Trauerphasen & Sterbeprozess
01 GM 03 Lebensprozesse
01 GM 03 Lebensprozesse
Kartei Details
Karten | 19 |
---|---|
Lernende | 19 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Medizin |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 10.12.2015 / 07.05.2022 |
Weblink |
https://card2brain.ch/box/trauerphasen_sterbeprozess_
|
Einbinden |
<iframe src="https://card2brain.ch/box/trauerphasen_sterbeprozess_/embed" width="780" height="150" scrolling="no" frameborder="0"></iframe>
|
Lernkarteien erstellen oder kopieren
Mit einem Upgrade kannst du unlimitiert Lernkarteien erstellen oder kopieren und viele Zusatzfunktionen mehr nutzen.
Melde dich an, um alle Karten zu sehen.
Die 5. Trauerphasen/Sterbephasen nach Elisabeth Kübler-Ross:
1. Nichtwahrhabenwollen
2. Zorn
3. Verhandeln
4. Depression
5. Zustimmung
1. Trauerphase: Nicht- Wahrhaben- Wollen
Der Tod eines Menschen schockiert immer, auch wenn er nicht unerwartt kommt. Auf einmal ist alles anders. Verzweiflung, Hilf- und Ratlosigkeit herrschen vor. Das Geschehene wird noch nicht erfasst, man leugnet es ab, man kann und will es nicht glauben. Viele Menschen sid wie erstarrt, verstört und völlig apathisch. Andere geraten ausser Kontrolle, brechen zusammen. Der Tod hat etwas Überwältigendes, der Schock sitz tief.
Körperliche Reaktionen: rascher Pulsschlag, Schwitzen, Übelkeit, Erbrechen, motorische Unruhe.
Diese Phase kann wenige Stunden bis - vor allem bei plötzlich eingetretenen Todesfällen - mehrere Wochen dauern.
Mögliche Hilfen:
- Alltägliche Besorgungen übernehmen
- Trauernde dort unterstützen, wo sie überfordert sind.
- Hilfestellung bei Regelungen, die im Zusammenhang mit dem Todesfall stehen
- Trauernde nicht allein lassen
- Trauernde in ihrer Reaktionen nicht bevormunden
- Da-sein, ohne viel fragen
2. Trauerphase: Aufbrechende Emotionen:
Gefühle bahnen sich nun ihren Weg. Leid, Schmerz, Wut, Zorn, Freude, Traurigkeit und Angst können an die Oberfläche kommen. Je nach der Persönlichkeitsstruktur des Trauernden herrschen verschiedene Gefühle vor. Warum musste es ausgerechnet mich treffen? oder Womit habe ich das Verdient? Dies sind Fragen, die sehr leicht aufkommen. Man schreit seinen Schmerz heraus, Wut und Zorn entstehen gegen Gott und die Welt. Aber auch gegen die Toten werden Vorwürfe gerichtet. Wie konntest du mich nur im Stich lassen? oder Was soll nun aus mir werden? Diese aggressiven Gefühle können sich aber auch gegen einen selbst richten.
Als Folge davon entstehen Schuldgefühle, die den Trauernden quälen.
All diese Gefühle, die zu diesem Zeitpunkt über einen hereinbrechen, sollte man keineswegs unterdrücken. Sie helfen dem Trauernden, seinen Schmerz besser zu verarbeiten.
Werden diese unterdrückt, kann es zu Depressionen kommen.
Mögliche Hilfen:
- Gefühlsausbrüche zulassen, da sie heilsam sein können
- Ausbrüche von Wut und Zorn gehören ebenso wie depressive Stimmungen und Niedergeschlagenheit zum Vorgang des Trauerns
- Nicht von ungelösten Problemen, Schuld und Konflikt ablenken
- Ablenken fördert nur das Verdrängen, was zu einer Verzögerung des Trauerprozesses führen kann.
- Probleme aussprechen lassen
- Schuldgefühle nicht ausreden, aber auch nicht bekräftigen, sondern schlicht nur Kenntnis nehmen
- Am Erleben und Erinnern des Trauernden Anteil nehmen
- Da-Sein, Zuhören
- Anregungen für alltägliche Hilfen
- Eigene Geschichten zurückhalten
- Keine Interpretation oder wertende Stellungnahmen geben
3. Trauerphase: Suchen und Sich-Trennen:
Auf jeden Verlust reagieren wir mit Suchen. Beim Trauern ist dies zum einen der reale Mensch, das gemeinsame Leben, gemeinsame Orte mit Erinnerungswert. Auch in den Gesichtern Unbekannter wird nach den geliebten Gesichtszügen gesucht. Gewohnheiten des Verstorbenen werden übernommen. Gemeinsame Erlebnisse sollen Teile der Beziehung retten und werden gleichsam als Edelsteine gesammelt. Durch diese intensive Auseinandersetzung entsteht beim Trauernden oft ein starkes Begegnunsgefühl. Das ist unheimlich schmerzhaft und unendlich schön zugleich.
