10 Blut - Gloor
Hämoglobin, CO2, Immunglobuline, Blutgerinnung
Hämoglobin, CO2, Immunglobuline, Blutgerinnung
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Cartes-fiches | 80 |
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Utilisateurs | 54 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 20.10.2016 / 05.06.2025 |
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Myoglobin, Hämoglobin
Löslichkeit von Sauerstoff; wo liegt das Problem, wie wird es glöst
Aerob metabolisierende Organismen benötigen Sauerstoff; das Problem ist, dass Sauerstoff in wässrigen Lösungen schlecht löslich ist (0.17mM bei pO2 von 100 mmHg). Im Organismus ist trotzdem eine relativ dazu hohe Sauerstoffkonzentration nötig (10.5mM bei pO2 von 100 mmHg).
die Lösung: • reversible Bindung des Sauerstoffs an Transportproteine (Hämoglobin im Blut, Myoglobin in der Zelle)
Myoglobin, Hämoglobin
Myogobin
- wie wird das O2 in Myoglobin gebunden?
Die reversible Bindung von Sauerstoff an Myoglobin basiert auf der oktaedrischen Koordination von Fe2+ innerhalb der Hämgruppe (im Porphyrinring); Das O2 geht ein (der acht) koordinativen Bindungen des Fe2+ ein und bildet zusätzlich eine H-Brücke mit einem His (so wird die oxidation von Fe2+ durch O2 verhindert).
Myoglobin, Hämoglobin
Sauerstoffbindungskurve von Myoglobin
- Bedeutung von Kd
- Bei welchem Druck wird der Sauerstoff aus Myoglobin abgegeben
-> Bedeutung
mit Kd weiss man welche ligandkonzentration man einsetzten muss, um den Rezeptor halb zu sättigen
• bei 20% O2-Gehalt der Luft beträgt pO2 ca. 150 mm Hg
• pO2 in Lungenalveolen ca. 100 mm Hg
• pO2 im Gewebe ca. 20-30 mm Hg
• Kd von Myoglobin liegt bei ca. 2 mm Hg => unter physiologischen Bedingungen (20–40 mm Hg) ist Myoglobin mit O2 gesättigt
• O2-Abgabe durch Myoglobin nur möglich bei sehr tiefem pO2 in einer Zelle
-> dort wo myg O2 bekommt ist der druck so hoch dass es ihn gut aufnehmen kann, wo es den O2 abgeben muss ist der druck so tief dass es den O2 gut abgeben kann
Myoglobin, Hämoglobin
Hämoglobin
- Aufbau
- Wie gelingt es Hämoglobin, im O2-Druckbereich 100–20 mm Hg O2 maximal abzugeben?
Myoglobin, Hämoglobin
Hämoglobin
- Absorptionsspektrum der Hämgruppe
-> Wie kann man mit Absorptionsspektrometrie die O2-Sättigung einer Hb-Lösung bestimmen?
• Oxygenierung von Hämoglobin ändert das Absorptionsspektrum und damit die Farbe von Blut (arterielles vs. venöses Blut)
• die absorbierende Gruppe ist das Häm
• die Hauptabsorption liegt bei ca. 400 nm (Soret-Bande)
• Die Farbgebung kommt vor allem durch die Absorption im Bereich 500-600 nm
Wie kann mit Absorptionsspektrometrie die O2-Sättigung einer Hb-Lösung bestimmt werden?
1. Absorption bei einer Wellenlänge messen, bei der Hb und HbO2 den gleichen molaren Absorptionskoeffizienten haben (z.B. bei ca. 545 nm) => Gesamt Hb-Gehalt kann mit Lambert-Beer Gesetz bestimmt werden
2. Absorption bei einer Wellenlänge messen, bei der Hb und HbO2 möglichst unterschiedliche molare Absorptionskoeffizienten haben (z.B. bei ca. 660 nm) => Hb bzw HbO2 kann mit Lambert-Beer Gesetz bestimmt werden
Myoglobin, Hämoglobin
Sauerstoffbindungskurve von Hämoglobin
- Form
-> Bedeutung
die experimentell beobachtete O2-Bindungskurve von Hb ist sigmoid
• eine sigmoide Bindungskurve deutet auf nicht-unabhängige O2-Bindung (kooperatives Bindungsverhalten): jede O2-Bindung beeinflusst die Affinität der nächsten O2-Bindung
• im physiologischen Bereich ist O2-Beladung/Entladung optimiert (66%) (bild rot)
• für Mb beträgt der Wert 7% (Affinität ist zu hoch) (bild grün)
• ein hypothetisches Protein ohne Kooperativität erreicht eine max. mögliche O2-Beladung/Entladung von 38% zwischen P100 und P20 (bild blau)
Myoglobin, Hämoglobin
Definitionen zur Kooperativität:
- Allosterische Interaktion
- homotrop / heterotrop
• wenn ein Ligand eines Proteins die Bindungsstärke anderer Liganden beeinflusst, wird dies als allosterische Interaktion oder allosterische Regulation bezeichnet
• sind alle Liganden gleich, lautet die Bezeichnung homotrop
• sind die Liganden verschieden, lautet die Bezeichnung heterotrop
• Effekte allosterischer Interaktionen können positiv oder negativ sein
Myoglobin, Hämoglobin
Molekulare Vorgänge der Kooperativität (Hb)
- was verscheibt sich?
