VWL (VWS 104)
Messung der wirtschaftlichen Tätigkeit, Geld und Inflation, Zahlungsbilanz und Wechselkurs
Messung der wirtschaftlichen Tätigkeit, Geld und Inflation, Zahlungsbilanz und Wechselkurs
Kartei Details
Karten | 50 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | VWL |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 16.03.2013 / 09.05.2025 |
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Was sind Direktinvestitionen?
Käufe von ausländischen Gebäuden oder Unternehmungen, Gründungen von Tochtergesellschaften oder namhafte Beteiligungen an ausländische Firmen.
Erläuterung der Kapitalverkehrsbilanz?
Mit den Überschüssen aus den laufenden Transaktonen (Ertragsbilanz in der Schweiz fast immer stark positiv) hat die Schweiz Guthaben gegenüber dem Ausland. Mit diesem Guthaben werden Kredite vergeben, Obligationen, Aktien gekauft usw. Unter internationalem Kapitalverkehr versteht man alle grenzüberschreitenden Geldströme, denen kein Waren- oder Dienstleistungsstrom entgegenflesst.
Hätte dagengen die Schweiz ein Defizit in der Bilanz der laufenden Transaktionenn (Ertragsbilanz), würden die Schulden gegenüber dem Ausland steigen.
Was ist ein Wechselkurs?
Der Wechselkurs ist der Preis einer ausländischen Währung, ausgedrückt in der inländischen Währung. Oder: Preis einer Währung ist der Wechselkurs. er gibt an, wie viel eigene Währung man hergeben muss, um eine fremde zu kaufen.
- Wollen auf den Devisenmärkten mehr Leute Franken kaufen als verkaufen, dann sinkt der Kurs der ausländischen Währungen (und umgekehrt.
Wechselkurswirkung erklären. Warum fällt der Frankenwert bei mehr Importen als Exporten?
Ausgangslage: Defizit in der schweizerischen Waren- und Dienstleistungsbilanz (Importe gröser als Exporte):
- Nachfrage nach Franken sinkt (Dollarnachfrage steigt z.B.)
- Frankenwert sinkt (Kurs steigt)
- ausländische Güter in der Schweiz teurer
- schweizerische Güter im Ausland billiger
- schweizerische Importe sinken
- schweizerische Exporte steigen
- Waren und Dienstleistungsbilanz stärker im Gleichgewicht
Wechselkurswirkung erklären. Warum steigt der Frankenwert bei mehr Exporten als Importen?
Ausgangslage: Überschuss in der schweizerischen Waren- und Dienstleistungsbilanz (Exporte grösser als Importe):
- Nachfrage nach Franken steigt
- Frankenwert steigt (Kurs fällt)
- ausländische Güter in der Schweiz billiger
- schweizerische Güter im Ausland teurer
- schweizerische Importe steigen
- schweizerische Exporte sinken
- Waren und Dienstleistungsbilanz stärkler im Gleichgewicht
Kaufkraftparität (KKP) erklären?
Der Wechselkurs pendelt sicch längerfristig dort ein, wo die Exportgüter z.B. zweier Länder etwa gleich teuer sind.
Längerfristig entsprechen die Wechselkurse der einzelnen Währungen ihrer Kaufkraft für international handelbare Güter.
Längerfristig führen die Wechselkurse zu einem Ausgleich von Importen und Exporten - und diese lassen die Wechselkurse auf der Höhe der Kaufkraftparität einpendeln.
Nun gibt es jedoch grosse Schwankungen, die sich nicht mit der Kaufkratparitätstheorie erklären lässt.
Warum entsprechen Devisenmärkt besonders stark dem Idealbild eines Marktes?
Weil unteranderem hier Anbieter und Nachfrager besonders gut informiert sind und sehr schnell auf Angebots- und Nachfrageschwankungen reagieren können.
Warum können Wechselkursschwankungen nicht mit der Kaufkraftpartitätstheorie erklärt werden?
Neben den Geldströmen für Importe und Exporte beeinflussen auch die grenzüberschreitenden Geldströme für Anlagen und Investitonen den Wechselkurs. Der internationale Kapitalverkehr hat oft spekulativen Charakter. Spekulative Käufe und Verkäufe von Wertpapieren in fremden Währungen führen zu einem vorübergehenden Abweichen der Wechselkurse von den Kraufkraftparitäten.
