01 GM 09 Kommunikation
Die Lerninhalte des BZ Pflege Bern
Die Lerninhalte des BZ Pflege Bern
Fichier Détails
Cartes-fiches | 72 |
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Utilisateurs | 160 |
Langue | Deutsch |
Catégorie | Médecine |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 23.11.2015 / 19.03.2025 |
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Ungeeignete, globale Beschreibungen:
- Der Pat. hat öfters
- Der Pat. zeigt mehr oder weniger
- Dem Pat. geht es schlechter
- Der Pat. ist gut oder schlecht gelaunt
- Der Pat. isst viel/wenig
- Der Pat. war unauffällig
Was gehört in den Pflegebericht?
- Das aktuelle Befinden des Pat.
- Reaktionen auf durchgeführte Pflegemassnahmen
- Entwicklung eines Problems, Ressourcen des Pat.
- Besondere Vorkommnisse, gefährliche Situationen
- Modifikationen (Veränderungen) der Pflegeplanung
- Kooperation mit Schnittstellen, Zusammenfassungen von Fallbesprechungen
- Absprachen, Kooperation, Konflikte mit Angehörigen
- Ergebnisse von Evaluationen
Ungeeignete Formulierungen im Pflegebericht:
- Keine Beschwerden
- Keine Besonderheiten
- Zustand wie gestern
- Keine besonderen Vorkommnisse
- Alles in Ordnung
- Versorgt nach Plan
Was gehört nicht in den Pflegebericht?
- Keine Leistungen, die in den Leistungsnachweisen bereits dokumentiert sind, und nicht verändert wurden
- Keine kritischen Äusserungen einer Pflegenden gegenüber einer anderen
- Keine allgemeinen Äusserungen wie,, alles wie gehabt''
- Verallgemeinernde, stigmatisierende Beschreibungen
Wann sollte der Pflegebericht geschrieben werden?
- Zeitnahe Dokumentation
- Dokumentation nach Durchführung mehrerer Tätigkeiten
- Dokumentation von der Übergabe
- Dokumentation über mehreren Tagen
Aus juristischer Sicht: Pflegebericht
- Arbeitsrechtlich und betriebsorganisatorisch: Rechenschaft über die erbrachte Arbeit, Transparenz
- Krankenversicherunsrechtlich: Qualität, Nachweis von Wirksamkeit, Zwecksmässigkeit und Wirtschaftlichkeit
Allgemeine rechtliche Vorschriften zur Pflegedokumentation
Folgende Manipulationen gelten als Dokumentenfälschung:
- Tipp-Ex
- Überkleben
- Schreiben mit Bleistift und Ausradieren
- unleserlich machen( Korrekturen müssen so vorgenommen werden, dass das Original leserlich bleibt
Anforderungen an eine gute Dokumentation:
- lesbar
- verständlich
- Orientierung am Pflegeprozess
- datiert
- signiert
- mit Tinte/Kugelschreiber geschrieben
- nicht verfälscht
- kontinuierlich geführt
- übersichtlich
- wertneutral
- aktuell
- Pflegediagnosen
Pflegeübergaberapporte:
- Sind zeitlich begrenze Austausch- und Informationsgespräche zur koninuierlichen Gewährleistung von fachgerechten Pflegeinterventionen
- Vermitteln von Informationen, welche nicht unbedingt im Kardex nachgelesen werden können, die für die Kontinuität der Pflege von Bedeutung sind.
Sollziele des Übergaberapports:
- Die Übergabe von aktuellen Informationen über den Ist-Zustand und Pflegebedarf der individuellen Pflegeempfängern ermöglichen, um für Sicherheit zu sorgen
- Die Pflegeabläufe und medizinischen Behandlungen und Verordnungen für die individielle Pflegeempfängerin zu optimieren
Pflegevisite: Pflegerapport am Patientenbett
Eine Pflegevisite ist ein regelmässiger BEsuch bei und ein Gespräch mit dem Pflegeempfänger über ihren Pflegeprozess.
Die Pflegevisite wird in den verschiedenen Institutionen unterschiedlich wahrgenommen und praktiziert. Sie kann täglich bis wöchentlich stattfinden.
Sollziele der Pflegevisite:
- Mehr Transparenz und Beteiligung der Pflegeempfängerin ermöglichen
- Unterstützung bzw. Wiederherstellung der Ressourven der Pflegeempfängerin
- Die Pflegeempfängerin kann Wünsche und Bedürfnisse äussern
- Der Pflegeempfängerin ist direkt über die Pflegemassnahmen sowie die ATL-Pflege informiert
- Die Reaktion der Pflegeempfängerin auf das Gesagte, geplante kann direkt beobachtet werden und Unklarheiten können bereinigt werden.
