03411 1. Biologische Grundlagen II.4 Das Hormonsystem (Endokrines System)
03411 1. Biologische Grundlagen II.4 Das Hormonsystem (Endokrines System)
03411 1. Biologische Grundlagen II.4 Das Hormonsystem (Endokrines System)
Kartei Details
Karten | 34 |
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Lernende | 37 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.08.2014 / 06.09.2024 |
Weblink |
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Hormonsystem
Hormonsystem
- Hypothalamus zentrales Steuersystem
Neuromodulatoren
Neuromodulatoren
- Hormone die nicht als Transmitter wirken
- Verstärken oder dämpfen die Wirkung von Transmittern
Hormone
Hormone
- werden in bestimmten Zellen synthetisiert, ins Blut abgegeben und über den Blutkreislauf zu den Zielzellen befördert
- chemische Struktur erlaubt zwei Gruppen Aufteilung: Lipophile Hormone, hydrophile Hormone
Lipophile Hormone
Lipophile Hormone
- können direkt in Zielzelle gelangen
Hydrophile Hormone
Hydrophile Hormone
- docken an der Membran einer Zelle an und aktivieren dort weitere Vermittlungsstoffe (sog. Second Messenger)
Übertragungswege der Hormone
Übertragungswege der Hormone
- Autokrine Übertragung
- Parakrine Übertragung
- endokrine Übertragung
- neuroendokrine Übertragung
Autokrine Übertragung
Autokrine Übertragung
- Botenstoffe können Signale an die sezernierende Zelle selbst senden
Parakrine Übertragung
Parakrine Übertragung
- Botenstoffe können Signale an die benachbarte Zelle senden
endokrine Übertragung
endokrine Übertragung
- Vorgang wenn die Hormone von bestimmten Zellen sezerniert und über das Blut in weit entfernte Zielzellen gelangen
neuroendokrine Übertragung
neuroendokrine Übertragung
- Nervenzellen sind Empfänger oder sogar Sender von Hormonen
Releasing Hormone
Releasing Hormone
- Hypothalamus (oberstes Steuerorgan) setzt Hormone frei -> welche als Releasing Hormone wiederum die Freisetzung von Hormonen aus dem Hypophysenvorderlappen bewirken oder als inhibitorische Releasinghormone deren Freisetzung hemmen
Hormone des Hypophysenvorderlappens
Hormone des Hypophysenvorderlappens
- von Releasing Hormone freigesezt
- wirken direkt auf Zielzellen (nicht-glandotrope Hormone)
- oder regen die Tätigkeit endokriner Drüsen an (glandotrope Hormone)
Hypophysenhinterlappen
Hypophysenhinterlappen
- wird durch den Hypothalamus neuronal gesteuert
- Dort werden vom Hypothalamus produzierte Hormone gespeichert und bei Bedarf ausgeschüttet
Regelkreis mit negativer Rückkopplung
Regelkreis mit negativer Rückkopplung
- So werden im Hypothalamus Informationen über den Hormonstatus spezifischer Hormone verarbeitet.
- Bei Absinken der Konzentration wird das Hormonsystem angeregt, die Produktion und Sezernierung zu fördern, bis der Sollwert wieder erreicht ist.
Produktion von Hormonen
Produktion von Hormonen
- durch Synthese in den produzierenden Zellen oder Verwandlung von Vorgängerstoffen (die z.B. aus der Nahrung aufgenommen werden)
- Hormonverfügbarkeit im Organismus kann durch verschiedene Mechanismen verändert werden
- produzierenden Zellen können aktiviert/desaktiviert werden, Aktivität von Syntheseenzymen kann verändert werden.
- Bindung von Hormonen an Speicher- oder Transportproteine erhöht die Verfügbarkeit
- Abbaugeschwindigkeit kann durch die Aktivierung/Desaktivierung von Abbauenzymen verändert werden.
Wachstumshormon (Somatotropin)
Wachstumshormon (Somatotropin)
- Hypophysenhormon (im Hypophysenvorderlappen gebildet)
- Verantwortlich für menschlichen Wachstumsprozesse durch seine Wirkung vor allem auf die Knorpelzonen des Körpers, Muskeln und Knochen.
