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Flashcards 211
Students 23
Language Deutsch
Category Traffic
Level University
Created / Updated 30.12.2016 / 12.07.2018
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Was umfasst alles die "Infrastruktur des öffentlichen Verkers"?

Infrastrukturen des öffentlichen Verkehrs = Gesamtheit der Anlagen, die für die Erstellung von Leistungen oder Angebote des öffentlichen Verkehrs erforderlich ist. „Produktmaschine“ des Systems öffentlicher Verkehr.

Welche drei Leistungsebene gibt es in der Verkehrsinfrastruktur?

- Verkehrsebene (direkte Beförderungsleistung mittels beweglicher Einheiten)

- Steuerungsebene (Kapazitätsbewirtschaftung durch Koordination der Infrastrukturnutzung, Sicherung der Bewegungen der Fahrzeuge)

- Infrastrukturebene (Planung, Bau und Erhaltung der festen Anlagen)

Steuerungs – und Infrastrukturebene bilden zusammen die Verkehrsinfrastuktur oder den Fahrweg ( Zweiebenen-Modell des Verkehrssystem Eisenbahn)

Die Bahninfrastruktur muss "technisch funktional" und "ordnungsrechtlich" sein. Was versteht konkret unter den beiden Begriffen?

- Technisch-funktional: Sämtliche festen Anlagen, die zur Erstellung von Transportleistungen nötig sind (Werkstätte und Abstellanlagen).

- Ordnungsrechtlich: Feste Anlagen, die zur Erstellung von Transportleistungen nötig sind und die einem Nutzzugänger diskriminierungsfrei zu Verfügung gestellt werden müssen

Nenne die Eigenschaften der Bahninfrastruktur.

- teuer (verglichen mit den realisierbaren Erträgen)

- nur im gegenseitigen Verbund sinnvoll nutzbar (Einbindung in ein bestehendes Netz)

- Lebensdauer ist ungewöhnlich lang (Auslegung für Zeiträume, über welche Prognoseverfahren versagen)

- lassen sich fast ausschliesslich für den vorgesehenen Zweck nutzen ( Beschränkte funktionale Erweiterung und Ortsgebundenheit)

- Grössenvorteile sind ausgeprägt (Grenzkosten zusätzlich gefahrener Leistungen vergleichsweise tief mit gegebener Infrastruktur)

Durch welche Effekte relativieren sich die Grössenvorteile?

relativiert sich durch:

- Kapazitäten nur in Sprüngen ausbaubar, als Folge davon sind Infrastrukturen im Durchschnitt unternutzt -> Sprungkosten und verzögerte Zusatzerträge (hohes Wirtschaftlichkeitsrisiko)

- Kapazitätserweiterung kann zu komplexen und teuren Verknüpfungsbauwerken führen

Was sind die Zeile der Netzwerkentwicklung und Kapazitätsbewirtschaftung?

Ziele der Netzentwicklung und Kapazitätsbewirtschaftung ist die Anlagenerweiterungen zeitlich möglichst weit hinauszuschieben sowie möglichst gezielt auf den Bedarf auszurichten -> Steigerung der Anlagenkapazität bis an die Grenze und Vollausschöpfung (Bsp. Zugsteuerung, Fahrplanoptmierung)

Die Maximierung der Kapazität ist in 3 Etappen gegliedert. In welche?

Nenne die Unterschiede zwischen Strasse (spurfrei) und Bahn (spurgeführt) bzgl.:

Sicherheit

Wählbarkeit

Reibung

Bremsen

Transport

Spurfreie Verkehrsmittel: Die zu befahrende Spur kann vom Fahrer frei gewählt werden. Die Spurhaltung erfolgt kraftschlüssig, weshalb die Fahrbahn einen hohen Reibungswert aufweisen muss. Es fehlt die technische Sicherheit, dass das Fahrweg der Spur effektiv folgt.

Spurgeführte Verkehrsmittel: Bei technischer Spurführung besteht ein formschlüssiger und elektrischer Verbund zwischen Fahrzeug und Fahrweg (Zwangsführung).

Was sind die Anforderungen und Auswirkungen der Spurführung auf:

Fahrbahn?

Fahrzeug?

Energieversorgung?

Betriebsführung?

