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Augenblicksbildung
Wort, das eine Sprachbenutzerin im Kontext der Kommunikation neu gebildet hat. (Neues benennen oder altes neu zu benennen.)
Schlagwort
Wort oder Wortfolge, die gebrauch werden, um einen komplexen Sachverhalt im öffentlichen Diskurs eingängig zu benennen. (S. reduziert Komplexität, rückt aber auch gewisse Eigenschaften in den Hintergrund)
Komposition
Verfahren der Wortbildung, bei dem neue Wörter entstehen aus mehreren lexikalischen Morphemen oder Wörtern.
Derivation
Verfahren der Wortbildung, bei dem neue Wörter entstehen aus lexikalischen Morphemen und Affixen.
Kürzung
Bündel von Verfahren der Wortbildung, bei dem aus Bruchstücken von Wörtern neue Wörter gleicher Bedeutung entstehen. (Beispiel: Aus Europäische Union wird "EU")
Syntax
linguistische Teildisziplin, die sich befasst mit dem Aufbau von Sätzen aus Einheiten und Verknüpfungen.
Satz
Spracheinheit aus Nominal- und Verbalteil, die abgeschlossen ist in Inhalt, grammatischer Struktur und Intonation.
Konnexion
logische Verknüpfung von Propositionen und Illokutionen innerhalb eines Satzes oder zwischen Sätzen. (Verknüpft Bedeutungen und Handlungsabsichten, kann gedacht oder gemeint sein, aber auch ausdrücklich bennant.
Konnektoren:
-koordinativ: und
-temporal: dann
-konditional: wenn
-konklusiv: deshalb
-final: um
-modal: indem
Verdichten
sprachliche Tätigkeit, die möglichst viel Information mit möglichst wenig Zeichen vermitteln will. (Beispiel: Ellipsen.)
Portionieren
sprachliche Tätigkeit zum Gliedern von Äusserungen in kognitiv leicht verarbeitbare Einheiten. (Vermittlung von Wissen in überschaubaren Portionen, wobei jede Portion Erwartung an die nächste Portion erzeugt.)
Textlinguistik
linguistische Teildisziplin, die untersucht, wie Texte aufgebaut sind und wie und wozu sie verarbeitet werden.
Text
fixierter sprachlicher Zeichenkomplex, der gemeint und verstehbar ist als sinntragende Einheit. (zusammen mit Bildern und Tönen ist ein Text auch ein Medienbeitrag.)
Textsorte
sozial eingeschliffenes Muster für Texte mit bestimmter Umwelt, Funktion und Struktur. (Alle Text haben bestimmte Funktionen, Themen oder Medien. Das Wissen der Sprachbenutzer über die Textsorte steuert die Produktion und das Verstehen der Texte)
Textsortenwandel
ständige Veränderung einer Textsorte im Gebrauch. (Zusammenhang von Textsorte und Audience-Design, daher variieren Medien ihre Textsorten.)
Texten
sprachliche Tätigkeit, bei der in teils mustergeleiteten, teils kreativen Prozessen ein Text hergestellt wird.
Gesprächsforschung
linguistisch geprägter interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich befasst mit Umwelt, Struktur und Funktion von Gesprächen.
Gespräch
interaktiv hergestellte mündliche Wechselrede zwischen zwei oder mehreren Teilnehmern, deren Beiträge sich aufeinander beziehen und in Sinn und Form zusammen ein Ganzes bilden.
Interview
1) asymmetrisches Gespräch mit klarer Rollenverteilung, bei dem der Fragende Befragten Themen vorgeben und das Rederecht vergeben.
2) Medienbeitrag, der das Interview wiedergibt als Originalton oder schriftlich direkte Rede.
Mehrfachadressierung
Ausrichten sprachlicher Äusserungen auf mehrere Adressaten(gruppen) zugleich.
Fragestrategie
verfestigte, bewusste und damit bennenbare Vorstellung, wie Fragen zu stellen sind, damit ein Gespräch mit höherer Wahrscheinlichkeit einen zielgemässen Verlauf nimmt und eine zielgemässe Funktion erfüllt.
Geladene Frage
Gesprächsbeitrag aus Frage plus Behauptung oder Feststellung, mit dem ein Sprachbenutzer einen Adressaten dazu bewegen will, eine Antwort zu geben und damit gleichzeitig die Behauptung zu akzeptieren.
Schriftlichkeit
Eigenschaft eines Zeichenkomplexes, mit einer Schrift fixiert und/oder vorbereitet formuliert zu sein.
Schreibprozess
zielgerichteter mentaler und materieller Vorgang zum Herstellen eines geschriebenen Textes.
Mehrfachautorenschaft
Beteiligung mehrerer Personen an der Produktion eines Textes.
Praktik
Tätigkeit, die von Beteiligten als sinnvoll erachtet wird.
Routine
Praktik, die ohne bewusste Steuerung ausgeführt wird.
Schreibstrategie
verfestigte Vorstellung davon, wie Entscheidungen zu treffen sind, damit eine Schreibaufgabe optimal gelöst werden kann.
Textwissenschaft
linguistisch geprägter interdisziplinärer Forschungsbereich, der sich befasst mit Texten und Diskursen.
Diskurs
unbegrenzte Menge von Zeichenkomplexen, die sich situationsübergreifend aufeinander beziehen und im Thema zusammengehören.
Intertextualität
Eigenschaft von Texten, sich auf andere Texte zu beziehen.
1 Kommentare
aus der Tätigkeit wird das Verb: googeln
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