Wissenschaftliches Arbeiten in der Soziologie

Das Exzerpt: eine Art erweiterte Textzusammenfassung

auszugsweise Wiedergabe eines Textes: wiedergegeben werden nur jene Passagen, die im Hinblick auf die jeweilige Fragestellung relevant sind

Verknüpfung mit eigenen Ideen, „Geistesblitzen“, Kommentaren, Schlussfolgerungen, etc.

Exzerpieren bedeutet folglich Selektion und Komprimierung von Informationen.

Wörtlich zitiert werden sollten gelungene, pointierte oder besonders relevante Passagen.

Paraphrasen sollten dazu verwendet werden, Gedanken des Autors in eigene Worte zu „verpacken“.

Vorteil: Sachverhalte werden geistig durchdrungen.

Ergo: Exzerpieren ist mehr als bloßes Zusammenfassen, es ist zugleich auch

Belegbarkeit: Verknüpfung der Informationen mit einer eindeutigen „Adresse“ bibliographischer Nachweis mit Seitenzahl

Textkritik: Textzusammenhang, aus dem exzerpiert wird, muss erkennbar bleiben, das heißt, dass beispielsweise Zitate nicht aus dem Kontext gerissen werden dürfen.

Nachhaltigkeit: Exzerpte sollten so angelegt sein, dass die einzelnen Informationen innerhalb des Exzerpts neu arrangiert werden können. Das Exzerpt sollte also im Idealfall nicht nur für eine Forschungsfrage brauchbar, sondern gegebenenfalls auch für weitere Arbeiten nutzbar sein.

Muss möglichst präzise formuliert sein und auf klar definierte Begriffe zurückgreifen

Verdeutlicht durch ihre präzise Formulierung zugleich, womit sich die Arbeit nicht beschäftigt

Verwendet keine offenen oder vagen Formulierungen („Untersucht werden sollen alle wichtigen Einflussfaktoren...“)

Ihre Meinung ist irrelevant!

Induktionsproblematik: Eigenen Mikrokosmos nicht zum allgemeinen Satz erheben

Vorsicht bei vorschnellen Annahmen

kein blindes Vertrauen in vermeintliche Gewissheiten („Es ist allgemein bekannt, dass die deutsche Gesellschaft überaltert...“, „Nahezu jeder ist Mitglied bei Facebook...“)

Welche Fragen können Soziologen überhaupt beantworten?

Relevanz des Themas: Forschungsgegenstand einleitend skizzieren

Operationalisierung von Forschungsfragen

Frage nach der generellen Durchführbarkeit (Zeitaspekt --> Fallstudien!)

Frage nach der methodischen Umsetzbarkeit (Welche Daten sind relevant? Woher bekommen ich Sie? Muss ich sie ggfs. erst selbst erheben?)

Vermeidung normativer Werturteile

Legt den inhaltlichen und zeitlichen Fahrplan für eine größere Arbeit (Haus-, Bachelor-, Masterarbeit, Dissertation) fest.

Zwingende Voraussetzung für Stipendienanträge bei Stiftungen und wissenschaftlichen Förderinstitutionen

Ist ein wissenschaftlicher Projektplan, der die Fragestellung, die Methoden, mit denen die Frage bearbeitet werden soll bzw. mit denen Material zur Beantwortung dieser Frage erhoben werden soll sowie die theoretische Herangehensweise darlegt.

Ein gutes Exposé beantwortet die folgenden Fragen: Was soll untersucht werden (Fragestellung)? Wie soll es untersucht werden (Methode und Theorie)? Warum soll es untersucht werden (Relevanz)?

Für Hausarbeiten
1. Titel und Fragestellung
2. Gliederung mit Inhalt (Arbeitsschritte)
3. Bibliographie