03411 1. Biologische Grundlagen VI.5 Stress und Immunabwehr

03411 1. Biologische Grundlagen VI.5 Stress und Immunabwehr

03411 1. Biologische Grundlagen VI.5 Stress und Immunabwehr

Alexander Wahler

Alexander Wahler

Kartei Details

Karten 12
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.08.2014 / 18.05.2021
Weblink
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Immunsystem

Immunsystem

  • schützt Körper vor schädlichen Substanzen aus der Umwelt und aus dem eigenen Körper
  • spezifische und unspezifische Abwehr werden unterschieden
  • Immunabwehr ist  weitgehend angeboren und funktioniert insgesamt ohne kognitive Beteiligung

unspezifische Immunabwehr

unspezifische Immunabwehr

  • genetisch angelegt
  • physisch-chemische Barriere: Haut und Schleimhäute; bilden Barrieren gegen das Eindringen fremder schädlicher Stoffe; mechanische, chemische und physikalische Mechanismen wirken protektiv; Säuremantel der Haut, Fieber- und Entzündungsreaktionen gegen bereits eingedrungene Stoffe
  • Makrophagen
  • Chemische Komplementsysteme: fremde Zellmembran werden zerstört und Zelle letztendlich aufgelöst
  • Verschiedene Körpereigene Substanzen: zerstören fremde Mikroorganismen Bsp. Virusinfizierte Zellen

Makrophagen

Makrophagen

  • unspezifische Immunabwehr
  • Zellen, die eingedrungene Erreger in sich aufnehmen und „auffressen“

MHC-Proteine

MHC-Proteine

  • MHC = major histocompatibility complex
  • Proteine, die fast jede Zelle auf ihrer Oberfläche trägt
  • Spezifizierung dieser Proteine ist genetisch festgelegt, einzigartig für das Individuum (außer eineiige Zwillinge)
  • Dienen der Unterscheidung eigener vs. Fremde Zellen

Spezifische Immunabwehr

Spezifische Immunabwehr

  • wird erst nach Erfahrung mit bestimmten schädlichen Stoffen aufgebaut, „erlernt“
  • Organismus gelangt in Kontakt mit Substanz -> Gedächtnis kann sich bilden -> beim erneuten Kontakt mit der Substanz (jetzt Antigen) kommt es zu einer schnelleren und effektiveren Immunreaktion
  • Wird Bsp. bei Schutzimpfungen genutzt

Immunkompetente Zellen

Immunkompetente Zellen

  • Vernichten schädliche Substanzen wie Viren, virusinfizierte Zellen, Tumorzellen
  • Bei spezifische Immunabwehr
  • B-Lymphozyten, T-Lymphozyten und natürliche Killerzellen
  • Lymphozyten werden im Knochenmarkt gebildet, „warten“ in sekundären Organen wie den Lymphknoten auf Immunabwehr auslösende Antigene

Stress

Stress

  • Interaktion des Individuums mit seiner Umwelt -> Anforderungen die es versucht zu bewältigen
  • Bedeutet das idealerweise bestehende Gleichgewicht wird gestört
  • Stressoren: Anforderungen die eine Stressreaktion hervorrufen (z.B. plötzliche Temperaturschwankungen, Arbeit unter Zeitdruck, Nahrungsmangel etc.)
  • Reaktion auf Stress kann in aktiver Bewältigung, oder in Flucht oder Rückzug bestehen (fight-flight response)
  • Wirkt Stressor nicht mehr kann Organismus zum Gleichgewicht zurückkehren

 

Stressreaktion

 

 

Stressreaktion

  • Reaktion auf Stressoren
  • Multidimensional, zeigt sich in körperlichen (neurologischen und endokrinen) und in psychischen (Verhaltens- und Erlebens-)Komponenten
  • Verläuft unabhängig von Stressor immer ähnlich -> man bezeichnet Stress als generalisierte Anpassungsreaktion

 

 

Körperliche Komponente der Stressreaktion

Körperliche Komponente der Stressreaktion

  • Wesentlich durch die Achse Hypothalamus–Hypophyse–Nebennierenrinde (= hypothalamus– pituitary–adrenocortical -axis oder HPA-Achse) vermittelt, sowohl das sympathische Nervensystem als auch das Hormonsystem werden dabei beeinflusst
  • Sympathisches Nervensystem reagiert über die zentralen Steuerungseinheiten Kortex, limbisches System und Hypothalamus vermittelt mit Vorbereitung einer körperlichen Leistung: Herzaktivität wird gesteigert, Bronchien weit gestellt, Arbeitsmuskulatur besser durchblutet
  • Aktivierung wird durch Ausschüttung Adrenalin und Noradrenalin vermittelt -> führen außerdem zu Energiefreisetzung über den Glukosestoffwechsel

Glukokortikoiden

Glukokortikoiden

  • spielen Rolle in hormonelle Komponente der Stressreaktion, besonders Kortisol
  • regen Glukoseproduktion in Leber und Abbau von Muskelproteinen an, hemmen Synthese von Muskelproteinen -> Energiebereitstellung
  • es kommt zur Immunsuppression: Entzündungsprozesse werden gehemmt, gesamte Immunsystem gedämpft
  • zentrale Prozesse wie Emotionen und Kognitionen werden beeinflusst

Erlebens- und Verhaltensmäßige Stressreaktionen

Erlebens- und Verhaltensmäßige Stressreaktionen

  • laufen gleichzeitig mit körperlichen ab
  • Stressoren werden kognitiv-emotional bewertet, lösen z.B. Emotionen wie Angst oder Aggression aus -> beeinflussen ihrerseits wieder mögliche Verhaltensreaktionen

Anhaltender Stress

Anhaltender Stress

  • Stressor kann nicht beseitigt oder ausgewichen werden
  • Kurzfristig positive Folgen von Stress verändern sich über längere Zeit zu Negativen  (bis hin zum Zusammenbruch des Immunsystems oder einer dauerhaften Erhöhung der Herzleistung oder Herz-Kreislauf-Erkrankungen)
  • Kognitiv-emotionale Folgen: negative Auswirkungen wie Gedächtnis- und Konzentrationsstörungen, Deregulation von Schlaf-Wachzyklus und der psychischen Ausgeglichenheit