Sozialpsychologie
Vorlesung Bachelor PP
Vorlesung Bachelor PP
Set of flashcards Details
Flashcards | 39 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Psychology |
Level | University |
Created / Updated | 08.05.2015 / 08.08.2022 |
Weblink |
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Konformität:
Deskriptive Normen
= Wahrnehmung, wie andere sich in einer bestimmten Situation täglich verhalten, egal ob gebilligt oder missbilligt
Bsp: Nachbar zahlt ja auch keine Steuern, Wc war ja schon dreckig
Konformität:
Experiment: Normen & Wegwerfen von Abfall
(Reno et al, 1993)
Zettel auf Windschutzscheibe: Aufheben in Abfall oder auf Boden werfen?
- Wenn injunktive Form (Helfer hebt Tüte auf), dann werfen weniger Abfall auf den Boden.
- Salienz (Auffälligkeit) injunktiver Normen wichtig, um sozial erwünschtes Verhalten zu fördern
Konformität:
Gehorsam gegenüber Autoritäten: Milgram Experiment
=Experiment zum Gehorsam gegenüber Autoritätspersonen
- Auswirkungen von Strafe auf Lernfähigkeit
- 360V als höchste durchschnittliche Bestrafung
- 80% machten weiter nach Bitte zum Aufhören des Schülers
Gründe für normatives Verhalten:
- Normativer Sozialer Einfluss:
- Eindeutige Situation (Versuchsleiter als Autorität, weisser Kittel)
- möchte Versuchsleiter nicht enttäuschen
- VL vordert auf weiterzumachen
- weniger Konformität wenn andere sich wiedersetzen
- Informationaler sozialer Einfluss:
- verwirrende, mehrdeutige Situation
- Krisensituation (plötzlich alles nicht mehr i.o.)
- Orientierung am Experten (VL)
- Weitere Gründe:
- Anpassung an falsche Norm (keine Zeit zum Nachdenken)
- Selbstrechtfertigung (Stromschläge werden nur immer wenig stärker)
- Verlust persönlicher Verantwortung (VL hat Verantwortung)
- Soziale Zwänge bringen uns zu unmenschlichem Verhalten
- nicht per se böse, nur wenn man Gelegenheit hat
Soziale Kognition
Definition
= Art und Weise wie Mensch über sich selbst und seine soziale Umwelt nachdenkt
= Art und Weise, wie soziale Infos ausgewählt, interpretiert, abgespeichert und abgerufen werden um Urteile zu fällen und Entscheidungen zu treffen
Soziale Kognition
2 Formen der sozialen Kognition:
- Autopilot:
unbewusst, nicht intendiert(nicht willentlich), ohne Anstrengung, parallele Verarbeitung mehrerer Prozesse - kontrolliertes Denken
bewusst, zielgerichtet, intendiert(willentlich), erfordert Anstrengung, serielle Verarbeitung
Soziale Kognition
Automatisches Denken
= Denken ohne Mühe
= unbewusstes, nicht zielgerichtetes, unwillkürliches und müheloses Denken
zb: unbekannte Person treffen, Strassenverkehr
Soziale Kognition
Automatisches Denken in Schemata:
Schema
= mentale Struktur, die Menschen benutzen um ihr Wissen über sich selbst, andere Menschen, soziale Rollen und spezifische Ereignisse zu ordnen.
- Je weniger eindeutig die Situation ist, desto eher werden Schemata zur Interpretation benützt!
- Welches Schema angewendet wird ist von seiner Zugänglichkeit abhängig
- Schemata beeinflussen Infos!
Soziale Kognition
Warum braucht es Schemata?
- helfen im Alltag (Ordnung, Sinnzuschreibung, Schliessen von Wissenslücken)
- hilfreich in mehrdeutigen Situationen
- Solange Schemata zutreffen gibt es kein Problem
- mensch nicht völlig von Schemata abhängig
Schemata beeinflussen uns:
- wenn sie uns zugänglich sind
- wenn sie aktiviert werden (Priming)
Soziale Kognition
Priming eines Schemas:
- Probanden werden positive oder negative Adjektive dargeboten
- Je nach dem beurteilen sie Donald negativer oder positiver.
