01 GM 09 Kommunikation

Die Lerninhalte des BZ Pflege Bern

Die Lerninhalte des BZ Pflege Bern


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Langue Deutsch
Catégorie Médecine
Niveau Université
Crée / Actualisé 23.11.2015 / 19.03.2025
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Hören

Hören ohne Hinhören heisst zum Beispiel, mit sich selber beschäftigt zu sein, nur sporadisch aufzumerken und einem Gespräch nur solang zu folgen, bis selbst geredet werden kann. 

Die Aufmerksamkeit ist no nicht unbedingt auf den Gesprächsinhalt, sondern auch auf die eigene Beschäftigung, die eigenen Gedanken und die Gelegenheit, zu Wort zu kommen, gerichtet. 

Hinhören 

Hinhören ohne Zuhören heisst: Aufnehmen, was die andere Person sagt, ohne sich zu bemühen herauszufinden, was der andere meint oder sagen will. 
 

Man ist gefühlsmässig noch unbeteiligt, diestanziert und abwartend. Die oder der Sprechende meint fälschlicherweise, ihr oder ihm würde ernsthaft zugehört. 

Zuhören 

Zuhören heisst, sich in den Partner hineinzuversetzen, ihm volle Aufmerksamkeit zu schenken und dabei nicht nur auf den Inhalt, sondern auch auf Zwischentöne zu achten. 


Durch Haltung und Reaktion wird dem Gesprächspartner mitgeteilt, dass es im Moment nichts Wichtigeres gibt, als sie oder ihn. 

Aktives Zuhören bedeutet: 

- zu versuchen, sich in den Gesprächspartner einzufühlen
- beim Gespräch mitzudenken
- dem Gesprächspartner Aufmerksamkeit und Interesse entgegenzubringen. 

Die vier Stufen des aktiven Zuhören 

Wahrnehmung
Verstehen
Bewerten
Reagieren 

Die vier Stufen des aktiven Zuhören 

Wahrnehmung
Verstehen
Bewerten
Reagieren 

Wahrnehmung 

Wir nehmen selektiv wahr. Das ist auch sinnvoll, denn der Mensch wäre gar nicht fähig, auf alle Informationen, Reize, Eindrücke einzugehen. 

Verstehen: 

Beim Verstehen wird das Gehörte aufgefasst und begriffen, Missverständnisse können zum Beispiel entstehen, wenn Sender und Empfänger Begriffe verschieden definieren oder aus unterschiedlichen ERfahrungshintergründen auf die vermeintlich gleiche Situation schauen. 

Bewerten: 

Wir tendieren dazu, zu bewerten was wir gehört und verstanden haben. Das aktive Zuhören im eigentlichen Sinne verbietet die WErtung der gehörten Aussagen. Diese Wertungen können jedoch unter Umständen einen wichtigen Hinweis für die Bearbeitung einer Situation liefern. Der Zuhörer ist deshalb angehalten, auch bei sich wahrzunehmen, was das Erfahrene in ihm auslöst. Diese Wahrnehmungen sollen dosiert und ausschliesslich in ICH-Form zurückgemeldet werden. 

Reagieren: 

Verbale und Nonverbale Raktionen, wie Kopfnicken, Blickkontakt etc. sind Techniken, die aktives Zuhören erleichtern. Aktives Zuhören ist lernbar. Es heisst nicht, dass Aussagen einfach wiederholt zeigen, dass die Aussage registriert wurde. Weiter hilft das ,, Spiegeln,, die eigenen Worte zu präzisieren. Wer sieht, dass das Gehörte zusammengefasst werden kann, fühlt sich verstanden. Es wird bei Gesprächen letzlich zum Zeitgewinn.

Aktives Zuhören: Techniken
1. Paraphrasieren

Die Aussage wird mit eigenen Worten wiederholt. 

Aktives Zuhöhren: Techniken
2. Verbalisieren 

Die Gefühle, die Emotionen des Gegenübers werden gespiegelt z.B. Sie hat das masslos geärgert. 

Aktives Zuhören: Techniken
3. Nachfragen 

Nachdem sie dies gesagt hatten, reagierte Hans Meier nicht? 

Aktives Zuhören: Techniken 
4. Zusammenfassen 

So wie in einem Zeitungsartikel unter dem Titel der Inhalt in geraffter From gedruckt wird, kann bei Gesprächen das Gehörte mit wenigen Worten zusammengeasst werden. 

Aktives Zuhören: Techniken 
5. Klären 

Unklares klären: Sie haben gesagt, sie hätten sofort reagiert. War das noch am gleichen Tag? 

Aktives Zuhören: Techniken
6. Weiterführen

Dann hat der Vorgesetzte das Gespräch gesucht. Wie hat er sich dann verhalten? 

Aktives Zuhören: Techniken
7. Abwägen

War die Belästigung schlimmer als Das Nicht-Ernstgenommen-Sein? 

Smalltalk Haltung, Körpersprache, Verantwortung 

- aufmerksam
- interessiert
- neugierig
- wertschätzend
- präsent
- Blickkontakt
- zugewandte Körperhaltung 
- Verantwortung liegt bei der Pflegefachfrau 

Aktives Zuhören: Warum hören wir zu? 

