Urinsediment

Dysmorphe Erys: gelangen via Glomeruli in den Urin (bei Glomerulonephritis)

• Anteil von Dysmoprhen Erys >30%: spricht für Schädigung der Nierenglomeruli als Ursache.
• Kleiner Anteil dysmoprher Erys: postglomeruläre Hämaturie

Eine Übergangsepithelzelle unter vielen Leukozyten.

• entzündlichen Erkrankungen der Niere: Pyelonephritis, interstitielle Nephropathien
• unteren Harnwege: Zystitis
• Genitalorgane: Vaginitis

Vor allem neutrophile Granulozyten: segmentierter Kern und granuliertes Zytoplasma.

(DD zu: Nierenepithelzellen haben einen grössere exzentrischen Kern und sind oft mit Fetttröpfchen beladen)

Pyurie: Leukozyten in grossen Mengen (>50%) --> akuter entzündlicher Prozess. 

Nierenepithelzellen: grösser als Lc, rund oder oval mit feinem granulierten Zytoplasma und einem grossen runden, oft exzentrisch gelegenen Kern (Spiegelei). Manchmal Lipidtrophen im Zytoplasma. (oft schwierige DD von Übergangsepithelzellen)

Im normalen Sediment: in kleinsten Mengen

Pathologische Mengen:

• Bei Erkrankungen, die die Niere und vor allem die Tubuli betreffen.
• Systemische virale Erkrankungen wie Zytomegalie oder viraler Hepatitis und bei Intoxikation mit Schwermetallen.
• Frühphase der Abstossung eines Tx

Ovale Fettkörperchen = degenerierte Nierenepithelzellen, oft beim nephrotischen Syndrom, beim fortgeschrittenen Diabetes mellitus. 

Plattenepithel-Zellen links, runde Übergangsepithel-Zellen rechts

Haben selbst wenn in grosser Menge vorhanden selten eine pathologische Bedeutung. Stammen aus dem distalen Teil der Urethra und der Vagina. 

Die Erythrozytenzylinder gehören zu den Zellzylindern. Das Vorliegen von Erythrozytenzylindern ist ein schwerwiegender pathologischer Befund, der eine aktive Glomerulonephritis vermuten lässt. Erythrozytenzylinder treten im Urin bei Systemerkrankungen wie Lupus erythematodes (Nephritis), rheumatoider Arthritis und subakuter bakterieller Endokarditis auf.

Leukozytenzylinder

Typische Kernstruktur polymoprhkerniger Leukozyten

Bei akuter Pyelonephritis oder akuter interstitieller Nephritis anderer Genese, aber auch bei glomerulären Erkrnakungen

Hyaline Zylinder

Breiter Zylinder spricht für ausgeweitete Tubuli (Niereninsuffizienz)

Auch im normalen Urin, weisen nicht auf bestimmte Nierenerkrankung hin; vermehrt bei Dehydratation und Proteinurie. 

Granulierte Zylinder

Granulierte Zylinder eignen sich nicht dafür, spezifische Nierenerkrankungen zu diagnostizieren. Sie wiederspiegeln ischämische, infektiöse und toxische (Aminoglycoside) Schädigungen der Niere und können auch bei Gesunden in grosser Zahl nach schwerer körperlicher Anstrengung gesehen werden.

Wachszylinder

Wachszylinder sind Plasmaprotein-Zylinder. Das Vorkommen von Wachszylindern ist immer mit einer starken Proteinurie verbunden. Sie kommen bei diabetischer Nephropathie, nephrotischem Syndrom und chronisch-parenchymatösen Nierenerkrankungen vor.

Epithelzylinder

besonders auffallend bei Nierenerkrankungen mit "nephrotischem Syndrom". Die Zylinder finden sich auch bei Patienten mit zytostatischer Therapie bei neoplastischen Erkrankungen. Viele Zytostatika sind nephrotoxisch und verursachen ausgedehnte tubuläre Schäden. Nierenepithelzell-Zylinder werden auch bei gewissen viralen Infektionen wie Hepatitis und Zytomegalie gefunden. Die einsetzende Abstossungsreaktion nach Nierentransplantation kann sich mit Nierenepithelzell-Zylindern manifestieren.

Lipidzylinder

Lipidzylinder treten meist im Zusammenhang mit ausgedehnten degenerativen Prozessen der Niere wie z. B. bei der Schockniere auf.

Bakterien

Unterscheiden, ob pathologisch oder nicht: Harnwegsinfektion oder Kontamination!

Bakterien + Leukozyturie: spricht für Infekt

Situationen, in denen man Bakteriurie ohne Lc behandeln darf: Bei Immunsupprimierten, Stammzelltx, Schwangerschaft. 

Pilze

Pilze kommen mit grosser Regelmässigkeit bei Kontamination des Urins vor. Sie können jedoch auch im Urin von Patienten mit metabolischen Störungen wie Diabetes mellitus, mit immunsuppressiver Therapie oder mit AIDS beobachtet werden.

Kalziumoxalat-Kristalle
 

Cystin-Kristalle werden bei Patienten mit angeborenen Stoffwechselstörungen beobachtet, bei denen der renale Transport verschiedener Aminosäuren wie Cystin, Lysin, Arginin und Ornithin gestört ist.

Trichonomaden

Trichomonas vaginalis Die Übertragung erfolgt meist durch Geschlechtsverkehr. Der Befall von Harnröhre und Blase führt zu Pollakisurie und Dysurie. Beim Mann kann zusätzlich die Prostata befallen sein, bei der Frau Vagina und Vulva inklusive der endozervikalen Drüsen. Die Symptome der Vaginitis trichomonalis sind profuser, wässeriger oder salbenartiger, schaumiger vaginaler Ausfluss, vaginales Brennen und Reizung.

Lipide

Im polarisierten Licht ergeben die Felltropfen (Cholesterinnester) das Bild von ‚Malteserkreuzen’. (beim Nephrotischen Syndrom und Diabetische Glomerulosklerose?)