Wirtschaftskunde Kaufvertrag

Kaufvertrag, Lehrvertrag, Mietvertrag, Pachtvertrag, ...

Der Verkäufer und Käufer tauschen Sachgut gegen Geld aus. Beide haben gewisse Rechte, z.B. wenn der Käufer kauft, hat er das Recht die Ware zu bekommen und umgekehrt kriegt der Verkäufer das Geld. 

Kinder (0-7) Nicht geschäftsfähig, außer alterstypische Bargeschäfte

unmündige Minderjährige (7-14) beschränkt geschäftsfähig, alterstypische Bargeschäfte mit Zustimmung des gesetzlichen Vertreters, (Beispiel: Lebensmittel, altersentsprechenden Zeitschriften)

Mündige Minderjährige (14-18) darf man eigenes Einkommen haben (z.B. Lehrlingsentschädigung, Taschengeld), ABER sofern der Lebensunterhalt nicht gefährdet wird, z.B. ein 10 000 € Fernseher würde den Lebensunterhalt gefährden. 

Voll Geschäftsfähige (ab 18 Jahre) voll geschäftsfähig und für die eigenen Handlungen verantwortlich, ausgenommen Personen mit mentalen Defiziten oder an Geistesschwäche leiden (z.B. betrunken)

Bürgerlicher Kauf - Geschäfte unter Privatpersonen ABGB ( Allgemeines Bürgerliches Gesetzbuch) - z.B. wenn eine Privatperson ein Auto von einer Privatperson kauft. 

Einseitig unternehmensbezogenes Geschäft - Geschäfte zwischen Unternehmen und Konsumenten KSchG (Konsumentenschutzgesetz) - z.B. wenn eine Privatperson eine Wurstsemmel beim Billa kauft.

Beidseitiges Unternehmergeschäft - Geschäfte zwischen Unternehmer UGB Unternehmerschutzgesetz - z.B. Autohändler kauft für sein Betrieb ein Auto von einem Großhändler

ausdrücklich: mündlich, schriftlich und E-Commerce

schlüssig: schlüssige Handlung 

Mündlich - durch mündliche Vereinbarung, hierzu zählt auch telefonische Vertragsabschlüsse dazu

Schriftlich - bei Waren mit hohem Kaufpreis oder Sonderabfertigung und bei umfangreiche Verträgen mit vielen Vertragspunkten

E-Commerce - Vertrag findet online statt, z.B. Online-Shopping, Internet-Banking. Man zahlt mit Kreditkarte 

schlüssige Handlung - z.B. beim Selbstbedienungsladen oder bei einem Automaten.

Wesentliche Bestandteile - Verkäufer und Käufer (Wer verkauft - wer kauft?), Art der Ware (Welche Ware - welche Qualität), Menge (Quantität), Preis 

Regelmäßige Bestandteile - Lieferbedingungen, Zahlungsbedingungen, Nebenleistung, Garantie und Gewährleistung, Umtaschrecht, Folgen bei Nichterfüllung

Die Identität des Vertragspartner muss klar sein. Bei schriftlichen Kaufverträgen werden Name und Adresse von Käufer und Verkäufer festgehalten. 

Der genaue Name oder handelsübliche Bezeichnung, oft auch eine Artikelnummer beschreiben die Art der Ware oder Leistung. 

Dann vereinbart man die mittlere Qualität. 

Qualitätsmaße - im Handel allgemein gültige Qualitätsbezeichnungen, z.B. Wollsiegel, Obst aus biologischem Anbau, Karat bei Gold, Ausmahlungsgrad bei Mehl.

Muster und Proben - ich zitiere: "Das sind kleine Mengen einer Ware, die alle Eigenschaften der Ware erkennen lassen." Muster kann man ansehen und angreifen (Tapeten, Stoffmuster, eine Fließe), Proben kann man verbrauchen (Parfum-, Käse-, Waschmittelprobe)

Marken - Also, "Marken sind besondere geschützte Zeichen, die Güter von anderen gleichartigen Güter unterscheiden." Man kann zum Patentamt gehen und sagen, ich will diese Marke eintragen. Dieser sogenannte Schutz gilt für Wörter wie (Jacobs Kaffee), ein Bild (Mercedes Stern), eine Farbe (Milka-Lila), einen Schriftzug (Coca Cola) oder eine Zahl (4711)

Typen - "Typen sind einheitliche Bezeichnungen bestimmter industrieller Produkte eines Unternehmens oder Konzerns (z.B. Modell eines Autos, Computer)"

Normen - "sind einheitliche Richtlinien von Begriffen, Formen, Abmessungen, etc." Dabei gibt es "nationale und internationale Normen." (ÖNORM, DIN = deutsche Industrieform, ISO-Norm = international Organisation for Standardization) Beispiele: DIN A4 Papier, 1/4 Zoll Wasseranschluss 

• Kauf auf Probe
• Kauf zur Probe 
• Kauf nach Muster/Probe 
• Kauf auf Abruf/ Spezifikationskauf 
• Kauf in Bausch und Bogen 

Der Kunde darf die Ware für einige Zeit ausprobieren. Erst wenn die vereinbarte Probezeit verstrichen ist, dann ist es Eigentum des Kunden. Ist keine Probezeit vereinbart, muss man sich in drei Tagen entscheiden gemäß KSchG. 

Man kann eine kleine Menge der Ware für einen günstigen Preis kaufen. Gefällt es dem Kunden kann er größere Mengen kaufen. Die gekaufte Ware kann man nicht wieder zurück geben.