Wann wird z.B. ein holländischer Anleger den Eindruck haben, der Dollarkurs könnte steigen?
- Vielleicht vermutet er , dass die europäischen Exportprodukte teurer sind als die amerikanischen. Dann müsste nach der Kaufkraftparitätstheorie der Dollar langfristig steigen.
- Vielleicht führt die amerikanische Notenbank eine restriktive Geldpolitik. Das könnte er an höheren amerikanischen Zinsen ablesen. Er könnte aufgrund der höheren Zinsen annehmen, dass langfristig die Inflation geringer sein wird als in Europa. Damit würde de Dolar im Vergleich zum Euro kaufkräftiger.
- Möglicherweise kennt er Prognosen, wonach die amerikanischen Exporte steigen werden. So könnte sich das amerikanische Eertragsbilanzdefizit verkleinern und der Dollar auf den Devisenmärkten knapper werden.
- Er beobachtet, wie sich andere um ihn herum verhalten, er blickt seitwärts.
Starke Wechselkursschwankungen verursachen v.a. 3 Übel. Welche?
- Arbeitslosigkeit: Ist die eigene Währung zu teuer, verringert sich die Gesamtnachfrage nach einheimischen Gütern, die Exporte sinken und die Importe steigen. Betriebe müssen schliessen, und ihre Produktionskapazitäten sind nicht ausgelastet.
- Inflation entsteht: Ist die eigene Währung zu billig, vergrössert sich die Gesamtnachfrage nach einheimischen Gütern, die Exporte steigen und die Importe sinken. Es besteht die Gefahr, dass damit die Kapazitätsgrenzen überschritten werden (Inflationsgefahr).
- Unnötige Umstrukturierungen
Wechselkurspolitik der Notenbanken erklären.
Notenbanken können das Geschehen auf den Devisenmärkten mitbestimmen, weil sie ein Monopol über die Herausgabe des Geldes haben.
- Mit einer lockeren/expansiven Geldpolitik wird die eigene Währung billiger, da 1. die Notenbank mehr Franken anbietet (z.B. mit Kauf von Dollar) und 2. da die Zinsen sinken und die Anleger lieber in ausländische Papiere investieren und somit die Nachfrage nach Franken sinkt.
- bei einer restriktiven Geldpolitik wird die eigene Währung teurer, da die Notenbank fremde Währung verkaufen und die Zinsen erhöhen und somit die Nachfrage nach Franken erhöht wird.
Welche 3 verschiedene Währungssysteme/Strategien der Notenbank gibt es?
- freies Floating: die Notenbanken greifen nicht ins Geschehen auf den Devisenmärkten ein. Allein die Makrtkräfte bestimmen die Wechselkurs.
- gelenktes Floating/flexible Wechselkurse: die Notenbankt beeinflusst das Geschehen auf den Devisenmärkten und greift ein durch Kauf/Verkauf von fremden Währung.
- fixe Wechselkurse: Staaten (wichtige Handelspartner) vereinbaren miteinander ein festes Austauschverhältnis für ihre Währungen.
Welcher Widerspruch ergibt sich aus einer konsequenten Wechselkurspolitik?
Notenbanken können nicht gleichzeitig die Wechselkurse und die Geldmengen bzw. das Zinsniveau kontrollieren.
Die letzte Konsequenz von festen Wechselkursen ist eine Währungsunion (Euro). Jedoch innerhalb eines Gebietes mit einer gemeinsamen Währung ist für einzelne Länder keine eingenständige Geldpolitik mehr möglich.
Was geschieht auf den Devisenmärkten, wenn eine Notenbank fremde Währung kauft?
Die Notenbank vergrössert die angebotene menge der eigenen Währung und sie verknappt gleichzeitg die angebontene Menge der fremden Währung. Der Wechselkurs der fremden Währung steigt im Vergleich zur eigenen Der Wechselkurs der eigenen Währung sinkt).
Wie reagiert der Schweizer Franken bei den folgenden Vorgängen?
- Der 11. Sept. weckt weltweit eine Kriegsangst.
- Die Inflationsrate in der BRD steigt an
- Die SNB erhöht die Zinsen
- Der amerikanische Präsident verliert massiv an Vertrauen
- Die Schweiz hat einen starken Wirtschaftsaufschwung, das Ausland hat Rezession
- Der Ertragsbilanzüberschuss der Schweiz steigt massig an
- Wert steigt, Kurs fällt
- Wert steigt, Kurs fällt
- Wert steigt, Kurs fällt
- Wert steigt, Kurs fällt
- Wert fällt, Kurs steigt
- Wert steigt, Kurs fällt
Was sind Sozialindikatoren und was will man mit diesen System messen?
