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VL 6: Ökonomie des Spitzensports

Fragen & Antworten zu Vorlesung 6

Fragen & Antworten zu Vorlesung 6


Fichier Détails

Cartes-fiches 8
Langue Deutsch
Catégorie Sport
Niveau École primaire
Crée / Actualisé 30.03.2015 / 03.06.2015
Attribution de licence Non précisé
Lien de web
https://card2brain.ch/box/vl_6_oekonomie_des_spitzensports
Intégrer
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1.    Was sind Determinanten der sportlichen Leistungen eines Teams aus ökonomischer Perspektive?

- Teamperformance
- Teamleistung

Die Nachfrage der Zuschauer hängt von der Dienstleistungsqualität sportlicher Wettkämpfe ab (Enttäuschungsanfälligkeit als Qualitätsmerkmal).

Vorannahmen zur Produktion sportlicher (Team-)leistung:

  • Inseparabilitäten bzgl. Handlungsergebnis:
  • Einzelbeiträge der Teammitglieder können nicht exakt bestimmt    werden
  • Teamergebnis als Kollektivgut:
  • Alle Teammitglieder kommen in den "Genuss" der Ergebnisse, unabhängig von ihrem Beitrag zur Leistung
  • Informationsasymmetrien: Club/Team: (Kollektivinteresse) & Spieler: (Individualinteresse)

2. Durch welche Besonderheiten zeichnet sich das Teamergebnis aus und welche ökonomisch relevanten Probleme resultieren hieraus?

Teamergebnis als Kollektivgut: alle Teammitglieder kommen in den "Genuss" des guten Ergebniss, unabhängig von ihrem tatsächlichen Beitrag am Erfolg...

Problembereiche aus ökonomischer Sicht:
(2.1) Probleme der Potentialstruktur (Teamzusammensetzung)

- Auswahl der Spieler vor dem Hintergrund ihres Potentials (Hidden Characteristics)
...Hidden Characteristics als unbekannte Eigenschaften des Spielers, die bis zum Vertragsabschluss beim Club verborgen bleiben (Verletzungen, Lebenswandel, Egoismen etc.)

als strategisches Problem der Teamzusammensetzung (Hidden Characteristics) -> die Adverse Selection: Verpflichtung eines Spielers, der Anforderungen hinsichtlich Leistungsbereitschaft- und fähigkeit nicht erfüllt (Fehleinkauf) -> führt insgesamt zur Schwächung des Teams

(2.2) Probleme der Potentialausschöpfung von Sportteams
- mangelnde Kooperation
- mangelnde Leistungsbereitschaft (Moral Hazard-Problem)

3. Welche Eigenschaften sollten Anreizsysteme im Teamsport aufweisen?

Trainer als Monitor: beeinflusst über die Ausgestaltung und Umsetzung der Anreiz- und Kontrollsysteme die Potenzialstruktur und -ausschöpfung der Teammitglieder

Suboptimale Ausführung der Monitorrolle (hidden information, hidden action)
Trainerwechsel und Leistungsveränderung als kontroverses Thema mit ambivalenten Befunden:

-> schwache positive Effekte des Trainerwechsels (White et al., 2007; Salomo & Teichmann, 2002)
-> negative Effekte (Eitzen & Yetman, 1972)
-> keine Effekte (Breuer & Singer, 1996; De Paola & Scoppa, 2008)

Anreizmechanismen
Ziel: Lösung des Moral Hazard Problems (Drückeberger/Trittbrettfahrer)
Förderung der Kooperationsbereitschaft der Teammitglieder

-> siehe Foto Prämien als Anreizmechanismen und ihre Beurteilung...
Verschiedene Prämien gelten als Anreizsysteme!

4. Welche Fragen müssen im Zusammenhang mit der Ökonomie von Sportligen beantwortet werden?

Wie kann man die Attraktivität im Sport steigern?


Was braucht es, um ein attraktives Produkt zu gestalten?

5. Welche massgeblichen Eigenschaften weisen Sportligen auf?

(1) Teilnahmevoraussetzungen
Europa:
Offenes System (mit Auf- und Abstieg)
Amerika: Geschlossenes System (kein Auf- und Abstieg, formale Richtlinien)
-> Probleme geschlossener Ligen: Überschuldungsphänomene
-> Probleme offener Ligen: überproportionale Investments (höhere Spielergehälter), geringere Bereitschaft zur Unterstützung von Umverteilungsmassnahmen, sportliche Ausgeglichenheit...?