Man kann die Ware nach einer Probe oder einem Muster bestellen (z.B. Kauf eines Teppichbodens nach Ansicht des Musters). Die Ware muss alle Eigenschaften des Musters/Probe aufweisen. 

Die Art und Menge der Ware werden vereinbart, Lieferfristen und Teilmengen (Kauf ab Abruf) oder Details wie Form und Farbe (Spezifikationskauf) werden innerhalb einer vereinbarten Frist festgesetzt (z.B. bestellt ein Textilgeschäft 1000 T-shirts, lieferbar innerhalb der nächsten 5 Monate)

Man kauft die Ware ohne Rücksicht auf etwaige Qualitätsmangel, wie zum Beispiel im Flohmarkt.

• Verträge mit genauer Mengenangabe (kg, m²,m³, l, St., KWh etc.) - Bestellte Menge und Liefermenge müssen gleich sein 
• Verträge mit ungefährer Mengenangabe (=Zirkaverträge) - mögliche Abweichungen im Vertrag festgelegt. Es kommt oft im Großhandel vor, was normalerweise ein Vorteil für den Kunden ist. 
• Verträge ohne Mengenangabe - z.B. bei der Molkerei wird die ganze Milch abgeholt

• Roh- oder Bruttogewicht - Gewicht der Ware und der Verpackung (z.B. Essiggurkerl im Glas)
• Tara - Nur das Gewicht der Verpackung (Glas)
• Rein- oder Nettogewicht - damit ist nur das Gewicht der Ware gemeint (Essiggurkerl ohne Glas)
• Abtropfgewicht - Manchmal wird Ware in Flüssigkeiten gegeben. Hier ist das Gewicht ohne Flüssigkeit gemeint (Oliven, Essiggurkerl)

• wirkliche oder reelle Tara = tatsächliches Verpackungsgewicht 
• usuelle oder handelsübliche Tara 
  • Stücktara (z.B. 2 kg pro Steige)
  • prozentuelle Tara (in Prozent des Bruttogewicht)
  • Zolltara (Verpackungsabzug nach Zolltarif)
• Durchschnittstara = Durchschnittsgewicht aus mehreren Verpackungen 
• Super- oder Sopratara = besonders seetüchtige Verpackung 

Das gewährt der Lieferant dem Kunden manchmal. 

Draufgabe - Die bestellte Stückzahl wird verrechnet, es werden aber mehr geliefert. z.B: ( 50 Stück bestellt, 52 geliefert, 50 verrechnet = 2 Stück Draufgabe)

Dreingabe - Die bestellte Stückzahl wird geliefert, es werden aber weniger verrechnet. (50 Stück bestellt, 50 geliefert, 48 verrechnet = 2 Stück Dreingabe)

Gutmaß - Die bestellte Meterzahl wird verrechnet, es werden aber mehr geliefert. z.B: (+30 cm für Verschnitt im Texthandel)

Gutgewicht - Die bestellte Menge in kg wird verrechnet, es werden aber mehr geliefert. (50 Tomaten bestellt und verrechnet, 53 kg geliefert)

Die Ware und das Geld haben einen bestimmten Wert. Stimmen beide Werte überein, kann der Verkäufer seine Ware gegen das Geld des Käufers umtauschen. Und dieser Wert der Ware ist der Preis, der in Geld umgetauscht werden kann. 

"Das Berechnen des Preises, insbesondere des Verkaufspreises, bezeichnet man als Kalkulation." 

Zur Info: Es gibt einen Einkaufspreis, Rohaufschlag und den Verkaufspreis. Einkaufspreis + Rohaufschlag = Verkaufspreis

Bei großem Angebot sinkt der Preis und bei großer Nachfrage steigt der Preis. Manchmal mischt sich der Staat bei der Preisbildung auch ein. Dabei werden Fixpreise (z.B. Postgebühren) oder Höchstpreisen bestimmt (z.B. bei bestimmten Wohnungsmieten)

Die Preise einer Ware, die wir in den Geschäften sehen, sind schon beschlossen. Das heißt, dass die Preise sich nicht mehr so leicht ändern lassen. 

Also ein Fixpreis ist die Preisangabe einer gesetzlichen Maßeinheit, handelsübliche Einheit oder einer bestimmten Menge in Form eines Pauschalpreis. Wobei in manchen Fällen, die Preisschwankungen vertraglich festgehalten werden können. HIer wird bei der Lieferung eine genaue Kostenaufstellung gemacht. 

Zur Info: Pauschalpreis bedeutet, wenn man das alles was man aufgelistet hat, und auf einem Gesamtpreis kommt, nennt man es Pauschalpreis. Leistungen, die nicht auf der Liste stehen, müssen extra bezahlt werden. 

Bei einem freibleibender Preis kann der Verkäufer den Kaufpreis bis zur Lieferung der Ware angemessen ändern. 

Ein Zielpreis bedeutet, dass man die Bestellung zu einer bestimmten Zeit zahlen muss, ansonsten kann man angeklagt werden. Der Lieferant gewährt außerdem manchmal ein Skonto. Das bedeutet, wenn der Besteller in nur wenigen Tagen zahlt, kriegt er einen Abzug beim Preis, was vorteilhaft sein kann. Diese wenigen Tagen nennt man auch Respiro.

Der Zielpreis - Skonto = nennt man auch Kassapreis.

Nettopreis = Preis ohne Umsatzsteuer

Bruttopreis = Preis mit Umsatzsteuer