Trennprozesse
BVT 1 ZHAW
BVT 1 ZHAW
Kartei Details
Karten | 18 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Biologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.11.2016 / 09.11.2018 |
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Welches Ziel haben Trennprozesse in der Prozessindustrie?
Mit Hilfe eines Trennprozesses wird ein Ausgangsstoff, der ein Komponenten bzw. Phasengemisch darstellt, durch Ausnutzung charakteristischer Trenneigenschaften (Trennmerkmale - z.B. Korngrösse) in mindestens zwei Produkte zerlegt, die sich hinsichtlich der Komponenten- bzw. Phasenzusammensetzung unterscheiden.
Allgemein wird in der Verfahrenstechnik unter Trennen das Zerlegen eines Stoffgemisches oder Stoffgemenges in einzelne Komponenten oder Phasen verstanden
Welches Kräfte- und Kraftfelder werden zum Trennen disperser Systeme eingesetzt?
Zum Trennen von dispersen Systemen werde folgende Methoden eingesetzt.
- Entstauben
- Flüssigkeitsabtrennen und Klären
Nach Art der Triebkraft wird zwischen mechanischen und thermischen Trennoperationen unterschieden. Zum Beispiel:
Mechanische Entstaubung
- Schwerkraft
- Trägheitskraft
Nassentstaubung
- Zwischenmolekulare Bindungskräfte
Elektroentstaubung
- Elektrisches Feld
Erläutern Sie den Unterschied zwischen Sortieren und Klassieren!
Kassieren ist das Trennen (Zerlegen) eines körnigen Haufewerks nach Kornklassen unterschiedlicher Grössenbereiche. Generell werden 2 Klassierungsmethoden unterschieden (Siebklassieren, Stromklassieren)
Sortieren ist das Auftrennen eines Stoffgemisches in Komponenten unterschiedlicher Stoffart bzw. unterschiedlicher physikalischer Eigenschaften. Beim Sortieren werden Korngrössen als Unterscheidungsmerkmal nicht berücksichtigt.
- Dichte
- magnetische Suszeptibilität (Magnetisierbarkeit eines Stoffes in einem magn. Feld)
- elektrische Leitfähigkeit
- Dielektrizitätskonstante
- Grenzflächeneigenschaften (Benetzbarkeit)
- optische Eigenschaften (Reflexion)
Durch welche Einflüssgrössen kann der Wirkungsgrad beim Siebprozess beeinflusst werden?
- Gesamtfläche der freien Sieböffnung
- Sieböffnungsfehler
- Gutdurchsatz
- Kornverteilung
- Oberflächenfeuchte
- Oberflächenkräfte
- Art und Intensität der Gutbewegung
Was ist der prinzipielle Unterschied zwischen Filtration und Sedimentation und welche Kräfte können technisch dazu genutzt werden?
Filtrieren ist das mechanische Trennen von Feststoff und Flüssigkeit aufgrund ihrer unterschiedlichen Teilchengrösse mit Hilfe eines Filtermittels. Ein Dichteunterschied der zu trennenden Stoffe ist nicht notwendig. Die Bewegungsrichtung von Feststoff und Flüssigkeit ist gleich.
Für eine Filtration wird ein Druckgefälle delta p zwischen Suspensions- und Filtrationsseite des Filters als Triebkraft benötigt. Diese Triebkraft kann technisch durch:
- Erdschwerkraft
- Druck
- Vakuum
- Zentrifugalkraft
erzeugt werden.
Bei den sedimentierenden Verfahren vollzieht sich die Trennung aufgrund eines Dichteunterschiedes von Feststoff und Flüssigkeit im Erdschwere- oder Zentrifugalfeld, bzw. aufgrund magnetischer oder elektrischer Eigenschaften des Feststoffes in einem Magnetbzw. elektrischen Feld. Charakteristisch für die Sedimentationsverfahren ist die entgegengesetzt gerichtete Bewegung von Feststoff und Flüssigkeit
Physikalische Grundlage des Absetzvorganges bildet das auf ein Teilchen wirkende Kräftegleichgewicht von Schwerkraft (Erdanziehungskraft), Auftriebskraft und Widerstandskraft.
Durch welche Grössen können Filtrations- und Sedimentationsprozesse beeinflusst werden?
Sedimentation: Fliehkraft, Dichteunterschied, Korngrösse, Temperatur, Viskosität der Flüssigkeit
Filtration: Porengrösse, Druckunterschied, Filterdurchmesser
Was sind Flotationsprozesse und wo werden sie eingesetzt?
Sortieren von feinkörnigen Haufewerken in einer Suspension mit Hilfe von Blasen aufgrund unterschiedlicher Benetzbarkeit gegenüber Wasser und künstlichen Zusätzen als wesentliches Trennmerkmal.
Charakteristisch für diese Prozesse ist, dass die abzutrennenden Stoffe an Fluidteilchen (Gasblasen, Öltropfen u.ä.) angekoppelt werden. Durch diese Ankopplung kann die Bewegung der Teilchen und ihre Dichte zielgerichtete im Prozessraum beeinflusst werden.
Erläutern Sie den Unterschied von Oberflächen- und Tiefenfiltration an einem Beispiel!
