1.0 Bodenaufbau

Grundkompetenzen

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Kartei Details

Karten 56
Lernende 21
Sprache Deutsch
Kategorie Handwerk
Stufe Berufslehre
Erstellt / Aktualisiert 12.02.2014 / 05.11.2021
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3 Arten von Massivdecken?

- Ortbetondecken (auf Baustelle hergestellt)

- Teilmontagedecken (balken- oder plattenartige Fertigteile - mit Ortbeton ergänzt)

- Vollmontagedecken (Fertigteile - sofort belastbar)

Wie lange dauert es, bis eine Betondecke komplett getrocknet ist?

3 - 5 Jahre --> Daher Feuchtigskeitssperre bei Belegung von Parkett auf Fertigtreppen nötig!

Welche Tragekonstruktionen aus Holz gibt es?

- stabförmige Tragkonstruktion

- flächigeTragkonstruktion

Wie ist grundsätzlich ein Boden aufgebaut?

5- Estrich (mit Randstellstreifen) --> darin Fussbodenheizung

- PE-Folie (= Riesel- / Feuchtigkeitsschutz)

3 - Wärmedämmung

2 Trittschalldämmung

1 - Beton oder Holzbalkenkonstruktion

SIA-Normen

251 «Schwimmende Estriche im Innenbereich»

252 «Fugenlose Industriebodenbeläge»

118 «Allgemeine Bedingungen für Bauarbeiten»

3 Funktionen von Estrichen (Unterlagsböden)

- eine vorgegebene Höhenlage zu erreichen

- einen Bodenbelag aufzunehmen

- unmittelbar genutzt zu werden

3 Verlegearten von Estrichen

- Estrich schwimmend (heute und letzte ca. 20 Jahre - Wohnungsbau)

- Estrich auf Trennlage (70er- / 80er-Jahre)

- Estrich im Verbund (Ladenbau, öff. Bereiche, Messebau, etc.)

4 (wichtigste) Estricharten

- Zementestrich (CT)

- Zementfliessestich (CTF)

- Calciumsulfatestrich (CA)

- Calciumsulfatfliessestrich (CAF)

Was ist 'speziell' beim Zementestrich (CT)?

Schwindet beim austrocknen ab, d.h. wird durch Wasserverlust 'kürzer'.

--> Dadurch Schüsselung - nach dem Trockenheizen verformt er sich meistens wieder zurück.

Was ist 'speziell' beim Calciumsulfatestrich (CA)?

- alte Bezeichnung «Anhydrid»

- kann man nicht absperren

- ist sehr feuchtigkeitsempfindlich (Wasser bleibt im Material / lange "Trocknungs"-Zeiten)

- Schwemmschicht müsste vor dem Legen abgeschliffen werden,
  dies ist aber je nach Bodenhersteller gar nicht möglich...

Wieso ist beim 'Estrich im Verbund' keine CM-Messung möglich?

Feuchtigkeit schiebt immer von unten nach

Was ist 'speziell' beim Calciumsulfatfliessestrich (CAF)?

- ist flüssig wie Spachtelmasse

- chemische Binder gut für schnelle Trocknung

Was ist Radon?

radioaktives Eelgas, welches beim Zerfall von Uran im Erdreich entsteht.

--> Absperrung nötig (= Feuchtigkeitssperre)!

Was macht eine Feuchtigkeitssperre?

- Verhindert, dass Feuchtigkeit aus dem Erdreich oder Untergrund zu Schaden am Bodenbelag führt.

= Dampfbremsen / Dampfsperren

Was ist der Unterschied zwischen Dampfsperre und Dampfbremse?

Dampfbremse: Bis zu gewissem Minimum begrenzt.

Dampfsperre: Gar keine Feuchtigkeit kommt durch!

4 Fugen-Arten

- Rand- / Anschlussfuge
  (zw. Estrich und angrenzenden Bauteilen wie z.B. Säulen, Rohre, Anschlüsse an Wände, ...)

- Bewegungsfuge
  (durch ganze Estrichschicht mit eingelegtem Dämmstreifen)
  --> v.a. bei Calciumsulfatestrich

- Schwindfuge
  (über einen Teil des Estrichquerschnitts, Sollbruchstelle anstelle von unregelm. Schwindrissen)
  --> v.a. bei Zementestrich

- Bauwerksfugen (Dilatationsfugen)

Belagsstärken von Estrichen (Prüfungspflicht!)

(siehe Tabelle)

2 Arten Fussbodenheizung

- Warmwasser-Fussbodenheizung (Standard)

- Elektrische Fussbodenheizung

Maximale Betriebstemperatur von Fussbodenheizungen (inkl. Wassertemperatur)

Temperatur an der Oberfläche darf...

...bei Parkett max. 27°C

...bei anderen Belägen max. 29°C

betragen.

--> Wassertemperatur der Warmwasser führenden Rohre: 32 - 35°C

Maximaler Wärmedurchlasswiderstand des Bodenbelags

Bodenbeläge und Teppiche max. 0.17 m2 K/W

Parkett max. 0.15 m2 K/W

--> bei mehreren Schichten: Werte kumulieren!

Maximale Feuchtigkeitsgrenzwerte (gemessen mit CM-Gerät gem. SIA 253)

(siehe Tabelle)

Wofür sind Unterlagen gut?

