06 - Deutschland

Wein - WSET Level 3

Wein - WSET Level 3


Kartei Details

Karten 56
Lernende 54
Sprache Deutsch
Kategorie Ernährung
Stufe Andere
Erstellt / Aktualisiert 07.01.2016 / 22.08.2024
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Bedeutung des Prädikats Beerenauslese (BA)

selektierte, handverlesene Trauben mit Edelfäule, Botrytis Charakter, erfrischende Säure, geringe Saftausbeute

Bedeutung des Prädikats Eiswein

Beeren nach mehreren Tagen bei -8°C und Frost gelesen - in Winternächten - und in gefrorenem Zustand gepresst. Dabei bleigt gefrorenes Wasser zurück, nur der konzentrierte Most wird gewonnen (wegen hohem Zucker nicht gefroren). Mostgewicht entspricht der Beerenauslese, i.d.R. ohne Botrytis. Intensive, konzentrierte reine Fruchtaromen, kräftige Säure.

Bedeutung des Prädikats Trockenbeerenauslese (TBA)

einzeln selektierte Beeren, winzige Mengen, nur in besten Jahren, starker Botrytisbefall, bleiben am Stock bis Beeren stark eingeschrumpft, niedriger Alkohol ca. 8%, viel Restzucker, ausgeprägte Säure

Bedeutung des traditionellen Begriffs Landwein

  • Wein mit g.g.A.
  • trocken oder halbtrocken (feinherb)
  • min. zulässiges Mostgewicht höher als bei Deutschem Wein

Bedeutung des traditionellen Begriffs Deutscher Wein

  • Wein mit g.g.A.
  • ersetzt den Begriff "Deutscher Tafelwein"
  • Verschnitte aus ganz Deutschland sind erlaubt

Bedeutung des traditionellen Begriffs Classic

  • harmonisch trockene Weine mit g.U.
  • Mindestalkoholgehalt 12% (11.5% an der Mosel)
  • Restzucker max. 15g/l
  • nur eine Rebsorte, d.h. sortenrein
  • nur aus einem Anbaugebiet
  • aus einem Jahrgang

Bedeutung des traditionellen Begriffs Selection

  • harmonisch trockene Weine mit g.U. von Premiumqualität
  • Mostgewicht mind. Auslese-Niveau
  • Restzucker max. 9g/l (bei Riesling max. 12g/l)
  • nur eine Rebsorte, d.h. sortenrein
  • von Einzellage
  • aus einem Jahrgang

Bedeutung von VDP

  • VDP: Verband Deutscher Prädikatsweingüter
  • Mitglieder sind Elite der deutschen Weinerzeuger
  • Eigene geschützte Terminologie, nicht Bestandteil des deutschen Weingesetzes

Bedeutung Erste Lage

  • oberste Stufe der Lagenklassifikation des VDP
  • einzigartige Terroirs, Einzellagen
  • Zugelassene Rebsorten: Riesling, Silvaner, Grauburgunder, Weissburgunder und Spätburgunder
  • eigenes Logo "Ziffer 1 mit Weintraube"

Bedeutung Grosses Gewächs

  • trockene Weine aus Ersten Lagen des VDP
  • im Rheingau: Erstes Gewächs

Klima & Wetter in Deutschland

  • unbeständiges, kühles Kontinentalklima mit Ausnahme vom etwas wärmeren Baden (Randklima)
  • generell kühle Nächte, milde Tage => aromatische Weine
  • viel Regen im Sommer, jedoch reduzierte Niederschlagswahrscheinlichkeit in letzter Reifephase (Zuckergehalt vs. Säure)
  • => starke Qualitäts- und Ertragsschwankungen zwischen Jahrgänge

Böden in Deutschland

viele verschiedene Bodenarten, viele Mischböden, selten reiner Schiefer

ideal sind steinige Steillagen, welche einfallende Sonnenwärme am besten auffangen

Weisse Rebsorten in Deutschland

  1. Riesling: meistbepflanzt mit 1/5 der Fläche, reift spät, erträgt kühle Temperaturen, geeignet für Spätlesen, Ausprägung stark abhängig von Klima, komplexe, langlebige Weine
  2. Müller-Thurgau: Fläche abnehmend, Kreuzung aus Riesling & Madeleine Royale, reift früher, weniger Säure und Aromen, einfache Weine
  3. Silvaner: Traditionelle Regionen, reift etwas früher als Riesling, mässige Säure, neutrale Frucht, gute Lagen erzeugen erstklassige Weine
  4. Andere Sorten sind Grauburgunder, Weissburgunder, Scheurebe, Kerner, Bacchus und wenig Chardonnay

Rote Rebsorten in Deutschland

  1. Spätburgunder: in wärmeren Gegenden wie Pfalz, Baden und Ahr-Region, eher leicht und fruchtig aber auch körperreich und mit Holz
  2. Dornfelder: dunkle Schalen, viel Farbe, hohe Erträge
  3. Andere Sorten: Portugieser, Trollinger, Schwarzriesling

Weinbau in Deutschland

  • starke Unterschiede in steilen Hanglagen und ebenen Rebflächen
  • steile Hanglagen -> fast nur Handarbeit, selektive Lese, grosse Reifeunterschiede
  • steile Hanglagen -> Rebstöcke am Pfahl mit daran zusammengebundenen Triebe (Licht und Luftzirkulation)
  • eben Rebflächen -> Erziehung am Drahtrahmen
  • mehrere Lesedurchgänge im selben Weinberg (bis 7 mal) für verschiedene Qualitätsstufen