Bei der Oberflächenfiltration erfolgt die Abtrennung der Feststoffteilchen einer Suspension durch einen, sich im Laufe der Filtration aus den Feststoffteilchen aufbauenden Filterkuchen. Aus Gründen der Verstopfungsgefahr und des Strömungswiderstandes werden die Porendurchmesser des Filtermediums grösser als die Durchmesser der in der Suspension enthaltenen Partikel gewählt. Feststoffteilchen gelangen ins das Filtrat bis sich über den Poren des Filtermediums Feststoffbrücken aufgebaut haben. Die Feststoffbrü- cken erfüllen dann ihrerseits die Funktion des Filtermediums. Innerhalb des Filterkuchens treten nach dem Aufbau der Filterschicht (Filterkuchen) neben der Siebwirkung auch die gleichen Trenneffekte wie sie im Tiefenfilter auftreten (Sperreffekte, Sedimentation und Diffusion
Die Tiefenfiltration beruht auf dem Prinzip der Partikelabscheidung im Innern grobporiger Schichten. Die Abscheidung der Partikeln basiert hauptsächlich auf den drei Mechanismen der Sperreffekte (Interzeption) Sedimentation und Diffusion.
Oberflächenfiltration: z.B. Abfiltrieren anhand eines Papierfilters
Tiefenfiltration: Säule
Mittels welcher Methoden können Filtrationsprozesse massstabsvergrössert werden?
Filtrationswiederstände alpha und beta werden bestimmt und entsprechend der Gleichung vergrössert. Anschliessend werden Filterversuch durchgeführt und dann entsprechend Hochskaliert.
Hagen-Poiseuille gesetz und Carmansche Gleichung
Was wird unter Crossflow-Filtration verstanden?
Bei der Querstrom-, dynamischen oder Cross-Flow-Filtration bewegen sich Filtermedium und Suspension parallel zueinander mit grosser Relativgeschwindigkeit. Die Strömungsrichtung des Filtrates (Permeates) und der Suspension (Konzentrat) stehen senkrecht zueinander. Die in der Suspension enthaltenen Feststoffe werden an der Oberfläche eines Filtermediums abgeschieden bzw. zurückgehalten
Erläutern Sie das Prinzip einer Tellerzentrifuge!
Der Zulauf wird über eine Hohlwelle zugeführt und strömt auf den Zentrifugenboden, wobei das Produkt vom Verteiler schonend auf die volle Drehzahl beschleunigt wird. In der Trommel befindet sich ein Tellerpaket mit 3 - 150 Tellern. Zwischen den Tellern ist nur ein geringer Abstand. In den Zwischenräumen zwischen den Tellern findet die Trennung der Stoffe statt. Der Stoff mit der höheren Dichte sammelt sich an der Unterseite des oben liegenden Tellers und wird nach unten abgeleitet. Der Feststoff (das Sediment) sammelt sich in einem Sedimentsammelraum am Rand der Trommel ab. Ein hydraulisches System im Unterteil der Trommel bewirkt das der abgeschiedene Feststoff periodisch bei voller Drehzahl ausgestoßen wird. Die geklärte Flüssigkeit fließt aus dem Tellerpaket am oberen Ende zu einer Schälscheibe, von wo sie unter Druck über Rohrsysteme abgeleitet wird.
Was ist Sichten? Welche Apparate werden dazu eingesetzt? (Bonus)
Sichten, auch Aeroklassieren genannt, ist das Klassieren durch die Ausnutzung der unterschiedlichen Sinkgeschwindigkeit verschieden grosser Feststoffteilchen in einem Luftstrom. Beim Sichten wird ein trockenes (maximale Feuchtigkeit 5 bis 6 %) körniges Haufwerk in einem Sichtstrom (Luft) in zwei Gleichfälligkeitsklassen geteilt. Die Trenngrenze an der die Auftrennung des Haufwerks in zwei Kornklassen erfolgt, liegt im Bereich von 2 µm bis 10 mm und hängt von der Art des gewählten Sichters
Nach der erreichbaren Trenngrenze wird unterschieden zwischen:
- Grobsichter
- Feinsichter
- Feinstsichter
Nach dem einwirkendem Kraftfeld wird unterschieden in:
- Fliehkraftsichter
- Schwerkraftsichter
- Streusichter
Was ist Klauben?
Klauben ist das Sortieren eines Haufwerkes bzw. einer Objektmenge bei der definierte Trennmerkmale eines jeden einzelnen Kornes bzw. Objektes geprüft wird. Körner bzw. Objekte, die einen Schwellenwert überschreiten (oder auch unterschreiten), werden aus dem Gut bzw. Gutstrom ausgelenkt.
Unterschieden werden: Handklauben und automatisches Klauben
Was ist ein Dekanter? Was ist der Vorteil gegenüber einem Separator?
Dekanter sind Vollmantelzentrifugen. Sie werden vorwiegend zur Trennung von Suspensionen mit einem hohen Feststoffanteil genutzt. Sie besitzen eine liegend angeordnete Vollwandtrommel in der mit geringerer Drehzahl eine passende Förderschnecke rotiert. Die zu trennende Suspension wird über eine Hohlwelle eingetragen.
Vorteil: Schneckengänge können sich verändern und verdichten. Der Stoff wird im gegensatz zum Separator entwässert.
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