03413 – Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen IV Sprache
03413 – Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen IV Sprache
03413 – Lernen, Gedächtnis, Wissen, Sprache, Denken und Problemlösen IV Sprache
Set of flashcards Details
Flashcards | 108 |
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Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 14.08.2014 / 09.12.2019 |
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https://card2brain.ch/box/03413_lernen_gedaechtnis_wissen_sprache_denken_und_problemloesen_iv_sprache
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Semiotische Kompetenz
Semiotische Kompetenz
- Kompetenz, Zeichen zu lernen und verwenden zu können
Semiotik
Semiotik
- allgemeine Wissenschaft von den Zeichen
- Unterscheidung zwischen natürlichen von absichtlichen (motivierten), konventionellen Zeichen , zu denen auch Symbole gehören
- Motiviertes Zeichen: Bsp. das Wort Apfel
- Natürliches Zeichen: Rauch am Horizont, kann aber auch ein Konventionelles sein
Tiere und semiotische Kompetenz
Tiere und semiotische Kompetenz
- Tiere haben auch semiotische Kompetenzen
- Können Umweltereignisse als Signale/Hinweisreize wahrnehmen -> lernen Signale und wenden sie an (klassisch Konditionierung)
Zeichen
Zeichen
- grundlegende Mittel und Medien der Orientierung
Nenne eine weitere semiotische Leistung
Nenne eine weitere semiotische Leistung
- Das Lernen und Nutzen von Signalen beim Orientieren in Raum und Zeit, das Bewerten von Signalen für bestimmte Aktionen und das Nutzen derselben für die Bewertung von Aktionseffekten ist ebenfalls eine semiotische Leistung
- Klassifizierung von Reizen in z.B. „gefährlich“
Phylogenese der Sozialität
Phylogenese der Sozialität
- semiotische Kompetenzen haben eine phylogenetische Wurzel
- Die Phylogenese der Sozialität ist ohne solche semiotischen Kompetenzen nicht verständlich und andererseits ist die Entwicklung semiotischer Kompetenzen ohne Sozialität nicht fassbar
- Wichtig dabei ist die Klassifikation von anderen Lebewesen als Artgenossen
- Grund: zwischen Artgenossen ist Kommunikation nötig für die Fortpflanzung, Gruppenbildung, Ausbildung sozialer Hierarchien, Einschätzen der Aktionsmöglichkeiten, Wahrnehmung des Ausdrucksverhaltens
Gipfel der Informationsübertragungskomplexität
Gipfel der Informationsübertragungskomplexität
- Erfindung der Schrift, Hilfe von grafischen Zeichen/Graphemen
- → Steigerung der Möglichkeiten der transsituationalen Kommunikation und der intergenerationellen Informationsübertragung = Traditionsbildung
Autosemantisches Wort
Autosemantisches Wort
- Bsp. Haus, steht für sich selbst
Synsemantisches Wort
Synsemantisches Wort
- „und“, „oder“: bedeuten nur in Verbindung mit anderen Wörtern etwas
Prosodie
Prosodie
- Beim Sprechen gibt es para- und non-verbale Merkmale, u.a. Sprechpausen, Sprechgeschwindigkeit, Tonhöhe, Timbre, Betonungen
Sprechzeichenproduktion
Sprechzeichenproduktion
- Sprechen
Sprechzeichenrezeption
Sprechzeichenrezeption
- Hören
Schriftzeichenproduktion
Schriftzeichenproduktion
- Schreiben
Schriftzeichenrezeption
Schriftzeichenrezeption
- Lesen
Warum ist die Sprachfähigkeit für die Psychologie besonders interessant?
Warum ist die Sprachfähigkeit für die Psychologie besonders interessant?
