11 MZB I - Helmchen 2
Synaptische Übertragung Neurotransmission Neuromodulation
Synaptische Übertragung Neurotransmission Neuromodulation
Set of flashcards Details
Flashcards | 53 |
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Language | Deutsch |
Category | Medical |
Level | University |
Created / Updated | 13.04.2016 / 10.06.2019 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/11_mzb_i_helmchen_2
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Hauptkriterien für einen Transmitter:
wo muss er vorhanden sein
wie muss er ausgeschüttet werden
wo müssen entsprechende Rezeptoren vorhanden sein
Er muss im präsynaptischen Neuron vorhanden sein
Er muss durch präsynaptische elektrische Erregung Ca2+-abhängig ausgeschüttet werden
Spezifische Rezeptoren müssen auf der postsynaptische Zelle vorhanden sein
Wichtigste Transmitter
- Acetycholin (neuromuskuläre Endplatte, vegetatives Nervensystem, ...)
- Glutamat (erregender Transmitter ZNS)
- GABA (g-Aminobuttersäure, hemmender Transmitter im ZNS)
- Glyzin (hemmender Transmitter im Rückenmark)
Vielfalt Neuronaler Dendriten:
Motorneuron im Rückenmark
Purkinjezelle im Kleinhirn
Mitrlzelle im olfaktorischen Bulbus
Ganglionzelle der Retina
Pyramidenzelle der irnrinde
Als Dendrit bezeichnet man die astartigen Zytoplasmafortsätze der Nervenzelle (Neuron), die der Aufnahme elektrischer Reize und ihrer Weiterleitung zum Soma der Nervenzelle dienen.
Synaptische Integration
Die Fähigkeit zur Integration (Verrechnung) von Reizen, die eine der spezifischen Leistungen des Nervensystems darstellt, beginnt bereits im einzelnen Neuron. Jede Nervenzelle wird nahezu ständig von einer Vielzahl von Synapsen erregt oder gehemmt und verarbeitet alle eingehenden Informationen zu einem Nettoeffekt (Summation). Dadurch kommt es am Axonhügel entweder zur Bildung oder zum Ausbleiben von Aktionspotenzialen ("to fire or not to fire").
ZNS-Neurone empfangen sowohl erregende als auch hemmende Signale: Verrechnung dieser konkurrierenden Einflüsse – neuronale Integration; zeitliche und räumliche Summation
Nettoeffekt an jeder erregenden oder hemmenden Synapse ist abhängig von: Ort der Synapse, von Grösse und Form, von Nähe und relativer Stärke anderer erregender oder hemmender Synapsen
ZNS Synapse:
Weite des Spaltes
Bläschendurchmesser
Anzahl Synapsen pro Neuron
[Glu] in Bläschen
Dichte der postsynaptischen Rezeptoren
ZNS Synapse:
Weite des Spaltes
20-30 nm
Bläschendurchmesser
25-45 nm
Anzahl Synapsen pro Neuron
10'000 bis über 100'000
[Glu] in Bläschen
50-200 mM
Dichte der postsynaptischen Rezeptoren
1000 pro μm2
SNARE-Komplex
Synaptobrevin, ein Protein der Vesikelmembran, bildet im Komplex mit Syntaxin und SNAP-25, zwei Proteinen der Plasmamembran, den SNARE-Komplex
SNAP-Rezeptoren vermitteln in der Zelle die Fusion (Verschmelzung) von Vesikeln untereinander oder mit der Zellmembran
Endozytose
Clathrin
Dynamin
Als Endozytose bezeichnet man die Aufnahme von zellfremdem Material in die Zelle durch Einstülpen und Abschnüren von Teilen der Zellmembran unter Entstehung von Vesikeln oder Vakuolen.
Das Gegenteil der Endozytose ist die Exozytose.
• Wiederaufnahme von Vesikeln mittels Clathrin-Mantel
• das Abschnüren der Clathrinummantelten Vesikel wird durch Protein Dynamin vermittelt
• Clathrin-Mantel wird abgestossen und Bläschen werden recycled
Postsynaptische Potentiale
EPSP
IPSP
=> Durch erhöhte Leitfähigkeit für
Membranpotentialänderungen, die durch postsynaptische Transmitterbindung ausgelöst werden (depolarisierende oder hyperpolarisierend; dies entspricht nicht unbedingt erregend – hemmend).
