Soziologie Promotionsprüfungen AKAD 2016

Promotionsprüfungen AKAD 2016

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Cartes-fiches 28
Langue Deutsch
Catégorie Affaires sociales
Niveau Collège
Crée / Actualisé 31.12.2016 / 15.01.2019
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Was bedeutet "Soziales Gebilde"?

Soziale Gebilde:

Handeln in einer sozialen Einheit (Familie, in der Schulklasse, Verein, Betrieb, Gemeinde, Gesellschaft)

Eine solche soziale Einheit, die aus mehreren Personen besteht und in der soziale Beziehungen bzw. soziales Handeln stattfindet, wird in der Soziologie als soziales Gebilde bezeichnet.

Man unterscheidet hier zwischen mikrosoziologischen Gebilden (zb. Familie, Schule) und makrosoziologischen Gebilden (z.b. Kirche, Gesellschaft)

In einer Gesellschaft ist die Gruppe das häufigste soziale Gebilde. Jeder Mensch gehört in der Regel einer an.

Was bedeutet der Begriff "Sozial"

Wird in verschiedenen Bedeutungen verwendet.

- Werturteil: Beschreibt den Menschen als einen Gefährten, der auf das Wohl seiner Mitmenschen und der Gesellschaft bedacht ist.

- "Sozial" bedeutet auch, dass der Einzelne den Anforderungen des geregelten Zusammenlebens entspricht, d.h. sich an die Wert- und Normvorstellungen einer Gesellschaft hält.

- Im sozialpolitischen Sinne wird von "sozial" gesprochen, wenn man sich in wirtschaftlichen, gesellschaftlichen und staatlichen Verhältnissen um eine gerechte Ordnung bemüht.

- Die Wissenschaftliche Anthropologie bringt mit dem Begriff "sozial" zum Ausdruck, dass der Mensch auf eine gesellschaftliche Lebensweise hin angelegt ist und er nur durch das Zusammenleben mit anderen existieren kann.

 

Die Prinzipien des wissenschaftlichen Vorgehens (5)

1. klare, präzise und genaue Beschreibung, eindeutige Bestimmung der zentralen Begriffe

2. genaue angaben, auf welche Art und Weise der Forscher zu seinen Erkenntnissen kommt

3. Validität: Ein Forscher untersucht auch tatsächlich das, was er zu erforschen angibt.

4. Reliabilität: Ein Forscher beobachtet bzw. misst das, was er zu untersuchen angibt, genau und exakt.

5. Objektivität: Eine Untersuchung ist in ihrer Durchführung, Auswertung und interpretation unabhängig von der Person des Forschers.

Die "Erklärende Position" der wissenschaftlichen Soziologie

- Soziologie ist eine empirische Wissenschaft, die von konkreten Beobachtungen bestimmter Sachverhalte ausgeht und diese festhält.

- Sie hat die Aufgabe, Gesetzmässigkeiten aufzufinden und Theorien aufzustellen, um Gesetzmässigkeiten als solche hinterfragen zu können.

- Gesetzmässigkeiteun und Theorien lassen Voraussetzungen zu und geben Handlungsanweisungen, wie man das Zusammenleben und Zusammenwirken bzw. das soziale Handeln von Menschen bewusst, gezielt und geplant kontrollieren, beeinflussen und auch manipulieren kann.

Die "Die verstehende Position" der wissenschaftlichen Soziologie

Das Herausfinden des Sinn- bzw. Bedeutungszusammenhanges einer bestimmten Wirklichkeit und das Erfassen von diesen Sinnzusammenhängen werden in der Wissenschaftstheorie als Verstehen bezeichnet.

- Die Soziologie hat die Aufgabe, Sinn- und Bedeutungszusammenhänge der sozialen Wirklichkeit zu erkennen und aufzudecken.

- Es geht um das Erfassen des Zieles und Zweckes dieser sozialen Wirklichkeit und ihren Sinnzusammenhang.

- Auf diesem Erfassen lassen sich Anweisungen für das praktische Handeln gewinnen, um das soziale Handeln von Menschen beeinflussen zu können.

Auffassungen von Wissenschaft Erklären

Empirische untersuchungen und Methoden

Ausgangspunkt: Die soziale Wirklichkeit, das Zusammenleben und Zusammenwirken, als das soziale Handeln von Menschen, sind ursächlich bedingt.

Aufgabe: Herstellen von Ursache-Wirkungs-Zusammenhängen

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Auffinden von Gesetzmässigkeiten und Erforschen des "Warum" dieser Gesetzmässigkeiten.