Teamrapporte Besonderes:
Die Tagesverantwortliche nimmt die Führungsfunkiton wahr.
Eine Person soll bestimmt werden, die sich um Telefonanrufe, Glocken etc. während des Rapports kümmert
Alle Teammitglieder sind an diesem Rapport beteiligt auch Pflegehilfen
Sollziele des Teanrapports:
- Über ausstehende Pflegeverrichtungen und -handlungen zu informieren
- Übwer allfälige Pflegevisiten zu informieren
- Über Aztvisiten und -verordnungen zu informieren
- Fortsetzung des Pflegeprozesses: Überprüfung der Pflegeschwerpunkte, -ziele und -planung.
- Die Arbeitsorganisation nach Bedarf neu anpassen
- Kurze, spezielle Tagesinformationen weiterzuleiten
- Über aktuelle Pflegeprobleme im Pflegeteam zu reflektieren
- Planung der Lernsituationen für Lernenden
Die vier Aurarbeitungsphasen:
1. Mangelhafte Orientierung: Die Person kann sich noch zeitlich und räumlich orientieren.
2. Zeitverwirrtheit: Die Person vermischt Vergangenheit und Gegenwart.
3. Sich wiederholende Bewegungen: Rhythmus und Bewegung ersetzen die Sprache.
4. Vegetieren: Totaler Rückzug nach innen.
Die vier Aufarbeitungsphasen und die entsprechenden Validationstechniken nach Feil:
Phase 1 Mangelhafte Orientierung:
Merkmale der Phasen:
- Blich ist klar und zielgerichtet
- steife Haltung, Gesichts- und Körpermuskeln sind angespannt, das Kinn ist nach vorn gehoben
- Die Bewegungen ist resolut, zielgerichtet und präzise
- Stimme schrill, schroff oder jammernd
- zeitlich und örtlich orientiert, Kurzzeitgedächtnis funktioniert.
- sprachlich klar, benützt korrekte Worte
- lesen, schreiben, rechnen intakt
- weist Berührungen und Intimität ab
- weist Berührungen und Intimität ab
- fürchtet sich vor Veränderungen und Kontrollverlust, wiedersetzt sich
- leugnet Gefühle, überdeckt mit Konfabulieren(denkt sich Geschichten aus)
- reagiert wütend, beschuldigt
- Keine Einsicht in die dem Verhalten zugrunde liegende Ursache, Konfrontation wirkt bedrohlich
- klammert sich an die Realität
- Mantel, Stock oder Tasche in Reichweite
Techniken:
- sich zentrieren
- sachliche Fragen stellen
- Schlüsselwörter beachten
- zusammenfassen
- das bevorzugte Sinnesorgan erkennen und ansprechen
- nach Extrem fragen
- das Gegenteil vorstellen lassen
- gemeinsam nach Lösungen suchen
- erinnern, nach bewährten Lösungsstrategien suchen
Die vier Aufarbeitungsphasen und die entsprechenden Validationstechniken nach Feil:
Phase 2 Zeitverwirrtheit
- entspannte Muskeln, graziöse langsame Bewegungen
- die Schultern hängen nach vorne, der Gang ist schlurfend
- zielloses Umherlaufen
- langsames Sprechen, monotone Stimme, eigene Wortschöpfungen
- der Blick ist klar, aber oft ziellos
- verminderte Konzentrationsfähigkeit
- die Realität verschwimmt, rationales Denken nimmt ab
- lesen möglich, schreiben kaum, zunehmende Urininkontinenz
- vergisst jüngste Ereignisse, erinnert sich an Vergangenes mit hohem emotionalen Gehalt
- Gefühle und Bedürfnisse werden frei geäussert
- reagiert positiv auf direkten Blickkontakt und Berührungen
- ist kreativ, verwerndet Symbole, singt
- Namen von Pflegenden und Verwandten werden vergessen
- verwechselt Personen der Gegenwart mit Menschen aus der Vergangenheit
- verliert Sozialkontrolle, erlente Regeln gehen vergessen
- zieht sich bei Langeweile oder unangenehmen Situationen zurück
Techniken:
- sich zentrieren
- Berührung
- direkter, langer Blickkontakt
- mit deutlicher, tiefer, reilnahmsvollen Stimme sprechen
- das bevorzugte Sinnesorgan erkennen und ansprechen
- w- Fragen stellen
- mehrdeutige Wörter, wie es, etwas, jemand verwenden
- Emotionen beobachten, eigene Stimme, Körperhaltung, Atumung den Gefühlen des Anderen anpassen
- Das Verhalten mit einem Grundbedürfnis in Verbindung bringen
- erinnern, Musik einsetzen
