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StrR - Delikte gegen die Staatsgewalt & die öffentliche Ordnung

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Kartei Details

Karten 10
Sprache Deutsch
Kategorie Recht
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 28.02.2015 / 01.03.2015
Lizenzierung Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA)    (Christopher Höhl)
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Hausfriedensbruch, §123 StGB - Prüfung

- schützt Hausrechtabs. Strafantragsdelikt, §123 II StGB; Privatklagedelikt, §374 I Nr.1 StPO

- (P) Strafantragsberechtigg.: Hausrechtsinhaber -> Eigentümer/Mieter/Pächternicht rein tats. Nutzer (z.B. Hausbesetzer)

I) obj. TB

1) Whg., Geschäftsräume...: Whg. = Inbegriff aller Räumlkt., d. einzelnen/mehreren Menschen z. Unterkunft dienen / z. Benutzg. freistehen inkl. Nebenräumen (Treppen/Keller/Fzg., wenn auch z. Wohnen u.ä.) -> weiter als §244 I Nr.3 StGB; Geschäftsräume = alle Räumlkt. zu gewerbl./geschäftl./berufl. (künstlerischen/wissenschaftl.) Zweckenbefriedetes Besitztum abgegrenzter räuml. Bereich, d. willk. Betreten anderer verhindern soll (z.B. umfriedete Äcker/Wiesen/Scheunen/Gärten) -> Warn-/Verbotsschilder allein reichen nicht z. Begründg.

2) eindringen: Hineingelangen gg. Willen d. Berechtigten; schon Fuß-in-die-Tür-Setzen kann reichen -> nur Teil d. Körpers muss drinnen sein; Erlaubnis (auch durch Täuschung, aber freiwillig) = tb.ausschl. Einverständnis

3) unbefugtes Verweilen: echte Unterlassungsstrafbarkt., aber subsidiät zu Alt.1; b. mehreren mitberechtigten Hausrechtsinhabern kann jeder allein in Aufenthalt einwilligen, ABER b. Dissens Zumutbarkt. prüfen (Ausübg. d. Erlaubnis rechtsmissbr.?)

II) subj. TB: Ev.vors.

III) Konkurr.: Dauerdelikt; idR. Tateinheit m. Ermöglichungs- (§303)/Aufrechterhaltungsdelikten (§223); Tatmehrht. m. Delikten, d. bei Gelegenht. d. §123 begangen werden (z.B. §§223, 242); §123 wird v. §§242, 243 Nr.1, 244 I Nr.3 konsumiert

Hausfriedensbruch, §123 StGB - Probleme

- (P) äußerlich erkennbar feindseliges Betreten (v. f. Publikumsverkehr offenstehenden Geschäftsräumen): wenn äußeres Erscheinungsbild offensichtlich feindselig (z.B maskiertes Betreten e. Bank)-> Eindringen 

- (P) z. Abbruch bestimmte Wohnhäuser: solange gg. unbefugtes Betreten abgegrenzt (+) (ohne Fenster/Türen aber (-))

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, §113 StGB - Prüfung

- schützt rechtmäßig betätigte Vollstr.gewalt d. Staates & d. dazu berufenen Vollstr.organe => Autorität staatl. Vollstreckungsakte

lex specialis zu §240 StGB, wenn Nötigg.hdlg. ggü. Vollstr.beamten

I) obj. TB

1) Amtsträger: §11 I Nr.2 StGB & gem. §114 III auch Feuerwehr/Rettungsdienste

2) b. Vornahme e. solchen Diensthdlg.: Vollstr.hdlg = jede Tätigkt., d. z. Regelg. e. Einzelfalls auf d. Vollziehg. v. RNormen & Hoheitsakten gerichtet ist -> nicht schlichte Gesetzesanwdg./Angriffe gg. and. Amtshdlg./Weisungen n. §36 StVO; (+) aber b. allg. Straßenverkehrskontrolle gem. §36 V StVO (inkl. gezielten Zufahrens auf Polizisten b. solcher Kontrolle); begonnen/unm. bevorstehd./noch nicht beendet