- T und R -Form
• durch die O2-Bindung wird über das koordinativ gebundene His eine α-Helix verschoben
• diese Verschiebung führt zu weiteren Verschiebungen an den Berührungsfächen der α1β2 und α2β1 Dimere
• die Hb Untereinheiten ändern ihre Form: T-Form (ohne O2), R-Form (mit O2) • R-Form bindet O2 besser (höhere Affinität)
• der Übergang von der T- zur R-Form führt zu einer markanten Verschiebung der Anordnung der Untereinheiten
-> wäre bei myoglb nicht möglich, da es ja nur eine Bindungsstelle hat
Myoglobin, Hämoglobin
Symmetrie-Modell zur Erklärung der kooperativen Bindung in Hb
Jedes der vier identischen Protomeren, wobei jedes davon O2 binden kann in R oder T-Form vorliegen. R und T Form stehen in einem Gleichgewicht; die Anzahl gebundener Liganden verschiebt das Gleichgewicht zugunsten der R-Form. Im Symmetrie-Modell liegen die Globinketten entweder alle in T-Form oder alle in R-Form vor.
• Desoxy-Hb liegt bevorzugt in der T-Form vor (tiefe O2-Affinität)
• Oxy-Hb liegt bevorzugt in der R-Form vor (hohe O2-Affinität)
• O2-Bindung bewirkt Übergang von der T-Form zur R-Form
=> Erhöhung der Bindungsaffinität anderer Bindungsstellen
Myoglobin, Hämoglobin
Das sequentielle Modell zur Erklärung der kooperativen Bindung in Hb
Myoglobin, Hämoglobin
Heterotrope allosterische Regulation von Hämoglobin:
2,3-Bisphosphoglycerat (2,3-BPG)
- entstehung
- effekt
=> zusammenhang entstehung - Effekt
• 2,3-Bisphosphoglycerat (2,3-BPG): entsteht auf einem Nebenweg der Glycolyse in Erythrocyten (ca. 5 mM)
• bindet stark an T-Form => Stabilisierung der T-Form
• 2,3-BPG ist ein heterotropher allosterischer Effektor
• bei erhöhter 2,3-BPG Konzentration erleichtert 2,3-BPG die O2 Abgabe
=> zweckmässige über die Glycolyseaktivität gesteuerte Regulation der O2 Abgabe
dieses Molekül passt in das Loch des Hb in der T form; es verschiebt das glgw in Richtung T; sauerstff abgeben
-> heterotrope allosterische Regulation
Myoglobin, Hämoglobin
Die Haupttypen der Globinketten von Hämoglobin:
- Familien der Ketten
- Prä- und postnatale Biosynthese Hämoglobinbiosynthese
-> Welche Ketten
• die Globinketten werden in 2 Familien eingeteilt: α und β
• die Gene der beiden Familien liegen auf 2 Chromosomen
• in jeder Familie gibt es verschiedene Formen
• alle fetalen und adulten Hb-Formen haben die gleiche α-Kette
• α-Ketten werden zuerst mit ε- und ζ-Ketten (embryonales Hb), dann mit gKetten (foetales Hb) exprimiert
• foetales Hb wird nach der Geburt durch α2β2 (adultes Hb) ersetzt
Myoglobin, Hämoglobin
Hämoglobinopathien:
- Thalassämien (α und β)
Mutationen in den Globingenen können zu Thalassämienr(eduzierte Produktion von Globinketten) führen:
α-Thalassämie: Störung bei den α-Ketten (Vollständiges Fehlen ist lethal)
β-Thalassämie: Es Fehlen die β-Globinketten (partielle Kompensation durch γ-Ketten)
Auch punktmutationen können einen starken Einfluss auf die Funktion von Hb haben, so z.B. bei der Sichelzellanämie: Dabei verformen bis Zerstören faserartige Aggregate von Hämoglobin verformen die Erythrozyten (in DesoxyHb passt die mutierte Seitenkette eines Hb Moleküls in eine hydrophobe Tasche eines zweiten Hb-Moleküls → Aggregation)
Myoglobin, Hämoglobin
Sichelzellenanämie
- wehalb sind die Erythrozyten sichelförmig?
- Molekulare Grundlage der Krankheit?
