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VL03-Asymmetrie-Tutorial

Asymmetrie uzh

Asymmetrie uzh

Kartei Details

Karten 27
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 28.10.2012 / 29.08.2014
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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Gibt es die „männliche, analytische“ und die „weibliche, kreative“ Hemisphäre?

Nein, entgegen der populären Annahme, gibt es keine wirkliche empirische anatomische oder funktionelle Evidenz für geschlechtsabhängige holistische Hemisphärenunterschiede im Hinblick auf Kreativität und analytischen Verstand.

Gibt es Kognitionen, die eine funktionelle zerebrale Lateralisierung aufzeigen?

Ja, aber nicht im Sinne einer Dichotomie. Kognitive und sensorische Prozesse sind nie nur einer Hemisphäre zuzuordnen, auch wenn es Funktionen (Sprache, Praxia) gibt, die in einer Hemisphäre dominant verortet sind.

Nennen Sie wichtige Eckpunkte und Personen des geschichtlichen Hintergrundes.

• 1810 Gall

Vermutung: Sprache ist im inferioren Bereich des linken Frontallappen lokalisiert

• 1844 Wigan

Veröffentlichung des Buches „Duality of the mind“ Beide Hemisphären mit eigenem unabhängigen Willen und Denksystemen

• 1861-1863 Broca

Sprachproduktion ist links dominant

• 1870 Fritsch/Hitzig

Reizung motorischer Areale führt zu kontralateraler Bewegung

• 1908 Liepmann

„Apraxie“ nach Läsion des corpus callosum

Benennen und beschreiben Sie die klassischen Diskonnektionssyndrome

• Conduction Aphasia(Leitungsaphasie)Carl Wernicke stellte erstmals die Hyp.auf,dass Leitungsaphasie aufgrund einer Konnektionsstör.zwischen dem Wernicke-und dem Broca-Areal entsteht.

• Die vis.Agnosie ist ein weiteres Diskonnektionssynd.,welches W.als erster beschrieb.Betroffene Pers.leiden unter einer Sehstörung,denn sie können keine Ges.und Gegens.erkennen.Die Läsion befindet sich im visuellen Cortex.

• Das Phänomen der Apraxie wurde erstmals von Hugo Liepmann publiziert.Es handelt sich hierbei um eine Bewegungsstörung,genauer gesagt,das Unvermögen,komplexe Handl.auszuführen,ohne dass elementare Funkt.des Bewegungsappa.beeinträchtigt sind.L.vermutete als Urs.eine Diskonnektion zwischen vis.,aud.und somatosensorischen Gebie.der Grosshirnr..

• Der Franz.Jules Déjérine war der erste,der das Syndrom der Reinen Alexie beschrieb,welches eine Unfähigk.zu lesen und teils auch zu schreiben beschreibt.Die Urs.ist eine läsionsbedingte Diskon.zwischen dem sekundären vis.Cortex und dem Gyrus ang

Beschreiben Sie das Modell des dichotischen Hörens.

Beim dichotischen Hörtest (Kimura, 1961) werden Sprachreize jeweils systematisch mon- und binaural dargeboten. Die Versuchsperson hört demzufolge auf dem rechten und auf dem linken Ohr gleichzeitig unterschiedliche Reize (zum Beispiel die Silben /ba/ und /da/). Kimura stellte fest, dass vor allem die Reize, welche dem rechten Ohr präsentiert wurden (Rechtsohrvorteil = REA), anschliessend genannt werden konnten, was auf eine Sprachdominanz in der linken Hemisphäre hindeutet, da die Hörbahn von der Cochlea bis zum Kortex vor allem kontralateral projeziert. Mit anderen Worten, die Reize werden von beiden Ohren an beide Hemisphären weitergeleitet werden, die kontralaterale Verbindung aber dominiert hierbei. Umgekehrt funktioniert dies auch bei spektral komplexen Mustern wie Instrumentaltönen, die - dem linken Ohr präsentiert - präferiert von der rechten Hemisphäre verarbeitet werden.

Was versteht man unter dem Wada-Test?

Der Wada-Test dient(e) der Sprachlateralisierung und wird auch Natrium-Amytal-Test genannt. Mittels einer Injektion von Natrium-Amytal in die linke oder rechte Halsvene wird für eine kurze Zeitspanne eine Hemisphäre betäubt.

Dies ermöglicht somit die Durchführung von Untersuchungen, wie z.B. Sprachtests und andere kognitive Funktionen, an der zweiten, isoliert arbeitenden Hemisphäre. Häufig wurde dieser Test vor neurochirurgischen Eingriffen durchgeführt um die Operation zu planen und Schädigungen von sprachrelevanten Arealen möglichst auszuschliessen. Natürlich ist der Wada-Test ein äusserst ungenaues Instrument sowie ein riskantes Verfahren und wird heute mehr und mehr durch bildgebende Diagnostik ergänzt.

Erläutern Sie die Beziehung zwischen der Sprachlateralisation und der Händigkeit nach dem Wada-Test.

Bei den meisten Rechtshändern (ca. 96%) liegt die Dominanz für die Sprach- und Sprechfunktionen grösstenteils in der linken Hemisphäre, wobei die Lateralisation der Sprachmechanismen bei Linkshändern stärker variiert und sogar gleichmässig auf beide Hemisphären verteilt sein kann. Fest steht mittlerweile, dass die Händigkeit und funktionelle Sprachlateralisation unabhängig voneinander sind.

Was ist ein Split-Brain Patient, wann und warum wurde diese Methode eingesetzt und inwiefern führt sie zu Veränderungen?

Bei Split-Brain-P.wurden in den60erJahren durch die operative Durchtr.des CC die beiden Hemisph.voneinander getrennt.Das CC ist mit200Millionen Nervenf.die promin.Kommissur,die die beiden Hemisph.verbindet.Der Grund für diesen Eingriff war die Motiva.,die Ausbreitung fokaler epileptischer Anfälle über das CC(Balken)zu verhindern.Nach vorgängigen V.mit Katzen und Affen wurde diese Meth.erstmals 1940 am Menschen durchgeführt.Zur allgemeinen Überraschung weisen Split-Brain-P.keine Veränd. der Persönlichk. oder Intelligenz auf.Sie haben aber jeweils zwei voneinander unabhängige Hemisph.,welche offensichtlich nicht die gleichen Fähigk.besitzen;so war bei diesen P.meist nur die linke Hemisph.sprachfähig.In manchen F. kann es sogar zu regelrechten Konfli.z.B. bei der Objektben. und-beschreibung zwischen den beiden Hemisph.kommen,so dass sich P.zum Beispiel hinsichtlich visueller,taktiler Wahrnehmung und Sprache unterscheiden.Diese Unters.sind jedoch meist erst durch spez.Testmeth. erkennbar.