Ziel: Erklären

Auffassungen von Wissenschaft Verstehen

Geisteswissenschaftliche Merhoden

Ausgangspunkt: Die soziale Wirklichkeit, das Zusammenleben und Zusammenwirken, also das soziale Handeln von Menschen, sind durch Ziele bedingt.

Aufgabe: Erfassen der Absicht des Zusammenlebens und- wirkens sowie dessen Sinnzusammenhang.

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Erkennen von Sinn- und Bedeutungszusammenhängen

Ziel: Verstehen

Methoden der Soziologie (2)

1) Das erfahrungswissenschaftliche bzw. empirische Vorgehen

Methoden, die der planmaässigen Beobachtung und Beschreibung eines bestimmten Bereiches der Wirklichkeit und der Gewinnung von überprüfbaren Daten zum Zwecke der Erklärung dienen, bezeichnen wir als erfahrungswissenschaftliche bzw. empirische Methoden.

Die wichtigsten empirischen Methoden sind die Beobachtung, das Experiment, die Befragung und das Interview sowie die Soziometrie.

2) Das geisteswissenschaftliche Vorgehen.

Methoden, die durch das Herausfinden von Wert- und Sinnzusammenhängen dem Verstehen dienen, werden als geisteswissenschaftliche Methoden bezeichnet.

Die wichtigsten geisteswissenschaftlichen Methoden sind die Hermeneutik, die Phänomenologie und die Dialektik.

Nennen Sie die Merkmale einer Gruppe und die Gründe für die Entstehung einer Gruppe.

Eine Gruppe setzt sich immer aus einer bestimmten Anzahl von Personen zusammen, den sogenannten Gruppenmitgliedern, welche miteinander in Beziehung stehen. Sie stehen zueinander in einer Wechselbeziehung, in der Informationen vermittelt, aufgenommen und ausgetauscht werden. Diese Wechselbeziehung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum.

Eine lose Ansammlung von Menschen, die nicht miteinander in Beziehung stehen (Linienbus) wird als Menge bezeichnet.

Lokomotion = Die Bewegung einer Gruppe auf ihr Ziel hin.

Merkmale einer Gruppe:

- Eine bestimmte Anzahl von Personen, die miteinander in einer Wechselbeziehung stehen.

- Diese Wechselbeziehung erstreckt sich über einen längeren Zeitraum

- Die Gruppenmitglieder haben ein gemeinsames Ziel bzw. ein gemeinsames Interesse.

- Sie enteickeln eine Gruppenidentifikation, die sich in einem Wirgefühl zeigt.

Die Entstehung einer Gruppe:

- gemeinsam zu erfüllende Aufgaben

- gemeinsame Interessen

- Sympathie (Abhängig von: Kontakthäufigkeit, wahrgenommener Ähnlichkeit)

-Nennen Sie die vier typischen Gruppenphasen (Stichwörter: Forming, Storming, Norming, Performing)

-Was geschieht in den verschiedenen Gruppenphasen?

- Forming: Die Gruppenmitglieder lernen sich kennen, sie versuchen sich zu orientieren und des werden verschiedene Verhaltensmuster ausprobiert.

- Storming: Die Gruppenmitglieder raufen sich zusammen und erhalten eine bestimmte Rolle.

- Norming: Der Gruppenzusammenhalt wächst, es entstehen gemeinsame soziale Normen.

- Performing: Aufgaben und Probleme werden gemeinsam bewältigt bzw. gelöst, wenn die ersten drei Phasen erfolgreich durchlaufen sind.

Was bedeutet der Begriff "Crowd"?

Crowd bezeichnet eien grössere Anzahl von Jugendlichen, die aufgrund von bestimmten Anschauungen zusammengefasst werden wie zum Beispiel früher Hippies, Popper, Punks, oder Raver, heute Hip-Hop, Indie, Metal, Psychobilly, Emos, Gamer, Surfer, und Skater oder Cosplayer. Sie sind meist durch ein einheitliches Aussehen (zum Beispiel gleiche Frisur), einheitliche Kleidung oder dieselbe politische Meinung gekennzeichnet.

Was bedeutet der Begriff "Gruppenkohäsion"?

Die Stärke des Zusammenhalts einer Gruppe, die je anch Gruppe unterschiedlich sein kann, wird als Gruppenkohäsion bezeichnet.

Gruppenkohäsion bezeichnet die Stärke des Zusammenhaltes einer Gruppe.

