StrR - Brandstiftungsdelikte
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Kartei Details
Karten | 11 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Recht |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 25.02.2015 / 26.02.2015 |
Lizenzierung | Namensnennung - Nicht-kommerziell -Weitergabe unter gleichen Bedingungen (CC BY-NC-SA) (Christopher Höhl) |
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Brandstiftung, §306 StGB - Überblick
- Verbrechen iSv. §12 StGB
- Abs.2: minder schw. Fall
= qualifizierte Sachbeschädgg. durch Feuer => §306 ist nicht GrundTB d. Brandstiftungsdelikte
Brandstiftung, §306 StGB - Prüfung
I) obj. TB
1) fremd: wie §303 StGB oder §242 -> Einverständnis tatbestandsausschl. mögl.
2) Gebäude: durch Wände & Dach begrenztes & m. Erdboden fest verbundenes Bauwerk, d. d. Eintritt & Aufenthalt v. Menschen gestattet & Unbefugte abhalten soll -> muss nicht als Wohnung dienen
3) Inbrandsetzen: n. bestimmungsgem. Gebrauch wesentl. Teil muss so brennen, dass auch ohne Zündstoff weiterbrennt; n. Rspr. reicht Möglkt. d. Übergreifens auf wesentl. Teile d. Tatobjekts -> Wesentlkt. n. Verkehrsanschauung; z.B. Türen/Treppen/Wände (+) / Gardinen/Tapeten/Möbel (-)
4) / durch Brandlegg. ganz/teilweise zerstört: irgendein Ggstd. muss gebrannt haben & min. z. teilweisen Aufhbg. d. Gebrauchsmöglkt. d. Objekts geführt haben -> auch durch Löschmittel!
II9 subj. TB. Ev.vors.
III) Konkurrenzen: zw. Tatvarianten (§306 I Nr.1-6) Tateinheit mögl.; ggü. §§303 ff. ist §306 spezieller, aber Tateinheit mögl., wenn fremde Sachen beschädigt, d. nicht im Katalog d. §306 I sind
Brandstiftung, §306 StGB - Probleme
- (P) Umfang teilweiser Zerstörung: v. einigem Gewicht -> wesentl. Teile d. Tatobjekts nicht mehr bestimmungsgem. nutzbar; z.B. UNbewohnbarkt. e. Whg. infolge völliger Verrußung; Platzen einiger Fensterscheiben (-)
schwere Brandstiftung, §306a StGB - Überblick
- Verbrechen, §12 StGB
- in Abs.1 & 2 GefährdungsTB: Abs.1 = abstr. Gef.delikt / Abs.2 = konkr. Gef.delikt
- in Abs.3 minder schw. Fall
- als GrundTB f. §§306b, c mögl.!
schwere Brandstiftung, §306a StGB - Prüfung
I) §306a I StGB
1) obj. TB
a) Nr.1: Whg. v. Menschen dienend: kubisch abgeschlossener Raum; tatsächlich gelegentl/vorübergehd. Lebensmittelpunkt f. Menschen (z.B. Ferienwhg., Wohnmobil u.ä.); muss nicht rechtmäßig sein; Entwidmung: nicht nur Wille, sondern tatsächl. Aufhbg. d. Zweckbestimmung -> nicht f. andere Personen erklärbar (außer Eltern bzgl. mdj. Kindern)
b) Nr.3: zeitw. f. Menschenaufenthalt zu gegebener Zeit: z.B. Bürogebäude z. Arbeitszeit (nächtl. Wachdienst!); iE. auch z.B. Scheune, in d. Bauer oft Tiere füttert
2) subj. TB: Ev.vors.
II) §306a II
1) obj. TB
a) Sache aus §306 I Nr.1-6: muss nicht fremd sein! (konkr. Gefährdungsdelikt!)
b) Inbrandsetzen/Brandlegung: wie §306 I
c) Gefahr d. Gesundht.schädigg.: kausale konkr. (einfache gem. §223 I, nicht wie b. §250 I Nr.1c)) Gefährdg. -> Eintritt nur noch v. Zufall abhängig; Gefahrverwirklichungszshg.: Risiko aus Brandstiftungshdlg. in Gefahr verwirkl. -> (+) b. Erforderlkt. v. riskanter Rettung; auch z.B. Anwohner erfasst
2) subj. TB: Ev.vor., auch bzgl. Gefahr d. Gesundheitsschädigg.
