06

Liegenschaftsentwässerung

Liegenschaftsentwässerung

Pleger Plegerius

Pleger Plegerius

Kartei Details

Karten 128
Lernende 72
Sprache Deutsch
Kategorie Berufskunde
Stufe Grundschule
Erstellt / Aktualisiert 25.05.2013 / 20.08.2025
Weblink
https://card2brain.ch/cards/06
Einbinden
<iframe src="https://card2brain.ch/box/06/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>

 

Wie haben sich die Belastungen für die Entwässerung in den letzten 50 Jahren geändert?

 

-Bevölkerungswachstum, steigende Bedürfnisse von Wohnbauten, riesige Infrastrukturbauten haben zu einer grösseren Umweltbelastung gesorgt. Zum Schutz der Gewässer besteht in der Schweiz ein flächendeckendes Netz von Abwasseranlagen.

 

Welche Anforderungen muss eine Liegenschaftsentwässerung erfüllen?

-Schmutz und Oberflächenwasser zu sammeln, nur wen notwendig zu reinigen und nicht verschmutztes Wasser dem Wasserkreislauf wider zuführen.

 

Beschrifte den gezeigten Wasserkreislauf

 

1 Quelle 

2 Quellfassung

3 Reservoir

4 Schlammsammler

5 Gebäude- und Grundstückentwässerung

6 Strassenentwässerung

7 Hoch- und Regenwasserentlastung

8 Regenbecken

9 Trinkwasseraufbereitung

10 Vorfluter

11 Grundwasser

12 mechanisch

13 biologisch

 

Welches Gesetz regelt die Massnahmen für ein sorgfältigen Umgang mit Wasser?

 

Eidgenössisches Gewässerschutzgesetz (GschG) vom 24. Januar 1991

 

Welches übergeordnetes Planungsinstrumment gilt für die Projektierung einer Liegenschaftsentwässerung?

 

-Der generelle Entwässerungsplan (GEP) Der Entwässerungsplanung kann für eine Region (REP), einen Abwasserverband (VGEP) oder eine Gemeinde (GEP) massgebend sein.

 

Welche Ziele verfolgt der GEP?

 

-optimale Trennung, schnelle Ableitung, Grundwasseranreicherung durch Versickerung, Brechen von Hochwasserspitzen, Entlastung der ARA

 

Welche Schmutzwassertypen gibt es? 

 

-häusliches Abwasser (WAS-H) rot

-verschmutztes Regenabwasser (WAS-R) rot

-industrielles Abwasser (WAS-I) rot

-Kühlwasser aus Kreislaufsystemen (WAS-K) rot

-Kanalisation öffentlich braun

Welche Reinwassertypen gibt es?

 

-Regenwasser (WAR-R) blau

-Kühlabwasser aus Durchlaufsystemen (WAR-K) blau

-Sickerabwasser (WAR-Si) blau

-Brunnenwasser (WAR-B) blau

-Grund- und Quellwasser (WAR-G) blau

 

Welche Normen und Richtlinien sind für die einzelnen Abschnitte in der Abbildung verantwortlich?

 

1 SIA 190

2 SN 592000

3 suissetec Richtlinie Dachentwässerung

4 VSA Richtlinien Regenwasserentsorgung

 

 

Welche zwei Entwässerungssysteme gibt es?

-Mischsystem, Trennsystem

 

Beschreibe das Mischsystem und nenne die Vor- und Nachteile

Schmutz und Regenwasser werden im gleichen Kanal der ARA zugeleitet.

Vorteile: grössere Spülwirkung, kurzes Kanalnetz, ein Anschluss, Gefälle kann reduziert werden.

Nachteile: unterschiedliche Belastung, grössere ARA (Regenrückhaltebecken zur Schmutz und Regenwasser werden im gleichen Kanal der ARA zugeleitet. 

 

Vorteile: grössere Spülwirkung, kurzes Kanalnetz, ein Anschluss, Gefälle kann reduziert werden. 

Nachteile: unterschiedliche Belastung, grössere ARA (Regenrückhaltebecken zur Entlastung)

 

 

Beschreibe das Trennsystem und nenne Vor- und Nachteile

 

 

Schmutz und Regenwasser werden voneinander getrennt abgeleitet. Das Wasser von Dächer, Plätzen und Strassen werden versickert oder in einen Vorfluter geleitet. 