Weinbereitung in Deutschland

  • ausser in Prädikatsweinen wird in der Regel chaptalisiert (mit fremdem Zucker angereichert)
  • im Prädikatswein wird oft mit Süssreserve nach der Gärung gesüsst, sorgfältige Auswahl der Hefe, möglichst wenig Intervention
  • wenig Eichennoten, gelegentlich wird Kontakt mit Schale oder dem Hefesatz zugelassen
  • Spezialität sind restsüsse (liebliche) Weine mit ausgewogener Süsse und Säure mittels gestoppter Gärung

 

Mosel Allgemein

  • Moseltal von der Rheinmündung bis nach Koblenz, inkl. Nebenflüsse Saar und Ruwer
  • Renommee von der Mittelmosel
  • ca. 8'900ha
  • 6 Bereiche, 19 Grosslagen, 524 Einzellagen

Mosel Rebsorten

Riesling, Müller-Thurgau, Elbling, Kerner

Mosel Klima & Wetter

  • geschützte Talllage (50 Breitengrad), trotzdem eine der wärmsten Klimazonen Deutschlands
  • mässig kalte Winter und warme Sommer
  • Niederschlag 706mm, Sonne 1'358h/J
  • lange Vegetationsperiode (April - Oktober) in Spitzenjahren bis November

Mosel Böden

  • Schieferböden an Mittel- und Terrassenmosel, Saar und Ruwer
  • Steillagen: 40% der Fläche mit über 30% Steigung
  • Steillagen: 3'600ha

Mosel: Weinstil

weltweit einzigartige Stilistik

  • leichter Körper
  • schwacher Alkohol
  • Restsüsse und erfrischende Säure
  • vermehrt auch trocken (GG)

Mosel: wichtige Weine

Einzellagen: Piesport, Brauneberg, Bernkastel, Wehlen, Graach, Erden -> Riesling

Grosslage: Piesporter Michelsberg -> diverse Rebsorten

Nahe: Böden

grosse Bodenvielfalt, Schiefer, Porphyr, Quartz, Buntsandstein

viele Südhänge

Nahe: Klima

gute Belüftung, wening Niederschlag, lange Herbste

wärmer als an Mosel

Nahe: Rebsorten

Riesling am meisten weiss

Dornfelder am meisten rot

Nahe: Weinstil

  • ähnlich ausgeprägte Säure wie an der Mosel
  • etwas reifere Fruchtigkeit
  • meist restsüss, immer öfter trocken

Nahe: wichtige Weine

Schlossböckelheim -> Riesling

Rheingau: Klima und Böden

  • milde Winter und warme Sommer (von Bergen des Taunus geschützt)
  • Niederschlag ca. 600mm
  • versch. Böden: Schiefer, Taunusquarzit, Kalk und sandiger Lehm, Löss (tiefere Lagen)

Rheingau: Allgemein

  • Unterrhein südlich von Wiesbaden bis nach Rüdesheim
  • ca. 3'100ha
  • 11 Grosslagen, 129 Einzellagen
  • mässig steile Lagen

Rheingau: Rebsorten

80% Riesling

13% Spätburgunder

 

Rheingau: Weinstil

  • trockene (80% der Weine) und säurereiche Rieslinge
  • mittlere bis vollen Körper
  • Aromen von reifen Pfirsichnoten
  • gehaltvolle Spätburgunder

Rheingau: wichtige Weine

Rüdesheim, Geisenheim, Johannisberg -> Riesling

Rheinhessen: Allgemein

  • flächenmässig grösstes Weinanbaugebiet Deutschlands
  • 3 Bereiche, 24 Grosslagen, 432 Einzellagen
  • gilt als innovativ und erstklassig

Rheinhessen: Klima

  • Wärme- und Trockeninsel
  • sonnigste Region Deutschlands
  • Klima am Rhein wärmer als
  • geschützt durch Berge

Rheinhessen: Rebsorten

Müller-Thurgau, Riesling, Silvaner und Grauburgunder

Dornfelder, Portugieser, Spätburgunder (30% Rotwein)

Rheinhessen: wichtige Weine

Einzellagen: Oppenheim, Nierstein -> Riesling

Grosslagen: Niersteiner Gutes Domtal -> diverse Rebsorten

Liebfrauenmilch Rheinhessen -> diverse Rebsorten

Pfalz: Allemein

  • flächenmässig zweitgrösstes Anbaugebiet Deutschlands
  • 2 Bereiche, 25 Grosslagen, 323 Einzellagen
  • Fortsetzung der elsässischen Reben nach Norden

Pfalz: Wetter und Klima

  • westlich im Regenschatten der Nordvogesen, daher eine der trockensten Regionen Deutschlands
  • milde Winter, trockene nicht zu heisse Sommer, teilweise Wassermangel

Pfalz: Rebsorten

Riesling (Nr. 1), Müller-Thurgau, Kerner auch Grau- und Weissburgunder

Dornfelder (Nr. 2), Portugieser und Spätburgunder (total 40% rot)

Pfalz: Böden

Buntsandstein, Schiefer, Muschelkalk, Granit, Lehm, Löss, Sandböden, Sandstein, vulkanische Böden