Markenmanagement
Markenmanagement Malär HS2016
Markenmanagement Malär HS2016
Kartei Details
Karten | 193 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Marketing |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.01.2017 / 02.05.2021 |
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Was sind die 4 Ansätze der Markendefinition
1. rechtlicher Ansatz (Schutz, "Marke dient zur Unterscheidung", "Wörter, Buchstaben, Zahlen, bildl. Darstellungen, dreidm. Form oder Verbindung dieser oder mit Farben")
2. objektbezogener (Merkmalskatalog-> was muss Marke erfüllen damit sie eine Marke ist: "Fertigware" früher, heute auch DL/Güter/Person/Region, grosser Absatzraum, kennzeichnendes Merkmal/Marke, einheitliche Aufmachung)
3. anbieterorientiert/erfolgsorientiert/Management-Ansatz ("Bündel typischer Marketinginstrumente des Anbieters" z.B. Werbung, Kundengewinnung durch systematischen Marketingmix -> Markenwert, wie die 4 P's eingesetzt werden pro U.)
4. nachfragebezogener/wirkungsorientiert (aus Konsumentensicht, "alles was Konsument als Markenartikel bezeichnet ist ein solcher", =Vorstellung des Kunden über Angebot des U., entscheidend: positive Wirkung beim Abnehmer z.B. Bekanntheit)
3.&4. heute am wichitigsten
Erkläre den integrierten Ansatz der Markendefinition
Zuerst ist eine Leistung (Innovation, Immitation etc.) noch keine Marke
Dann wird Branding gemacht und die Leistung wird zur Marke, dabei muss gesetzlich die Marke erstellt werden und geschützt werden, Eintragung im EIGE
Die Marke hat eine psychologische Wirkung (Bekanntheit, Image) und eine Verhaltenswirkung (Kaufabischt, Weiterempfehlen)
Die U. muss die Marke auch einsetzten und eine Strategie haben dafür
Der Output davon ist dann Umsatz, Marktanteil etc.
Zusammenfassende Definition von Marke, Zus'fassung der Ansätze
Name, Begriff, Zeichen, Symbol, Gestaltungsform oder Kombination davon
Image Differenzierung, Präferenzbildung
Definition Markenführung
kurz- und langfristige Entscheidungen
einer markenführenden Institution
Ziel: Leistung als Marke aufbauen, im Markt durchsetzen, und so Ziele erreichen
Was sind die drei Perspektiven der Markenfunktion?
Markenführer/-Hersteller: Qualitätssignal, Differenzierung, Präferenzbildung und Kundenloyalität, Markteintrittsbarrieren schaffen, Preispremium, Plattform für neue Produkte, Wert des U. steigern
Absatzmittler/Handel: Absatzrisiko mindern, Imagetransfer, eigen Beratungsaktivitäten verringern
Konsument: Orientierungshilfe, einfachere Informationsaufnahme- und verarbeitung, Qualitätssignal, Risikoreduktion, Erlebniswert, Selbstdarstellung
Herausforderungen der Markenführung
1. man muss über alle Kanäle gleich auftreten -> Glaubwürdigkeit, Authenzität
2. MA als Markenbotschafter motivieren
3. sich klar von den Konkurrenten abgrenzen
zukünftige Trends welche Markenführung beeinflussen werden:
1. neue Technologien (müssen miteingebunden werden)
2. Unternehmensmarke nutzen auf Vermarktungsebene
3. Social Media
Entlang der Markenführung gibt es versch. Touchpoints
Nenne die 4 Phasen und je 2 Beispiele für Touchpoints
1. Vorbereitung
2. Anbahnung (PR, TV, Social Media, Promotion)
3. Abschluss (Shop, Website)
4. Realisierung (Mail, Kundenkarte)
Eintragung im Markenregister
in CH: EIGE, nationale Marken mit Schutz in CH
international: in Genf beim WIPO, international gültig
spielt die Produktkategorie eine Rolle?
ja, ich kann nur gegen eine Marke vorgehen die ähnlich ist wie meine, wenn sie in gleiche kategorie fällt
kann eine Marke weitergegeben werden?
ja, und man kann gegen identische oder verwechselbare drittzeichen vorgehen
Was kann als Marke geschützt werden?
Grundsätzlich: alles, was grafisch darstellbar ist
es gibt zweidimensionale, dreidimensionale und akkustische Marken
Wörter, Buchstaben(Kombinationen), Zahlen(Kombinationen), Slogans, Tonfolgen
Was darf nicht als Marke geschützt werden?
- Gemeingut
- Formen
- irreführende Zeichen (z.B. Goldart für Plastikschmuck)
- Zeichen welche gegen öffentl. Ordnung oder Sitten verstossen
Wie geht man beim Eintragen einer Marke vor?
