Soziologie
M13 erstes Semester
M13 erstes Semester
Kartei Details
Karten | 18 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Soziales |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 05.06.2015 / 07.06.2015 |
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Die Institution Ehe in der Krise
Rückgang der Heiratsneigung
Der Rückgang der Heiratsneigung gehört zu den auffälligsten Wandlungsprozessen in Deutschland seit den 1960 Jahren. Nach dem derzeitigen Heiratsverhalten wird voraussichtlich jeder dritte Mensch in Deutschland mehr Männer als Frauen dauerhaft ledig bleiben
Die Institution Ehe in der Krise
Zusammenleben ohne Ehe
Die geringe (und sinkende) Attraktivität der Institution Ehe ist auch anhand von Einstellungsmessungen nachweisbar. Fast 90% der Bevölkerung in Deutschland mehr Frauen als Männer- finden es inzwischen in Ordnung, wenn ein Paar zusammen lebt ohne die Absicht zu heiraten
Die Institution Ehe in der Krise
Höchste Ledigenquote in Deutschland
Zwar sinkt die Heiratsquote in allen Bildungsgruppen doch die höchste Ledigenquote weisen in Westdeutschland Männer und Frauen mit Hochschulabschluss auf.
Die Institution Ehe in der Krise
Erstheiratsalter
Die sinkenden Heiratsziffern werden von einem Anstieg des durchschnittlichen Erstheiratsalters begleitet. Das Erstheiratsalter der Männer liegt inzwischen im Schnitte bei 33 Jahren und das Erstheiratsalter der Frauen bei 30 Jahren.
Die Institution Ehe in der Krise
Kinder und Ehe
Die populäre These von der kindorientierten Eheschließung - geheiratet wird erst dann, wenn ein Kind geplant oder bereits unterwegs ist-, muss- vor allem in den neuen Bundesländern mit einer Nichtehelichenquote von über 60%- relativiert werden.
Die Institution Ehe in der Krise
Heiratsanlässe
Die "romantische Liebe" ist eine notwendige Vorraussetzung für die Heirat, aber meist müssen andere Anlässe hinzukommen, um die bereits auf Liebe beruhende Partnerschaft in eine eheliche Gemeinschaft zu überführen.
Die Institution Ehe in der Krise
Heiratsmotive
Die Ehe ist keine funktional hoch spezialisierte, sondern eine multifunktionale Institution.
Nutzenorientierte Heiratsmotive (wie finanzielle Vorteil), wertorientierte Heiratsmotive (Heirat als traditionelle Selbstverständlichkeit) und emotionale Heiratsmotive ( wie die spontane, unreflektierte Heirat) bilden heute die Basis für die Mehrzahl der Eheschließungen.
Die Institution Ehe in der Krise
Partnerwahl
Bei der Partnerwahl zeigt sich- außer in der Gruppe der Personen mit Hauptschulabschluss- in allen Bildungsgruppen eine steigene Homogamie. Favorisiert wird ein Partner bzw. eine Partnerin mit gleichem Bildungsniveau, wobei die Frau im Falle einer Abweichung vom gängigen Muster eher "nach oben" und der Mann eher "nach unten" heiratet.
Die Institution Ehe in der Krise
"Konkurrenz der Genüsse"
Zum Rückgang der Heiratshäufigkeit in westlichen Gesellschaften hat die steigende " Konkurrenz der Genüsse" beigetragen. Die mit der Eheschließung verbundenen Vorteile haben abgenommen, und das Alleinleben sowie das unverheiratete zusammen und Getrenntleben als Paar sind als Folge Wohlstandsentwicklung, der Liberalisierung der Sexualmoral und der steigenden Bildungs- und Erwebgsbeteiligung der jungen Frauengeneration kulturell akzeptabler geworden.
Die Institution Ehe in der Krise
Individualisierte Ehe
DIe partnerschaftliche Ehe hat als kulturelles Ideal an Gewicht verloren zugunsten der individualisierten Ehe/Partnerschaft mit ihrer besonderen Betonung der persönlichen Wahl und Selbstverwirklichung.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
"Ganzes Haus"
Vorherrschende Lebensform der frühen Neuzeit (16. -18. Jhd) war die Sozialform des "ganzen Hauses", das eine Vielzahl gesellschaftlicher Funktionen erfüllte. In erster Linie war das "ganze Haus", dem neben der Kernfamilie auch ledige Verwandte und nicht verwandte Arbeitskräfte angehörten, eine Arbeits und Solidargemeinschaft, bei der sexuelle und emotionale Beziehungen, aber auch Verwandschaftsbeziehungen eine eher nachgeordnete Rolle spielen.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Trennung von Arbeits- und wohnstätte
Mit der Ausbreitung der kapitalistischen Produktionsweise im Verlauf der Industrialisierung und der hiermit verbundenen Trennung von Arbeits- und Wohnstätte bildete sich im gebildeten und wohlhaben den Bürgertum ansatzweise der Typ der auf emotionale und intime Funktionen spezialisierte bürgerllichen Familie heraus, der sich später als vorherrschendes Ideal durchsetzen sollte. "Liebe" wurde zum zentralen ehestiftenden Motiv, und Kindheit wurde zu einer eigenständigen Lebensphase.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Neudefinition der Geschlechtsrollen
Der Aufspaltung der bürgerlichen Gesellschaft in eine öffentliche und eine private Lebenssphäre entspricht eine Neudefinition der Geschlechtsrollen: die zuständiigkeit der Frau zur innerhäuslichen Sphäre. Zwar werden im bürgerlichen Familienmodell für Mann und Frau unterschiedliche Wesenszüge angenommen, doch ist die Stellung der Frau ambivalent, wird sie doch einerseits dem Mann tendenziell gleichgestellt, andererseits aber als " Gefühlsspezialistin" in die häusliche Sphäre gedrängt.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Bürgerliches Familienmodell
Das bürgerliche Familienideal setzte sich zunächst nur zögerlich durch. Erst gegen Mitte der 1950er Jahre wurde es, wenn auch nur für eine kurze Zeitspanne, zum universalen, auch tatsächlich von der Mehrheit der Bevölkerung gelebten Familienmodell.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Destabilisierung der bürgerlichen Familie
Die Mitte der 60er Jahre des 20. Jhd einsetzende Destabilisierng der bürgerlichen Familie ist ablesbar an der Entwicklung der demographischen Makroindikatoren, einer Pluralisierung der Lebensformen und einem normativen Bedeutungsverlust des modernen, bürgerlich eingefärbten Familienmodells.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Ehen und Kinder heute
Unter den heutigen Verhältnissen ist davon aus zugehen, dass in Deutschland nur noch etwa 60% der jüngeren Generation zumindest einmal in ihrem Leben heiraten, durchschnittlich nur noch 1,4 Kinder je Frau geboren werden, etwa jedes dritte Kind nicht ehelich geboren wird und 40% aller ehen geschieden werden.
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Nichttraditionelle Lebensformen
Begleitet wird der demographische Wandel von einer Ausbreitung nichttraditioneller Lebensformen ( nichteheliche Lebensgemeinschaften, Alleinlebende, Ein- Eltern - Familien, Formen getrennten Zusammenlebens) auf kosten der Normalfamilie
Ehe und Familie im Umbruch: ein einführender Überblick
Ebene der normativen Leitbilder
Auf der Ebene der normativen Leitbilder zeigt sich die Erschütterung der modernen bürgerlichen Familie an einer wachsenden Unverbindlichkeit des bürgerlichen Familienmusters, an stärker werdenden zweifeln an der Möglichkeit, das Leitbild einer Lebenslangen, monogamen Ehe zu realisieren
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