Fahrbahn:                       hohe Anforderung an Lage/Ebenheit, Nicht-Berücksichtigung des Fahrverhaltens in der geom. Linienführung und der QS-Gestaltung, steigungsempfindlich aufgrund der kleinen Reibung, aufwendige Spurverflechtung (Weichen)

Fahrzeug:                        Nicht-Einschleppung der nachfolgenden Achsen in der Kurve dank der Führung, tiefe Roll-/Gleitreibung, da Querkräfte nicht durch Reibung zw. Rad und Fahrbahn aufgenommen werden, Fortbewegung vieler und schwerer Fahrzeuge mit kleinen Antriebseinheiten

Energieversorgung:      alle Möglichkeiten, Antrieb auf Fahrzeug oder an Strecke

Betriebsführung:           grosse Transporteinheiten und damit hohe Leistungsfähigkeit, lange Bremswege und damit technische Sicherung der Fahrt nötig, anspruchsvolle Steuerung der Netznutzer, insbesondere in Knoten

Zähle die Stärken der Spurführung

  • Kapazität im Personenverkehr
  • Effizienz im Güterverkehr
  • Hochgeschwindigkeit (252 km/h in Japan, 124 km/h in der Schweiz)
  • Energieverbrauch  

Die Bahninfrastruktur lässt sich in 3 Sichtweisen unterteilen. In welche und wofür stehen sie?

Funktional: Funktionen, welche die Bahninfrastruktur erfüllen muss, damit kundenwirksame Leistungen mittels Zugfahrten erstellt werden können

- Technisch: Technische Subsysteme und Komponenten sowie deren Ausprägungen und Dimensionierung, damit Zugsfahrten in der geforderten Sicherheit, Leistungsfähigkeit und Qualität durchgeführt werden.

- Organisatorisch: Regelung der Erhaltung und Weiterentwicklung der Infrastruktur sowie des organisatorischen Zusammenwirkens der Infrastruktur mit ihren Nutzern.

Funktionale Sichtweise der Infrastruktur - Leistungen der Bahninfrastruktur (Zugangsstellen zum System)

Welche drei Vorleistungen werden von der Bahninfrastruktur erstellt und wodurch werden diese Aufgaben erfüllt?

Ermöglichung – Erfüllung der Aufgabe durch:

  • Durchführung von Zugfahrten – Fahrweg, flächendeckendes Netz
  • Zugang der Kunden – verkehrliche Elemente der Infrastruktur
  • Unterhalt der Anlagen /Abstellung und Wartung der Züge – Betriebsanlagen

Funktionale Sichtweise der Infrastruktur - Leistungen der Bahninfrastruktur (Zugangsstellen zum System)

Nenne die Grundelemente der Bahninfrastruktur (= Streckennetz).

Funktionale Sichtweise der Infrastruktur - Leistungen der Bahninfrastruktur (Zugangsstellen zum System)

Zähle die Hierarchien im Netz auf und nenne jeweils ihre Funktion.

-> Hierarchiestufe im Bahnverehr weniger eng: Diesselben Bahnstrecken dienen oft drei bis vier Netzfunktionen. Im Gegenzug werden für bestimmte Netzfunktionen gänzlich eigene Verkehrssysteme eingesetzt (z.B Standseilbahn für Erschliessung oder U-Bahn in Grossstädten für Sammeln)

Funktionale Sichtweise der Infrastruktur - Leistungen der Bahninfrastruktur (Zugangsstellen zum System)

Welche sind die verkehrliche und betriebliche Elemente der Infrastruktur?

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Zähle die Anforderungen an die technische Ausgestaltung.

- Lückenlose Erbringung aller geforderten Funktionalitäten

- Hinreichende Dimensionierung der Subsysteme und Komponente

- Erfüllung der geforderten Verfügbarkeitswerte

 - Erfüllung der geforderten Sicherheitswerte

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Welche drei Kräfte müssen in alle drei Richtungen aufnehmbar sein an der Schnittstelle zwischen Fahrweg und Fahrzeug?

  •  Tragen (vertikale Kräfte) -> statische und dynamische Lasten   
  •  Führen (seitliche Kräfte)
  •  Vortrieb/Bremsen (horizontale Kräfte)

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Damit ein öffentlichen Verkehrssystem sicher, zuverlässig, wirtschaftlich und kundengerecht betreiben werden kann, müssen vier weitere Funktionalitäten bzgl. der Energie und Informationsversorgung gegeben sein. Welche?

