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Sozialisation und Schule

Klausur BIWI Modul 1 Universität Trier SS14

Klausur BIWI Modul 1 Universität Trier SS14

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Flashcards 13
Language Deutsch
Category Educational Science
Level University
Created / Updated 09.07.2014 / 10.07.2014
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Welche Defintions- und Handlungslogik liegt nach Merton einer "self-fulfilling propheca" zurgrunde?
Nehmen Sie bei der Beantwortung auch Bezug auf das "Pygmalion-Experitment" von Rosenthal und Jacobsen.

Definition Self-fulhilling Propheca

Prognose, die nur dadurch eintritt, dass sich alle bzw. die Mehrheit der Betroffenen entsprechend der Vorraussage verhalten. Die Prognose wird damit zur Realität. Prognose wird durch Existenz wirklich (Selbsterfüllung)

Bsp: Last National Bank: 1. Das Gerücht kommt auf, dass die Bank vor der Insolvenz steht > 2. Die Kunden zogen ihr Geld von den Konten. > 3. Bankeninsolvenz

=> Bank wäre ohne Gerücht nicht insolvent gegangen!

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Pygmalion Experiment:

Pygmalion= Griech. Künstler ((Mythologie): 

Pygmalion-Effekt: wenn (vorweggenommene) positive Einschätzung eines Schülers (etwa „der Schüler ist hochbegabt“) durch Lehrer im späteren Verlauf bestätigt wird. Erwartungen des Lehrers werden an den Schüler übermittelt, z. B. persönliche Zuwendung, Häufigkeit und Stärke von Lob /Tadel, hohe Leistungsanforderungen.

Wie vollzieht sich die Sozialisation geschlechtstypischen Verhaltens? Nehmen Sie auch Bezug auf den Schulkontext

Sozialisation= Hineinwachsen eines Neugeborenen in die Kultur einer Gesellschaft

-biologisches Geschlecht (sex): -angeboren
-sozialem Geschlecht (gender): -anerzogen
während Sozialisationsprozesses entsprechend der stereotypen Geschlechtsrollen/gesellschaftlichen Erwartungen an das jeweilige Geschlecht erzogen.

Kindheit verstärkt v. weiblichen Personen/Vorbilder umgeben (Mutter, Kita, Grundschule)

 

Skizzieren sie die Erscheinungsformen und Wandlungsprozesse von Lebensformen in der heutigen Gesellschaft

Pluralisierung der Lebensformen: -andere Partnerschafts-/Lebenformen an Bedeutung gewonnen
(neben Ehe, traditioneller (Groß-) Familie) z.B. Alleinerziehende, Kinderlose, nicht-eheliche

Personenhaushalte: Von Großfamilie zu Ein-/Zweipersonenhaushalte
Von 1900 bis 2004: Anzahl der in einem Haushalt lebenden Personen stark gesunken
> 1900 meist 5 und mehr Personen in einem Haushalt.
> bis 2004: meisten Haushalte in 1 bis 2 Personenhaushalte (2004 ungefähr 80% aller Haushalte)
Begründung: -Geburtenrate gesunken: -Pillenknick 1960er -> 1,4 Kinder pro Frau)
- Frauen berufstätig
- Frauen später Kinder


Heirat:
-Heiratsalter erhöht: um etwa 7 Jahre (von 1975 bis 2005)
-Ehe verliert an Wertschätzung
-Ledigenquote steigt: in Zukunft sollen 40-50% der Deutschen unverheiratet
-Scheidungsraten stiegen in allen europäischen Ländern in den letzten Jahrzehnten

-Heute Verhältnis zwischen konventionellen (Eltern + Kind) und nicht konventionellen Familienformen (Ehe ohne Kinder, Alleinwohnende, Getrennt-/Zusammenlebende..) 50-50.

Wie wirken sich traditionelle und nicht traditionelle Familienformen auf den Schulerfolg von Kindern aus und welche Gegenmaßnahmen können drohenden Bildungsbenachteiligungen entgegenwirken?

auswirkungen und maßnahmen:

Welche Funktionen und Bedeutungen haben Peergruppen im Allgemeinen und welche im schulischen Kontext im Besonderen?

Peergruppen (gleichaltrige Gruppen): kleine eigene Lebenswelt,Selbstbestimmung, keine direkte Autoritätsperson, Rückzugsort, Schutz- und Ausgleichsfunktion, emotionales Wohlbefinden (gegenseitig verstehen und ggf. helfen), Orientierung, Abkoppelung vom Elternhaus, erlernen soziale Kompetenzen -> selbstständige Entwicklung und Identitätsfindung

=> Zusammenfassend: Peergruppen für Jugendliche als Übungs- bzw. Trainingsräume für das soziale Leben