1. Recherche (schauen was es schon gibt, selber machen, wird nicht gemacht!)
2. Hinterlegen
3. Hinterlegungsbescheinung
4. Eingangsprüfung
5. formelle und materielle Prüfung (Prüfen ob Marke andere Rechte oder andere Marken verletzt)
6. nationale Eintragung
7. Publikation
8. Eintragungsbescheinung
9. Widerspruch (andere Marken haben 3 Monate Zeit sich zu wehren wenn sie sich bedroht fühlen)
Auswirkungen der Markenpiraterie (4)
1. auf Konsument (gesundheitliche Schäden, wirtschaftliche Schäden, enttäuschte Qualitätserwartung)
2. auf Marke (Entwertung der Marke, keine Qualitätsgarantie, Vertrauens- Prestige- und Wertverlust)
3. auf Unternehmen (Umsatzeinbussen, Marktanteile verlieren, Haftung wegen unterlassener Pirateriebekämpfung, Gewähleistungs- und Haftungsansprüche (Käufer von Fakes klagen Hersteller an, ist teilweise schwer zu widerlegen z.b. bei Nahrungsmitteln))
4. auf Wirtschaft (Verlust Arbeitsplätze, Steuerausfälle, Missachtung Arbeitsschutz, Investitionsklima schlecht (Investoren investieren nicht gerne wenn Land nicht fähig ist seine Gesetze durchzusetzen))
ist z.b. kuma anstatt puma strafbar?
nein nicht unbedingt, kommt auf richter an
aber wenn auf name und gestaltung stark verwechslungsgefahr besteht dann schon klagbar
Was sind die 3 Phasen des Managementprozess der Markenführung?
1. Strategisches Markenmanagement
2. Operatives Markenmanagement
3. Markencontrolling
Was gehört zum strategischen Markenmanagement?
1. Markenstrategie
2. Situationsanalyse & Markenziele
3. Markenidentität
4. Markenpositionierung
Was gehört zum operativen Markenmanagement?
1. externe Markenführung
2. interne Markenführung
Was gehört zum Markencontrolling?
1. externe Markenerfolgsmessung
2. interne Markenerfolgsmessung
Woraus setzt sich die Markenarchitektur zusammen?
1. Markenportfolio (sämtliche Marken welche das U. besitzt, gibt Auskunft über Breite und Tiefe des Produktangebots der Marke, Synergien ausschöpfen, Budget verteilen)
2. Markenhierarchie (zu welcher Ebenen des U. die Marke gehört)
Tiefe und Breite Markenstrategie
Breite: wie viele Produkte unter einer Marke vertrieben werden
Tiefe: Wie viele Marken in einem Leistungsbereich angeboten werden
Was sind gängige Ebenen der Markenhierarchie:
Unternehmen
Geschäftsfelder
Produktgruppe
Produkt
auf all diesen Ebenen können versch. Marken zum Zug kommen
Markenarchitektur braucht man, um die einzelnen Marken zu vergleichen/unterscheiden/analysieren.
Grundlage für die Markenarchitektur ist die Markenarchitekturstrategie.
Was ist Markenarchitekturstrategie?
- langfristiger Verhaltensplan
- zur Führung des gesamten Markenportfolios
- die Führung von versch. Marken des Portfolio wird aufeinander abegestummen
Ziel: Synergieeffekte und Eigenständigkeit der Marken
Welche Strukturen von Markenportfolios gibt es?
- Dachmarkenstrategie
- Familienmarkenstrategie
- Einzelmarkenstrategie
Was ist eine Dachmarke?
sämtliche Produkte des Unternehmens werden unter der gleichen Marke geführt
ist gut weil Aufwand gemeinsam getragen wird und Marken gegenseitig von einander profitieren (Goodwill, Image), einfachere Einführung neuer Produkte, Aufwand zur Suche nach schutzfähiger Marke entfällt
aber kann auch schlecht sein weil es ist schwer ein Image aufzubauen bzw. eine spezifische Positionierung ist nicht möglich, man kann sich nicht auf einzelen Zielgruppe fokussieren, Flops und Skandale werden auf andere Produkte übertrage, klare Profilierung ist schwierig
v.a. bei DL
Was meint die Einzelmarkenstrategie?
einzelne Produkte werden unter einer eigenständigen Marke geführt
z.B. Ferrero bleibt im Hintergrund aber es gibt die Marke Kinder Überraschung, Giotto etc.
kann gut sein, weil so neues Produkt nicht mit altem Skandal verbunden wird und man sich ganz neu positionieren kann und weil man sich den Kunden so besser anpassen kann
aber Einzelmarken tragen hohe Investitionen den Aufbau der Marke alleine
v.a. bei Konsumgüter
Um zu entscheiden, ob man pro Segment mehrere Marken anbieten soll oder nicht, muss man die Eigenschaften von Mehrmarkenstrategien kennen. Diese sind:
Unternehmen biete auf Produktmarkt parallel mehrere Marken an (zu einem Produkt! z.B. Waschmittel)
diese sind sachlich-funktional oder emotional oder in der Ausgestaltung unterschiedlich
und treten getrennt auf im Markt
und werden im U. organisatorisch getrennt geführt
Wieso gibt es Mehrmarkenstrategie?
mehrere Segmente ansprechen z.B. Auto: Luxus, Mittelklasse und Kleinwagen
ausgerichtet nach Alter, demografischer Lage, Lebensstile, Nutzeneinstellungen etc.