- Steuerung der Fahrzeuge: Regelung der Geschwindigkeit und evt. des Fahrwegs

 - Sicherung der bewegten Einheiten: Vermeidung von Kollisionen zw. mehreren Einh.

- Informationsversorgung: Übermittlung nötiger Fahrweginformationen

- Energieversorgung: Deckung des Energiebedarfs für Fortbewegung u. Ausstattung

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Welche Grundanforderungen sind bei spurgeführten und spurfreien Systemen zu erfüllen?

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Die Fahrwege der öffentlichen Verkehrssysteme unterscheiden sich bezüglich der Fahrwegausrüstung je nach Art der Spurführung und der Betriebsform. Unterscheide die Fahrwege der folgenden Fahrzeuge voneinander:

Bahn

Tram

Bus

Magnetbahn

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Nenne die Komponenten des Fahrwegs mit ihrern Funktionen auf dem Bild.

Technische Elemente der Infrastruktur (Bahnhöfe, Gleise)

Das Bahnsystem ist auch ein soziotechnisches System, welches ein feinabgestimmtes Zusammenwirken zahlreicher Menschen bedingt. Dies erfordert eine übergreifende Organisationsstruktur. Daraus ergiben sich 5 Teilnetze. Welche?

Nenne die Interaktionsfelder zwischen Fahrweg und Fahrzeug

Rad - Schiene

1. Erläutere die Bewegungsform.

2. Wiso ist das Schlingern kritisch?

Fahrweg und Fahrzeug bilden ein vielstufiges Masse-Feder-System. Bei der Bewegung des Zuges treten Erregungskräfte zwischen Rädern und Schienen auf, die sich in Abhängigkeit ihrer Grösse auf das gesamte FF-System übertragen. Aufgrund der zahlreichen Federungsstufen mit Berücksichtigung der dynamischen Einflüsse der Zug- und Bremskräfte wird ein Fahrzeug in rotatorische und/oder translatorische Bewegung versetzt. Besonders kritisch ist das Schlingern, welches das Gleis starken seitlichen Beanspruchungen aussetzt und seine Lagestabilität gefährdet.

Rad - Schiene

Welche Kräfte treten auf im System?

Vertikalkräfte: Eigengewicht der Fahrzeuge und Ladungen, Dynamische Zusatzkräfte

Seitliche Kräfte: Entstehung bei jedem Richtungswechsel durch die Ablenkung des Fz

Längskräfte: Längskräfte durch Beschleunigung und Bremsen

Rad - Schiene

Tragfunktion der Schienen: Wieso entsteht ein Trade-off zwischen Geschwindigkeit und Achsenlast?

Zwischen Geschwindigkeit und Achsenlast entsteh ein Trade-off, die Leistung ist limitiert durch den Reibungskoeffizient zwischen Schienen und Räder.

Die Geschwindigkeit und Achslast sind in der Schweiz sind begrenzt im Vergleich in anderen Ländern, da die dynamischen Komponente der Vertikalkräfte infolge der Fahrzeugbewegung, der Federungen und der Fahrbahn-Imperfektionen erheblich sind, somit sind sehr grosse Achslasten und gleichzeitig höchste Geschwindigkeiten hinsichtlich des Verschleisses nicht beherrschbar.

Rad - Schiene

Spannungen im Berührungsbereich der Rad-Schiene nach Hertz ist wie auf dem Bild definiert. Durch welche Grössen werden a und b beeinflusst?

Einflussgrössen für a und b:

  • Radien der berührenden Flächen
  • Elastizitätsmodul der beteiligten Materialien
  • Schubkräfte durch Antrieb und Bremsen

Rad - Schiene

Wie sind die Räder im Regelfall dimensioniert?

Üblicherweise sind die Räder mittels starrer Achsen zu Radsätzen verbunden, d.h starre Verbindung der Räder durch biege- und verwindungssteife Achsen. In Ausnahmefällen wie bei der Einzelradlagerung sind die Achsen nicht durchgehend.

Rad - Schiene

Benenne die Punkte A und S und die Massen 1, 2, 3, 4.

Rad - Schiene

Nenne die Massen a, b und die Komponente L.

Rad - Schiene

Benenne die möglichen Berührungsformen zwischen Rad und Schiene auf dem Bild.