- Information zu erheben, zu strukturieren und zu verstehen
- Interesse und Respekt
- Anderen Sicherheit zu geben und Ängsten abzubauen
- Den richtigen Ton im Gespräch zu treffen
- Den Entscheidungsfingungsprozess  zu erleichter 

Aktives Zuhören: Verhindernde Merkmale
 

- Unangemessener Gesichtsausdruck
- Fehlender Blickkontakt
- Ungenügende Verwendung con Parasprache (z.B keine Betonung)
- Krumme oder ständig wechselnde Körperhaltung 
- Fehlendes Kopfnicken
- Ablenkende Verhaltensweise  (z.B Gähnen, schreiben oder lesen) 

Aktives Zuhören nicht hilfreich

- Eigene Bewertungen und Kommentare zum Gehörten beizusteuern
- Ratschläge geben und Lösungen vorschlagen
- Eigene Geschichte hinzufügen
- Themenwechsel 

Definition Kommunikation

Mit Kommunikation wird der Prozess des gegenseitigen Austausches von Informationen und/oder Botschaften bezeichnet. Somit ist die Information der Gegenstand der Kommunikation. 

Kommunikation bedeutet: 

- Verständigung
- Mitteilung/ Information
- Interesse
- Austausch 

Verbale Kommunikation

mündliche, schriftliche Kommunikation spontan miteinander reden, geplante, zielgerichtete Gespräche führen
Brief, Rapport, Notiz, Telefonieren, Chatten, Mailen 

Paraverbale Kommunikation

Lautstärke der Stimme, Tonlage, Sprechgeschwindigkeit, Pausen 

Nonverbale Kommunikation: 

Mimik, Gestik, Blick, Körperhaltung, äussere Merkmale, Berührungen/ Körperkontakt, Kleidung, Statussymbole, räumliche Distanz 

Einfaches Kommunikationsmodell: 

Sender( Bildet und gibt Nachricht, Kodierung)  => Nachticht => Empfänger ( Hört und versteht Nachricht, Dekodierung) 
Empfänger => Sender => Feed-Back, Rüchäusserung  

Wahrnehmung: 

Ist die Aufnahme von Reiten aus der Umwelt mit Hilfe der Sinnesorgane. 

Beobachtung: 

ist absichtvolles Wahrnehmen mit zielgerichteter Aufmerksamkeit 

Interpretation 

(= Auslegung, Übersetzung, Erklärung)
ist der Vorgang, mit dem eine Beobachtung ausgelegt oder gedeutet wird. 

Axiome von Watzlawick: 

- Man kann nicht nicht kommunizieren
- Kommunikation hat einen Inhalts- und einen Beziehungsaspekt- wobei letzterer den ersten bestimmt
- Kommunikation ist immer Ursache und Wirkung
- Kommunikation ist immer auch nicht-sprachlich
- Kommunikation ist symmetrisch oder komplementär 

Kommunikationsmodell nach Schultz von Thun: 4 Ohren Modell

- Sachverhaltsohr: Wie ist der Sachverhalt zu verstehen?
- Beziehungsohr: Wie redet der mit mir? Wen glaubt er vor sich zu haben?
- Selbstoffenbarungsohr: Was ist das für einer? Was ist mit ihm?
- Appellohr: Was soll ich auf Grund seiner Mitteilung tun? 

Einflüsse auf den Sender und Empfänger: 

- Umgebung
- Sprache
- Vertrauen
- Kultur
- Körperlicher Zustand
- etc. 

Kennzeichen von Fachsprache sind: 

- Zweckhaftigkeit und Sachbezogenheit
- Strukturierung von Informationen
- Eindeutigkeit
- Reduktion auf das Wesentliche durch Zusammenfassung von Informationen
- Präzision
- Standardisierung
- geringe Anschaulichkeit  

Was heisst eigentlich professionell dokumentieren?

- Bericht: Sachliche Informationsdarstellung/Wiedergabe:
- Auswahl notwendiger Informationen
- Einhaltung juristischer Anforderungen
- Berichtinhalt steht im Vodergrund

- Erzählungen/Klatsch
- Die eigene Darstellung steht im Vordergrund
- Der Inhalt wird ausgeschmückt
- Wertungen stehen im Mittelpunkt
- Es geht um Tratsch

Fliesstext: Dokumentation 

textliche Darstellung in kompletten Sätzen, ähnlich wie ein Aufsatz 

Telegrammstil: Dokumentation 

Hierbei werden nur Satzbruchstücke notiert, z.B. SZ im li Knie: 20 Tropfen Novalgin per os aus der Reserve gebracht. 

Wie soll ich schreiben, damit der Leser meinen Bericht versteht? 

- Verwendung von Fachsprache
- Kurze Sätze, vielleicht sogar Telegrammstil
- Präzise Formulierungen, Vermeiden ausschmückender, blumiger Schilderungen
- Bezugnahme auf vorangehende Eintragungen
- Darstellung der W-Fragen
- Logische Konsequenzen der Problemschilderung sichtbar machen
- Keinen Füllworter verwenden
- Die Pflegediagnose wird erhoben und im Pflegebericht muss mind. ein Eintrag pro Tag über diese Diagnose eingetragen sein. 

Wertfreiheit des Pflegeberichts: 

Folgende Begriffe sind als wertende Äusserungen zu unterlasse:
- aggressiv
- aufbrausend
- gut gelaunt, schlecht gelaunt
- sauer
- giftig
- z.B. Pat. hat Kraftworte verwendet. Umschreiben was der Pat. getan hat. 

Wertfreiheit des Pflegeberichts fortsetzung: 

- rasend
- unmöglich
- kindisch
- unkooperativ/kooperativ
- ablehnend
- anzüglich
- frech