VWL Skript 4

1. Siehe Grafik!
    
2. Das Marktergebnis ist für den Nachfrager eher günstig zu bewerten, da nun eine größere Menge Fahrräder zu einem niedrigeren Preis angeboten wird.

Graphisch-analytisch sind beide Begriffe identisch. Ökonomisch können sich jedoch unter-schiedliche Gründe die Ursache für ein Auseinanderklaffen von Angebot und Nachfrage sein. Eine Nachfragelücke kann bei gegebenem Angebot entstehen, wenn sich die Bedürf-nisstruktur zuungunsten des betrachteten Produkts verändert.

Beispiel: Gammelfleisch in Dönern lässt die Nachfrage nach Döner sinken. Ein Angebotsüberhang kann bei gegebener Nachfrage durch ein starkes Ansteigen der angebotenen Menge auftreten. Etwa: Eine im Vergleich zu den Vorjahren überdurchschnittliche Obsternte. 

Siehe unten

Diese Aussage gilt nur bei kurzfristiger Betrachtung. Bei einem Höchstpreis, der unterhalb des Gleichgewichtspreises festgelegt wird, entsteht ein Nachfrageüberhang. Gleichzeitig sinken die Renditen, so dass Anbieter keine neuen Wohnungen bauen bzw. vermieten werden. Dadurch verschärft sich die Wohnungsknappheit im Zeitablauf, so dass der Druck, die Mieten zu erhöhen, größer wird.

Um den Nachfrageüberhang (die Angebotslücke) abzubauen, muss das Angebot erhöht werden. Dazu müssen c. p. die Angebotsbedingungen verbessert werden. Auf dem Wohnungsmarkt könnte dies durch steuerliche Förderung des Wohnungsbaus oder durch das Vorhalten kommunaler, Landes- oder Bundeswohnungen geschehen. Um hohe Mieten tragbar zu machen, könnte Mietern ein Wohngeld gezahlt werden.

Oftmals verschärfen sich Nebenbedingungen des Kaufs (Anzahlung; Kaution). Oder es entstehen Schwarzmärkte, auf denen das Gut zu höheren Preisen gehandelt wird.

Unter Mengenanpasserverhalten wird verstanden, dass einzelne Anbieter und Nachfrager keinen Einfluss auf die Preisbildung haben. Der Preis wird als Datum (Vorgabe durch den anonymen Preisbildungsprozess) verstanden. An diesen Preis passen sie sich mit ihren Kalkülen an. Anbieter werden anhand ihrer Kostenstruktur über die produzierte Menge entscheiden, Nachfrager anhand ihrer Bedürfnisse und Nutzenvorstellungen über die nachgefragte Menge.

Bei Ebay treffen viele Anbieter auf viele Nachfrager. Sie sind jeweils gleich stark (genauer: gleich schwach). Es gibt keine Standortvorteile einzelner Anbieter. Die Anbieter und Nach-frager verhalten sich rational. Es gibt durch die standardisierten Plattformen keine Informa-tionsdefizite (hohe Transparenz). Die Marktteilnehmer können sich rasch an neue Markt-daten anpassen. Lediglich die dort angebotenen Waren bilden eine heterogene Palette.

Monopole lassen sich unter Umständen dann rechtfertigen, wenn aufgrund der Kosten-strukturen (sehr hohe Fixkostenblöcke, sehr niedrige variable Kosten pro Stück) große Marktvolumina erforderlich sind. Gäbe es mehrere Anbieter, käme es zu einem Verdrän-gungswettbewerb, ja jeder Anbieter gezwungen ist, an der Kapazitätsgrenze zu arbeiten. Am Ende bleibt ein Anbieter übrig, die Infrastruktur des einen (oder der mehreren anderen) bleibt brach liegen. Unter Umständen führt der immense Kapitalbedarf dazu, dass private Anbieter erst gar nicht auf den Markt kommen.

1. Bei einem horizontalen Konzern handelt es sich um einen Zusammenschluss von Un-ternehmen der gleichen Produktions- oder Handelsstufe. Auf die gleiche Produktions-stufe bezogen bildet der VW-Konzern den Zusammenschluss der Hersteller VW, Audi, Seat und Škoda, auf die gleiche Handelsstufe bezogen bildet der Tengelmann-Konzern den Zusammenschluss der Supermarktketten Tengelmann, Kaiser’s und Plus.
    
2. Ein vertikaler Konzern ist ein Zusammenschluss von Unternehmen aufeinander folgender Produktions- oder Handelsstufen. Der Metrokonzern bildet mit Metro (Großhandel) sowie real, GaleriaKaufhof, Mediamarkt und SaturnHansa (jeweils Einzelhandel) einen vertikalen Konzern.
    
3. Ein Mischkonzern ist ein Zusammenschluss von Unternehmen weit auseinander liegender Produktions- und Handelsstufen. Etwa die VDN-Gruppe, die aus einem Unternehmen für Wandbehänge, einem für Nicht-Eisenmetall-Verarbeitung sowie eines für Befestigungssysteme besteht.

Der Vorteil eines Verdrängungswettbewerbs liegt darin, dass während dieser Phase ein intensiver Preiswettbewerb herrscht, der dazu führt, dass zu niedrigen und fallenden Prei-sen eingekauft werden kann. Nachteile sind, dass diese niedrigen Preise oftmals mit einer niedrigen Produktqualität verbunden sein können. Schließlich kommt es gegen Ende der Verdrängungswettbewerbs zu einem Monopol oder einem Oligopol mit abgestimmten Verhalten, so dass kein Wettbewerb mehr herrscht und die Güter zu höheren Preisen ver-kauft werden als vorher.