Die vier Aufarbeitungsphasen und die entsprechenden Validationstechniken nach Feil:
Phase 3 Sich wiederholende Bewegungen:
- entspannte Muskeln, graziöse unbewusste, permanente Bewegungen, geht auf und ab
- Augen oft geschlossen, Blick nicht zielgerichtet oder ins Leere
- Urininkontinenz
- Sprache geht verloren
- ruft, schreit, klopft, reibt, wiegt sich
- singt, kann aber keine Sätze bilden
- verwendet LAute aus der Kindheit, summt, schnalzt, jammert, stöhnt
- Gefühlskontrolle geht verloren
- Gefühle werden duchr sich wiederholende Bewegungen ausgedrückt
- eine Reaktion erfolgt auf Berührung, Augenkontakt oder mit bekannten, sich wiederholenden Klängen
- Klänge stimulieren, beruhigen
- Konzentratinsfähigkeit kurz, kann sich nur auf ein Ding konzentrieren
- ist sich das Zustandes der Körpers nicht mehr bewusst
- Interaktionen mit der Aussenwelt erfolgen kaum noch aktiv
Techniken:
- sich zentrieren
- Berührung
- direkter langer Augenkontakt
- klare, fürsorgliche Stimme
- Emotionen beobachten und eigenen Ausdruck anpassen
- spiegeln, nachahmen von Körperbewegungen
- das Verhalten mit einem Grundbedürfnis in Verbindung bringen und verbalisieren
- erinnern, Musik einsetzen
Die vier Aufarbeitungsphasen und die ensprechenden Validationstechniken nach Feil:
Phase 4 Vegetieren:
- schlaffe Muskeln
- kaum wahrnehmbare Bewegungen, Bewegungen sind meist refelxartig
- sitzt im Sessel( in sich zusammengesunken) oder liegt in embryonaler Position
- kein Körperbewusstsein
- Urin- und Stuhlinkontinenz
- Die Augen sind meist geschlossen, leerer Blick
- hat die verbale Sprache verloren
- Empfindungen und Bedürfnisse können kaum mitgeteilt werden
- erkennt Angehörige nicht mehr
- intetiiert kaum Aktivitäten
- hat sich von der Umwelt zuückgezogen
Techniken:
- sich zentrieren
- Berührung
- mit fürsorglicher Stimme sprechen
- Blickkontakt
- erinnern, Musik einsetzen
- Basale Stimulation
Was ist Validation?
Für einige seht alte Menschen werden die letzten Lebensjahre sehr schwierig. Eine Dement oder Desorientierung und die Reakton der Mitmenschen darauf untergraben das Selbstwertgefühl. Mit der Validationsmethode von Naomi Feil kann dem entgegengewirkt werden.
Validieren lässt sich mit ,,etwas für gültig erklären,, übersetzen.
Validation bedeutet: Mitgehen in die innere Welt der alten Menschen, diese Welt zu akzeptieren, zu bennenen und zu bestätigen- wissend, dass es nicht meine ist.
Grundbedürfnisse des Menschen:
- Nützlich und produktiv sein (Arbeit, Aktivität)
- Lieben und gelibet werden( Sicherheit, Schutz)
- Gefühle sudrücken und angehört, verstanden werden (Kommunikation)
Bedrüfnisse sehr alter, desorientierter Menschen:
- sich zurückziehen aus der schmerzhaften Gegenwart mit ihren Gefühlen der Nutzlosigkeit und Einsamkeit.
- Angenehmes aus der Vergangenheit nacherleben
- Langeweile durch Stimulation sensorischer Erinnerungen lindern
- Unbewältigte Konflikte lösen, indem die belastenden Gefühle ausgedrückt werden.
- Das Gefühl der Identität und persönlichen Würde wiedererlangen und inneren Frieden finden
Ziele der Validation:
1. Vertrauen zu sehr alten, desorientierten Menschen aufbauen.
2. Sehr alten Menschen Würde und Selbstwertgefühl zurückgeben
3. Sehr alten Menschen helfen, ihren Gefühlen Ausdruck zu geben
4. Seht alten Menschen helfen, ihre unerledigten Lebensaufgaben zu lösen
5. Verhindern, dass sie in eine weiter frortgeschrittene hase der Aufarbeitung abgleiten
6. Bis zu ihrem Tode empathisch mit sehr alten, desorientierten Menschen kommunizieren
- reduktion von Stress
- Reduktion physischer und chemischer Zwangsmittel
Folgen für den Anwender von Validation:
- Er sieht den Grund der Verwirrtheit im Kontext zu Verlusten und dem Verdrängen von bebastenden Lebenssituationen.
