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Kartei Details
Karten | 17 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Scherzfragen |
Stufe | Grundschule |
Erstellt / Aktualisiert | 27.03.2015 / 13.08.2020 |
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5. Gibt es eine konkrete Anleitung zum Handeln? Die Vielfalt sportdidaktischer Entwürfe
- Jeder Sportlehrer hat eigenes didaktisches Konzept im Kopf
- Fachdidaktische Konzepte: Zielvorstellungen über die pädagogische Möglichkeiten und Anliegen des Faches formuliert und für die Gestaltung des Unterrichts bestimmte Ziele, Inhalte und Methoden empfohlen
4 aktuelle Fachdidaktische Konzepte:
-
- Sportartenkonzept
- Handlungsfähigkeit im Sport
- Körper- und Bewegungserfahrung
- Entpädagogisierung
1. Worum geht es beim Sportartenkonzept?
- Sport selbst mit seinen traditionellen Sportarten das Ziel und Inhalt des Unterrichts
- Grundgedanke: Da der Sport eine eigene Sachstruktur aufweist, haben sich die pädagogischen Anstrengungen im Sportunterricht an dieser Eigenstruktur zu orientieren
- Sachgerechte Vermittlung der Sportarten steht im Zentrum des Unterrichtsprogramms
1. Worum geht es beim Sportartenkonzept? (Söll)
2 bedeutsame Zugänge
-
- Körperbildung: Allgemeine körperlich-sportliche Ausbildung à Entwicklung und Förderung der körperlichen Fähigkeiten
- Bewegungsbildung: Schüler in den Sport als zentralen Bereich unserer Bewegungskultur à grundlegende Bewegungsfähigkeiten vermitteln
1. Worum geht es beim Sportartenkonzept? (Söll)
Ansicht Ziele
- Welt des Sports hat den Charakter des zweckfreien, spielerischen und künstlerischen
- Ziel des Sports auf motorische Optimierung und ganzkörperliche Bewegung:
- Streben nach Leistung und deren Verbesserung
- Bemühungen und Erhalt dieser als Training
- Abstrakte Begriff Sport konkretisiert sich in Sportarten
1. Worum geht es beim Sportartenkonzept? (Söll)
- 3 Grundverhaltensweisen beim Sport
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- Sportliche im engeren Sinne: Reine Optimierung und Quantifizierung der körperlichen Leistung
- Sportlich-künstlerische, die perfekte Ausführungen anstrebt
- Sportlich-spielerische, die sich an Regeln in einem direkten Vergleich mit einem unmittelbaren Gegenüber äußert
- Sportarten auf einem Kontinuum angeordert, das von Kunst über Sport bis Spiel reicht (ABBILDUNG S. 94)
- Für das didaktisch-methodische Handeln im Sportunterricht ist die Sachanalyse der jeweiligen Sportart ein wichtiges Fundament
- Konkretes Beispiel: Leichtathletik
- Hauptvertreter des Sportartenkonzepts ist Wolfgang Söll
2. Was ist unter Handlungsfähigkeit im Sport zu verstehen? (Kurz)
- Schüler zum selbstständigen Handeln im Sport als einem bedeutsamen Lebensbereich in unserer Gesellschaft zu qualifizieren
- Ausgangsgedanke: Sportliches Handeln ist sinngeleitetes und sinnsuchendes Tun à derjenige, der Sport macht, gibt den Aktivitäten erst den Sinn
2. Was ist unter Handlungsfähigkeit im Sport zu verstehen? (Kurz)
Typische Sinnrichtungen im Sport:
-
- Leistung und Leistungsverbesserung
- Wagnis und Spannung
- Soziales Miteinander und Kommunikation
- Fitness und Gesundheit
- Eindruck und Körpererfahrung
- Ausdruck und ästhetische Erfahrung
2. Was ist unter Handlungsfähigkeit im Sport zu verstehen? (Kurz)
Mehrperspetivität Beispiel
- Herzstück der sportdidaktischen Position: Unterrichtsprinzip der Mehrperspektivität
- Schüler sollen Vielfalt der Sinnperspektiven an geeigneten Beispielen erfahren und angeleitet werden, Sport auf unterschiedliche Sinngebungen hin zu beurteilen und gegebenenfalls zu verbessern
- Konkretes Beispiel: Gesundheit
- Gesundheit ist Teil von mehrperpektivität Perspektive Gesundheit, Fitness, Wohlbefinden, Leistung und Wettkampf und Ausdruck
3. Welche besonderen Anliegen verfolgt die Position der Körper- und Bewegungserfahrung (Funke)