- Beim Erwachsenen: beeinflusst die Energiebereitstellung
- inhibierende Hypothalamus-Hormon Somatostatin wird als Neuromodulator wirksam: hemmt Ausschüttung von Somatotropin
Hypophysenhormon
im Hypophysenvorderlappen gebildet
Prolaktin
Prolaktin
- Hypophysenhormon (im Hypophysenvorderlappen gebildet)
- Regt in Pubertät Brustwachstum bei Frauen an
- Simuliert Milchdrüsen nach der Geburt
- Prolaktinspiegel kann bei Stress ansteigen, Auswirkung auf Immunsystem wird diskutiert
gonadotropen Hormone
gonadotropen Hormone
- vom Hypophysenvorderlappen gebildet
- follikelstimulierende Hormon (FSH)
- Luteinisierungshormon (LH)
- wirken auf die Keimdrüsen von Männern und Frauen, aber auch auf Nervenzellen vor allem des limbischen Systems und des Hypothalamus
- steuern damit das Sexualverhalten beziehungsweise dessen Voraussetzungen
follikelstimulierende Hormon (FSH)
follikelstimulierende Hormon (FSH)
- Bei Frau: bewirkt die Reifung des Follikels und (gemeinsam mit dem Luteinisierungshormon) die Biosynthese des Östrogens.
- Beim Mann: regt Spermienproduktion an.
- gonadotropes Hormon, nich-glandotrop
Luteinisierungshormon (LH)
Luteinisierungshormon (LH)
- Bei Frau: aktiviert die Östrogenproduktion, löst den Eisprung aus, regt die Gelbkörperbildung an
- Beim Mann: führt zur Synthese und Ausschüttung der Androgene (männlichen Sexualhormone), darunter das Testosteron
- gonadotropes Hormon, nich-glandotrop
Einfluss von FSH und LH auf Menstruationszyklus
Einfluss von FSH und LH auf Menstruationszyklus
- Follikelphase (bis zum 12. Tag des Zyklus): FSH fördert Reifung einer Eizelle – Schicht bildet sich um das Ei, die Östrogene, v.a. Östradiol, erzeugt
- Es folgt vermehrte Freisetzung des FSH und LH
- LH führst schließlich zum Platzen Des Follikel (Eisprung)
- Lutealphase (16. bis 28. Zyklustag): geplatzte Follikel wird zum Gelbkörper umgebildet und produziert Progesteron und Östrogene
- Keine Befruchtung -> Gebärmutterschleimhaut sowie die Eizelle werden abgestoßen
Adrenocorticotrope Hormon (ACTH)
Adrenocorticotrope Hormon (ACTH)
- vom Hypophysenvorderlappen gebildet, glandotropes Hormon
- wirkt auf Nebennierenrinde, regt dort die Synthese der Nebennierenrindenhormone wie Kortisol an
- ACTH weist eine deutliche circadiane Rhythmik auf und wird bei Stress vermehrt ausgeschüttet; Zusammenhänge mit depressiven Erkrankungen werden diskutiert
Thyreotropin
Thyreotropin
- vom Hypophysenvorderlappen sezerniert, glandotropes Hormon
- regt Wachstum der Schilddrüse, deren Hormonproduktion und Ausschüttung an
Adiuretin oder Vasopressin
Adiuretin oder Vasopressin
- Hormon von Hypophysenhinterlappen
- verhindert die Wasserausscheidung durch die Niere, lässt die glatte Muskulatur kontrahieren, was den Blutdruck erhöht sowie die Darmperistaltik verstärkt
- Ihm wird Einfluss auf Lern- und Gedächtnisprozesse zuerkannt
Oxytocin
Oxytocin
- Hypophysenhinterlappenhormon
- Ihm wird eine Rolle bei Gedächtnis- und Lernleistungen zugeschrieben
- Erhöht Brutpflege- und Paarungsverhalten
- Zeigt Unmittelbare Wirkung bei der Geburt: Es leitet die Geburt durch die Anregung der Uteruskontraktionen (Wehen) ein und fördert die Milchabgabe aus der Brustdrüse.