Rad - Schiene

Kinematik:

1. Wiso sind kegelförmige Radformen günstiger als zilynderförmige?

2. Wie erfolgt die allgemeine Bewegung des Radsatzes im Gleis?

Radformen, näherungsweise als Kegel mit grösserem Radius auf der Radsatzinnenseite, sind günstiger als zylindrische Räder, da das Quergleiten in den Aufstandspunkten verhindert wird.

Die allgemeine Bewegung des Radsatzes im Gleis ist somit eine Rollbewegung, verbunden mit Gleitbewegungen in den Berührungspunkten.

Infolge der Gleitbewegungen werden Tangentialkräfte abhängig von den Reibungswerten übertragen, welche sich als Spurführungskräfte bemerkbar machen und beim Kontakt zwischen Rad und Schiene in Wärme und Verschleiss umgesetzt werden. 

Rad - Schiene

Welche sind die Anforderungen an Rad und Schienenpaarung?

Stabilität des Fahrzeuglaufs auch bei hohen Geschwindigkeiten

Gutes Fahrverhalten auch in Gleisbögen mit kleinen Radien

Geringe Empfindlichkeit dieser Eigenschaften gegenüber Abweichungen der Einbauparameter des Gleises (Spurweite, Schienenneigung)

Rad - Schiene

Bei nicht zentrischen Radsatzlage auf dem Gleis unterscheiden sich die Laufkreisdurchmesser des linken respektive rechten Rades, woraus eine Wegdifferenz zwischen den beiden Kegeln resultiert. Was für einen Einfluss hat diese Wegdifferenz auf den Radsatz?

 

Diese Wegdifferenz bewirkt eine Wendebewegung des Radsatzes, welche ihn auf die entgegengesetzte Seite des Spurkanals leitet. Dieser Vorgang wiederholt sich in sehr kurzer Abfolge, sodass der Doppelkegel einen permanenten so genannten Sinuslauf ausführt.

Die Wellenlänge L ist geschwindigkeitsunabhängig, die geometrischen Abmessungen und der Stützpunktabstand bestimmen die Wellenlänge.

Rad - Schiene

Aufgrund der Wegdifferenz Δrentsteht der Sinuslauf des freien Radsatzes. Die daraus resultierende Frequenz ist wie folgt auf dem Bild definiert. 

1. Was hat eine hohe Frequenz für eine Auswirkung?

2. Was sind Auslöser für eine hohe Frequenz?

Rad - Schiene

Hohe Frequenz = Auslöser von instabilem Fahrzeuglauf

- Gründe?

- Folgen?

- Gegenmassnahmen?

Um einen stabilen Fahrzeuglauf sicherzustellen, ist die Frequenz der seitlichen Radbewegungen tief zu halten. Eine flachere Schienenneigung (kleinerer Neigungswinkel) ergibt eine grössere Wellenlänge und damit eine geringere Seitenbeschleunigung (optimal). Jedoch bedeutet ein geringer Winkel zwischen Radaufstandsfläche und Schienenkopf einen erhöhten Verschleiss in Kurven.

Rad - Schiene

Was heisst "Äquivalnte Konizität"?

Was bedeutet eine grosse Konizität?

Wie kann man mittels Konizität die Geschwindigkeit beeinflussen?

Rad - Schiene

Wiso müssen die Mindestradien Rmin eingehalten werden?

Für die Erfüllung der kinematischen Abrollbedingung.

Rad - Schiene

Wiso nennt man das konische Radprofil auch Differentialgetriebe?

Wiso entsteht i.d.R. kein instabiler Fahrzeuglauf in Kurven?

Ist eine kleine oder grosse Konizität optimal für den Kurvenverlauf?

Konisches Radprofil kompensiert teilweise Rollradiendifferenz. „Differentialgetriebe“ starr         gekoppelter Radsätze! In der Regel entsteht in Kurven kein instabiler Fahrzeuglauf, da einer der Spurkränze an der Schiene zu liegen kommt. Ist das Fahrzeug vor Einfahrt in die Kurve instabil, so beruhigt es sich im Bogen umgehend.

-> Je grösser Konizität, desto besser der Kurvenverlauf. Damit ist dies ein Widerspruch zur Forderung kleiner Konizität für hohe Geschwindigkeiten!

Rad - Schiene

Welche Stellungen des Fahrwerks gibt es im Gleisbogen?

Zeichne oder stelle dir die Berührungsform vor.