Angewandte FEM in der Dynamik

Angewandte FEM in der Dynamik

Angewandte FEM in der Dynamik


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Flashcards 38
Language Deutsch
Category Physics
Level University
Created / Updated 03.01.2017 / 06.06.2019
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Wann muss eine transiente Analyse durchgeführt werden?

Wenn die Zeitliche Dimension der Last nicht als konstant bzw. Vernachlässigbar angesehen werden kann. Es können zudem nichtlineare Effekte wie grosse Verformungen, Plastizität, nichtlineare Federn oder Dämpfer und Kontakt Nichtlinearitäten berücksichtigt werden.

Wodurch unterscheidet sich ein implizites von einem expliziten Integrationsverfahren?

Während beim Expliziten Verfahren lediglich die Werte des aktuellen Zeitschritts zur Berechnung des nächsten verwendet werden, werden beim impliziten Verfahren jeweils die Werte des nächsten Zeitschritts direkt mit einbezogen. Es muss folglich für jeden Zeitschritt ein Gleichungssystem gelöst werden.

Welche zwei Kopplungsmöglichkeiten zwischen zwei physikalischen Feldern kennen Sie und welches sind deren Merkmale?

Ein in der Praxis häufiges auftretendes Problem ist, dass Wechselwirkungen zwischen unterschiedlichen physikylischen Feldern, z. B.

• Fluid-Struktur-Interaktion

• Thermisch-mechanische-Interaktion

• Piezoelektrik

auftreten.

 

Derartige Multiphysikaufgaben können entweder zweistufig als

1. Last-Transfer-Methode (uni- oder bidirektional)

oder als wirklich gekoppeltes Problem

2. Direkte Methode (Multiphysikansatz) behandelt werden.

 

Welche Effekte können die Eigendynamik eines Systems beeinflussen? Wodurch entstehen Sie und wie ist das Vorgehen innerhalb von Ansys?

Für was stehen die einzelnen Terme in der Gleichung: \([M]\{u''\}+[C]\{u'\}+[K]\{u\}=\{F\}\)

{u},{u’},{u’’}: Verschiebungsvektor und dessen 1.bzw. 2. Ableitung.

[M]: Massenmatrix

[C]: Dämpfungsmatrix

[K]: Steifigkeitsmatrix

{F}: Lastvektor

Welche dynamischen Analysemethoden kennen Sie?

Auf welche zwei Arten kann eine transiente dynamische Analyse durchgeführt werden?

Direkt oder als modale Superposition

Erklären Sie mit einfachen Worten das Vorgehen bei einer modalen Superposition.

Eine Modalanalyse wird durchgeführt und die Eigenvektoren werden bestimmt. Die Modalmatrix wird erstellt und eingesetzt. Durch das Einsetzen und Multiplizieren mit der transponierten der Modalmatrix, werden {M} {C} und {K} auf diagonalform Transformiert. Dadurch werden die Einzelnen gleichungen entkoppelt.(Michael Link Finite Elemente in der Statik und Dynamik S. 263)

 

  • System mit N gekoppelten Differentialgleichungen

  • Für lineare Systeme setzt sich die transiente bzw. harmonische Lösung aus den Grundschwingungen (Eigenschwingungen) zusammen.

  • Bei der modalen Superposition wird dieses Gleichungssystem entkoppelt.

  • Die entkoppelten p Gleichungen werden gelöst und zur Gesamtlösung superponiert.

Welche Annahme steckt hinter der Rayleigh-Dämpfung?

Sie beruht auf der Annahme, dass die Verteilung der Masse und der Steifigkeit ein Mass für die Verteilung der Lerschen Dämpfung ist.

\([C_r]=\alpha\cdot [M]+\beta \cdot [K] \)

 

Was ist eine Modalanalyse und was ist dabei unter Umständen zu beachten?

Die Bestimmung der Eigenfrequenzen und Schwingformen eines Systems.

Zu beachten:

  • Dämpfung
  • Stress Stiffening
  • Spin Softening
  • Kreiseleffekte
  • relevante Frequenzen
  • Lagerung
  • Idealisierung

Was versteht man unter einer harmonischen Analyse und wann kann diese angewendet werden?

Berechnet wird die stationäre Antwort der Struktur auf diese Lasten als Funktion der Frequenz (Frequenzgang, Phasengang oder Übertragungsfunktion).

