Testpsychologie: Einheit 1 & 2
Testpsychologie: Einheit 1 & 2
Testpsychologie: Einheit 1 & 2
Kartei Details
Karten | 23 |
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Lernende | 18 |
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 30.12.2014 / 21.12.2020 |
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https://card2brain.ch/box/testpsychologie_einheit_1_2
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Konstrukt; nicht direkt beobachtbar. Die Antworten der Tp auf die Items sind "beobachtbar"
beobachtbar; Item, Frage; die Items sind Indikatoren der latenten Variable (reflektive Indikatoren)
Reflektive Indikatoren
Latente Variablen besitzen so genannte Indikatoren. Indikatoren der latenten Variable sind dabei Items bzw. Itemantworten
Was ist die lokale Unabhängigkeit reflektiver Indikatoren?
- Reflektive Indikatoren korrelieren miteinander, alle sind „Repräsentanten“ der latenten Variable
- Eine latente Variable ist für das Zustandekommen von Unterschieden in den Itemantworten (ursächlich) verantwortlich
- Unter lokaler Unabhängigkeit versteht man, dass die Items bei Konstanthaltung der latenten Variable eine Korrelation von 0 aufweisen.
Was sind Residualkorrelationen?
Würde es trotz Konstanthalten der latenten Variablen Korrelationen zwischen den Items geben, dann würde noch eine andere Variable als die zu beabsichtig zu messende Unterschiede im Antwortverhalten auslösen.
- Auch andere Variablen sind für Unterschiede im Antwortverhalten verantwortlich
- Korrelationen zwischen Messfehlern der Items
Was bedeutet Eindimensionalität?
- Eindimensionalität bedeutet eigentlich, dass die Beantwortung der Items nur von einer einzigen Fähigkeit oder Eigenschaft abhängt. Es sind jedoch in der Regel viele Prozesse an der Itembeantwortung beteiligt.
- Formal hat Eindimensionalität zur Folge, dass lokale Unabhängigkeit vorliegt.
- Liegt lokale Unabhängigkeit vor, hat dies wiederum zur Folge, dass Items unkorrelierte Messfehler aufweisen.
- Mit Methoden der klassischen Testtheorie ist es allerdings nicht möglich zu testen, ob die Items lokale Unabhängigkeit aufweisen
- In der Klassischen Testtheorie wird aber angenommen, dass die Messfehler unkorreliert sind
Formative Indikatoren
- Die Items formen das Konstrukt, die Indikatoren verursachen die Ausprägung der latenten Variablen.
- Die Indikatoren müssen nicht miteinander korrelieren, da sie verschiedene Dimensionen der latenten Variable messen und daher gibt es auch keine Eindimensionalität
Axiome der KTT: Definition 1 (Existenzaxiom): Konstruktion des wahren Werts
- Konstruktion des wahren Werts
- Der wahre Wert einer Person (v) ist als Mittelwert über unendlich oft wiederholte unabhängige Messungen (t) der beobachteten Werte (X) einer Person (v) definiert (E = Erwartungswert)
Axiome der KTT: Definition 2: Konstruktion des Messfehlers
- Konstruktion des Messfehlers
- Der Messfehler einer Person (v) zu einem Zeitpunkt (t) setzt sich aus der Differenz zwischen beobachtetem Messwert (x) zum Zeitpunkt (t) und konstantem (nicht variierendem) wahren Wert zusammen. Er repräsentiert alle unkontrollierten, unsystematischen Störeinflüsse
Axiome der KTT: Folgerung 1: Messfehlervarianz
- Messfehlervarianz = Varianz der beobachteten Messwerte einer Person v über t wiederholte Messungen
- Varianz ist unabhängig vom wahren Wert
Axiome der KTT: Folgerung 2: Verknüpfungsaxiom
Durch die Umformung (Gl. 2. Definition) erhält man die Bestandteile des beobachteten Werts. Demnach setzt sich der beobachtete Messwert (x) einer Person (v) zum Zeitpunkt (t) aus dem konstanten wahren Wert (T) dieser Person und einem Messfehler zusammen.