- ist eine zentrale mentale Fähigkeit die vor allem beim Erwachsenen mit allen anderen mentalen Fähigkeiten eng verbunden ist
- Sprache ist das wichtigste Werkzeug der Psychologie -> Menschen wird unterstellt dass sie mit Sprache Auskunft über ihre psychischen Zustände geben können
- Gesamte mentale Terminologie ist sprachlich -> man kommt gar nicht an die Phänomene selber heran, sondern immer nur an die sprachlich interpretierten
Unterscheidung des Sprachwissenschaftlers Ferdinand de Saussure
Unterscheidung des Sprachwissenschaftlers Ferdinand de Saussure
- unterscheidet zwischen Sprache als überindividuelles Sprachsystem (z.B. die deutsche/italienische etc. Sprache) und dem konkreten Sprechen in einer bestimmten Situation
Kompetenz und Performanz: Chomskys Theorie der Universalgrammatik
Kompetenz und Performanz: Chomskys Theorie der Universalgrammatik
- er unterscheidet zwischen Kompetenz und Performanz
- -> entspricht derjenigen zwischen Fähigkeit (Disposition) und beobachtbarer Ausübung der Fähigkeit
- Poverty of stimulus argument: Sprechen entspricht selten vollständig den Regeln der Syntax -> trotz nicht wohl geformten Input erwerben Kinder trotzdem die Regeln ihrer Mutterspreche; das Verarbeitungssystem macht „mehr“ aus dem dürftigen Stimulus
- -> wurde von Chomsky als Grund herangezogen, dass es eine angeborene Universalgrammatik gibt und einen LAD (Language Acquisition Device)
- Menschen haben Verständnis für grammatisch wohlgeformte Sätze -> kann man prüfen wenn man ihnen Sätze vorlegt und sie so schnell wir möglich urteilen müssen ob sie grammatikalisch korrekt sind oder nicht
- f Nach Chomsky ist die Universalgrammatik eine Tiefengrammatik, da die gleichen abstrakten Regeln der Zeichenverknüpfung allen Einzelsprachgrammatiken zugrunde liegen.
Generativität der Grammatik
Generativität der Grammatik
1. Produktivität: Die sprachliche Kompetenz von Muttersprachlern erlaubt es, beliebig viele Sätze (übrigens auch Wörter) zu bilden.
2. Kreativität: Die Produktivität wird oft auch „Kreativität“ genannt
3. Performanz: Die Grammatik befasst sich nicht mit Details der Performanz, sondern abstrahiert die wesentlichen strukturellen Regelmäßigkeiten daraus, die Produktivität ermöglichen.
4. Kompetenz: Die Kompetenz wird auf eine angeborene Sprachfähigkeit zurückgeführt, nicht auf eine angeborene Sprache. Jeder Säugling kann zunächst jede beliebige Sprache erlernen.
5. Modularität, Autonomie: Die Sprachfähigkeit wird als eine menschliche Fähigkeit sui generis angesehen, die nicht auf andere kognitive Fähigkeiten zurückführbar ist und die Menschen von den Tieren unterscheidet.
Sprache aus der ökologischen Perspektive
Sprache aus der ökologischen Perspektive
- In der Allgemeinen Psychologie ist aus der ökologischen Sicht jeder Mensch sprachpsychologisch als integrierter Sprecher/Hörer zu verstehen
Wie definiert das Sender-Empfänger-Modell Kommunikation?
Wie definiert das Sender-Empfänger-Modell Kommunikation?
- Das Sender-Empfänger-Modell der Kommunikation definiert Kommunikation als Übertragung einer Nachricht von einem Sender zu einem Empfänger
Voraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation
Voraussetzung für eine erfolgreiche Kommunikation
- Benutzung der gleichen Kodierungen von Sender und Empfänger
- Dazu ist ein gemeinsamer Zeichenvorrat nötig
„Postbotenmodell“ der Kommunikation
„Postbotenmodell“ der Kommunikation
- demzufolge werden Botschaften wie Briefe ausgetauscht
- ist als eingeschränktes Modell zu verstehen, da es die Konstruktivität und Kreativität des Kommunizierens unterbelichtet lässt
Kommunikationsmaxime von Grice
Kommunikationsmaxime von Grice
- denen zufolge sollte man informativ sein
- Ein normatives Moment des Kommunizierens ist die Aufrichtigkeit und die Wahrhaftigkeit, denn man muss sich für eine erfolgreiche Kommunikation unterstellen können, dass man meint, was man sagt und dass das, was man behauptet, wahr ist.
