meisselanordnung, da identische Schnitt- und Rotationsrichtung
- geringeres Überprofil als Querschneidköpfe, da punktgenauere Führung des Kopfes
- geringerer Meisselverschleiss gegenüber Querschneidköpfen
TSM - Vorteile beim Querschneidkopf
- meist zwei Schrämköpfe quer zur Längsrichtung des Auslegerarms
- Schnittrichtung ist zur Irtsbrust gerichtet
- höhere Stabilität der TSM
- Hauptkraftrichtung in Längsrichtung der TSM gerichtet
- weniger empfindlich bei wechselnden Gesteinsbedingungen und Gesteinsfestigkeiten
- effizientere Nutzung der Schichtung des Gebirges
- meist ein weiteres Anwendungsspektrum als Längsschneidköpfe
Nachteil: verursacht im Regelfall grösseres Überprofil als Längsschneidköpfe
TSM - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- erschütterungsarmes Arbeiten (Wohnbebauung)
- anpassungsfähig an sich verändernde Querschnitte und Gebirgsverhältnisse
- Zugänglichkeit der Ortsbrust bei zusätzlichen Sicherungs- und Wasserentspannungsmassnahmen
- kontinuierlicher Arbeitszyklus: Abbauen, Schuttern, Fördern
- profilgenauer Ausbruch
- gebirgsschonender Ausbruch
Nachteile:
- wirtschaftliche Abbaubarkeit nur bei geringer bis mittlerer Gesteinsfestigkeiten
- hoher Verschleiss an Meisseln
- aufwendige Massnahmen zum Entstauben der Luft sowie zur Bewetterung
- meist langsamer als Sprengvortrieb
- "Verbacken" des Schrämkopfes bei kohäsiven Böden
Sprengvortrieb - Bohren
- genügende Anzahl von Bohrlöchern zur Aufnahme des Sprengstoffs notwendig
- durch richtige Anordnung kann Ortsbrust in festgelegten Abschlagstiefen gelöst werden
- Bohrlochdurchmesser in Bereichen von ca. 45 - 127 mm
- Bohrlochlängen je nach Tunnelquerschnitt und Standfestigkeit / Gefährdungsbild ca. 2 - 5 m
Sprengvortrieb - Arbeitsschritte nach dem Bohren der Sprenglöcher
- Bohrloch freiblassen und prüfen
- Laden des Bohrlochs mit Sprengstoff und Zündmittel
- Zündsystem anbringen (Zündkreis installieren und Zündmittel mit Zündübertragung verbinden)
- Verdämmen
- Zündkreis prüfen
- Zünden
Unterschied zwischen Explosion und Detonation
- Explosion:
- schlagartig verlaufende chemische Reaktion eines brennbaren Stoffes mit Sauerstoff unter Freisetzung hoher Energie
- kann nur ablaufen, wenn drei Faktoren zusammenkommen:
- brennbarer Stoff
- Sauerstoff
- Zündquelle
- Detonation:
- Explosion, bei der die Ausbreitung der chemischen Reaktion im Sprengstoff mit einer Stosswelle gekoppelt ist
- es handelt sich um einen Verdichtungsstoss, der Druck und Temperatur stark erhöht
Bauhilfsmassnahmen und Ausbruchsicherungen
- Bauhilfsmassnahmen
- Spiesse
- Rohrschirm
- Jetting
- Injektionen
- Gefrierverfahren
- Ortsbrustsicherungen
- Ausbruchsicherung
- Anker
- Netze
- Spritzbeton
- Stahleinbau und Verzug
- Tübbinge
Einordnung der Massnahmen für Locker- und Festgestein
- Lockergestein:
- Vorpfändung mittels Verzugsblechen und Kanaldielen
- Spiess-, Rohr-, HDI-Schirme (u.a. auch Ortsbruststabilisierung)
- Setzungsstabilisierungsinjektionen
- Gefrierschirme
- Festgestein (gebräch):
- Spiesse
- Rohrschirme
- Kluftstabilisierungsinjektionen
Schirmgewölbesicherung