3) Konkurrenzen: §306a II verdrängt §306; zw. §306 & §306a sog. Konkurrenzlösung -> kein Qualifikationsverhältnis, wg. unterschdl. Schutzrichtg. eigenständg. StrafTBe
-> Schutzgut fremdes Eigentum: §§306 I & 306f I in Tateinheit m.
-> Schutzgut fremde Gesundheit: §§306a II & 306f II
schwere Brandstiftung, §306a StGB - Probleme
- (P) Entwidmung: z.B. durch Inbrandsetzen e. Hauses durch allein nutzenden Eigentümer oder berechtigten Fremdbesitzer als alleingem Bewohners, Auszug/Tod (auch durch gewaltsame Tötg.) aller Bewohner
- (P) vorherige Überprüfg. d. Tatobjekts: teleolog. Reduktion durch Abstellen auf abstrakte Gefährlichkt. d. Handelns -> nur beachtl., wenn Objekt m. einem Blick zuverlässig & lückenlos überschaubar; z.B. Einraumhütte/-whg.
- (P) gemischt genutzte Gebäude (gewerbl. & Wohnzwecke): 2 Schritte
1) 1 oder 2 Gebäude? Trennung durch Brandschutzmauer / gemeinsames Treppenhaus u.ä.
2) Wohnzwecken dienender Teil inbrandgesetzt/Gefahr d. Übergreifens?
-> f. Brandlegungsalternative muss Wohnteil unbrauchbar geworden sein, sonst nur Versuch
- (P) Rettungswillige: z.B. Feuerwehrleute/Polizisten/Mitbewohner/Angehörige; freiwillig (!); eigenverantw. Selbstgefährdg.? Zurechenbarkt. danach, ob Hdlg. typ. Folge d. Brandstuftg. & v. Schutzzweck erfasst -> professionelle Retter insb. Pflichtenstellg. prüfen & private Retter insb. Näheverhältnis zu Brandopfer -> z.B. (-) wenn Außenstehender nur hilft, um in Zeitung zu kommen
besonders schwere Brandstiftung, §306b StGB - Überblick
- enthält versch. QualifikationsTBe zu §§306 ff. StGB
- §306b I = Erfolgsqualif. zu §§306, 306a I, II
- §306b II = reine Qualif. zu §306a I, II
besonders schwere Brandstiftung, §306b StGB - Prüfung
I) §306b I StGB: obj. TB
1) durch Brandstiftung n. §§306/306a: Vollendung d. GrundTB nötig
2) schw. Gesundht.schädgg. 1/schw. Ges.schäd. großer Zahl v. Menschen:
- schw. Ges.schäd.: wie b. §§113 II 2 Nr.2, 221 I, 239 III Nr.2, 315 III Nr.2
- Ges.schäd. großer Zahl v. Menschen: min. 14 Personen
3) tatbestandsspezif. Gefahrzshg.: Realisierg. d. d. TB innewohnenden Gefahr im Eintritt d. schw. Folge -> spezif. Gefahr e. Brandlegg./Inbrandsetzen -> Gefahr kann auch Rettungswillige betreffen
II) §306b II: obj. TB
1) Fälle d. §306a I oder II
2) Nr.1: Gefahr d. Todes: konkrete Todesgefahr / fahrlässg. Realisierg.! wie §250 II Nr.3 -> Fahrlässigkt. (b. Leichtfertigkt.: §306c!)
3) Nr.2: Ermöglichg.-/Verdeckungsabs.: entspr. §211 II, 3. Gruppe; insb. iVm. Versicherungsbetrug gem. §263 I, III Nr.5 (nicht Versicherg.missbrauch gem. §265, da durch Brandstuftg. selbst erst begangen -> keine "andere Tat")
4) Nr.3: Löschen verhindert/erschwert: durch jede beliebige Hdlg.; tatsächl. Verhindern/Erschweren; vorher/gleichztg./nachher mögl.; z.B. Entfernen/Zerstören v. Löschmitteln / akt. Behinderg. v. Löschwilligen / Abschalten/Unbrauchbarmachen v. Rauchmeldern
III) §306b I, II: subj. TB
- Abs.1: §§306 oder 306a verwirkl. & bzgl. schw. Folge min. Fahrläss. (§18 StGB)
- Abs.2: Nr.1 -> Ev.vors.; Nr.2 -> Absicht; Nr.3 -> Ev.vors.