Welche Ausprägungen von Markenstrategien gibt es? Abdeckung/Bedienung/Berücksichtigung unterschiedlicher...
1. Preislagen (Wein)
2. Bedürfnisse (Butter laktosefrei und nicht-laktosefrei)
3. Distributionskanäle (migros/coop)
4. länderspezifischer Spezifikationen (surf in CH/kuner in DE)
-> also pro einer dieser 4 kategorien mehrere produkte
Was sind die 2 zentralen Anforderungen wie Mehrmarkenstrategie umgesetzt werden soll:
1. Prägnanz, jede einzelne Marke muss bekannt sein
2. jede Marke muss sich differenzieren können
Bsp. Henkel: versch. Waschmittel und jedes hat eigene Marke und steht für andere Eigenschaften
Chancen von Mehrmarkenstrategien
1. Kundenbindung (weil besser auf Kunden eingegangen werden kann)
2. Marktabdeckung
3. Wettbewerbsposition (wenn ich schon mit vielen Produkten am Markt bin ist es für Konkurrenz schwieriger einzutreten)
4. Markenwechselverhalten nutzen (innerhalb des gleichen Unternehmens wechselt der Kunde seine Marke)
5. Marktrisiko streuen
6. Aktionsflexibilität ist höher (z.B. Eintritt in neues Land dann kann man sich überlegen welche meiner Marke da am besten reinpasst)
7. Marktdruchdringung
8. Regalplatzplätze ausgeweitet im Laden
Risiken Mehrmarkenstrategie
1. Zugang zum Handel schwieriger, wenn man viele Marken hat, weil der Handel nur begrenzt anbieten kann
2. Marken müssen auf einander achten wenn sie etwas tun z.B. umpositionieren - weniger flexibel in Gesamtmarkenstrategie (z.B. Farbe soll geändert werden aber geht fast nicht weil sonst zu ähnlich wie anderes Produkt und es dann nicht differenziert wäre)
3. Kosten Vermarktung, Produktion, Organisation können nicht immer aufgeteilt werden
4. suboptimale Segmentbildung
5. Kannibalisierung
Was ist eine Markenallianz?
Es ist eine Kombination von Marken
Sie kann extern oder intern sein
extern: es werden Marken kombiniert welche unterschiedlichen Eigentümern/Unternehmen gehören bzw. mind. zwei selbstständige Marken treten gemeinsam auf
Welche Formen von Markenallianzen gibt es?
Co-Promotion (gemeinsame Werbe-/Sammelaktionen z.B. McDonalds und Disney, wichtig: nur über beschränkten Zeitraum)
Co-Advertising (gemeinschaftliche Werbeaktivität, wichtig: nicht neues Produkt sondern lediglich gemeinsam werben z.B. Empfehlung von Bügeleisen zur Verwendung von Ariel)
Co-Branding (horizontaler Zusammenschluss)
Ingredient Branding (vertikaler Zusammenschluss von Marken)
Mega-Brands (Zusammenschluss einer Reihe von Marken zu einer Supermarke z.B. Star Alliance verkörpert viele versch. Fluggesellschaften und koordiniert alles)
Unternehmenskooperation/Joint Ventures (2 Unternehmen werden zusammengeführt, muss alles unter einem Dach kombiniert werden z.B. Sony + Ericson)
je weiter nach unten desto intensiver die Zusammenarbeit
Was ist Co-Branding
mehrere Marken versch. Eigentümer kooperieren LANGFRISTIG miteinander
es entsteht ein neues Produkt/neue Leistung, neues Segment
sind eigenständig vor und während der Allianz
Beispiel: Milka, Kooperation mit Daim, Philadelphia, Jacobs
Chancen von Co-Branding
- Kundenbindung (Hemmschwelle für Probierkauf ist tiefer)
- Transfer positiver Eigenschaften (muss aber schon Sinn machen, z.B. Lindt und Weight watchers wäre blöd)
- Zusatznutzen für Konsument
- Imagestärkung für jede Marke an sich
- Assoziatonsfeld des einzelnen wird erweitert
- Zugang zum Handel ist einfacher
Risiken von Co-Branding
- höherer Koordinationsaufwand
- Handlungsflexibilität ist eingeschränkt
- Positionierung der Partnermarke während des Co-Branding verändert sich
- Imageschädigung der einzelnen Marken (z.B. das Produkt floppt und beide haben in die Kacke gefasst)
Beispiel: Alessi Geschirr Kombination mit Wc-Ente -> dem einen nützts dem anderen nicht, gut überlegen mit wem man co-branding macht