Was ist mit "Komformitätszwang" gemeint?

Gruppendruck

Je intimer eine Gruppe ist, desto mehr kann sie bis ins Detail festlegen, welche Verhaltensweisen von dem einzelnen Mitglied erwartet werden. Von einer Gruppe gehen ganz bestimmte Zwänge aus, denen sich der Einzelne unterwirft. Auf diese Weise ist der Einzelne einem ganz bestimmten Druck ausgesetzt, durch den Konformität gefordert wird.

Gründe, warum sich der Einzelne dem Gruppendruck unterwirft

- Das Bedürfnis, mit der eigenen Meinung richtig zu liegen ("Die Mehrheit kann nicht irren")

- Verantwortung nicht allein tragen zu müssen bzw. abschieben zu können

- von den anderen Gruppenmitgliedern anerkannt zu sein

- nicht "unangenehm" aufzufallen oder ausgelacht zu werden.

- die Angst, aus der Gruppe ausgeschlossen zu werden, infolge des Entzugs der sozialen Anerkennung zu vereinsamen und innerhalb der sozialen Rangordnung in der Gruppe einen niedern Platz zu erhalten.

2 Theorien wie soziale Ungleichheit entstehen kann mit deren Vertretern.

  1. Aristoteles Sozialdarwinismus, "Das Verhältnis vom Männlichen zum Weiblichen ist von Natur aus so, dass das eine besser das andere geringer ist, und das eine regiert und das andere regiert wird. Dass also ein Teil der Menschen durch die Natur selbst zu freien Leuten und ein anderer zu Sklaven bestimmt ist und dass es für die Letzteren gerecht und zuträglich ist, auch wirklich Sklaven zu sein, ist hiermit bewiesen"
    Der Sozialdarwinismus machte die Naturgegebenheit sozialer Ungeleichheit salonfähig.
  2. Jean-Jacques Rousseau / Lorenz von Stein Privateigentum, Von mehreren Seiten wurde die Auffassung vertreten, dass Privateigentum die Ursache sozialer Ungleichheit sei. Diese These wurde vor allem von Lorenz von Stein und Jean-Jacques Rousseau vertreten und in den Klassenmodellen, zum Beispiel von Karl Marx und Friedrich Engels, aufgegriffen.
    Die Bildung von Eigentum war nach Rousseau der Grund für die Entstehung von Arm und Reich, was er als "erstes Unheil" bezeichnet. Das "zweite Unheil" lag nach Rousseau in der Verbündung der Reichen gegen die Armen und die Schaffung von Gesetzen, um durch sie ihr Eigenum zu schützen - es gab Herrschende und Herrscher. Die Ausartung dieser Macht war das "dritte Unheil", sie führte zu Herren und Sklaven.

Was bedeutet der Begriff "soziale Mobilität"?

Mache Bezug zu vertikale soziale Mobilität und horizontale soziale Mobilität.

Soziale Mobilität meint die Bewegung von Menschen zwischen sozialen Positionen.

  • Vertikale soziale Mobilität: Bewegung zwischen ungleich bewerteten Positionen, zwischen "höheren" und "niederigeren" Positionen.
    Bsp. Ein Facharbeiter arbeitet sich durch Leistung und Fleiss zum Abteilungsleiter hoch. = höheres Einkommen + grösseren Einfluss.
  • Horizontale soziale Mobilität: Wechsel von Menschen auf "gleicher" Ebene
    Bsp. der Wohnortwechsel, der Wechsel des Glaubensbekenntnisses oder des Familienstandes.

Erkläre den Begriff "sozialer Status"

Die Bewertung einer sozialen Position

Welche Art von soziale Mobilität ist hinsichtlich der sozialen Ungleichheit von Bedeutung?

Die vertikale soziale Mobilität

Liegt der Grund für die Mobilität im Strukturwandel, so wird häufig von  ______ Mobilität gesprochen.

struktureller Mobilität

Worin liegt der Unterschied zwischen "sozialstruktur" und "soziale Struktur" bzw. "soziale Schichtung"?

Die beiden Begriffe sind voneinander zu unterscheiden. Während Sozialstruktur die Gliederung der Bevölkerung einer Gesellschaft oder einer ihrer Gruppierungen nach einem bestimmten Merkmal meint, wie zum Beispiel die Altersstruktur, bezeichnet man mit sozialer Struktur das geordnete Gefüge und den geordneten Aufbau eines sozialen Gebildes, wie zum Beispiel die Kommunikationsstruktur oder die Führungsstruktur in einem Betrieb.