- Weas geschieht (molekular)
faserartige Aggregate von Hämoglobin verformen die Erythrozyten
-> im Extremfall zerstören die Sichelzellen-Hämoglobin Aggregate den Erythrozyten
Molekulare Grundlage der Krankheit:
Veränderung der Hämoglobinstruktur; Mutation:
Glu6 -> Val6
GAG -> GTG
in DesoxyHb passt Val6 Seitenkette eines Hb Moleküls in eine hydrophobe Tasche eines zweiten Hb-Moleküls => Aggregation.
Die Hämoglobinaggregate können sich nur mit desoxygeniertem Hb bilden => im arteriellen Blut lösen sich die Aggregate sofort auf.
Myoglobin, Hämoglobin
Der Erythrozyt
- Energiebereitstellung
- Zweck der erys
• Erythrozyten besitzen keine Mitochondrien
=> keine ATP Produktion durch O2-Oxidation. Energie wird über die Glykolyse bereitgestellt (anaerob).
Glucose -> 2 Lactat + 2 ATP
• Erythrozyten besitzen keinen Zellkern
=> keine Proteinsynthese
Ein leerer Sack: wozu also nötig?
• Hämoglobinkonzentration im Blut beträgt ca. 14 (12-16) g/100 ml (Frau) bis 16 (1418) g/100ml (Mann) (1.9-2.5 mM, bzw. 2.2-2.8 mM Hb)
• eine wässrige Lösung mit einer Hämoglobinkonzentration von 16 g/100 ml wäre dickflüssig
=> die "pseudokristalline" Verpackung von Hämoglobin in den Erythrozyten verhindert Strömungsprobleme des Bluts
Myoglobin, Hämoglobin
Der Erythrozyt;
Glutathion
- Aufbau
- 2 formen: übergang ineinander (inkl Enzym)
Glutathion
• ein Tripeptid, im Erythrocyten gebildet: γ-L-glutamyl-L-cysteinylglycin
• GSH / GSSG in der Zelle ca. 98 : 2 => Reduktionspotential
• zelluläre GSH Konzentration beträgt ca. 2.5 mM
• oxidiertes Glutathion (GSSG) wird durch Glutathionreduktase wieder in GSG reduziert
• GSH reduziert z.B. H2O2 und Disulfidbrücken in oxidierten Proteinen
Säure-Base, Hydrogencarbonat, Bohr-Effekt
Der physiologische pH-Wert
- in Blut und extrazellulrflüssigkeit
- in Zellen
Säure-Base, Hydrogencarbonat, Bohr-Effekt
Hendersson-Hasselbalch-Gleichung
- was beschriebt sie?
- Glg
Säure-Base, Hydrogencarbonat, Bohr-Effekt
Der Bohr-Effekt
- Definition
beschreibt die Abhängigkeit zwischen der Sauerstoff-Bindungsaffinität von Hämoglobin und dem Säuredruck der Umgebung.
Eine Veränderung des pCO2 verändert den pH-Wert des Bluts
=> Verschiebung der O2 Bindungskurve.
Immunglobuline
MHC Moleküle
- Was machen MHC moleküle?
- Klassen von MHC; wo kommen sie jeweils vor?
Antigene werden durch MHC Moleküle präsentiert
• MHC-Moleküle sind eine grosse Proteingruppe, die Proteinfragmente – das Antigen – präsentieren
• MHC-Moleküle existieren in zwei Klassen: MHC-I-Moleküle werden von allen kernhaltigen Zellen produziert MHC-II-Moleküle werden von Zellen des Immunsystems produziert: B-Zellen, Makrophagen, dendritische Zellen (vor allem die “professionellen” Antigenpräsentierenden Zellen)
• MHC-I-Moleküle präsentieren intrazelluläre Antigene: virale Proteine, Tumorantigene, Proteine von intrazellulären Bakterien
• die fremden Proteine werden im Cytosol durch einen Proteasekomplex, das Proteasom gespalten
• MHC-I-Moleküle werden im ER mit diesen Peptiden beladen
Immunglobuline
MHC-I-Moleküle
- was für antigene präsentieren sie
- prozess der antigenpräsentation (grob)
Immunglobuline
Struktur des MHC-I-Moleküls
Struktur des MHC-II-Moleküls
• der MHC-I Komplex besteht aus 2 Proteinen: schwere Kette: 45 kDa, 3 extrazelluläre Domänen, 1 TM-Domäne, cytosolisches Segment
leichte Kette (β2-Mikroglobulin): 12 kDa, 1 Ig Domäne
• der MHC-II Komplex besteht aus 2 Proteinen: α-Kette: 34 kDa, 2 extrazelluläre Domänen, 1 TM-Domäne, cytosolisches Segment β-Kette: 29 kDa, 2 extrazelluläre Domänen, 1 TM-Domäne, cytosolisches Segment
=>• die Überlagerung des Peptidrückgrates zeigt die hohe Strukturähnlichkeit