3) mit Gewalt: wie §240; aber Einsatz v. Zwangsmitteln nötig; gg. Person d. Vollstreckenden; geeignet, Vollendg. d. Diensthdlg. zu erschweren

4) durch Drohg. m. Gewalt: wie §240

5) tätl. Angriff: unm. auf Körper zielende feindl. Einwirkg.; Berührg./Erfolg/Wille z. Erfolg nicht nötig; muss nicht konkr. gg. Vollstr.hdlg. gerichtet sein

II) subj. TB: Ev.vors.

III) Rechtm. d. Diensthdlg. (obj. Bed. d. Strafbkt.): beachte insb. §113 III / IV

IV) Schuld: §113 IV lex spec. ggü. §17 (Verbotsirrtum) -> Diff. vermeidb./unvermeidb.

V) Strafzumessung, §113 II: Nr.1 (Waffe u.ä.) -> wie §§224, 250 I, II -> gef. Wkzg. (nicht wie §§224, 244 I, 250 I, II) muss in Vwdg.absicht (abstr. gefährl.) bei sich geführt werden; Nr.2 (Todesgefahr u.ä.) -> konkr. Gefahr durch Gewalttätigkt. -> Todesgefahr wie b. §250 II Nr.3b) / Gef. d. schw. Gesundht.schäd. wie b. §306b I

Widerstand gegen Vollstreckungsbeamte, §113 StGB - Probleme

- (P) Beendigungszeitpunkt d. Vollstreckungshdlg.: solange, wie Verhalten d. Vollstr.beamten in so engem Zshg. m. Vollstr. steht, dass nach natürl. Lebensauffassung als deren Bestandteil zu sehen -> u.U. auch Rückweg v. Volstr.hdlg. z. Wache

- (P) passive Gewalt: z.B. bewusstes Verschließen d. Autotüren, bevor Polizist Tür öffnen kann, um Papiere zu kontrollieren

- Einsperren d. Amtsträgers: grds. (+)

- Aussperren d. Amtsträgers: wenn Täter Hindernis erst schafft (+); wenn er bestehendes Hindernis ausnutzt (-)

- (P) Drohg. m. empf. Übel: (-), da nur Gewaltdrohung erfasst -> sonst Verstoß gg. Art.103 II GG => aber Nötigg. ggf. (+); §113 III & IV analog anwdb.

- (P) Rechtmäßigkeitsbegriff: strafrechtl. RMBegriff -> nur formelle RM nötig

-> sachlich/örtl. Zuständigkt.; wesentl. Förmlichkeiten; Auftrag d. Vorgesetzten/ ordn.gem. Ermessen; gesetzl. Eingriffsgrdl.

- insb. relev. RM. e. vorl. Festnahme: ID-Feststellg. (§163b I StPO) -> gem. §§163b I 1 iVm. 163a IV 1 Tatvorwurf zu nennen; Fluchtgefahr (§127 I) -> Nennen d. Tat, aufgrd. d. festgenommen, außer "auf frischer Tat"; Gefahr im Verzug (§127 II) -> Nennung d. zugrd. liegd. Tat & gem. §127 IV iVm. §114b II Belehrg. ü. Aussagefreiheit & Verteidigerkonsultation

- (P) Zeitpunkt d. Vwdg.absicht: irgendwann zw. Versuchsbeginn Beendigung -> kann s. auch erst während Tat z. Vwdg. entschließen; wie b. §§244 I, 250 I

Gefangenenbefreiung, §120 StGB

- reines Erfolgsdelikt

- schützt staatl. Verwahrungsgewalt

- auch tateinhtl. m. §§113, 223, 258 u.ä. StGB mögl.

