ZR - dingliche Ansprüche
ZR
ZR
Kartei Details
Karten | 30 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Recht |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 22.01.2015 / 02.02.2015 |
Lizenzierung | Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA) (Christopher Höhl) |
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Eigentumserwerb - Arten
- durch RGeschäft:
§§398 ff. BGB
- Fdrg.erwerb
- §§873, 925 BGB
- §§929 ff. BGB
§926 BGB
- durch Gesetz:
- §937 BGB
- §§946 ff. BGB
- §952 BGB
- §§953 ff. BGB
- §§958 ff. BGB
- §§973 ff. BGB
- §984 BGB
- §1922 BGB
- durch Hoheitsakt:
- §§90, 55, 20 ZVG iVm. §§1120 ff. BGB
- §§814 ff. ZPO
- §§73 ff., 74 ff. StGB
Eigentumserwerb bei Grundstückszwangsversteigerung
- §90 I ZVG: durch Zuschlag
- §§90 II, 55 I, 20II ZVG iVm. §§1120 ff. BGB: alles erfasst, was im Hypothekenhaftungsverband ist
- inkl. AWR am Zubehör
Eigentumserwerb gem. §§929 ff. BGB - Schema
1) Einigung
- dingl. Vertrag
- allg. Regelungenbzgl. WE anwdb. (§§119 ff., 138, 164 ff. BGB)
- sachenrechtl. Bestimmtht.grds. eingehalten (weit)
- Einigung bedingt oder befristet mögl.; Eigentumsvorbehalt = Einigg. unter aufschiebd. Bedingung (§158 I BGB) vollständg. Kaufpreiszahlg. -> verlängerter EV = Ermächtigg. d. Vprbehaltskäufers, Ware weiterzuveräußern gegen Abtretg. d. Anspr. gg. Käufer (m. Einziehungsermächtigg. f. Verkäufer) -> prozessual gewillk. Prozessstandschaft
2) Übergabe / Übergabesurrogat n. §§930 f. BGB (Ausn.: §929 S.2 BGB)
- völlige Besitzaufgb. d. Veräußerers
- Besitzerwerb d. Erwerbers (§§854 ff. BGB) auf Veranlassg. d. Veräußerers
- Besitzwille nötig
- Kfz: Briefübergabe reicht nur b. konkreter Zugriffsmöglkt. auf Kfz aus
- Surrogat, §§929 S.1, 930 BGB -> §868 BGB (Besitzmittlg.verh.)
- Abtretung Hrsgb.anspr., §929 S.1, 931 BGB
- brevi manu, §929 S.2 BGB
3) Einigsein b. Übergb. (grds. vermutet)
4) Berechtigg. d. Veräußerers / §§185, 932 ff. BGB (gutgläubg. Erwerb)
- grds. nur Eigentümer -> sonst Verfügg. e. Nichtberechtigten m. Einwilligg. d. Eigentümers, §185 -> gutgläubig, §§932 ff.
- Abhandenkommen (§935) schon, wenn Besitzdiener Sache ohne Willen d. Eigentümers weggibt
- beachte §857: Verfügg. e. Nichtberechtigten ü. Erbschaftsggstd. -> §935 zugunsten Erben (Ausn.: §2366 -> Erbschein)
5) Verfügungsbefugnis d. Veräußerers (ungeschriebenes TBM) -> Palandt §136
- §§932 ff. analog nur anwendbar (Wortlaut!), wenn darauf verwiesen -> §§136, 135 II BGB (relative Verfügungsverbote), häufigste: einstw. Verfügg., §938 II ZPO, Pfändg. iRd. ZwVollstr., §§803 ff. ZPO, Beschlagnahme e. Grundstücks, §§20, 23, 146 ZVG (->Verstrickung)
- absolute Verfügungsverbote nicht durch Gutgläubgkt. überwindbar
6) Lastenfreiheit, §936 BGB
Trennungs- / Abstraktionsprinzip - Abgrenzung
- Trennungspr.: Verpfl.- & Verfügg.geschäft werden getrennt voneinander behandelt
- Abstraktionspr.: beide auch in WIrksamkt. voneinander unabhängig
=> Zweck: Verkehrsschutz
Übergabesurrogate gem. §§930 f. BGB
- Kfz: Briefübergabe reicht nur b. konkreter Zugriffsmöglkt. auf Kfz aus
- Surrogat, §§929 S.1, 930 BGB -> §868 BGB (Besitzmittlg.verh.)
- ausreichend konkr. Abrede bzgl. Rechten & Pflichten (aber nicht zu eng)
- konkludent: wenn schon BMV besteht & auf zu übereignende Sache erstreckt
- auch vor Eigentums-/Besitzerlangung als antizipiertes Besitzkonstitut (auch über §181 BGB mögl.