Im Verlaufe dieses intensiven Suchens, Finden und Wieder-Trennens kommt einmal der Augenblick, wo der Trauernde die innere Entscheidung trifft, wieder ja zum Leben und zum Weiterleben zu sagen oder aber in der Trauer zu verharen.
Mögliche Hilfen:
- Alle Erlebnisse der Vergangenheit dürfen ausgesprochen werden-keine Zensur!
- Akzeptieren, dass immer wieder in den verschiedenen Formen gesucht wird.
- Geduld
- Zuhören- auch wenn man die Geschichten alle schon kennt
- Gefühle ernst nehmen, die durch Erinnerungen oder Erzählungen wieder auftauchen
- Phantasien zulassen, die den Tod des Verstorbenen bezweifeln- ohne selbst mit zu phantasieren
- Bei suizidalen Äusserungen kontinuierlich begleiten
- Zeit lassen
- Kein Drängen auf Akzeptieren des Verlustes
- Unterstützung bei Ansätzen der Neuorientierung
4. Trauerphase: Neuer Selbst- und Weltbezug:
Nachdem man seinen Schmerz herausschreien durfte, anklagen und Vorwürfe machen durfte, kehrt allmählich innere Ruhe und Frieden in die Seele zurück. Der Tote hat dort seinen Platz gefunden. Langsm erkennt man, dass das Leben weitergeht und dass man dafür verantwortlich ist. Es kommt die Zeit, in der man wieder neue Pläne schmieden kann. Der Trauerprozess hat Spuren hinterlassen, die Einstellung des Trauernden zum Leben hat sich meist völlig verändert. Der Verstorbene bleibt ein Teil dieses Lebens und lebt weiter in den Erinnerungen und im Gedenken.
Mögliche Hilfen:
- Dazu beitragen, dass der Trauernde auch den Begleiter loslassen kann
- Akzeptieren, dass man so nicht mehr gebraucht wird.
- Eigene Bedürftigkeit, helfen zu müssen, überprüfen
- Veränderungen im beziehungsnetz des Trauernden begrüssen und unterstützen
- Neues akzeptieren
- Sensibel bleiben für Rückfälle
- Gemeinsame Formen suchen, die Trauerbegleitung behutsam zu beenden oder umzugestalten
Zusammenfassung der Trauerphasen:
Jedes Trauergeschehen kann je nach der Ausgangssitzuation unterschiedlich verlaufen. Dies muss bei der Begleitung Trauernder berücksichtigt werden. Es gibt nicht das eine typische Gefühl, die eine typische Reaktion. Vielmehr verlangt Trauerbegleitung ein hohes Mass an Einfühlungsvermögen, Offenheit und Flexibilität. Gerade in einer Zeit, in der Trauerrituale immer mehr verschwinden, die Unsicherheit im Umgang mit Trauernden steigt und die Gefahr des Isolation Trauernder in der Gesellschaft ständig zunimmt.
Die 4 Trauerphasen: nach Verena Kast
1. Nicht- Wahrhaben- Wollen
2. Aufbrechende Emotionen
3. Suchen und Sich-Trennen
4. Neuer Selbst- und Weltbezug
1. Sterbephase/Trauerphase: Nichtwahrhabenwollen
Wenn wir Menschen eine schreckliche Nachricht bekommen, sind wir zunächst einmal schockiert. Wir stellen uns sozusagen tot. Das kann doch nicht sein, Doch nicht bei mir. Der kranke Mensch, der die Diagnose Krebs bekommt, hält das vielleicht für einen Irrtum. Ich fühle mich doch völlig gesund. Manche frisch Erkrankte leben ihr Leben einfach so weiter, als sei gar nichts geschehen. Sie signlaisieren mit jeder Faser ihres Seins. Die Sache betrifft mich nicht!
Diese Phase kann immer wieder auftreten- insbesondere dann, wenn neue erschreckende Nachrichten über das Fortschreite der Krankheit oder über einen Rückfall den kranken Menschen treffen.
2. Trauerphase/Sterbephase: Zorn.
Diese Phase ist vielleicht für uns Helfende die unangenehmste aller Phasen. Der kranke Mensch ist in dieser Zeit schlicht unterträglich-für uns! Er selbst kann sich vielleicht ganz wohl dabei fühlen: lässt Dampf ab.. schreit seine Wut und Verzweiflung laut hinaus, hat endlich ein Ventil gefunden, um sich zu entlasten. Das kann gut tun.
Warum gerade ich? heisst die Frage, die hier häufig gestellt wird oder Warum ist Gott so ungerecht? Hat er mir nicht schon ein Leben lang mehr als anderen aufgebürdet? Solange wir den Zusammenhang zwishcen der Krankheit und der wütenden Reaktion erkennen können, lässt sich das alles vielleicht ganz gut aushalten.
Für uns Helfende ist es in solchen Situationen besonders wichtig, uns selbst zu schützen. Nicht, indem wir uns vom kranken Menschen abwenden, sondern indem wir gut lernen, zwischen unseren Gefühlen und denen anderer zu unterscheiden. Das sollten wir allerdings nicht erst üben, wenn wir Menschen in der Krise begegnen, sondern als ständige Aufgaben in unserem Alltag wahrnehmen.
