Sozialpsychologie / Moegliche Themen
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Kartei Details
Karten | 7 |
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Sprache | Deutsch |
Kategorie | Psychologie |
Stufe | Universität |
Erstellt / Aktualisiert | 06.03.2014 / 04.01.2015 |
Lizenzierung | Keine Angabe |
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Klassifikiation der Liebe (John Alan Lee)
- Ergebnis umfassender Analysen von romantischer Prosa sowie eines komplexen Interviewverfahrens
- drei primaere Liebesstile:
> Eros = leidenschaftlicher, erotischer Stil
> Ludus = Liebe als Spiel, auch mit mehreren Partnern gleichzeitig moeglich; gewisse Unaufrichtigkeit gegenueber dem Partner durch niedrige Selbstverpflichtung gegenueber der Beziehung
> Storges = kameradschaftlicher, ruhiger Stil; Liebe als Freundschaft
- durch Vermischung dieser Primaer-Stile ergeben sich noch drei weitere sekundaere Stile:
> Pragma = pragmatisch, kuehl kalkulierender Stil
> Agape = aufopfernder Stil, der das Wohl der Partner ueber das eigene Wohl stellt
> Mania = intensiver, schmerzhafter, geradezu obsessiver Stil
- Maenner erreichen hoehere Werte in Ludus; Frauen erzielen hoehere Werte in Storge, Mania, Pragma
Wurzeln der Sozialpsychologie
1) Voelkerpsychologie
- kann als eine der aeltesten Wurzeln gelten
- geht auf Wilhelm von Humboldt zurueck > Sapir-Whorf-Hypothese (Denken wird durch die Sprache bestimmt)
- heute wird mit "Voelkerpsychologie" meist Wilhelm Wundts zehnbaendige Reihe gemeint
2) Massenpsychologie
- Ursprung liegt in Italien > Kriminologe Scipio Sighele
> stellte sich die Frage nach der Zurechnungsfaehigkeit des einzelnen Menschen, der in "entgleisten" Menschenmengen zu solchen strafbaren Handlungen hingerissen wird, die dieser allein kaum begehen wuerde (Sighele 1891)
- diese und weitere Ausfuehrungen von Tarde, LeBon u.a. hatten vergleichsweise wenig Wirkung auf die Entstehung der empirischen Sozialpsychologie
Martin Irle und der Sonderforschungsbereich 24
- 1964 Professur an der Hochschule Mannheim im Bereich Sozialwissenschaften
- ab 1968 Sprecher des Sonderforschungsbereich 24 "Sozialwissenschaftliche Entscheidungsforschung", der fuer die weitere Entwicklung der Sozialpsychologie in der BRD von erheblicher Bedeutung werden sollte
- der Sonderforschungsbereich gab mehreren Dutzend jungen Wissenschaftlern Gelegenheit zu experimenteller Forschung und zur wissenschaftlichen Qualifikation
- durch den Sonderforschungsbereich erhielt die deutsche Sozialpsychologie so einen kraeftigen Schub in Richtung Internationalisierung
- Irle war Mitbegruender der bis heute bestehenden Zeitschrift fuer Sozialpsychologie
- der Sonderforschungsbereich 24 in Mannheim und Forschungsaktivitaeten einiger weiterer Lehrstuehle bewirkten, dass die westdeutsche Sozialpsychologie langsam ein respektables Niveau bekam
Entrepreneur der sozialen Identitaet
- der soziale Identitaetsansatz nimmt an, dass die Fuehrungsperson eine aktive Rolle innerhalb der Eigengruppe hat und die Identitaet der Gruppe massgeblich (re)definiert
- Reicher und Hopkins haben fuer diese aktive Rolle von Fuehrungspersonen bei der Identitaetsdefinition den Terminus "Entrepreneur" der sozialen Identitaet gepraegt
- Ziel des Entrepreneurs ist es vor allem, durch die (Re)Definition der sozialen Identitaet
a) die Gruppenmitglieder in Hinblick auf ein spezifisches kollektives Ziel zu mobilisieren
und
b) die eigene Fuehrungsposition zu staerken
Beziehungskonflikte
- Kommunikationsprobleme sind haeufig Ursache fuer Konflikte UND stehen oft auch der Loesung des Problems im Weg
- Kommunikationsschwierigkeiten sind die am haeufigsten genannten Gruende fuer Trennungen
Kommunikationsmuster in gestoerten Beziehungen:
a) Reziprozitaet negativer Affektivitaet (negative affect reciprocity):
> tit-for-tat Prinzip (Gleiches mit Gleichem), bei dem jeder Ausdruck negativen Affekts durch eine aehnlich emotionale Verhaltensreaktion beantwortet wird
> nicht nur bei Paaren beobachtbar, da aber besonders ausgepraegt
b) Mitteilungsbeduerfnis / Rueckzugs Interaktionsmuster (demand / with-draw interaction pattern):
> hier liegen geschlechtsspezifische Unterschiede bei der Reaktion auf Konflikte zugrunde
> Frauen sind gewoehnlich expressiver und berichten auch intensivere Emotionen
> bei Beziehungsproblemen aeussern Frauen staerker den Wunsch, die Situation mit dem Partner zu diskutieren und Gefuehle zu verbalisieren
> Maenner neigen eher dazu, sich zurueckzuziehen und Probleme zu rationalisieren und erfuellen somit den Wunsch der Partnerin nicht
>> kann zu Frustrationen und dem Gefuehl, nicht verstanden zu werden, fuehren
>> das Problem entsteht hier aus der Diskrepanz zwischen den beiden Strategien
Gesamtfitness (inclusiv fitness)
(Warum helfen Menschen einander?)
Warum sollte sich der Prozess der natuerlichen Selektion zugunsten von Genen ausgewirkt haben, die Menschen dazu dispositionieren, anderen eigene Ressourcen bereitzustellen oder gar das eigene Leben fuer sie aufs Spiel zu setzen?
> Verwandtenselektion = natuerliche Selektion hat insbesondere die Evolution von prosozialem Verhalten gegenueber genetisch Verwandten gefoerdert > Verhalten foerdert den indirekten Reproduktionserfolg eines Individuums
Gesamtfitness: Der Fortpflanzungserfolg eines Individuums, der sich aus der Addition zweier Maße ergibt:
a) der direkten Fitness, dh der Anzahl der Gene, die durch eigene Reproduktion (direkte eigene Nachkommen) in die naechste Generation weitergegeben werden, und
b) der indirekten Fitness, der Anzahl der eigenen Gene, die ueber Verwandte an die naechste Generation weitergegeben werden
Interdisiziplinaere Verbindungen
Welche Verbindungen bestehen zwischen der Sozialpsychologie und anderen Sozial- und Verhaltenswissenschaften?
Analyse auf der Makroebene
> soziokulturelle, oekonomische, politische Prozesse, welche Phaenomene des gesellschaftlichen Zusammenlebens kennzeichnen und bedingen
Analysen auf der Mikroebene
> psychologische und biologische Prozesse; Analyseeinheit=Individuum oder kleinere biologische Einheiten (zB das Gehirn); zB Allgemeine und Kognitionspsychologie, Persoenlichkeitspsychologie usw
Analysen auf der Mesoebene
> Domaene der Sozialpsychologie >> Psychisches und Soziales treffen aufeinander; konzentriert sich auf soziale Prozesse >> Interaktionen zwischen Individuen, innerhalb von Gruppen oder zwischen Gruppen