Störungen der Kommunikation
Störungen der Kommunikation
- Störungen können bei Kodierung und Dekodierung des Signals auftreten
- Ursachen: unterschiedliche Sprache und Übersetzungsfehler, kulturelle Unterschiede, mangelnde Aufmerksamkeit und selektive Wahrnehmung
- Störungen auf Übertragungsweg: verfälschende Aspekte wie Lärm, unterschiedliche Wahrnehmungskanäle, andere Filter- oder Veränderungseinflüsse
- Um Missverständnisse, Störungen etc., zu vermeiden oder zu bemerken, ist ein Feedback des Empfängers wichtig
Weitere zentrale Aspekte der Sprache
Weitere zentrale Aspekte der Sprache
- dient dazu um gemeinsames Handeln zu ermöglichen, z.B. bei Kooperation
- Sprache in Form innerer Rede: zentrale Funktion beim Planen, Selbstregulation etc.
- Transport von Informationen die über die aktuelle Situation hinausgehen (P1 und P2 können P3 identifizieren ohne dass sie anwesend sein müsste)
- -> Sprache ermöglicht die Schaffung von symbolischen Objekten, von Symbolen, und erlaubt es, anstelle des Handelns mit raumzeitlich ausgedehnten Objekten zu handeln
Schaffung von Symbolen
Schaffung von Symbolen
- Die Schaffung von Symbolen erfolgt über Konventionen, ebenso wie die Bedeutung der Sprachzeichen und der Sprechhandlungen über Konventionen vermittelt wird
- Davon werden viele tradiert und von Kindern, laut Bühler, empraktisch gelernt
Symbolfähigkeit
Symbolfähigkeit
- Sprachfähigkeit ist wesentlich eine Symbolfähigkeit und wesentlicher Bestandteil der menschlichen Intelligenz
- Erfolg der Wissenschaften beruht auf diesem Symbolsystem, besonders die Kunstsprachen der Mathematik und Logik
- Herausforderung für Kunstsprachenkonstrukteure und -anwender: Kontextabhängigkeit der Zeichen
- Herausforderung der Logik- und Programmiersprachen: Mehrdeutigkeit und Vagheit der Zeichen
Organonmodell der Sprache
Organonmodell der Sprache
- Karl Bühler
- Bühlers Annahmen basieren auf Werken und Aussagen des Philosophen Platon, der im Dialog Kratylos die Sprache als organon, als Werkzeug charakterisierte.
- -> Werkzeug -> Mittel um etwas bestimmtes ins Werk zu setzen
- Bühler versteht Sprache als Zeichensystem und Zeichen sind die Mittel, damit einer einem anderen etwas mitteilen kann
- Zentrum dieses Modells ist das Organum, das wahrnehmbare Zeichen, welches dem abstrakten Sprachsystem angehört. Es steht in Beziehung zu den drei anderen Komponenten, der Eine (Sender), der Andere (Empfänger) und die Dinge (Gegenstände und Sachverhalte).