Soziale Kognition
Selbsterfüllende Prophezeihung:
- Person A hat Einstellung/Erwartung gegenüber Person B
- Erwartungen beeinflusst Verhalten von A gegenüber B
- Das beeinflusst das Verhalten der Person B, dass es eher konform mit der ursprünglichen Erwartung ist.
Soziale Kognition:
Mentale Strategien:
Urteilsheuristiken:
= Faustregeln, nach denen sich Personen richten um schnell und effizient Urteile bilden zu können.
Verfügbarkeitsheuristik:
= Urteil wird davon beeinflusst, wie leicht bestimmte Gedächnisinhalte abrufbar sind
Repräsentativitätsheuristik:
= Urteil wird davon beeinflusst, wie sehr die zu beurteilenden Menschen, Dinge oder Situationen einem bestimmten Prototyp ähneln
Anker- und Anpassungsheuristik:
= Urteil wird von anfänglicher Info als Anker beeinflusst, Es werden selektiv Gedächnisinhalte abgerufen, die späteres Urteil unbewusst beeinflussen
Basisraten-Vernachlässigung:
= Infos über Grundwahrscheinlichkeit werden vernachlässigt.
Soziale Kognition:
Unbewusstes Denken:
Nützlichkeit von unbewusstem Denken:
- Cocktailparty-Effekt
- Entscheidungen treffen - unbewusstes Nachdenken über Wohnungsauswahl führt zu besterm Ergebnis
Kontrollierte Soziale Kognition:
Kontrafaktisches Denken:
- Aspekte der Vergangenheit mental verändern mit dem Ziel sich auszumalen was hätte sein können (was wäre wenn?)
- Beeinflusst emotionale Reationen (zb wenn jemand verloren, belastender wenn man einfach denken kann was man tun hätte können damit es nicht passiert wäre)
- Kann Risiko für Depressionen erhöhen
- Positiv, indem ich es in Zukunft besser mache
- Je knapper die Entscheidung, desto negativer die Stimmung
Kontrollierte Soziale Kognition:
Gedankenunterdrückung: (bewusstes Ausblenden von Ereignissen)
- = der Versuch, Gedanken an etwas zu vermeiden, was wir lieber vergessen würden (zb Peinliches)
- Zwei-Prozess-Modell erklärt wie wir Gedanken unterdrücken können:
- Monitor: automatisch, sucht nach Hinweisen für verdrängte Gedanken (Überwacher)
- Operator: kontrolliert, bewusster Versuch Aufmerksamkeit auf anderes Thema zu lenken (Ausführer)
- Wenn Operator nicht mehr funktioniert, zb Müdigkeit, treten Gedanken erst recht auf!
Kontrollierte Soziale Kognition:
Verbesserung der menschlichen Denkprozesse:
- Menschen besitzen hervorragende kognitive Fähigkeiten, sind aber blind gegenüber Wahrheiten die nicht ihren Theorien und Erwartungen entsprechen
- Oft andere Personen so behandeln, dass sich eigene Theorien bestätigen obwohl sie falsch sind (selbsterfüllende Prophezeihung)
Optimierung:
- kontrolliertes Denken bei ungewohnlichen Ereignissen einsetzen! funktioniert nicht immer...
- Menschen verlassen sich zu sehr auf richtigkeit ihrer eigenen Urteile (overconfidence)
- Bescheidenheit wichtig und Grenzen kognitiver Fähigkeiten bewusst sein!
V2: Attraktion
Nähe-Effekt
- je häufiger wir Personen sehen und mit ihnen interagieren, desto eher werden sie Freunde
- Räumliche Distanz: Wer näher wohnt ist eher befreundet
- Funktionelle Distanz: Wer in Nähe Treppe wohnt, hat eher Freunde im 1 Stock
- Ursachen:
- Vertrautheit
- Mere-Exposure Effekt (je mehr wir einem Reiz ausgesetzt sind, desto eher mögen wir ihn)
V2: Attraktion
Ähnlichkeit
- Grosse Bedeutung für Entwicklung einer Freundschaft oder Beziehung (Persönlichkeit, Interessen, Meinungen)
- Warum wichtig?