Dabei können verschiedene Belastungen mit unterschiedlichen Phasenwinkeln gleichzeitig berücksichtigt werden. Die Frequenzganganalyse ist jedoch nur für lineare Strukturen möglich.

Eine Frequenzganganalyse ist anwendbar, wenn die Lastfunktion F(t) harmonisch mit konstanter Amplitude, Phase und Frequenz ist.

Was ist eine transiente dynamische Analyse und welche wichtigen Vorüberlegungen sind dabei zu machen?

Transiente Analyse = Zeitintegration

Sowohl auf lineare als auch auf nichtlineare gedämpfte und ungedämpfte Probleme anwendbar.

Vorüberlegungen:

  • Welches Verfahren Der Transienten Analyse soll durchgeführt werden:
    • Das Zentrale Differenzverfahren

    • Das Houbolt Verfahren

    • Das Newmark-Verfahren

 

  • Zeitschrittwahl
    • Belastungskurve
    • Antwortfrequenz des Systems
    • Kontaktfrequenz
    • Wellenausbreitung
    • Nichtlineare Effekte
    • Variable Zeitschrittgrösse
  • Explizit oder implizite Berechnung

  • FEM nötig oder reicht MKS? interessiert an Spannungen (Kinetik) oder nur an der Bewegung (Kinematik)

Welche prinzipiellen Dämpfungsarten werden unterschieden?

Welchen Einschränkungen unterliegt eine harmonische Analyse?

  • Alle Lasten müssen im Zeitbereich sinus- oder cosinusförmig sein.

  • Alle Lasten am Modell müssen die gleiche Anregungsfrequenz haben.

  • Nichtlinearitäten können nicht berücksichtigt werden.

  • Transiente Effekte werden nicht mitberücksichtigt. (Nur Stationäre Lösungen)

Nennen Sie die wichtigsten Kriterien für die Zeitschrittwahl?

Belastungskurve

Die kürzeste Länge einer diskontinuierlichen Belastungskurve sollte durch mindestens 7 Zeitschritte abgebildet werden

Antwortfrequenz des Systems

Die höchste Eigenschwingung (Frequenz f ), die für die Antwort des Systems von Bedeutung ist, sollte mit mindestens 20 Zeitschritten abgebildet werden, d.h. der Zeitschritt muss der Bedingung dt < 1 / (fmax ·20) genügen.

Kontaktfrequenz

Bei Kontaktproblemen tritt ein Energieverlust auf. Dieser Energieverlust ist eine Funktion der Kontaktfrequenz, die sich aus der Kontatksteifigkeit k und der am Kontakt-Element wirksamen Masse m berechnen lässt. Je nachdem wie viel Energieverlust akzeptiert wird, sollte die Kontaktschwingung mit 10-40 Zeitschritten abgebildet werden. Es gilt wieder, dass die Genauigkeit umso höher ist, je kleiner der Zeitschritt gewählt wird.

Wellenausbreitung

Sollen Wellenausbreitungseffekte bei Schlag- oder Stossbelastungen berücksichtigt werden, muss die Elementeinteilung die Form und der Zeitschritt den zeitlichen Verlauf der auftretenden Stosswelle wiedergeben können. Dies gilt für den physikalischen Effekt, den der Anwender berechnen will (aber darüber hinaus auch für die numerische Stabilität, wenn ein zentrales Differenzenverfahren gewählt wird).

Nichtlineare Effekte

Der Zeitschritt muss so gewählt sein, dass die Belastungsänderungen innerhalb des Zeitschritts nicht so gross sind, dass sie zu Problemen bei der Konvergenz führen. Innerhalb jedes Zeitschritts werden bis zu 25 (Voreinstellung) Gleichgewichtsiterationen durchgeführt. Die maximal mögliche Anzahl von Gleichgewichtsiterationen kann definiert werden.

Variable Zeitschrittgrösse

Für nichtlinear transiente Analysen kann der Zeitschritt in verschiedenen Lastfällen mit unterschiedlichen Grössen definiert werden.

Welche zwei Kategorien von Zeitintegrationsverfahren werden grundsätzlichunterschieden?

  • Explizit

  • Implizit

Welche Vorteile bringt die Modelliertechnik „Zyklische Symmetrie"?