3. Trauerphase/ Sterbephase: Verhandeln
Diese Phase ist meist nur recht flüchtig. Als Gelfende haben wir jetzt den Eindruck, der kranke Mensch habe sich ein gutes Stück weit mit seinem Schicksal abgefunden. Si oder er wirkt vielleicht sogar ruhiger, entspanner, wieder aktiver und umgänglicher. Ich weiss, dass ich Sterben muss- aber würde doch so gerne noch die Taufe meines Enkelkindes erleben. Der kranke Mensch verhandelt mit Gott und der Welt.
Ist das Ziel erreicht, tauchen unweigerlich noch weitere attraktive Ziele und Wegmarken auf, die der kranke Mensch erreichen möchte.
Als Helfende sollten wir uns vor Bewertungen hüten. Hilfreich ist dabei, uns selbst an der eigenen Nase zu packen und an eigene vergleichbare Gelübde und Versprechen zu erinnern. Unsere Meinung ist in dieser Phase nicht sehr gefragt.
4. Trauerphase/Sterbephase: Depression:
Der kranke Mensch wirkt in dieser Zeit traurig, langsam, deprimiert. Vielleicht zieht sie oder er isch auch zurück, hat Angst, wirkt starr oder weint viel. Vielleicht ist es diese Phase, die uns als Aussenstehenden am angemessensten, verständlichsten vorkommt, angesichts schwerer Krankheit oder bevorstehendem Tod.
Zunächst ist die Depression als Reaktin auf die wahrgenommenen Verluste.
- grosses Mitteilungsbedürfnis
Die vorbereitende Depression: Dabei geht es um drohende Verluste- letztlich also u den Verlust der irdischen Existenz.
Es ist eine ruhige Form des Trauerns. Oft ist der kranke Mensch jetzt stärker in sich gekehrt, weniger mitteilsam.
Es können Konflikte auftreten.
5. Trauerphase/Sterbephase: Zustimmung:
Viele, aber keineswegs alle todkranken Menschen erreichen diese Phase irgendwann. Es ist auch nicht unsere Aufgabe als Helfende, hier etwas von ihnen zu verlangen. Wenn der kranke Mensch diese Phase erreicht hat, beginnt die letzte Ruhe vor der langen Reise. Der Kampf ist vorbei. Der kranke Mensch hat zugestimmt, dass das Leben nun zu Ende geht. Ein fast gefühlloser, ruhiger Zustand ist erreicht. Das Verlangen noch Besucher zu sehen, ist oftmals erloschen. Der kranke Mensch ist kaum noch gesprächsbereit.
Hoffnung während den Sterbephasen und Trauerphasen
In allen Phasen ist fast immer- manchmal trotz allem- auch Hoffnung präsent. Wieder alle Vernunft hofft der kranke Mensch vielleicht noch auf Heilung, auf ein Wunder. Das ist für uns Helfende, die wir doch besser zu wissen meinen, manchmal schwer auszuhalten. Es geht an dieser Stelle auch nicht darum, den kranken Menschen in seiner Hoffnung zu bestärken, sondern schlicht darum, seine Hoffnung zuzulassen, sie stehen zu lassen. Dies kann jedoch auf Hoffnung sein auf das, was nach dem Tod kommt.
Welchen Sinn hat Trauer?
- Verstehen
- Verarbeiten von Verlusten
- los lassen können
- Wachstum und Reife
- Übergangszeit
Was ist das Ziel des Trauerprozesses?
- Traurige Ereignisse Verarbeiten und Akzeptieren können
- Integrieren von Verlusten
- Hoffnung wieder spühren, Neubeginn
Was ist die Gefahr von unterdrückter, nicht erlaubter, verleugneter Trauer?
- Man kann nie richtig abschliessen
- Depression und Burnout könnten folgen.
- Psychosomatische Störungen => wenn man nicht weiss warum ein Mensch SZ äussert oder hat.
Welche Merkmale können sich zeigen?
subjektiv:
- Wut
- Schmerz
- Verzweifelung
- Schuld zuweisungen
- Keinen Antrieb mehr
- Schlafveränderungen
- Persönlicheswachstum eher Positiv
objektive:
- Distanzierheit
- Desorganisation
- Panisches Verhalten
- Neuroendokrine Funktionen Verändern sich
- Leiden
Wieso ist weinen oder auch wütend sein eine sinnvolle Reaktion?
- Kann erleichtern und entlasten
- Kann lindernd würken
- Trännen=> Stresshormon
- Reinigung von Leid und Trauergefühlen
Was ist wichtig damit eine Pflegeperson die Aufgaben in der Begleitung von Trauernden wahrnehmen kann?
- Zwischen eigenen Gefühlen und denen der Trauernden Unterscheiden können
- Eigene Trauer theoriebegleitet kennen
- Man sollte nicht mittrauern sonder eher mitfühlen.
-
- 1 / 19
-