  • Sozialstruktur Die Sozialstruktur kennzeichnet eine Gliederung der Bevölkerung nach einem bestimmten Merkmal (z.B. Alters-, Haushalts-, Wohn-, Bildungs-, Berufs- oder Einkommensstruktur).
  • Soziale Struktur bezeichnet das geordnete Gefüge und den geordneten Aufbau eines sozialen Gebildes.
    Bezieht sich auf das innere Gefüge eines sozialen Gebildes und damit verbunden auf erkennbare Muster sowie beobachtbare Regelmässigkeiten in einem Beziehungsgeflecht.

Was bedeutet der Begriff "Sozialer Wandel"?

Bezeichnet die Veränderung der Sozialstruktur einer Gesellschaft oder einer ihrer Bereiche in der Zeit.

Nenne je ein Besipiel zu einem zugeschriebenen, übertragenen und erworbenen Status.

  • Zugeschriebener Status: Wer zum Beispiel asl Kind eines Grossgrund- oder Firmenbesitzers geboren wird, erhält damit "automatisch" einen ganz bestimmten Status.
  • Übertragener Status: Eine Lehrerin erreicht einen höheren Status, indem sie einen Grossgrund- oder Firmenbesitzer heiratet.
  • Erworbener Status: Arbeitet sich jemand durch eigene Leistung und Fleiss vom Facharbeiter zum Abteilungsleiter hoch, so hat er sich den Status erworben.

Was bedeutet der Begriff "Anomie"?

Bezeichnet den Zustand, in welchem soziale Werte an Verbindlichkeit verlieren und es als Folge zu sozialer Orientierungs- und Bindungslosigkeit sowie zu sozial abweichendem Verhalten und Kriminalität und letztlich zum Zusammenbruch der sozialen Struktur sowie des gesellschaftlichen Lebens kommen kann.

Bsp. Als die Kulturen Nordamerikas zerstört wurden, konnte man feststellen, dass bei der Bevölkerung kriminelles Verhalten, Schwarzhandel und Alkoholismus erheblich zunahmen. Ähnliches Verhalten konnte man auch im Irak feststellen, wo Plünderungen und Ähnliches an der Tagesordnung waren.

Folgen einer Anomie können dementsprechend Kriminalität, Alkoholismus, soziale Orientierungs und Bindungslosigkeit, oder der Zusammenbruch der sozialen Struktur sein.

Was sind soziale Werte?

  • Werte sind Vorstellungen darüber, was eine Gesellschaft für "wünschenswert" bzw. "erstrebenswert" hält.
  • Sie dürcken aus, was "sein soll", und sagen uns, was richtig oder falsch, gut oder schlecht ist.
  • Das grundsätzliche Verhalten der Menschen wird durch die Werte "motiviert".

Was sind Bedingungen für eine Wandel von Wertvorstellungen?

  • politische Interessen und Gegebenheiten
  • die Weltanschauung und das Menschenbild
  • kulturelle und soziale Gegebenheiten
  • technische Errungenschaften

Nennen Sie die drei Arten von sozialen Normen (Soll Normen sind an der Prüfung wichtig)

Kann-Normen (Bräuche, Gewohnheiten)/ Bei nicht erfüllung keine Bestrafung oder Ablehung

Soll-Normen (Sitten)/ Bei nicht erfüllung erfolgt abneigung und ablehnung seitens Mitmenschen.

Muss-Normen (Gesetze)/ Bei nicht erfüllung folgt von Gesetzes wegen eine Bestrafung (Geldstrafe, Gefängnis usw.)

Was ist ein ethisches Dilemma und wie geht man strukturiert vor? (Nur erklären an der Prüfung)

Das ethische Dilemma ist ein moralischer Konflikt, in dem Menschen unausweichlich mit einer Entscheidung mindestens einen moralischen Wert verletzen müssen, um einem anderen moralischen Wert nachzuleben.

Wichtig an solchen Dilemmas ist, dass wir ihnen nicht ausweichen können: Wie auch immer wir uns verhalten, wir verletzen mindestens einen unserer Werte.

Vorgehen:

1. Schritt: Feststellung des Problems

2. Schritt: Analyse der Situation bzw. des Sachverhalts

3. Schritt: Erörterung der Verhaltensalternativen

Nenne einen eigenen Persönlichen sozialen Wert und nenne die jeweilige soziale Norm.

Fröhlichkeit: Kann Norm. keine Folgen oder Bestrafung bei nicht einhaltung