Typische zyklisch symmetrische Bauteile sind

 

  • Zahnräder,

  • Speichenräder,

  • Turbinen- und Pumpenräder

Vorteile:

  • kann für statische, Beul- und dynamische (modal, harmonisch) Analysen eingesetzt werden.
  • ist in ANSYS weitestgehend automatisch implementiert.
  • Spart Rechenzeit und –Ressourcen
  • Kein Verlust an Moden (im Gegensatz dazu, wenn nur das symmetrische Teil analysiert würde)

Welche Eigenschaften eines Systems beeinflussen die Eigendynamik?

  • Steifigkeit

  • Masse

  • Dämpfung

  • Idealisierung

  • Lagerung

  • Stress Stiffening

  • Spin Softening

  • Kreiseleffekte

Welche Vorteile und Nachteile hat die modale Superposition?

Wie kann Dämpfung gemessen werden?

Wie viele Eigenfrequenzen besitzt ein FEM diskretisiertes System?

Bei einem diskreten Modell so viele wie Freiheitsgrade der Elemente. Bei einem kontinuierlichen Modell (Volumenmodell) unendlich viele.

Wie kann eine statische Vorbelastung bei einer transienten Analyse in Ansys berücksichtigt werden?

Statische Analyse machen, diese mit einer transienten Analyse verknüpfen und dann die transiente Analyse durchführen.

2. Möglichkeit: In einem ersten einzelnen Zeitschritt (Substep) wird die statische Vorbelastung ermittelt (transiente Effekte ausgeschaltet).

Welche physikalischen Grössen werden bei einer Temperaturfeldanalyse berechnet?

Temperaturen an den Knoten, sowie der Wärmefluss.

Welche Gleichung (mathematisch gesehen) wird bei einer Modalanalyse gelöst?

Bewegungsgleichung: \([M]\cdot\{u''\}+[C]\cdot\{u'\}+[K]\cdot\{u\}=\{F\}\)

Eigenwertaufgabe: \(||[K]-\omega^2\cdot[M]||=0\)

K = Steifigkeitsmatrix

M = Massenmatrix

C = Dämpfungsmatrix

F = Lastvektor

Was sind Eigenformen?

Zu jeder Eigenfrequenz gehört eine ganz spezifische Schwingungsform, die Eigenform. (stehende Wellen)

Welche Effekte können bei rotierenden Strukturen auftreten und wie wirken sie sich auf die Eigenfrequenzen aus?

Was wird in einem Campbell-Diagramm dargestellt?

Für rotierende Strukturen werden die Eigenfrequenzen in Abhängigkeit der Drehzahl Dargestellt.

Was ist das logarithmische Dekrement und was kann mit diesem ermittelt werden?

Das Logarithmische Dekrement, ist der natürliche Logarithmus vom Verhältnis q von zwei aufeinanderfolgenden Schwingungen.

Das Logarithmische Dekrement und der Dämpfungsgrad D (Lehr' sches Dämpfungsmass) stehen in einem Verhältnis.

Was ist eine stationäre bzw. instationäre Temperaturfeldberechnung?

Bei einem stationären Problem tritt keine oder lediglich eine sehr geringe und damit vernachlässigbare Änderung der Temperaturen und der inneren Energie über der Zeit auf. Wenn Energie von aussen zugeführt wird, muss aus Gleichgewichtsgründen eine Energieabfuhr in gleicher Höhe vorhanden sein. Daraus ergibt sich eine Kontrollmöglichkeit, bei der alle äusseren Einflüsse bilanziert werden und verifiziert wird, dass kein Restbetrag (Residuum) verbleibt.

 

Instationäre (transiente) Vorgänge beinhalten Temperaturverteilungen im Bauteil, die sich mit der Zeit ändern. Diese Änderungen können sich z. B. auch ohne Wärmezu- oder -abfuhr von aussen durch die im Bauteil gespeicherte Wärme ergeben. Typische Anwendungen sind

• Aufheiz- und Abkühlvorgänge wie z. B. das An- oder Herunterfahren eines Motors oder

• Erstarrungsvorgänge bei Gussbauteilen.

Am Ende des An- oder Herunterfahrens nähern sich die Temperaturen asymptotisch einem stationären Zustand. Bei transienten Problemen ändern sich die Temperaturen im Bauteil und damit die innere Energie in Abhängigkeit von der Zeit. Eine Energiebilanz muss die von aussen zu- oder abgeführten Energien und die innere Energie berücksichtigen.