- Kerngedanke: Körper- und Bewegungserfahrungen sind grundlegende Faktoren der Persönlichkeitsbildung und Identitätsentwicklung
- Gefordert ist, die Auswahl und Inszenierung der Körper- und Bewegungsthemen am Interessen- und Fragehorizont der Schüler zu orientieren
- Selbsttätiges, experimentierfreudiges, erkundendes, entdeckendes und problemlösendes Handeln zu eröffnen
3. Welche besonderen Anliegen verfolgt die Position der Körper- und Bewegungserfahrung (Funke)
- Körpererfahrung
-
- Anspannung Entspannung, Beugen und Strecken, Hautkontakt mit Materialien, Herzklopfen
- Sensibilisierung der Körpersinne, die Entwicklung der Wahrnehmungsfähigkeit und die Ausbildung der Fähigkeit, körperliche Reize, Zustände und Bewegungen zu erleben
3. Welche besonderen Anliegen verfolgt die Position der Körper- und Bewegungserfahrung (Funke)
Bewegungserfahrungen nach 6 Funktionen differenziert:
-
- Explorative Funktion à Umwelt erkunden
- Produktive Funktion à Umwelt gestalten, mit dem Körper etwas hervorbringen
- Kommunikative Funktion à Form der Verständigung, mit und gegeneinander
- Komparative Funktion à Vergleichen und messen, Sieg und Niederlage
- Expressive und impressive Funktion à Ausdruck und Empfinden
- Adaptive Funktion à Belastungen ertragen, Leistungsfähigkeit steigern
3. Welche besonderen Anliegen verfolgt die Position der Körper- und Bewegungserfahrung (Funke)
mit Beispiel
- Subjekt steht im Mittelpunkt der Bemühungen, weniger der Sport als gesellschaftliche Tatsache
- Sportunterricht vermittelt die Kompetenz, eigene Körper- und Bewegungsbedürfnisse in soziale und ökologische Kontexte verantwortungsvoll einzubringen
- Beispiel: Gesundheit
- Alternativer Unterricht für körperliche Gesundheit,
4. Kann Schulsport nicht einfach Spaß machen?
Entpädagogsierung
- Schülern wollen, dass Sport Spaß macht
- Position der Entpädagogisierung
- Aufgabe des Sportunterrichts, die im sportlichen Tun angelegten individuellen Sinnerlebnisse auf eine Weise zu erschließen, die das selbstmotivierte Handeln der Schüler anregt und ihr Selbstbewusstsein entwickelt und stärkt
- Nach vorliegender Auffassung ist Sport: Im Sport wird nicht deshalb gesprungen, weil ein Hindernis im Weg steht, vielmehr wird ein Hindernis in den Weg gestellt, um springen zu können à Spaß an der Lösung
- Sinn des Sports liegt demzufolge in der Betätigung selbst und kann im subjektiven Erleben des Individuums erfahren werden
4. Kann Schulsport nicht einfach Spaß machen?
Widerspruch
- Unlösbarer Widerspruch in der Schule: Sport nach der Idee willkürlich und folgenlos und erscheint nur im subjektiven Erleben sinnvoll à individuelle Sinnfindung setzt Freiwilligkeit voraus
- Schüler werden zu einem individuellen Sinnerleben gezwungen
- Erziehungsauftrag des Sportunterrichts führt zu einer Verfremdung des Sports: Das, was man eigentlich zu seiner selbst willen treibt, soll pädagogische Zwecke erfüllen und wird somit instrumentalisiert
4. Kann Schulsport nicht einfach Spaß machen?
Konsequenzen: Weitgehende Entschulung des Sportunterrichts: KEINE
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- Teilnahmepflicht
- Zensurengebung
- Lehrplanvorschriften
- Sozialerziehung
- Gesundheitserziehung
- Vermethodisierung
- Vertreter: VOLKAMER
5. Und was nun?
- Sportunterricht zu komplex, um von einer einzigen fachdidaktischen Theorie angemessen beschrieben und konstruktiv angeleitet werden könnte
- Einheitskonzeption widerspricht einer pluralistischen Gesellschaft
- Führt dazu, dass dem Lehrer abverlangt wird, unter Berücksichtigung der Lehrplanvorgaben sein eigenes didaktisches Konzept zu entwickeln
- Didaktische Konzepte bieten die Gelegenheit, über Denkanstöße eine eigene Position zu finden
Zwischen den theoretischen Konzepten und dem praktischen Handeln im Unterricht liegt die Mündigkeit und Urteilskraft des verantwortlichen Sportlehrers
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