Statik 4

Im Unterschied zum zentralen Kräftesystem muss bei der Ermittlung der Resultierenden im allgemeinen Kräftesystem neben dem Betrag und dem Richtungswinkel auch die Lage des Angriffspunktes der Resultierenden bestimmt werden.

Nach dem Verschiebungssatz ist es möglich, Kräfte auf ihrer Wirklinie beliebig zu verschieben, ohne dass sich an der äußeren Wirkung auf starre Körper etwas ändert. Also können zwei Kräfte mit verschiedenen Angriffspunkten und sich schneidenden Wirklinien so lange verschoben werden, bis sie einen gemeinsamen Angriffspunkt haben. Danach können sie in bekannter Weise zu einer Resultierenden (mithilfe des Kräfteparallelogramms) zusammengefasst werden.

Durch Anwendung der Regel, dass zwei Kräfte gleichen Betrags, gemeinsamer Wirklinie, aber mit unterschiedlichem Richtungssinn einem Kräftesystem hinzugefügt oder weggelassen werden dürfen, ohne dass sich dabei die Wirkung des Kräftesystems ändert, wird es möglich, auch solche Kräfte zu einer Resultierenden zusammenzufassen.

Sind zwei zueinander parallel verlaufende Kräfte gleich groß und entgegengesetzt gerichtet, so lassen sie sich nicht mehr auf eine Einzelkraft reduzieren.

Einzelkräfte, deren Wirklinie durch den Schwerpunkt geht, rufen Verschiebungen eines Körpers hervor. Die Verdrehung eines Körpers wird durch ein Kräftepaar verursacht.

Der Betrag der Drehwirkung eines Kräftepaares ist abhängig vom Betrag der Kraft und vom senkrechten Abstand der beiden Kräfte des Kräftepaares (Hebelarm).

Die Lage des Drehpunktes hat auf den Betrag und den Drehsinn eines durch ein Kräftepaar hervorgerufenen Momentes keinen Einfluss.

Die Richtung eines Momentes, der Drehsinn, wird durch Drehpfeile oder Vorzeichen angegeben.