- uns ähnliche Menschen mögen uns
- Soziale Bestätigung
- Menschen die nicht mit uns übereinstimmen werden negativ bewertet
V2: Attraktion
Wechselseitige Sympathie
- Wichtig für Anziehung ist das Wissen das uns jemand mag
- Selbsterfüllende Prophezeihung:
- Annahme gemocht zu werden -> aufgeschlossenes Verhalten -> positive Reaktion -> positive Einschätzung
V2: Attraktion
Physische Attraktivität
- wichtig für Zuneigung
- für Frauen und Männer andere Bedeutung, Männer schätzen sie etwas mehr (kann aber sein, dass männer nur sagen wegen Gesellschaftsbild)
V2: Attraktion
Theorie der Merkmalausprägung (Cunningham, 1986)
- Kindchen-Gesichtsmerkmale werden als attraktiv gehalten, weil Gefühl der Wärme. Weckt Beschützerinstinkt, stoppt Aggressionen
- (grosse Augen, hohe Wangenknochen, kleine Nase/Kinn)
V2: Attraktion
Attraktivität als Stereotyp
- Was schön ist ist gut! (Schönheit hat Einfluss auf Erfolg)
V2: Attraktion
3 Wichtige Punkte der Attraktion
- Situation (Nähe, wiederholte Begegnungen)
- Eigenschaften des Individuums (Attraktivität)
- Verhalten des Individuums (Übermitteln von Sympathie)
V2: Attraktion
Theorie des sozialen Austausch (Austauchtheorie)
- Annahme das Beziehungen marktähnlichen Prinzipien folgen
- Zufriedenheit einer Beziehung hängt ab von:
- Wahrnehmung des Nutzen
- Wahrnehmung der Kosten
- Vergleich Nutzen/Kosten
- Vergleich: gibt es bessere Alternative?
V2: Attraktion
Theorie der Ausgewogenheit (Equity-Theorie)
- kritik an Austauschtheorie
- am zufriedensten wenn Kosten/Nutzen für beide ausgewogen sind (Ausgewogenheit!!!)
- Personen fühlen sich unwohl bei Benachteiligung und Begünstigung (unwohler bei Benachteiligung)
- Austauschbeziehungen: Ausgewogenheit zentral!
- Gemeinschaftsbeziehungen: Geben ohne Ausgleichserwartung, man will auf Bedürfnisse des anderen eingehen.
V2: Attraktion
Kameradschaftliche Beziehung
Intimität und Zuneigung die man empfindet, wenn man jmd sehr gern hat, aber in seiner Gegenwart keine Leidenschaft und Erregung verspürt.
V2: Attraktion
Leidenschaftliche Liebe
Intensives Verlangen, das man nach einer Person verspürt, begleitet von körperlicher Erregung. Liebe erwiedert= tiefe Erfüllung / Ekstase; andernfalls= tiefe Trauer und Verzweiflung
V2: Attraktion
Liebe und Kultur
- Romantische Liebe in individualistischen Gesellschaften sehr wichtig, heiraten= persönlich
- in kollektivistischen Gesellschaften = arrangierte Ehe
- alle lieben, aber nicht auf gleiche Art und Weise
V2: Attraktion
Liebe aus evolutionärer Sicht
- Evolutionsbio: Fortbestand hängt von Fortpflanzungserfolg ab (Gene weitergeben)
- Auch beim Mensch - erklärt unser Sozialverhalten (nicht empirisch überprüfbar)
V2: Attraktion
Evolutionspsychologie
- = Versuch das Sozialverhalten mit genetischen Faktoren zu erklären, die im Laufe der Zeit nach dem Prinzip der natürlichen Auslese entstanden sind
- Partnerwahl: Frauen suchen Männer die unterstützen und versorgen können, Männer suchen gesunde, fortpflanzungsfähige Frau.
- Beide suchen Ehrlichkeit, Zuverlässigkeit, Freundlichkeit
- Gesellschaftlicher Einfluss kann Präverenzen beeinflussen
- Frauen weniger Ressourcen - Notwendigkeit Versorger zu wählen.
V2: Attraktion
Bindungstheorie Bowlby, Ainsworth
- =beziehungsverhalten als Erwachsene wird von Erfahrungen der Kindheit bestimmt und ist Leitmotiv für alle weiteren Beziehungen
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