Axiome der KTT: Folgerung 3 (a & b) (Erwartungswert)
- Erwartungswert (E) des Messfehlers (Epsilon) (3a) über unendlich viele wiederholte Messungen (t) einer Person v und (3b) über alle Personen v einer beliebigen Population ist 0
- Wir haben es mit unsystematischen Messfehlern zu tun und diese mitteln sich unter wiederholten Messungen aus
Axiome der KTT: Folgerung 4a: Zusammenhang der variierenden Messfehler über wiederholte Messungen
- Es gibt keinen Zusammenhang der variierenden Messfehler über wiederholte Messungen (t) mit dem konstanten wahren Wert einer einzelnen Person (v)
- Für jede Person eine Konstante; jede Person hat einen wahren Wert (keine Varianz in der Konstanten)
- Also: der wahre Wert korreliert nicht mit dem unsystematischen Messfehler über wiederholte Messungen hinweg
Axiome der KTT: Folgerung 4b: Zusammenhang zwischen den Messfehlern und den wahren Werten einer Messung
- Es gibt keinen Zusammenhang zwischen den Messfehlern und den wahren Werten einer Messung über alle Personen einer (Teil-)Population hinweg
Axiome der KTT: Folgerung 5: Varianz der beobachteten Werte
- Die Varianz der beobachteten Werte X setzt sich additiv aus der Varianz der wahren Werte und der Fehlervarianz zusammen
- Grundlage der Definition der Messgenauigkeit (Reliabilität) in der KTT
Axiome der KTT: Folgerung 6: Messfehler Test A & B
- Die Messfehler (E) eines Tests A weisen keinen Zusammenhang mit den wahren Werten eines Tests B auf
- Bsp: Leistungstest mit gutem Ergebnis im Weitsprung heisst nicht automatisch, dass gleiche Person im Leistungstest zum Hochsprung auch gut sein muss
Axiome der KTT: Zusatzannahme
- Die Messfehler (E) eines Tests A weisen in der Population keinen Zusammenhang mit den Messfehlern (E) eines anderen Tests (der ein anderes Merkmal erfasst) auf
Implikationen
- KTT ist nur für Werte definiert, für die die Berechnung von Differenzen sinnvoll ist
- Erst ab Intervallskalenniveau sinnvoll definiert
bekannte & unbekannte Grössen
- Bekannt: X (beobachtbare Messung; z.B. Testergebnis, Score)
- Unbekannt: wahrer Wert (T) und Fehlerwert (E)
- Schätzbar:
- Wahrer Testwert (T)
- Fehlervarianz (E)
Schätzung des wahren Testwerts Tv
- Es gilt, dass der Erwartungswert von Xv (beobachteter Testwert, Summe über alle Messwerte) dem wahren Testwert Tv entspricht
- Die Messwertsumme Xv kann als Punktschätzung Tv für den wahren Testwert tv einer bestimmten Person v verwendet werden
Schätzung der Fehlervarianz (Reliabilität)
- Fehlervarianz = Anteil an Gesamtvarianz, der durch unsystematische Störeinflüsse verursacht wird -> Messgenauigkeit
- Reliabilität als Kernkonzept der KTT
- Reliabilität = Messgenauigkeit eines Tests oder Fragebogens
- Unterschiede in den Messwerten sind idealerweise auf die Leistungsfähigkeit zurückzuführen
- Aber: tatsächliche Leistungsfähigkeit und unsystematische Fehler bedingen die Unterschiede
- Unterschiedlichkeit der Personen in einem Test, ausgedrückt durch die Varianz der beobachteten Messwerte
Arten diagnostischer Verfahren (2)
- Leistungsdiagnostik: Intelligenz-Testbatterien, spezielle Leistungstests und Lerntests
- Persönlichkeitsdiagnostik:
- Faktorenanalytische Verfahren
- A-priori dimensionalisierte Fragebogen
- Spezielle Persönlichkeitsfragebogen
- Objektive Persönlichkeitstests
- Projektive Verfahren
Kategorien Leistungsdiagnostik (3)
- Schnelligkeitstests (Speedtest): Dabei werden leichte und mittelschwere Aufgaben, die ohne Zeitdruck von mehr oder weniger allen Teilnehmern gelöst werden können, mit einer Zeitbegrenzung vorgegeben. Zentrales Kriterium ist die Schnelligkeit.
- Niveautests (Powertests): Diese enthalten typischerweise aufgaben, deren Schwierigkeitsgrad kontinuierlich ansteigt, meistens gibt es keine Zeitbegrenzung und i.d.R. können von keinem Teilnehmer alle Aufgaben gelöst werden.
- Schnelligkeits-Niveautests (Speed-Powertests): Kombination aus beiden Verfahren.
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