 

Vorteile: konstante Abwasserqualität, kleinere ARA, Regenwasser kann versickert werden. 

Nachteile: zweit Kanalnetze, grösseres Gefälle, Fehlanschlüsse möglich

 

 

Was ist bei Grabenaushubarbeiten zu beachten?

 

-Vorschriften der SUVA und SIA 190,gute Rohrauflagerung, sorgfältige Einbettung, geeignetes Material, Gefriertiefe einhalten, Beton C16/20

Beschrifte die Punkte des Grabens

1 Auffüllung verdichtet Steine max. D = 50 mm 2 Verdämmbeton 2a Abdeckung 2b Seitenfüllung 2c Bettungsschicht

Die Überdeckungshöhen sind für den Strassenbereich (0.80 m) und Ausserhalb des Strassenbereiches (0.50 m) anzupassen.

 

Graben dürfen erst aufgefüllt werden, wenn die Leitungen und Schächte von der Bauleitung kontrolliert worden sind und vor dem auffüllen genügend erhärtet sein. 

 

Beim Verdichten ist eine Sicherheitshöhe einzuhalten.

 

 

Aus welchen Komponenten besteht eine Abwasseranlage?

-Abwasserleitungen, Abwasserschächte, Kanalisationsleitungen, ARA

 

Was sind Gebäudeentwässerungsleitungen?

 

-Abwasserleitungen im Gebäudes die durch den Sanitäringenieur geplant und von Sanitärinstallateur ausgeführt werden

 

 

Was sind Grundleitungen?

 

Sammelleitungen die an Fallleitungen anschliessen die unterhalb der Bodenplatte hinausführen

 

Beschreibe die Abbildung mit den verschiedenen Leitungen

1 Gebäudeentwässerungsleitung, Fallleitung

2 Grundleitungen

3 Grundstückentwässerung

4 Kanalisationsleitungen

 

Was ist bei der Materialwahl zu beachten?

 

-Abwasserart, Baugrundbeschaffenheit, örtliche Vorschriften.

 

Nenne die verschieden Materialien für Abwasserleitungen

 

-Polyethylen-hart (HD-PE), Polypropylen (PP), Polyninylchlorid (PVC), Steinzeug, Spezialbeton, Faserzement

 

Beschreibe das HD-PE Rohr

 

 

 

-schwarz, Thermoplast, Extrusionsverfahren hergestellt, Verbindungen mit Steckmuffe, Verschraubung, Elektroschweissmuffe, Heizelementstumpfschweissung oder Flanschen. 

 

Vorteile: säureresistent, flexibel, Kalkresistent, einfach zu bearbeiten. 

Nachteile: aufwändige Verbindung, Spezialübergangsstücke

 

Beschreibe das PP Rohr

 

-grün, Thermoplast, Verbindungen mit Steckmuffe, Elektroschweissmuffe, Heizelementstumpfschweissung oder Flanschen. 

 

Vorteile: gut sichtbar, säureresistent, flexibel, Kalkresistent, einfach zu bearbeiten. 

Nachteile: aufwändige Verbindung, Spezialübergangsstücke

 

 

Beschreibe das PVC Rohr

 

 

-orangebraun, Thermoplast, Extrusionsverfahren, Verbindung mit Steckmuffe. 

 

Vorteile: einfache Verbindung. 

Nachteile: nicht so flexibel, Bruchrissanfällig, Spezialübergangsstücke, Kalkempfindlich

 

 

Beschreibe das Steinzeugrohr

 

-keramisches Material, bei 1200°C gebrannt, braun glasiert, Rohrlänge max 1.0 m. 

 

Vorteile: Resistent gegen chemische Einflüsse, keine Setzungen. 

Nachteile: teuer, aufwändige Verlegung

 

 

Beschreibe das Spezialbetonrohr

 

Mit Stahleinlagen verstärkt, Glockenmuffen und Rollringen. 

 

Vorteile: grosser Querschnitt, Druckbeständig

Nachteile: schwer, aufwändige Anpassungen, nicht gegen starke Säuren beständig

 

 

Beschreibe das Faserzementrohr

 

 

 

-kompakt, homogen, bearbeitbar, Verbindung mit Muffen und Kupplungen

 

Vorteile: mineralisches Material, ökologisch unbedenklich, einfache Verarbeitung. 