Überarbeitungen des Organonmodells der Sprache
Überarbeitungen des Organonmodells der Sprache
- Nach einer Modellerweiterung geht Bühler davon aus, dass sowohl Sender und als auch Empfänger durch vollkommen unterschiedliche psychophysische Systeme gekennzeichnet sind
- Weitere Überarbeitung: Bühler stellte das Zeichen (Sprachzeichen) das von den drei Elementen Sender, Empfänger und Gegenstand und Sachverhalte umgeben ist in den Mittelpunkt seiner Überlegungen
- Das konkrete Zeichen wird durch den mittleren Kreis repräsentiert, hierbei handelt es sich meistens um ein Schallereignis
Drei Dimensionen des sprachlichen Zeichens nach Bühler
Drei Dimensionen des sprachlichen Zeichens nach Bühler
- Symbolfunktion: Er stellt die Symbolkraft zu Gegenstand und Sachverhalt heraus
- Darstellungsfunktion: die Tatsache, dass das Zeichen stellvertretend für etwas steht
- Repräsentationsfunktion: Auf Grund der Tatsache, dass Sachverhalte aus der Umwelt wiedergegeben werden, sind die Zeichen Mittel der Repräsentation
- Zudem wird das sprachliche Zeichen auch als Symptom wegen seiner Abhängigkeit vom Sender gesehen
Ausdrucksfunktion des Zeichens nach Bühler
Ausdrucksfunktion des Zeichens nach Bühler
- Bühler spricht von Kundgabe, das Zeichen transportiert Informationen darüber, wie jemand etwas sagt, jemand zeigt an, in welchen Zuständen er ist, ob ruhig oder unruhig, emotional oder nicht -> Die Sprache hat also auch Ausdrucksfunktion, sowohl über etwas Dingliches, als auch über den Sender selbst
Appellfunktion
Appellfunktion
- Durch den Appell an den Hörer, dessen äußeres und inneres Verhalten zu steuern versucht wird, wirkt das Zeichen als Signal
- Weitere Beispiele für Appelle: Befehle, Aufforderungen, Bitten
Allgemeine Funktion eines Zeichens
Allgemeine Funktion eines Zeichens
- das Bezeichnete zu vertreten, zu repräsentieren
Die 5 Axiome von Watzlawick
Die 5 Axiome von Watzlawick
- „Man kann nicht nicht kommunizieren!“
- „Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt.“
- „Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“
- „Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten“
- „Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.“
Paul Watzlawicks Kommunikationstheorie
Paul Watzlawicks Kommunikationstheorie
- basiert auf 5 Axiomen
- jede Störung von Kommunikation kann auf ein Handeln gegen diese Axiome zurückgeführt werden
„Man kann nicht nicht kommunizieren!“
„Man kann nicht nicht kommunizieren!“
- Dies meint, dass sobald Menschen sich gegenseitig wahrnehmen können, sofort eine Kommunikationssituation entsteht
- Die Minimalkommunikation besteht aus dem Signal, dass man kommunizieren möchte
„Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt.“
„Jede Kommunikation hat einen Inhalts- und Beziehungsaspekt, wobei Letzterer den Ersteren bestimmt.“
- Jede Kommunikation hat Informationen, die über die reine Sachinformation hinausgehen und den Beziehungsaspekt hervorheben.
- Hier geht es darum, wie der Sender möchte, dass seine Nachricht verstanden wird.
- -> durch den Beziehungsaspekt wird erst fassbar, wie der Inhalt einer Nachricht zu interpretieren ist, was für das Verständnis des Gegenüber hochbedeutend ist
- -> erst Kommunikation, wenn bei allen Beteiligten auf allen Ebenen Einigkeit über den Inhalts- und Beziehungsaspekt besteht
„Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“
„Die Natur einer Beziehung ist durch die Interpunktionen der Kommunikationsabläufe seitens der Partner bedingt.“
- Dies heißt nichts anderes als, dass der Kommunikationsablauf von den unter- schiedlich Beteiligten auch verschiedenartig gegliedert wird.
„Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten“
„Menschliche Kommunikation bedient sich digitaler und analoger Modalitäten“
- rein sprachliche digitale Kommunikation (Vermittlung der Inhalte) und analoge Kommunikation (Vermittlung der Beziehungsebene) müssen übereinstimmen
„Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.“
„Zwischenmenschliche Kommunikationsabläufe sind entweder symmetrisch oder komplementär.“
- In komplementären Beziehungen ergänzen sich unterschiedliche Verhaltensweisen
- symmetrischerere Form der Partnerschaft zeichnet sich demgemäß danach aus, wie sehr die Beteiligten sich bemühen, Ungleichheiten zu bearbeiten und zu reduzieren