- Tunnelbauverfahren, die durch systematisch vorauseilende Sicherungsmittel die Ortsbrust und das nach dem Ausbruch freistehende Gewölbe st¨tzen bis die konventionelle Gewölbesicherung aus Bögen, Spritzbeton und/oder Ankern nachgeführt wird
- zudem muss meist auch gleichzeitig die Ortsbrust durch das vorauseilende Gewölbe vom Silo- bzw. Bruchkörperdruck abgeschirmt werden
Spiesse - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Setzen der Spiesse mit normalem Bohrjumbo mit einer Ankersetzeinrichtung
- Einsetzbar im gebrächen Gebirge (aufgrund der Gesteinsfestigkeit ist das Einbringen von Verzugsblechen hier oft nicht möglich)
- relativ schnell einbaubar (wie Anker)
- in Längsrichtung ist das Widerstandsmoment der Spiesse vernachlässigbar, jedoch wird das gebräche Gebirge bewehrt (vernagelt), so dass das Gebirge um den Ausbruch einen standfesten Ring bildet
Nachteile:
- relativ kurzer Wirkungsbereich (ein bis maximal zwei Abschlagslängen von ca. 80 - 120 cm)
- Nicht im Lockergestein mit auslauffähigen Böden (geringer Kohäsion) verwenden
Rohrschirmgewölbe - Vor- und Nachteile
Vorteile:
- Haupttragwirkung in Tunnellängsrichtung - als elastisch eingespanntes "Pfahlgewölbe" in Tunnellängsrichtung
- Minimierung von Auflockerungen und damit einhergehenden Setzungen
- lagegenaue Durchörterung von zerklüftetem Festgestein, Findlingen und Lockergestein
- Verpressen des Rohrschirms verfestigt das umliegende Gestein, Doppelrohrschirme erhöhen Widerstand
- Vortrieb direkt unterhalb von Fundamenten möglich
Nachteile:
- nicht auf grosse Einzellasten ausgelegt
- Bohren im "Sägezahn", d.h. erhebliches Überprofil (muss verfüllt werden) und variierende Geometrie der Ausbruchsicherung
- zeitaufwendig in der Herstellung
Herstellungsablauf eines Jetting-Gewölbes im Lockergestein
- Herstellung des Jetschirmes im Pilgerschrittverfahren
- Ortsbruststabilisierung
- Vortrieb - sequentieller Ausbruch in kleinen Abschnitten und nachfolgende Sicherung + Ringschluss mit temporärem oder permanentem Beton- oder Spritzbetonsohlgewölbe
Anforderungen an den HDI-Schirm
- Standsicherheit des Gewölbes während allen Phasen des Vortriebs (Gefährdungsbild Tagbruch)
- Standsicherheit der Ortsbrust in den Vortriebsphasen
- Begrenzung der Oberflächensetzungen sowie der Setzungsdifferenzen zur Sicherstellung der Umweltverträglichkeit und Verhinderung von Folgeschäden und -kösten
Tragwirkung des Jetschirmes - HDI
- In Querrichtung durch Ausbildung eines Druckgewölbes
- Zusammenwirken von Baugrund, Jetschirm und Sicherung rechnerisch nur näherungsweise modellierbar
- Eingangsparameter weisen eine relativ grosse lokale Steubreite auf:
- Baugrundeigenschaften
- Entwicklung der Festigkeits- und Verformungseigenschaften der Jetsäulen
- Querschnittstoleranzen, Form und räumliche Lage der Jetsäulen
Faktoren für die Standsicherheit der Ortsbrust
- Form und Grösse der Ortsbrust
- Material- und Festigkeitseigenschaften des Baugrundes
- Grundwasserverhältnisse
- Stützmassnahmen
Zusätzliche Massnahmen für die Stützung der Ortsbrust
- Stützkern
- Anker mit und ohne Verbaukappen
- konventionelle Injektionen
- Jetsäulen