Insulin und Antidiabetika

Pharmakologie und Toxikologie ZHAW Wädenswil

Pharmakologie und Toxikologie ZHAW Wädenswil


Kartei Details

Karten 16
Sprache Deutsch
Kategorie Biologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 30.12.2016 / 20.05.2025
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Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Metformin

Funktion

Verbessern die Wirkung von noch vorhandenem Insulin ohne den Insulinspiegel zu erhöhen.

1. Verminderung/Verlangsamung der Glucoseresorption aus dem Darm: Geschwindigkeit der Glucoseaufnahem ist reduziert

2. Hemmung der Gluconeogenese und Glykogenolyse (Abbau von Glykogen) in der Leber

3. Verbesserung der peripheren Glucoseverwertung: In Gegenwart von Insulin wird die muskuläre Glucoseaufnahme verbessert. Bedingung: Restproduktion von Insulin muss vorhanden sein!

4. Förderung der Lipolyse: Bei vielen Patienten ist zudem eine Gewichtsabnahme zu beobachten

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

Noch nicht vollständig geklärt, Bindung von Insulin an dessen Rezeptor wird verstärkt.

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Sulfonylharnstoffe

Funktion

Sulfonylharnstoffe setzen durch Verbesserung der Ansprechbarkeit auf physiologische Glucosereize Insulin aus den B-Zellen des Pankreas frei. Nur wirksam wenn körpereigene Insulinproduktion teilweise erhalten ist

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

Blockade von Kaliumkanälen von B-Zellen, Membranpotential nimmt ab, spannungsabhängige Calciumkanäle öffnen sich, erhöhte intrazelluläre Calciumkonzentration und damit gesteigerte Insulinfreisetzung

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Glitazone (Insulinsensitizer)

Funktion

Verbessert die Ansprechbarkeit der Zielzellen auf Insulin. Mit den Thiazolidindionen (Glitazonen) steht eine neue Substanzklasse oraler Antidiabetika zur Verfügung. Sie werden Insulinsensitizer genannt, da sie die Insulinresistenz herabsetzen. Somit sind die Glitazone die erste Arzneistoffgruppe, die in den Pathomechanismus der Insulinresistenz des Typ- 2-Diabetes direkt eingreift. 

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

Bei einer Insulinresistenz ist der intrazelluläre Signalweg vom Insulinrezeptor zum Insulin-response-Element verschiedener Gene gestört. Deren Transkription wird dadurch verhindert. Thiazolidindione können durch die Zellmembran diffundieren, binden an den PeroxisomenProliferator-aktivierten-Rezeptor- γ(PPAR γ) und bewirken eine Translokation dieses Rezeptors in den Zellkern. Dort kann PPAR γgemeinsam mit dem Retinoid-X-Rezeptor an das Hormon-response-Element von üblicherweise Insulin-abhängigen Genen binden und deren Transkription initiieren

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Alpha- Glucosidase-Inhibitoren

Funktion

Damit die mit der Nahrung zugeführten Kohlenhydrate vom Körper aufgenommen werden können, müssen sie zunächst in Einfachzucker zerlegt werden. Das geschieht durch Enzyme. Ein wichtiges Enzym zur Aufspaltung von Zwei- und Mehrfachzuckern im Darm ist die alpha-Glukosidase. Acarbose ähnelt in seiner Struktur einem Vierfachzucker. Da es jedoch kein echter Mehrfachzucker ist, wird Acarbose durch die alpha-Glukosidase nicht abgebaut, sondern hemmt im Gegenzug dieses Enzym. Dadurch wird der Abbau von Kohlenhydraten im Darm und die Aufnahme der Einfachzucker ins Blut zwar nicht verhindert, aber deutlich verzögert. Der Anstieg des Blutzuckerspiegels nach dem Essen erfolgt somit langsamer und weniger ausgeprägt. Die Aufnahme bereits in der Nahrung vorhandener Einfachzucker, wie beispielsweise Glukose, wird durch Acarbose nicht behindert.

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

 Alpha-Glukosidase wird gehemmt

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Inkretin-Mimetika 

Funktion

Eine neue Sunstanzklasse zur Behandlung des Diabetes Typ II sind die Inkretin-Mimetika. Körpereigene Inkretine wie z. B. das Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1) fördern nach einer zuckerreichen Mahlzeit die Freisetzung von Insulin aus den Beta-Zellen des Pankreas. Außerdem wird die Glucagon-Freisetzung gehemmt. Das Ergebnis ist eine Abflachung der postprandialen Blutzuckerspitzen.

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

Inkretinmimetika simulieren die Wirkung der Inkretine, die als Antwort auf Kohlenhydrate im Dünndarm ausgeschüttet werden. Diese Enterohormone verstärken die Antwort des Pankreas auf einen Anstieg der Blutglukose.

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von DPP-4-Inhibitoren (Gliptine)

Funktion 

Dipeptidylpeptidase IV ist das Enzym, das GLP-1 physiologisch zu einem inaktiven Metaboliten abbaut und damit die Ausschüttung von Insulin wieder reduziert. Die Hemmung dieses Schlüsselenzyms durch DPP-4-Inhibitoren verlängert den Zeitraum des erhöhten GLP-1-Spiegels und damit die Insulinausschüttung.

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

Hemmen das Enzym Dipeptidyl Peptidase IV (DPP IV), Dadurch erhöhung von GLP1 und GPI (Gastric Inhibitory Peptide). 

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Glinide

Funktion 

Glinide wirken schnell und kurz, daher Einnahme unmittelbar vor einer Mahlzeit. Glinide wirken fördernd auf die Sekretion von Insulin aus den B-Zellen des Pankreas.

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

Ähnlich wie die Sulfonylharnstoffe blockieren die Glinide dabei Kaliumkanäle. Sie binden jedoch an andere Bindungsstellen des Kaliumkanals.

Sie können die  Funktion, therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus beschreiben von Glucagon-like Peptide-1 Agonisten

Funktion 

  • ie steigern die Insulinsekretion, wenn der Blutzucker steigt oder bereits zu hoch ist, aber nicht, wenn er normal oder zu tief ist.
  • Sie senken die Ausschüttung des blutzuckererhöhenden Hormons Glukagon, aber nur, wenn der Blutzucker nicht zu tief ist.
  • Sie verlangsamen die Magenentleerung, so dass auch Kohlenhydrate langsamer verdaut werden und der Zucker langsamer aus dem Darm in das Blut übertritt.

Therapeutische Angriffspunkte und Wirkungsmechanismus

 imitieren das Darmhormon Glucagon-like Peptide-1 (GLP-1)