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Sozialpsychologie des Vertrauens

Interpersonelles Vertrauen, Folgen von situativem Misstrauen, Vertrauen in Organisationen und vertrauensbildende Massnahmen

Interpersonelles Vertrauen, Folgen von situativem Misstrauen, Vertrauen in Organisationen und vertrauensbildende Massnahmen


Kartei Details

Karten 23
Sprache Deutsch
Kategorie Psychologie
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 25.06.2013 / 28.07.2013
Lizenzierung Kein Urheberrechtsschutz (CC0)
Weblink
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1.1.1 Integratives Modell des Vertrauens

Warum brauchen wir überhaupt Vertrauen?

 

Wir brauchen Vertrauen in Risikosituationen/unkontrollierbaren Situationen.

Nach Deutsch (1958) ist wahrgenommenes Risiko eine Voraussetzung für Vertrauen: "The need for trust only arises in a risky situation".

Ausserdem wird Vertrauen in geschäftlichen Beziehungen immer wichtiger. Einerseits sind immer mehr Menschen mit unterschiedlichem Hintergrund in einer Firma angestellt, was mehr Vertrauen für eine gute Zusammenarbeit bedingt. Je mehr Vertrauen besteht, desto effektiver die Zusammenarbeit. Andererseits wird immer mehr Teamarbeit geleistet, Kontrollmechanismen werden abgeschafft und Interaktion wird immer wichtiger. Damit dies funktioniert, muss Vertrauen den Platz der Kontrolle einnehmen.

 

1.1.2 Integratives Modell des Vertrauens

Wie wird Vertrauen von den Autoren (Mayer et al., 1995) definiert?

The definition of (interpersonal) trust proposed in this research is:

„the willingness of a party to be vulnerable to the actions of another party based on the expectation that the other will perform a particular action important to the trustor, ir- respective of the ability to monitor or control that other party“. (p. 712)

 

1.1.3 Integratives Modell des Vertrauens

Wie wird Vertrauen von den Autoren (Mayer et al., 1995) von anderen Begriffen abgegrenzt?

Risiko. Trust is not taking risk per se, but rather it is a willingness to take risk.

Kooperation. Ist von Vertrauen zu unterscheiden, da man mit  dem anderen kooperieren kann, ohne ihm unbedingt zu vertrauen – z.B. weil externer Zwang besteht, oder “reine” Kooperationssituation ohne Risiko vorliegt …. Ist Verhalten, nicht eine Einstellung.

Zuversicht/“Confidence”. Hier handelt es sich um Situationen, in denen man sich des Risikos nicht bewusst ist, z.B. die Konfidenz, dass jeden Morgen die Sonne wieder aufgeht.

Vorhersagbarkeit. Sowohl Vertrauen wie Vorhersagbarkeit reduzieren Unsicherheit. Nach Mayer et al. (1995) geht Vertrauen jedoch über Vorhersagbarkeit hinaus. (Wichtig für Stufe 1: Beginnendes Vertrauen)

 

1.1.4 Integratives Modell des Vertrauens

Versuchen Sie sich in diesem Zusammenhang typische Situationen im Alltag zu überlegen, in denen die Frage des Vertrauens relevant wird.

Z.B. Blümenpflückfelder, Arztbesuch, Vermögensberater

Blumenpflückfelder mit Kasse

Vertraut der Besitzer den Kunden? Handelt es sich hier um Vertrauen? Kalkül? => Bedienung muss nicht entlöhnt werden

Reziprozität, Gefühl der Verpflichtung, Vertrauen in die Gegenseitigkeit

Weniger Vertrauen als es auf den 1. Blick erscheint => Es hat eine Wirkung auf den Kunden

Nimmt das Gefühl der Verpflichtung ab, wenn man seltener vorbeifährt?

(Gezwungenes Vertrauen: Erlebt es die Person als freiwillige Entscheidung? Ist sie selbst agierend? Wenn ja, dann ist es Vertrauen. Sonst Abhängigkeit?)