Erregende PSPs (EPSPs) entstehen durch eine kurzzeitige Leitfähigkeitserhöhung für kleine Kationen: Na+ + K+, (z.T. Ca2+)
Hemmende PSPs (IPSPs) entstehen durch eine kurzzeitige Leitfähigkeitserhöhung für Cl--Ionen (und auch bei langsamen IPSP durch K+ Leitfähigkeiten, z.B. via Aktivierung von GABAB- Rezeptoren)
Erregende und hemmende Synapsen:
Transmitter im ZNS
Exzitatorische Synapse Erregend im ZNS: Glutamaterge Synapse
Inhibitorische Synapse Hemmend im ZNS: GABAerge Synapse
Die 5 Schritte der chemischen Neurotransmission:
Synthese • Speicherung • Freisetzung • Bindung an Rezeptor •
Inaktivierung
Ionotrope Rezeptoren
Aufbau (grob)
Prinzip
Schliessung (Ursache)
Ionotrope Rezeptoren sind eine Gruppe von Rezeptoren, die ihrer Natur nach Ionenkanäle sind. Nach ihrer Aktivierung durch Bindung eines Agonisten an ihre extrazelluläre Domäne steuern sie die Weiterleitung des Signals über den selektiven oder unselektiven Einstrom von Ionen
-> ionotrope Rezeptoren sind ‚ligand-gated ion channels‘
• zusammengesetzt aus 4-5 Untereinheiten, die zusammen einen Ionenkanal gebildet
• Transmitter-Bindung verursacht schnelle Konformationsveränderungen, wodurch der Kanal geöffnet wird
• Ionen fliessen durch den Kanal entlang ihres elektrochemischen Gradienten; meistens nicht-selektiv (z.B. Kationen-durchlässig)
• Dissoziation des Transmitters vom Rezeptor ODER Desensitisierung: Kanal schliesst wieder
Metabotrope Rezeptoren
"Wer" benutzt solche Reseptoren
G-Protein-Kopplung
Metabotrope Rezeptoren sind eine Gruppe von Rezeptoren, die ihrer Natur nachTransmembranproteine sind und nach ihrer Aktivierung eine Weiterleitung des Signals über sogenannte Second Messenger oder andere Intrazellulärtransmitter steuern.
für die meisten kleinen Neurotransmitter (ACh, GABA, Serotonin, Glutamat, etc.) gibt es metabotrope Rezeptoren
Effekte meist via G-Protein-Kopplung: aktivierte GProteine tauschen GDP gegen GTP und aktivieren andere intrazelluläre Enzyme, die diffusible ‚second messengers‘ produzieren
Glutamat
Rolle
Synthese in Nervenendigungen
= L-Glutaminsäure
Glutamat ist einer der wichtigsten erregenden Neurotransmitter im zentralen Nervensystem (ZNS)
-> ist für den Hauptteil der schnellen erregenden synaptischen Übertragung im Säuger-ZNS verantwortlich
Synthese in Nervenendigungen: s.B.
-> Wichtige Quelle für das Glutamin sind die umgebenden Gliazellen, die Glutamat aufnehmen und daraus Glutamin synthetisieren
Ionotrope Glutamat-Rezeptoren
3 Klassen
ionotrope Glutamat-Rezeptoren enthalten einen liganden-aktivierten Kationenkanal
3 Rezeptor-Klassen werden durch verschiedene Agonisten pharmakologisch definiert:
– NMDA (N-Methyl-D-Aspartat)
– AMPA (a-amino-3-hydroxy-5-methyl-4-isoxazolpropionic acid)
– Kainat
-> AMPA- und Kainat-Rezeptoren werden auch als non-NMDA Rezeptoren bezeichnet
Ionotrope Glutamat-Rezeptoren:
AMPA-Rezeptoren:
Permeabilität
AMPA-Rezeptoren sind permeabel für Na+, K+, meistens nicht für Ca2+, Leitfähigkeit <20 pS
Ionotrope Glutamat-Rezeptoren:
Kainat-Rezeptoren:
Permeabilität
Kainat-Rezeptoren sind meist permeabel für Na+, K+ und Ca2+-Ionen
Ionotrope Glutamat-Rezeptoren:
NMDA-Rezeptoren:
Permeabilität
NMDA-Rezeptoren sind permeabel für Na+-, K+- UND Ca2+-Ionen – Leitfähigkeit 50 pS
Besonderheiten des NMDA-Rezeptors:
Steuerung
Blockierung
Geschwindigkeit
NMDA-Rezeptoren sind liganden- UND spannungsgesteuert: beim Ruhepotential tragen NMDA-Rezeptoren nicht wesentlich bei, weil die Öffnung des Kanals durch Mg2+ blockiert ist; der Mg2+-Block wird erst bei zunehmender Depolarisation der Zelle aufgehoben.
