Was charakterisiert lumbale Rückenschmerzen?
Rückenschmerzen zwischen Rippenbogen + Sakrum
Ausstrahlung über Gesäss bis in Kniekehle
nicht dem Ausbreitungsgebiet von Nerven zuzuordnen
neurologische Ausfälle nicht im Vordergrund
häufig ohne Nervenwurzelaffektion, Stenosen oder schwere Deformität
Epidemiologie lumbale Rückenschmerzen
Punktprävalenz bis 33%
Einjahresprävalenz bis 73%
Inzidenz jährlich 10 bis 15%
Invalidität selten
Verlauf Verbesserung lumbale Rückenschmerzen
akute Rückenschmerzen (3-6 Wo) verbessern sich meist innert weniger Wochen
Rezidive (Rückfälle) nicht ungewöhnlich
leichtgradige Symptome oft noch nach Jahren
Was lässt sich bezüglich Identifikation für chronische (>3-6 Monate) behindernde Rückenschmerzen aussagen?
Risikofaktoren sind identifiziert
In welche 3 Kategorien von Ursachen lassen sich Rückenschmerzen einteilen?
mechanische (Rücken/Bein) 97%
nichtmechanische (1%)
Viszerale (2%)
Welches sind die häufigsten mechanischen Ursachen von Rückenschmerzen?
unspezifische Lumbago (70%), statisch, funktionell, muskulär
Degenerative Prozesse an Bandscheiben + Facetten, altersbedingt (10%)
Kompressionsfraktur bei Osteoporose (4%)
Bandscheibenvorfall (4%)
Was ist das Ziel bei der Erstuntersuchung bei Rückenschmerzen?
Ausschluss spezifischer Ursachen
Was sind Warnzeichen ("red flags") bei Rückenschmerzen?
Alter < 20 oder > 50 Jahre
Malignom in der Anamnese
Unerklärter Gewichtsverlust
Adäquates Trauma
Zunehmender Schmerz
Dauerschmerz, keine Besserung mit Bettruhe
Vorwiegender Nachtschmerz
Fieber/ Entzündungszeichen
Morgensteifigkeit > 1 Stunde
Primäre Therapieresistenz
Intravenöser Drogenkonsum
Langdauernde Kortisontherapie
Chronische Infektion, gleichzeitige Urin- oder Hautinfektion
Blasen- und Mastdarm-Funktionsstörung (Inkontinenz)
Rasch progrediente Lähmung