Nachteile: Rissanfällig, Spezialübergangsstücke, nicht säure resistent

 

 

Welche Punkte sind beim Verlegen von Grundleitungen zu beachten?

 

 

 

-Geometrie in Bezug auf den Grundriss

-Richtungsänderungen

-Formstücke und Material

-Gefälle

 

 

Was ist bei der Verlegegeometrie zu beachten?

 

-Leitungen parallel zu Wänden

-Leitungsachse ca. 30 cm neben der Wand

-Bogen und Abzweiger nicht unter Wand

-möglichst kurze Entwässerungsdistanzen

-grundsätzlich gerade Rohrstücke und Formstücke (30°, 45°, 88°) und Abzweiger
-Doppelabzweiger sind nicht zulässig

 

Was ist bei Richtungsänderungen zu beachten?

 

-45° Formstücke, bei 90° sind zwei 45° Bögen mit Leitungsstück 2DN, nach 180° muss IN oder ES vorgesehen werden

 

 

Welche Möglichkeiten zur Überwindung von grossen Höhenunterschieden gibt es?

 

 

Absturzschacht, Sturzgefälle, Fallstrecke

 

vertikale Richtungsänderungen sind nur mit 45° - Bogenstücken auszuführen

 

 

 

Welche sind die min. Grundstückanschlussleitungsdimensionen bei EFH und MFH?

 

 

EFH (DN 125), MFH (DN 150)

 

Welches Gefälle in % gilt für „Grundleitungen für Schmutzwasser“?

 

 

 

≤ DN 200 min. 2, ideal 3, max. 5

> DN 200 min. 2, ideal 3, max. 5

 

 

Welches Gefälle gilt für „Sammelleitungen für Schmutzwasser“?

 

 

min. 1, ideal 3, max. 5

 

 

Was sind Sammel- bzw. Anschlussleitungen?

 

 

Sammelleitungen: Liegende, frei verlegte Leitung zur Aufnahme des Abwassers von Fall-, Zweig- und Anschlussleitungen

Anschlussleitungen: Leitung von der Apparte-Anschlussverbindung zur Zweig-, Fall-, Sammel- oder Grundleitung

 

 

Welche Typen von Abwasserschächten werden nach ihrer Funktion ausgebildet?

 

 

Einsteigschächte (ES), Inspektionsschächte (IN), Sammel- und Einlaufschächte

 

 

Wann sind Einsteigeschächte vorzusehen?

 

 

-in der Grundstückanschlussleitung

-bei wichtigen Leitungszusammenführungen

-nach max. 180° horizontaler Richtungsänderung

 

-Jede Grundstückentwässerungsanlage muss mindestens einen ES aufweisen

-Die Distanz zwischen zwei Schächten sollte max. 40 m betragen.

-Im Gebäudeinnern dürfen sie weder in Lagerräumen für Brennstoffe und Heizungsräumen noch in Schutz- und Liftmotorräumen plaziert werden

 

 

Wie werden die Einsteigescchächte bemessen?

 

 

1 Einlauf <0.6 m Schattiefe ø 0.6 m

1 Einlauf <1.5 m Schattiefe ø 0.8 m

 

Weitere Abmessungen sind der SN 592 000 zu entnehmen

 

 

Wie muss die Durchlaufrinne eines ES ausgeführt werden um eine einwandfreie Funktion zu ermöglichen?

 

 

-Querschnitt halbrund

-Banketthöhe min. DN

-saubere Linienführung ohne Ecken

-Seitliche Anschlüsse 60 mm über Sohle

-Sohlengefälle von 5%

-Schachtfutter bei Kunsstoffrohren

 

 

Welche zusätzliche Ausrüstung muss bei einem ES beachtet werden?

 

 

-Deckellichtweite von 0.6 m.

-Deckel auf Radlast berücksichtigen

-Im Hausinneren gas- und wasserdicht

-Bei Rückstaugefahr verschrauben

-Ab 1.2 m Schachttiefe ist eine Korrosionsbeständige Steigleiter oder Steigeisen notwändig

-Ab 5.0 m sind zusätzliche Anforderung der SUVA zu erfüllen

 

Wann sind Inspektionsschächte (IN) vorzusehen?

 

-ergänzend zu ES für Kontrolle, Wartung und Unterhalt (Einbringen von Reinigungs, Inspektions-, und Prüfgeräten)