- Höhenausgleich

- Isolation

- Schutz des Untergrunds

- Gehkomfort

- Schall

- Feuchtigkeit

- Überbrückung schlechter Untergrund (Entkopplungsplatten)

8 elastische Unterlagen

- Polyestervlies latexbeschichtet

- Polyestervlies

- Korkment

- Porogummi

- Gummigranulat

- Rollkork

- Kork-Gummi-Granulat

- Teppichunterlagen (Synthetik- / Jute- / Haargarn- / Wollfilz oder Schaumgummi)

6 feste Unterlagen

- Holzfaserplatten (Bodenlegerplatten)

- Entkoppelungs- und Trittschalldämmplatten

- Holzspanplatten

- MDF- / HDF-Platten

- OSB-Platten (Oriented Strand Boards = Platten aus ausgerichteten Spänen)

- Gips-Estrich-Elemente

Wofür sind Eintkoppelungs- / Trittschalldämmplatten?

Um Scher- / Zugbewegungen zwischen Untergrund und Oberbelag zu verringern.

Welche SIA-Norm(en) halten die Pflicht zur Prüfung des Untergrundes fest?

SIA 253 und 753 (= juristischer Teil)

8 zu prüfende Punkte bei der Prüfung des Untergrundes

- Grössere Unebenheiten

- Risse und Fugen

- Trockenheit

- Festigkeit

- Oberflächenrauheit

- Verunreinigungen

- Höhenlage zu anschliessenden Bauteilen

- Temperatur- / Klimaverhältnisse im Raum

Prüfung der Unebenheiten

- mit Richtlatte und Messkeil

- Toleranzen nach SIA: siehe Tabelle

Prüfung von Rissen und Fugen

- 4 Fugenarten
      Bauwerksfugen = Bautrennfugen (laufen durch ganzes Gebäude und Wänden entlang)
      Rand- oder Anschlussfugen
      Bewegungsfugen
      Schwindfugen
     (Risse = Mangel)

- Risse werden mit Zweikomponentenharz (Polyester, Epoxyd, Polyurethan) kraftschlüssig geschlossen
 (und mit Trennscheibe, Sanierklammern / Wellenverbinder und Quarzsand)

Prüfung der Trockenheit

- mit Elektrischem Messgerät
- mit CM-Gerät

- maximale Feuchtewerte: siehe Tabelle

Prüfung der Festigkeit

- mit Ritzprobe (Riri-Gerät = Ritzprüfgerät)

--> Achtung: Wo ist Bodenheizung?
     -> zu Prüfen mit Ultraschall oder CPM-Monitor (= Folie, die Wärmeunterschied misst und anzeigt)

Prüfung der Oberflächenrauheit

Wenn sich Rauheit nicht durch einmaliges Spachteln beseitigen lässt, ist dies ein Mangel.

Prüfung von Verunreinigungen

- Durch Öl, Fett, Farbe, Gips usw. können z.B. Spachtel- oder Klebstoffauftrag keine Haftung finden.

- Entfernen durch Bodenfräse oder Kugelstrahlen

Prüfung der Höhenlage zu anschliessenden Bauteilen

- versch. Dicken bei Bodenbelägen = Höhenunterschied

- Aufspachteln oder Abschleifen --> muss möglichst flach verlaufen!

Prüfung der Temperatur- und Klimaverhältnisse im Raum

Temperatur: mind. 16°C / bei Linoleum mind. 18°C

Relative Luftfeuchtigkeit: zw. 30 - 70 %

(evtl. auch Bodentemperatur messen - bei speziellen Belägen / Klebstoffen)

--> Heizen, Lüften, Entfeuchten, Abstellen der Bodenheizung etc.

Voranstriche - Welche 2 Untergrundarten gibt es?

- saugfähige Untergründe (CT, CA, Gips, Putz, Beton, etc.)

- nicht saugfähige Untergründe (Steinböden, alte Beläge / Klebstoffe, Gussasphalt, Eisen, Alu, etc.)

3 'Grundarten' von Anstrichen und deren Aufgabe?

- Grundierungen = Tiefengrund
  (für saugende Untergründe)
 --> Feinstaub binden und Untergrund vorbereiten für Haftung von Spachtelmassen / Klebstoffen

- Haftvermittler = Haftbrücke = Haftgrund
  (für nicht saugende Untergründe)
  --> Bilden Film nach Trocknung
  --> Enthalten Quarzsandanteile oder müssen mit Quarzsand abgestreut werden
  --> Ermöglichen, dass Spachtelmasse / Klebstoff auf Untergrund haftet

- Voranstriche für Spezialzwecke

4 Voranstriche für Spezialzwecke

- Polyurethanvorstrich
  (Vorbereitung und als Feuchtigkeitssperre bei überhöhten Restfeuchtigkeiten)

- Epoxidharzvorstrich
  (Vorbereitung, Feuchtigkeitssperre und oft auch für nicht unterkellerte Untergründe)

- Leitfähige Voranstriche
  (lösemittelfrei, durch Zugabe von Industrieruss leitfähig, z.B. Spitäler, Chemielabore, etc.)

- Vorstriche als Feuchtigkeitssperren
  (wie gesagt z.B. Polyurethan- / Epoxidharzvoranstrich aber auch Dispersionsprodukte)

Welche 4 Unterteilungen gibt es (je nach Auftragsdicke) bei Spachtelung?

Spachteln (0-3 mm)

Ausgleichen (3 - 8 mm)

Nivellieren (ab 8 mm - nach oben keine Grenze)

Füllen (Löcher)

5 Aufbau / Bestandteile einer Spachtelmasse

- Zement oder Calciumsulfat (als Bindemittel)

- Quarzsand (als Füllstoff - für Festigkeit)

- Kreide (als Feinfüllstoff - für Konsistenz)

- Dispersionspulver (reguliert Biegezugfestigkeit und Spannung)

- Diverse Zusätze (regulieren Verlauf und Trocknung - i.d. Regel sind dies Chemikalien)