Spitalwesen, Rechnungswesen/Finanzen
- DRG - TarMed - Freie Arztwahl - REKOLE - Umlageschlüssel - BAB - wichtige Kennzahlen
- DRG - TarMed - Freie Arztwahl - REKOLE - Umlageschlüssel - BAB - wichtige Kennzahlen
Kartei Details
Karten | 69 |
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Lernende | 13 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Berufslehre |
Erstellt / Aktualisiert | 09.12.2016 / 20.11.2023 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/20161209_spitalwesen_rechnungswesenfinanzen
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Umlagen - Was sind das?
Als Umlage bezeichnet man die Kostenzuweisung von einer dienstleistenden Kostenstelle auf z.B. eine leistungserbringende Kostenstelle. Die Kosten werden mittels Umlageschlüsseln umgelegt. So kann zum Beispiel die Kostenstelle Gebäude aufgrund der genutzten Fläche auf die anderen Kostensstellen umgelegt werden.
Wahl von Umlageschlüsseln
Bei der Evaluierung von Umlageschlüsseln ist darauf zu achten, dass zwischen der im Schlüssel verwendeten Bezugsgrösse (z.B. m2) und den verursachten Kosten ein möglichst hoher Zusammenhang besteht. Die Umlage soll nach dem Verursacherprinzip erfolgen. Die Umlage mittels Schlüsseln entspricht nicht einer genauen Kostenwahrheit, da der Schlüssel den effektiven Leistungsverbrauch einer Kostenstelle nicht misst. Daher ist wenn möglich sinnvoll der Leistungsverbrauch zu messen. (bspw. durch Stromzähler, Stundennachweise technischer Dienst etc.)
Betriebsabrechnungsbogen (BAB) - Was ist das?
- stellt Kostenrechnungsprozess tabellarisch dar
- Kostenarten werden auf die einzelnen Kostenstellen und -träger verteilt
- Schlussresultat sind die Über- oder Unterdeckungen pro Kostenträger
Abgrenzungen - Was ist das?
Die Abgrenzungen korrigieren die Differenz von den gebuchten Aufwänden (FiBu) zu den tatsächlichen Kosten. (BeBu)
- Zeitliche Abgrenzungen
Falls in der FiBu der zeitliche Aspekt ausser acht gelassen wurde, muss dies als Abgrenzung für die Kostenrechnung noch berücksichtigt werden. (Beispiel: Die Miete wird am 1.12. für 3 Monate bezahlt, zwei Monate müssen noch abgegrenzt werden.
- Sachliche Abgrenzungen
Ergeben sich hauptsächlich bei den Abschreibungen und Zinsen. Dabei werden die gebuchten Aufwände durch kalkulatorische Kosten ersetzt, welche den tatsächlichen Kosten entsprechen.
Wichtige Kennzahlen sind:
- Anzahl Patienteneintritte (-austritte)
- Casemix
- Pflegetage
- Kosten pro Patient (Fall)
- Kosten pro Patient (Chirurgie, Medizin, Gyn./Geb.)
- Kosten pro Fall (z.B. nach Diagnose oder DRG)
- Kosten pro Pflegetag
- Kosten pro Taxpunkt (Labor, Röntgen, im OP etc.)
- Kostendeckungsgrad (Verhältnis Aufwand/Ertrag)
- Durchschnittliche Aufenthaltsdauer
- Durchschnittliche Bettenbelegung
- Umschlagshäufigkeit der Debitoren
- Durchschnittliche Zahlungsfrist der Debitoren
- Umschlagehäufigkeit der Kreditoren
- Durchschnittliche Kreditorenfrist
- Durchschnittliche Lagerumschlagshäufigkeit
- Durchschnittliche Lagerdauer
Berechnung Durchschnittliche Aufenthaltsdauer
Pflegetage / Austritte
Berechnung Durchschnittliche Bettenbelegung pro Jahr
Pflegetage x 100 / Bettenanzahl x 365 (366)
Berechnung CaseMix
Anzahl stationäre Patientenaustirtte x CMI
Berechnung CMI
Kostengewicht (CW) aller stat. Patientenaustritte / Anzahl Patientenaustritte
Berechnung Kosten pro Pflegetag
Kosten stationäre Patienten / Anzahl Pflegetage
Berechnung: Kosten pro stationärer Fall
Kosten stationärer Patienten / Anzahl stationäre Patienten
Berechnung: Kosten pro stationärer Fall mit Kostengewicht 1.0
Kosten stat. Patientenaustritte / Casemix
Berechnung: Personalkosten pro stationärer Fall
Personalkosten / Anzahl stationäre Fälle
Berechnung: Personalkosten pro Pflegetag
Personalkosten / Anzahl Pflegetage
Berechnung: Kostendeckungsgrad der stationärer Patienten
Ertrag stat. Patienten x 100 / Kosten stationäre Patienten
Berechnung: Kosten je Taxpunkt
Kosten / Anzahl Taxpunkte
Berechnung: Ertrag pro Taxpunkt
Ertrag / Anzahl Taxpunkte
Berechnung: Ertrag pro Pflegetag
Ertrag / Anzahl stat. Patientenaustritte
Berechnung 2.0: Umschlagshäufigkeit der Debitoren
Umsatz/(Anfangs-+ Endbestand)/2
Berechnung 2.0: Durchschnittliche Zahlungsfrist der Debitoren
360 Tage/ Umschlagshäufigkeit
Berechnung 2.0: Umschlaghäufigkeit der Kreditoren
Wareneinkäufe auf Kredit / (Anfangs-+Endbestand)/2
Berechnung 2.0: Durchschnittliche Kreditorenfrist
360 Tage / Umschlagshäufigkeit
Berechnung 2.0: Durchschnittliche Lagerumschlagshäufigkeit
Total Lagerabgänge / Durchschnittlicher Lagerbestand
Berechnung 2.0: Durchschnittliche Lagerdauer
360 Tage/ Lagerumschlagshäufigkeit
Berechnung 3.0: Eigenfinanzierungsgrad in %
Eigenkapital x 100 / Gesamtkapital
Je höher der Eigenfinanzierungsgrad ist, desto weniger abhängig ist das Unternehmen von Fremdkapitalgebern und entsprechend auch von Zimsänderungen auf dem Kapitalmarkt.
Berechnung 3.0: Verschuldungsgrad in %
Fremdkapital x 100 / Gesamtkapital
Berechnung 3.0: Liquiditätsgrad 2 = Quick Ratio
(Liquide Mittel+Debitoren) x100 / kurzfristiges Fremdkapital
Die Liquidität 2 sollte rund 100% betragen, d.h. das kurzfristige Fremdkapital sollte mit dem Bestand der flüssigen Mittel und den Debitoren innter nützlicher Frist bezahlt werden können.
Berechnung 3.0: Liquiditätsgrad 3 =Current ratio
Umlaufvermögen x 100 / kurzfristiges Fremdkapital
Die Liquidität 3 sollte rund 150-200% betragen.