- selten, aber 1 relev. Konstell.: Befreiung e. durch d. Polizei vorläufig Festgenommenen

- Selbstbefreiung wg. Selbstbegünstigg. straflos -> auch Hilfelstg. (§27) / Anstiftg. (§26) z. Befreiung e. Mitfliehenden, wenn dies auch eigene Befreiung ermöglichen soll

- Gefangener = in formell ordnungsgem. (StA/richterl./polizeil./sonst hoheitl.) angeordnetem Gewahrsam

-> nicht n. §127 I StPO b. Festnahme durch Privatperson

- Befreien = jede Form d. widerrechtl. Aufhebg. d. Gewahrsams

Vollendung -> uneingeschränkte Wiedererlangg. d. Freiheit

- subj. TB: Ev.vors.

Amtsanmaßung, §132 StGB

abstr. Gefährdg.delikt; schützt Autorität d. Staates & s. Organe

- auch Überschreiten d. Befugnisse durch tatsächl. Amtsinhaber mögl.

2 TBVarianten: 1. = Sonderfall d. 2.

I) obj. TB

1) unbefugt: kein Amt im Außenverhältnis wirksam übertragen

2) m. Ausübg. befasst (Var.1): Amt muss nicht tats. existieren; muss Hdlg. vornehmen, d. nur kraft e. öff. Amtes ausgeübt werden darf; Hdlg. muss nicht zu Amt passen -> muss nur Außenstehendem ggü. hoheitl. erscheinen; Verletzg. innerdienstl. Vorschr. (-); nur Ausgeben als Polizist (-) (aber evtl. §132a I Nr.1); wenn s. Täter b. rein privaten Tätigkt. als Amtsträger ausgibt (z.B. b. Einkaufen) (-) => "Polizei! Aufmachen!" (+)

3) Hdlg. vornimmt, d. nur kraft öff. Amtes vornehmbar (Var.2): kein Vorspiegeln d. Amtsinhaberschaft nötig; Hdlg. muss b. obj. Beobachter Anschein hoheitl. Handelns m. entspr. Befugnissen hervorrufen; nicht Anbringen v. Knöllchen an eigenem Kfz, um echtem Knöllchen zu entgehen, da s. Tat nur gg. Täter selbst richtet -> aber evtl. Urk.fälsch. gem. §267 I Var.1 & 3

II) subj. TB: Ev.vors.

III) Konkurr.: Var.1 verdrängt Var.2 wg. Spezialität

Missbrauch von Titeln, Berufsbezeichnungen & Abzeichen, §132a StGB

- abstr. Gef.del.; schützt Allgemeinht. v. Missbrauch v. Bezeichnungen z. Vermittlg. v. Vertrauenswürdigkt.

I) obj. TB

- abschl. Aufzählg.: Abs.1 Nr.1-4

unbefugtes Führen: Täter nimmt Titel u.ä. m. innewohnenden Bedeutungs-/Vertrauensinhalten im sozialen Leben so in Anspruch, dass Interessen d. Allgemeinht. berührt werden könnten

- (P) bloßes Imponiergehabe b. einmaliger Gelegenht.:zudem im privaten Bereich -> (-); b. Tragen e. Uniform auch schon b. einmaliger Hdlg. (+)

- (P) fehlerhafte Anrede durch Dritte: Duldung -> (-); auch b. fortwährender Duldung

II) subj. TB: Ev.vors.

Nichtanzeige geplanter Straftaten, §138 StGB

echtes Unterlassungsdelikt

- Täter braucht Verpflichtg. z. Anzeige; niemals bedrohte Person selbst (Zumutbarkeit); auch Beteiligter muss nicht anzeigen (=Selbstbelastungsfreiheit)

Katalogstraftaten: Abs.1 Nr.1-8

- Anzeige muss möglich, zumutbar, geeignet (z. Verhinderg. d. Tat) sein

- (P) Wahlfeststellung: normativ-eth. Stufenverhältnis, da tätergünstigere Nichtanzeige bereits als rechtl. Minus in schwerer Katalogtat enthalten ist -> Wahlfeststellg. nicht nötig

- subj. TB: Abs.1&2 -> Ev.vors.; Abs.3 -> Leichtfertigkt.

- gem. §139 Straflosigkt. mögl