(2) Wettkampfformate: Round Robin oder Elimination Tournament

(3) Einbindung in das Ligensystem
Differenzierung in vertikaler und horizontaler Richtung

Vertikal: Ligenhierarchie (über-/untergeordnet)
-> i.d.R. Preis- und Qualitätsdifferenzierung
-> einzelne Ligen sind sportlich ausgeglichener
-> höherer wirtschaftlicher Erfolg (in der höchsten Liga)

Horizontal: mehrere Ligen auf einer Ebene (z.B. Major League, Conferences, Divisions) zunächst mehrere Meisterschaften simultan, grössere Unsicherheit in der Postseason (->Ausdehnung der Nachfrage) Sonderfall: multiple Mitgliedschaften (z.B. Champions League)

(4) Lenkungsstrukturen (Governance)
- Verhältnis Liga und externe Steuerungsinstitution
- Verhältnis Liga und Clubs
- Verhältnis Clubs und Eigentümer

(5) Finanzverfassung
- Clubs vermarkten sich selber (Bsp. Real Madrid - grosser Club, so bekannt dass er sich selber vermarktet). 
- Einnahmegenerierung und die Umverteilung der Einnahmen zwischen Club und Liga
- Zentrale und/oder dezentrale Einnahmegenerierung
- Umverteilung paritätisch und/oder leistungsabhängig


(6) Formen der Spielerbindung /-allokation
- Reservierungsklauseln
- Draftsystem
- Kaderrestriktionen
- Gehaltsobergrenzen
- Transfer- und Kompensationsbestimmungen

6. Was sind die Elementarprobleme der Ausgestaltung professioneller Ligen?

(1) Überproduktion («Wettrüsten»)
Es werden zusätzliche Ressourcen eingesetzt, ohne einen Mehrerlös zu erzielen (Verschuldungsgefahr & Gefährdung des Kollektivguts «Meisterschaft»)

Ursachen:  
- relative Stärke/Ranglisteneffekte
- Existenz grosser Erlössprünge (innerhalb einer Liga)

Massnahmen:
- Dämpfung der Investitionsanreize durch Umverteilungen: Verteilung TV-Einnahmen, Draft-System *
- Inputrationierung (Salary Caps: Begrenzung der Investitionsmöglichkeiten in Spieler)
* -> Draft-System (Spieler ist seinem Club der ihn gedraftet hat verpflichtet, egal ob Geld-Angebot von anderem Club)

(2) Sportliche Unausgeglichenheit (Schiefe) der Liga
Ursachen:    

- regionale Besonderheiten
- übergeordneter (internationale) Wettbewerbe
- fehlende Umverteilungsmassnahmen!!!
- freier Spielermarkt -> eben nicht Draft-System?

Vor allem in strukturschwachen Regionen.

Massnahmen:
- Gate Sharing (Teilung von Ticketeinnahmen)
- Salary Caps (Gehaltsobergrenzen -> einnahmeschwache Clubs können sich verstärken)
- Kaderrestriktionen
- Draft-System (Nachwuchsspieler dem Club der ihn gedraftet hat verpflichtet, egal ob Geld-Angebot von anderem Club)
- Subventionierung/Besteuerung

7. Inwiefern sind Salary Caps geeignet um das Problem sportlicher Unausgeglichenheit zu lösen?

(2) Sportliche Unausgeglichenheit (Schiefe) der Liga -> Clubs haben verschieden viel Geld zur Verfügung

Gegenmassnahmen
Salary Caps: Gehaltsobergrenzen -> einnahmeschwache Clubs können sich verstärken!
Salary Caps: Begrenzung der Investitionsmöglichkeiten in Spieler (bei Wettrüsten/Verschuldungsgefahr der Clubs)

8. Durch welche Massnahmen kann die Überproduktion in Ligen begrenzt werden? Wie wirksam sind diese Massnahmen?

(1) Überproduktion («Wettrüsten»)

Massnahmen zur Problembeseitigung:    
-> Dämpfung der Investitionsanreize durch Umverteilungen...
- Verteilung TV Einnahmen nicht (nur) leistungsorientiert
- Draft-system (Inverse Order Picking-Verfahren: Spieler ist seinem Club der ihn gedraftet hat verpflichtet, egal ob Geld-Angebot von anderem Club)

-> Inputrationierung
- Salary Caps (Begrenzung der Investitionsmöglichkeiten in Spieler)
- Kaderrestriktionen (Regulierung der Höchstmenge)
- «Financial Fair Play» (Fussball)