- Er ändert die Haltung des Bemitleidens, Bevormundens und Abschreibens in Respekt, Verständnis, Fürsorge um Verbesserung der Lebensqualität.
Zielgruppe der Validation:
- Alte Menschen (+80), welche desorientiert sind( auch ohne abgeklärte Diagnose Demenz)
- Menschen mit einer senilen Demenz Typ Alzheimer
- Menschen mit einer gesitigen Behinderung, welche im Alter eine Demenz entwickeln.
Die Desorientierung erfolgt duch eine Kombination von Verlusten und der Unfähigkeit, mit diesen konstruktiv umzugehen wie:
1) Psychische Situation: mangelhaftes Erinnerungs-Vermögen kann nicht akzeptiert werden. Es wird durch das Langzeitgedächntis ersetzt.
2) Phys. Verluste: der Alterungsprozess des Gehirns und die Beeinträchtigung der Sinnesorgane verursachen eine veränderte Wahrnehmung der Situation.
3) Soziale Verluste: Verlust des Partners, der erlebte Verlust des Status in der Gesellschaft allgemein, diverse Rollenverluste werden als verletzend empfunden.
Validation nach E. Erikson:
Grundlage:
- Zu jedem Lebensabschnitt gehören bestimmte Aufgaben. Wenn man diese Aufgaben nicht im jeweiligen Lebensabschnittschafft, kann dies zu psychologischen Problemen führen.
Prinzip:
- Sehr alte, desorientierte Menschen befinden sich im letzten Lebensabschnitt und versuchen unerledigte Lebensaufgaben, verdrängte Krisen aufzuarbeiten.
Grundhaltung:
- Ich begleite den Menschen in seinem Aufarbeitungsprozess ohne zu urteilen.
Validation nach Carl Rogers:
Grundlage:
- Menschen versuchen auf eigene Art und Weise gesund zu werden. Der Therapeut muss der Versuchung wiederstehen, den Erfahrungen seines Klienten seine eigene Deutung aufzudrängen.
Prinzip:
- Mit Empathie zuhören baut Vertrauen auf, vermindert die Angst und stärkt das Selbstvertrauen
Grundhaltung:
- Ich lasse mich in die Gefühlswelt des Menschen ein, ohne mich darum zu kümmern, was wahr ist und was nicht.
Validation nach Maslow:
Grundlage:
- Verstehen sie ihren Pat. als einzigartiges Individuum.
Prinzip:
- Jeder Mensch ist wertvoll - wie desorientiert er auch sein mag.
Grundhaltung:
- Ich begegne jedem Menschen mit Respekt und Achtung.
Validation nach A. Verwoerdt
Grundlagen:
- Das Gehirn ist nicht der einzige Verhaltensregulator im hohen Alter. Verhalten beruht auf einer Kombination von körperlichen, sozialen und intrapsychischen Veränderungen, die im Laufe des Lebens stattfinden.
Prinzip:
- Es gibt immer einen Grund hinter dem Verhalten von desorientierten, sehr alten Menschen.
Grundhaltung:
- Obwohl ich weiss, dass diese Menschen die unbewältigten Lebensaufgaben niemals vollständig lösen können, respektiere ich ihre Gefühle, höre zu und begleite sie auf ihrem Wegen der Vergangenheit.
Validation nach C.G. Jung:
Grundlage:
- Komplewe entstehen in der Kindheit. aus einer Katze wird ein Tiger.
Prinzip:
- Schmerzliche Gefühle, die ignoriert oder unterdrückt werden, nehmen zu. Gefühle, die ausgedrückt, bestätigt und validiert werden, nehmen ab.
Grundhaltung:
- Ich bin offen für die ausgedrückten Gefühle, mache Mut, diese auszudrücken und höre mit Empathie zu.
Validation nach S. Zuckermann
Grundlage:
- Die Menschen streben nach einem inneren Gleichgewicht, der Homöostase
Prinzip:
- Wenn das Kurzzeitgedächtnis versagt, versuchen sehr alte, desorientierte Menschen das Gleichgewicht in ihrem Leben wieder herzustellen, indem sie frühere Erinnerungen wieder aktivieren.
Grunhaltung:
- Ich akzeptiere, dass die Menschen oft in einer persönlichen Wirklichkeit sind. Ich sehe dies als eine weise und heilsame Reaktion auf eine für sie unerträgliche Wirklichkeit.