Sekretion / sezernieren (lat. secernere „absondern“)
Sekretion / sezernieren (lat. secernere „absondern“)
- die Abgabe von Produkten durch Drüsen oder drüsenähnlichen Zellen
Insulin
Insulin
- Bildung in Bauchspeicheldrüse (pankreas)
- Reduziert Glukosekonzentration im Blut
- Fördert Proteinsynthese
- Wichtiges anboles enzym – Stoff der für den Wideraufbau von vom Körper verbrauchter Energie zuständig ist
- Aktivität wird nicht durch Hormone gesteuert, sondern durch die Verfügbarkeit von Blutzucker im Blut
Glukagon
Glukagon
- Bildung in Bauchspeicheldrüse (pankreas)
- Direkter Gegenspieler des Insulin
- Aktivität wird nicht durch Hormone gesteuert, sondern durch die Verfügbarkeit von Blutzucker im Blut
Thyroxin und Trijodthyronin
Thyroxin und Trijodthyronin
- Hormone der Schilddrüse
- Werden aus der Aminosäure Tyrosin und Jod gebildet
- Führen zu einer Aktivierung des Organismus
- erhöhen den Zucker- und Fettabbau, steigern Herz- sowie Atemaktivität, regen die Synthetisierung von Enzymen und Proteinen an. Damit steigern sie den Grundumsatz des Organismus.
Hormone des Nebennierenmarks
Hormone des Nebennierenmarks
- Katecholamine Adrenalin und Noradrenalin
- Vermitteln die Wirkung des Sympathikus
- steigern die Leistung des Herz- Kreislaufsystems, erweitern die Bronchien, senken die Aktivität des Magen-Darm-Trakts
- Zusammenfassende Funktion: Reaktion auf Gefahrensituationen, mit der eine Flucht oder ein Kampf vorbereitet wird.
Hormone der Nebennierenrinde
Hormone der Nebennierenrinde
- drei Gruppen von Hormonen
- Glukokortikoide(darunter Kortisol): erhöhen die Blutzucker-Konzentration, hemmen Entzündungen und können, bei längerer Ausschüttung, immunsuppressiv wirken
- Mineralkortikoide: fördern die Wasserrückresorption durch die Niere, wodurch Blutvolumen und Blutdruck steigen
- männliche Geschlechtshormone (Androgene) werden produziert, wenn auch in deutlich geringerem Umfang als durch die Keimdrüsen
Hormone der Keimdrüsen
Hormone der Keimdrüsen
- darunter Östrogen und Testosteron
- wesentliche Voraussetzung für das Sexual- und Fortpflanzungsverhalten.
- Können Blut-Hirn-Schranke passieren, daher wird hier ein Weg gesehen, mit dem spezifisch männliches oder weibliches Verhalten begründet werden kann.
- bewirken Ausbildung der primären und sekundären Geschlechtsmerkmale während der Pubertät
- Schambehaarung wächst
- Mädchen: Brust entwickelt sich, die Hüften werden breiter und die erste Monatsblutung (Menarche) findet statt
- Jungen: Stimmbruch, die Schultern werden breiter und der Bartwuchs setzt ein.
- Ab etwa dem 45. Lebensjahr_ Rückgangs der Östrogenproduktion durch die Eizellen bei der Frau zum Klimakterium -> letzte Monatsblutung (Menopause)
- Mann: ab dem 55. Lebensjahr geht Testosteronproduktion zurück
Hormone, die nicht in eigenständigen Organen produziert werden
Hormone, die nicht in eigenständigen Organen produziert werden
- Magen-Darm- Bereich: stellt verschiedene Stoffe her, die Verdauungs- und Resorptionsprozesse ermöglichen
- Erythropoetin: in Niere sezerniert, fördert Bildung roter Blutkörperchen
- Parathormon: Nebenschilddrüse, fördert die Verfügbarkeit von Kalzium
- Kalzitonin: wird in der Schilddrüse produziert, Gegenspieler Kalzium
- Melatonin: von Epiphyse produziert, wird wichtige Funktion bei der Steuerung des Tag-Nacht-Rhythmus zugeschrieben
- Gewebehormone: Hormone die in verschiedenen Geweben produziert wer- den, spielen eine Rolle bei Entzündungsreaktionen, bei der Blutgerinnung, beim Fettabbau
- Histamin: wird in Geweben produziert, wird als Entzündungsmediator oder Schmerzstoff (z.B. bei der Reaktion auf Insektenstiche) aktiv, kann unter Umständen Asthmaanfälle auslösen