NMDA-Rezeptoren öffnen und schliessen sich nur langsam – sie tragen zur späten Phase des EPSP bei
Besondere Membran-Topologie von ionotropen GluR-Untereinheiten:
Transmembrandomänen
AMPA-Rezeptoren
Untereinheiten - Zusammensetzung
-> Eigenschaften der einzelnen Untereinheiten (inkl. Permeabilität)
verschiedene Kombinationen von GluR1-4 Untereinheiten ergibt Rezeptoren mit verschiedenen Eigenschaften
GluR2 in heteromeren Rezeptoren bewirkt:
- praktisch lineare I/V-Kurve
- verminderte Ca2+-Permeabilität
Homomere GluR1- oder GluR3-Rezeptoren:
– starke Einwärtsrektifizierung (I/V-Kurve)
– gute Ca2+-Permeabilität
-> GluR2-Untereinheiten sind weitverbreitet, daher sind AMPARezeptoren meist nur permeabel für Na+ und K+
AMPA-Rezeptoren:
RNA-editing; bei welcher Unterinheit?
RNA-editing der GluR2 mRNA
- enzymatische Veränderung in Codon;
- für Glutamin -> Arginin erscheint in GluR2-Protein in zweiter hydrophober Domäne (sogenannter „Q/R-switch“)
- GluR1, GluR3, GluR4 werden an dieser Stelle nicht editiert
Silent Synapses
Synapse, die NMDA- aber keine AMPA-Rezeptoren enthält
These synapses are named "silent" because normal AMPA receptor-mediated signaling is not present, rendering the synapse inactive under typical conditions. Silent synapses are typically considered to be immature glutamatergic synapses.
(Können aus ‚eigener Kraft‘ aufgrund des Mg-Blocks nicht aktiviert werden
• Unreife Synapsen, aber auch als Synapsenzustand im adulten Gehirn postuliert)
NMDA-Rezeptoren
Untereinheiten Zusammensetzung
Agonisten
Antagonisten
Offen-Kanalblocker
heterotetramere Rezeptoren aus zwei NR1 und zwei NR2-Untereinheiten
Glu ist potentester Agonist; Glyzin ist Ko-Agonist (separate Bindungsstelle; endogener Ko-Agonist eher D-Serin)
kompetitive Antagonisten: AP-5, AP-7, CPP, etc.
Offen-Kanalblocker: Halluzinogene wie Phencyclidin (PCP) und Dizocilpin (MK-801)
NMDA-Rezeptoren:
Koinzidenzdetektor
Überaktiveirung
Der NMDA-Rezeptor wirkt aufgrund des spannungsabhängigen Mg2+-Blocks als Koinzidenzdetektor für gleichzeitige prä- und postsynaptischer Aktivität. Die synaptische Übertragungsstärke kann so verstärkt werden („synaptischen Plastizität“, Langzeit-Potenzierung LTP)
=
Die Funktionsweise des NMDA-Rezeptors entspricht somit der einer logischen UND-Verknüpfung. Damit ist der Rezeptor als Koinzidenz-Detektor zu bezeichnen
=
Diese Eigenschaft, nur bei gleichzeitiger prä- und postsynaptischer Aktivität leitfähig (insbesondere für Calcium) zu sein, macht die NMDA-Rezeptoren zu idealen molekularen Koinzidenzdetektoren
Überaktivierung von NMDA-Rezeptoren unter pathologischen Bedingungen kann durch massiven Calcium-Einstrom zur Zellschädigung und Zelltod führen („Exzitotoxizität“)
Metabotrope Glutamat-Rezeptoren
Verbreitung
Aufbau
weitverbreitet im Gehirn: prä- und postsynaptisch
-7 Transmembransegmente
- 8 mGluR in 3 Klassen
- Bindungsstelle für Glutamat in Nterminaler extrazellulärer Domäne
- G-Protein-Kopplung eher über grosse C-terminale Domäne (dritte intrazelluläre Schleife relativ klein, die bei anderen metabotropen Rezeptoren verantwortlich ist für G-ProteinKopplung)
GABA
Funktion
γ-Aminobuttersäure (γ-aminobutyric acid, GABA)
GABA ist der hauptsächliche hemmende Transmitter im Gehirn
-> aber GABA ist nicht immer hemmend:
– fötal und in 1. Woche postnatal ist GABA depolarisierend;
(– GABA wirkt erst hyperpolarisierend, wenn der K+/Cl-Kotransporter KCC2 exprimiert wird. Die intrazelluläre Cl-Konzentration wird dann vermindert, so dass das GABAGleichgewichtspotential zu hyperpolarisierten Werten verschoben wird)?
GABA
Synthese aus
Transporter
GABA wird aus Glutamat synthetisiert: GAD (glutamic acid decarboxylase, Glutaminsäure-Decarboxylase) ist das Schlüsselenzym für Synthese des Transmitters GABA
vesikulärer Transporter für GABA (gemeinsamer Transporter auch für Glyzin)
GABAA-Rezeptoren
vermitteln...
Aufbau