Welche Randbedingungen können bei einer Temperaturfeldberechnung herrschen?

Welches sind die hauptsächlichen Effekte des Wärmetransports?

Wärmeleitung (Conduction):

Übertragung einer Wärmemenge (Energie/Zeit) innerhalb eines Stoffes (Volumens) von Gebieten mit hoher Temperatur in Gebiete mit niedriger Temperatur.

Wärmeübergang (Convection):

Wärmeübertragung zwischen Festkörpern und flüssigen oder gasförmigen umgebenden Medien. Es wird zwischen freier und erzwungener Konvektion unterschieden.

Strahlung (Radiation):

Übertragung von Wärme durch elektromagnetische Strahlung von Festkörpern zur Umgebung (Festkörper, Fluid, Vakuum).

Für was stehen die einzelnen Terme in der Gleichung: \([C]\{T'\} +[K_{th}]\{T\}= \{Q\} \)

C:    Wärmekapazitätsmatrix         T: Temperaturgradientvektor

Kth:    Wärmeleitungsmatrix          T:  Temperaturvektor

Q:    Wärmestromvektor

Welche Effekte werden im Johnson-Cook Materialmodell berücksichtigt?

Grundsätzlich werden Änderungen der Materialeigenschaften berücksichtigt.

  • Fliessspannungen
  • Dehnungen
  • Temperaturen
  • Streckgrenze
  • Verfestigungen

 

Wird eingesetzt bei:

  • Metallplastizität

  • hohen Dehnungen

  • hohen Dehnraten

  • hohen Temperaturen

Wann tritt bei Temperaturfeldberechnungen Nichtlinearität auf?

Wenn die Eigenschaften des Bauteils, die hierbei massgebend sind, und die aufgebrachten Lasten nicht von den Temperaturen abhängen, so liegt ein lineares Problem vor.


Im Gegensatz hierzu ist ein nichtlineares Problem gegeben, wenn die Bauteileigenschaften (im allgemeinen die Materialeigenschaften) oder die Lasten eine Funktion der Temperaturen sind. Zur Lösung einer solchen Aufgabe muss das FE-Programm iterativ vorgehen und erfordert entsprechend Rechenzeit.

Welchem Gesetz entspricht bei der Analogiebetrachtung in einer Temperaturfeldanalyse das Hook'sche Gesetz?

Fouriersches Wärmeleitungsgesetz

\(\dot{Q}=-\lambda\cdot A\cdot \frac {dT}{dx} \)

\(\dot{q}=-\lambda\cdot \frac {dT}{dx} \)

Q = Q(x):     Wärmestrom [W]

q = q(x):     Wärmestromdichte [W/m2], auf den Querschnitt bezogener Wärmestrom

T = T(x):     Temperaturverteilung [°C oder K]

dT/dx:         Temperaturgradient [K/m]

λ = λ(x):     Wärmeleitungskoeffizient [W/(m K)]

Welche Werkstoffparameter sind für eine instationäre Temperaturfeldanalyse notwendig?

  • Dichte: \(\rho\)
  • Spezifische Wärmekapazität: \(c_p\)
  • Spezifische Wärmeleitfähigkeit: \(\lambda\)

Welche Besonderheiten zeichnet das Crank-Nicolson-Zeitintegrationsverfahren aus?

Dieses Verfahren kombiniert das Vorwärts- und Rückwärtsdifferenzieren mit gleichwertiger

Gewichtung. Beides sind Verfahren erster Ordnung in der Zeitdiskretisierung. Durch eine Kombination entsteht ein Verfahren zweiter Ordnung mit kleinerem numerischen Fehler.

 

• Θ = 0:     explizites Verfahren (Vorwärtsdifferenzieren)

• Θ = ½:    Crank-Nicolson-Verfahren

• Θ = ½ - 1:     unbedingte Stabilität gewährleistet

• Θ = 1:     implizites Verfahren (Rückwärtsdifferenzieren)

Wodurch unterscheidet sich die Mehrkörper-Simulation von der FEM-Simulation?

  • Alle Körper sind starr
  • Nur Dichte benötigt
  • Weniger Freiheitsgrade (nur 6 pro Körper anstatt mindestens 3 pro Knoten)
  • Weniger Zeitaufwand (Rechenzeit)