Mit einem System von Sozialindikatoren soll die Lebensqualität (Wohlfahrt) eingeschätzt werden, die eine Volkswirtschaft ihren Mitgliedern bieten.
Ziel ist, direkt die Lebensqualität zu messen. Mit den Sozialindikatoren soll also die Frage bewertet werden, wie gut wir unsere Bedürfnisse befriedigen. Wichtige Bereiche solcher Bewertungssysteme sind: Gesundheit, Bildung, Arbeit, Freizeit, Einkommen, Umwelt, Sicherheit.
Ein Problem ist aber, allgemein anerkannte Masse zu finden, die die Lebensqualität wiedergeben. Ein zweites Problem ist, diese Masse in messbare Einheiten zusammenzufassen. Es ist also bis heute nicht gelungen, ein allgemein anerkanntes System zu entwickeln.
An welchen 3 verschiedenen Orten misst das Bundesamt für Statistik den Wirtschaftskreislauf? Und welche 2 zentrale Grössen werden damit erhalten?
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung erfasst die Ströme des Wirtschaftskreislaufs in Form einer Buchhaltung. Mit ihrer Hilfe kann man feststellen, wie viele Werte eine Volkswirtschaft innerhalb eines Jahres neu erzeugt. Und zwar misst man an drei verschiedenen Orten:
- bei der Produktion der Güter
- bei der Verwendung der produzierten Werte
- bei der Verteilung der erwirtschafteten Einkommen
Dabei ergibt sich das
- Bruttoinlandprodukt (BIP)
- das Vollkseinkommen
Wie wird das BIP gemessen? 2 Arten.
- Produktion im Inland (Inlandprinzip)
Das BIP umfasst den in Geld ausgedrückte Wert der Güterproduktion in den Unternehmen und im Staat innerhalb eine Jahres.
Eingeschlosen sind auch die Güter, die der Staat herstellt und die wir über Steuern bezahlen (Strassen etc.). Gezählt werden Konsumgüter und Kapitalgüter, das können Waren wie auch Dienstleistungen sein.
Bei der Erhebung des BIP wird versucht, Doppelzählungen zu vermeiden.
In jedem Produktionsschritt wird also nur die Wertvermehrung/Wertschöpfung gezählt.
--> Die jährliche Summe der inländischen Wertschöpfung in Unternehmen und Staat ergibt das BIP.
2. Messung nach der Verwendung der produzierten Werte
Das sind:
- Privater Konsum
- Konsum via Staat
- Investitionen im Inland
- Nettoexporte
--> Die Summe aller Endverkäufe von Gütern, die in einem Jahr innerhalb eines Landes produziert werden, ergeben ebenfalls das BIP.
Was ist das Bruttonationaleinkommen (BNE)?
Mit dem Bruttonationaleinkommen (BNE) misst man, über welche Werte die Bewohner in der Schweiz verfügen können. Das BNE ist damit ein Inländerprodukt.
Die in der Schweiz wohnenden Menschen können nämlich pro Jahr über mehr neu geschaffene Werte verfügen, als in der Schweiz produziert wurde. Das ist möglich, weil uns auch Einkommen aus dem Ausland zufliessen. (z.B. Erträge des schweizerischen Kapitals im Ausland, Löhne für in der Schweiz wohnhafte Angestellte von internationalen Organisationen etc.). Abgezogen werden umgekehrt die Erträge des ausländischen Kapitals, und Grenzgänger bei uns verdienen und an Lohn ins Ausland mitnehmen.
D.h. alle diese Beträge werden dem BIP addiert, worauf wir das BNE erhalten.
--> Länder wie die Schweiz, inden das BNE grösser ist als das BIP, stellen dem Ausland mehr Kapital zur Verfügung, als sie vom Ausland beziehen. Aus diesem Grund bezeichnet man solche Länder auch als Gläubigerländer.
Was ist das Volkseinkommen?
Jährlich erfasst man alle Einkommen, die aus Arbeit, Unternehmenstätigkeit und Vermögen erzielt wurden. Das Total nennt man Volkseinkommen.