Peergroup im Schulkontext:
-Peergroup Schule als Ganzes -> Peergroup Stufe -> Peergroup Klasse -> Peergroups innerhalb Klasse
-Wir-Gefühl nur in bestimmten Situationen (z. B. wenn Konkurrenz u. Abgrenzung zu anderen Klassen, gemeinsamen Widerstand gegen einen Lehrer

-Klassen werden willkürlich zusammengewürfelt, Schulpflicht; müssen in dieser Gruppe sein, ob sie wollen oder nicht > treten so mit neuen Menschen in Kontakt, Sozialkompetenz fördern

 

Funktion:

- Ausgleich vom Schulalltag (Pausenfüller)

- Unterricht stören; Lehrer muss Balanceakt „echte Störungen“ sind oder „Peer-Verständnis“
- Gruppenprozesse in Schule gefördert: Gemeinschaftliches Lösen von Aufgabe, Problemen (Sozialkompetenzen Empathie, Kooperation lernen)

-Wenn Schüler in Peergruppen agieren
-> Lehrer Verständnis für best. Verhaltensmuster von Schülern (Sensibilität für außerschulische Peergruppen)

Erörtern Sie Charakteristika, Kontinuitäten und Veränderungen des jugendlichen Freizeit- & Medienverhaltens in der jüngeren Vergangenheit.

Medien:

-Erste Vollmedien-Generation

-Medien-Mobilität (MP3-Player, Smartphone)

-Medien-Konvergenz (Handy, PC)

-Medien-Kommunikation (SMS, Facebook, Twitter)

-Medien-Orientierung (z.B. Casting-Shows)

-Medien-Konkurrenz (elektronische Medien vs. Printmedien)

-Medien-Kompetenz (Markt- und Anwenderwissen)

- TV als meistgenutztes Medium (2000) durch PC/Internet (2011) ersetzt

- Sozialstrukturelle Merkmale keine große Rolle: gleichermaßen höchste Nutzungsrate PC & Internet

- unabhängig von Geschlecht, Alter, Stadt/Land

- Unterschiede beim Bildungsniveau (hinsichtl. Nutzung; nicht hinsichtl. Zugang PC & Internet)

- hohe Nutzung Smartphone/Handy (noch nicht im Jahr 2000)

Freizeit:

-Freizeitmuster recht hohe Konstanz: Freunde wichtiger als Sport/Musik/Kunst/Jugendeinrichtungen

-Verlagerung der Handlungsmuster: -Intensität regelmäßiger Treffen mit Freunden bleibt hoch,
-aber Besuche von Kneipe, Party, Disco nehmen ab

-Wachsende Bedeutung sozialer und kommunikativer Aktivitäten: -„Familienorientierung“
(höhere Bereitschaft, Unternehmungen mit Familie)

-Vereins-Mitgliedschaften von 2000 bis 2011 gestiegen (v.a. Sportverein, kirchl.-rel. Gruppen)

Welche Aspekte spielen bei der Entscheidung der Jugendlichen, in ihrer Region zu bleiben oder sie zu verlassen, eine Rolle und durch welche Kriterien wird die „Ortsbindung“ erhöht?

Höhere Bleibebereitschaft:
-Bildungsniveau: Jugendliche mit niedrigerem Bildungsabschluss (höherer Bildungsabschluss studieren)
-Geschlecht: Männer
-Ort: Auf Land
-Religion: katholische Menschen eher als protestantische.
-Alter: Bleibeorientierung kurz nach dem Abitur am höchsten und nimmt dann ab.

Skizziere die Grundelemente der „Kapitaltheorie“ und der „Kapitalsorten“ von Bourdieu.

Kapital = -Akkumulierte Arbeit,
d.h. angehäufte Arbeit in Form von Material oder in verinnerlichter Form, Anhäufung braucht Zeit

-Verteilungsstruktur des Kapitals bestimmt die gesellschaftliche Struktur
 

1)Ökonomisches Kapital: alles Materielle, was direkt in Geld konvertierbar ist

2.) Kulturelles Kapital:

a) inkorporiertes Kulturkapital

-Fähigkeiten, Fertigkeiten und Wissensformen, kurz Bildung.
- an den eigenen Körper gebunden, verinnerlicht
ist es einmal angeeignet, ist es fester Bestandteil der Person und Teil des Habitus.

b) objektiviertes Kulturkapital
-materiell übertragbar über seinen materiellen Träger,
z.B. kulturelle Güter wie Gemälde, Bücher
nur in Verbindung mit inkorporiertem Kulturkapital genutzt werden,
Wert eines Gemäldes nur erkennen, wenn gewisses Kunstverständnis


c) institutionelles Kulturkapital
-Bildungszertifikate
z.B. Abiturzeugnis
dient der Umwandlung von kulturellem Kapital in ökonomisches Kapital
(mit diesen Bildungstiteln nachweisen Kulturkapital)

3) soziales Kapital: -Art & Weise der eigenen Vernetzung, Beziehungen („evtl. Tür-öffnend“)

4.) Symbolisches Kapital: -Ansehen, Auszeichnungen