- bei Sicherungsübereignung genügt f. BMV bereits Sicherungsabrede
- Abtretung Hrsgb.anspr., §929 S.1, 931 BGB
- z.B. Abtretg. e. Anspr. aus BMV, §812 BGB
- nicht §985 alleine, da nicht isoliert abtretbar
- gem. §870 BGB dann mittelb. Besitz übertragen
- brevi manu, §929 S.2 BGB
Anwartschaftsrecht
= soviele Vss. e. ErwerbsTB erfüllt. dass zukünftiger Erwerber gesicherte Rechtsposition erlangt hat, d. Veräußerer nicht mehr einseitig zerstören kann
-> "wesensgleiches Minus" z. Volleigentum -> Eigentumsvorschr. analog anwdb.
I) bedingte Einigung & Übergabe v. Berechtigten - Arten
1) Eigentumsvorbehalt: aufschiebend bedingte Einigung -> Erwerb d. AWR (durch aufschiebend bedingte Einigung & Übergabe d. Sache nach §§929 S.1, 158 I BGB) -> Eintritt d. Bedingung "Kaufpreiszahlung" -> Volleigentum
2) Sicherungsübereignung: wie EV, aber auflösende Bedingung gem. §158 II BGB d. Darlehensrückzahlung -> Eigentumsrückübergang auf urspr. Eigentümer
- §161 BGB schützt AWR-Inhaber vor abredewidr. Vorwegveräußerung durch Veräußerer an Dritten -> m. Kaufpreiszahlung Volleigentum an AWR-Inh.; gutgl. Erwerb d. Dritten gem. §§161 III, 932 ff. BGB mögl., scheitert idR. aber an fehlender Übergabe an Dritten (AWR-Inh. hat Sache schon) -> Direkterwerb (kein Durchgang)
- AWR-Inh. gem. §162 BGB vor treuwidr. Vereitelung d. Bedingungseintritts durch Veräuß. geschützt
- EV in KV gem. §449 BGB vereinbar; Verkäufer kann auch nach Verjährung d. Kaufpreisanspr. zurücktreten gem. §§449 II, 216 II 2, 323 BGB -> AWR, KV erlöschen
- AWR veräußerbar, §§929 ff. BGB analog!
II) bedingte Einigung & Übergabe v. Nichtberechtigten
- gutgläubiger Erwerb d. AWR mögl. gem. §§929, 158 I, 932 BGB analog
- bei Kaufpreiszahlung (Bedingungseintritt) keine Gutgläubigkt. mehr nötig
III) fehlgeschlagene Übereignung
-> Veräußerer gibt sich als Eigentümer aus, obwohl er nur AWR hat
- wenn Übereignung an Gutgläubgkt. scheitert, zumindest AWR übertragbar, §§929 ff. BGB analog
- Direkterwerb, kein Durchgangserwerb
- wenn Verkäufer v. KV m. Vorbehaltskäufer zurücktritt, erlischt AWR auch b. Dritten!
gesetzlicher Eigentumserwerb - Ersitzung, §937 BGB (bei Grundstücken §900 BGB)
- beachte §937 II
- Beweislast f. Bösgläubgkt. b. dem, d. Sache herausverlangt & Ersitzg. bestreitet (außer Sache ist Anspr.steller abhandengekommen)
gesetzlicher Eigentumserwerb - Erwerb nach §§946 ff. BGB
-> Palandt!
- Verbindung/Vermischung/Verarbeitung
- Rspr. §950: zwingendes Recht, aber jedenfalls b. EV Parteivereinbarg. mögl., wer als Hersteller anzusehen ist -> Herstellerklausel
- Ausgleichsanspr. f. den, d. Eigentum verloren hat: §§951, 812 ff. BGB
- 2 Haupt(P) b. §951 BGB:
- b. §951 BGB Vorrang des EBV, wenn unberechtigter Besitzer nach §§946 ff. Eigentum verloren hat & gg. neuen Eigentümer n. §951 vorgehen will
- Vorrang d. Leistungsbeziehg. b. Mehrpersonenverhältnissen -> insb. Einbaufälle
- Bsp.: Baustoffhändler beliefert -> Handwerker, baut ein -> bei Bauherrn
- kein Anspr. d. Händlers gg. Bauherrn aus §§951, 812 I 1 Alt.2 BGB wg. Vorrang d. Lstgbzhg. zw. Handw. & Bauherrn -> Leistung (egal, ob tatsächl. gesetzl. Eigentumserwerb)
- Händler steht aber Abtretung d. Werklohnfdrg. d. Handw. ggü. Bauherrn zu
- Lit.: b. Bösgläubgkt. d. Bauherrn §§951, 812 I 1 Alt.2 BGB (Nichtlstg.kond.) mögl.
- Anspr. aus §823 BGB mögl.
- Jungbullenfall: D stiehlt B Jungbullen & veräußert ihn an E -> zu Wurst verarbeitet; B will v. E Wertersatz
- §§989, 990 BGB (-), da E nicht bösgläubig
- §§951, 812 I 1 Alt.2 BGB (+) & nicht durch EBV gesperrt, da §951 RFortwirkungsanspr. zu §985 BGB ist; keine vorrangige Lstg. v. D an E (§935!)