Das Volkseinkommen ist kleiner als das BNE, da man die Abschreibungen der Kapitalgüter noch abzieht. Das Volkseinkommen nennt man deshalb auch Nettonationaleinkommen (NNE).
Vom NNE müssen die indirekten Steuern abgezogen und umgekehrt die Subventionen dazugezählt werden. Erst dann ergibt sich das Volkseinkommen, das verteilt werden kann.
Mit dem Volkseinkommen misst man die Verteilung der geschaffenen Wert. Das Volkseinkommen beantwortet die Frage, wie das Einkommen auf Arbeit, Unternehmertätigkeit und Vermögen verteilt wird (funktionale Einkommensverteilung).
Was misst man mit dem BIP und was mit dem BNE?
- BIP
Das BIP misst, wie viele Werte in der Schweiz im Laufe eines Jahres neu produziert wurden bzw. wozu wir sie verwendet haben
- BNE
Das BNE misst, welche Werte in der Schweiz wohnenden Personen im Laufe eines Jahres neu zur Verfügung standen.
Das BIP wird nach dem Inlandprizip gemessen, das BNE nach dem Inländerprinzip. Was meint man damit?
Nach dem Inlandprinzip berücksichtigt man die wirtschaftliche Leistung, die innerhalb de schweizerischen Landesgrenze (im Inland) erbracht wurde. Auf diese Weise erhählt man das BIP. Nach dem Inländerprinzip berücksichtigt man dagegen die wirtschaftliche Leistung, die in der Schweiz wohnenden Personen (Inländern) im Laufe eines Jahres zur Verfügung steht. Auf diese Weise erhält man das BNE.
Was ist der Unterschied zwischen BNE und NNE?
Das NNE entspricht dem Bruttonationaleinkommen abzüglich Abschreibungen.
Wie wird das Volkseinkommen sonst noch genannt?
Das Volkseinkommen wird auch als Nettonationaleinkommen zu Faktorkosten bezeichnet.
Unterschied zwischen nominalen und dem realen BIP?
Das nominale BIP wird zu den jeweiligen Marktpreisen (laufende Preise) berechnet, d.h. zum Geldwert des betreffenden Jahres. Da Geld aber seinen Wert laufend ändert (Inflation), kann man mit dem nominalen BIP nicht messen, ob nun das BIP im Vergleich zu einem Jahr gewachsen oder geschrumpft ist.
Das reale BIP ist also das um die Geldwertänderung bereinigte BIP. Über den Preisindex des Bruttoinlandprodukts gelant man vom nominalen zum realen (inflationsbereinigten) BIP.
Das BIP ist ein Mass für das Wachstum und die Wachstumsschwankungen im Wirtschaftskreislauf.
Für welchen Zweck wurde die Messgrösse BNE (wie auch BIP und Volkseinkommen) entwickelt?
Die Volkswirtschaftliche Gesamtrechnung und ihre Messgrössen wurden entwickelt, um die Konjukturschwankungen und ihre Auswirkungen besser zu verstehen.
Was misst den Wohlstand einer Gesellschaft?
Das BIP ist eine geeignete Grundlage für die Frage nach dem in einem Land geschaffenen Wohlstand.
Um jedoch den Wohlstand der Bewohner eines Landes zu messen, ist das BNE (Bruttonationaleinkommen) die passendere Ausgangsgrösse. Genauer genommen das NNE, denn die Abschreibungen auf Kapitalgüter, die ja unseren Wohstand nicht mehren, sind abgezogen.
Weshalb ist das BNE nur bedingt geeignet als Mass für unseren Wohlstand? 3 Gründe.
- Vom BNE werden die Schäden, die durch unser Wirtschaften entstehen, nicht abgezogen, z.B. Arbeitsunfälle, Abschreibungen, Umweltschäden etc.
- Im BNE sind Vorleistungen für die Produktion enthalten, die als Konsum erscheinen (z.B. Pendel)
- Im BNE fehlen Leistungen, die unseren Wohlstand mehren (v.a. Haushalts- und Erziehungsarbeit, ehrenamtliche Arbeit)
Fazit: Unser Wohlstand wächst somit weniger schnell als das BNE.
Welche 3 Funktionen hat das Geld?
Zahlungsmittel, Wertmassstab und Wertaufbewahrungsmittel.
Was ist die Notenbankgeldmenge?
Notenumlauf und Sichteinlagen der Banken bei der Zentralbank.
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