Schweissfachman, Verfahren, Unterpulverschweissen

Mit dem UP-Verfahren können un-, niedrig- und  hochlegierte Stähle ab 2 mm Dicke bis zu ca. 300 mm  wirtschaftlich verbunden oder beschichtet werden. UP- Schweissen wird im Stahl-, Behälter-, Maschinen- und  Schiffsbau mit grossem Erfolg eingesetzt. Das UP- Schweissen von Aluminium wird in der Industrie nicht  angewendet.

Aufzählung.

Schmelzpulver "F"
Die Komponenten des Pulvers werden im elektrischen Lichtbogenofen zusammengeschmolzen. Es bildet sich eine glasige Masse, die durch Abschrecken und Brechen auf die richtige Körnung gebracht wird.
Vorteil:  Die Herstellung ist billig und die Feuchtigkeitsempfindlichkeit gering.
Nachteil:        Hohes Schüttgewicht, dadurch hoher Pulververbrauch (1,5 - 2 kg/min Draht).

Agglomerierte Pulver "A"
Die staubförmig gemahlenen Komponenten des Pulvers werden gemischt und mit einem Bindemittel (Wasserglas) versetzt. Es wird ein Vorgranulat erzeugt. Dieses wird in einen Granulierteller geleitet, wo durch die rotierende Bewegung des Tellers die einzelnen Körner auf die richtige Grösse gebracht und gleichzeitig verfestigt werden.
Anschliessend wird das Granulat in einem ersten Drehofen getrocknet und in einem zweiten Drehofen je nach Pulversorte zwischen 500 und 900° C geglüht.


 

Paraleldraht. Tandemanordnung.

Die Wirtschaftlichkeit wird durch den Einsatz von mehreren abschmelzenden Elektroden erhöht.

Über das Schweisspulver oder Fülldrähten und Füllbändern, kann das Schweissbad metallurgisch beeinflusst werden.

Das Verfahren weist eine hohe Lichtbogenstabilität auf. Dadurch ist es möglich, Nähte mit höchsten Qualitätsanforderungen herzustellen.

Für die Umgebung besteht durch den verdeckten Lichtbogen keine Blendwirkung; es entstehen kaum Rauch, Gase und Dämpfe.
 

Wie bei anderen Schmelzschweissverfahren, auf der Wurzelseite angebrachte Badsicherung aus Keramik oder Kupfer , flach oder mit Nut, auch mit Pulver gefüllte Nut.

schmale, überwölbte Naht.

Das Unterpulver-Engspaltenschweissen mit Doppeldrahtelektroden ist eine Weiterentwicklung zum Schweissen von Blechen ab ca. 50 mm.

Das nicht verschlackte Pulver kann abgesaugt und wieder verwendet werden.

Durch den Einsatz einer bandförmigen Elektrode statt des Runddrahtes kann gleichzeitig eine breite Fläche aufgetragen werden. Beim Schweissen am Minuspol reduziert sich auch der Einbrand noch wesentlich, sodass sich dieses Verfahren zum Plattieren mit nicht artgleichen Bändern mit einer geringen Aufmischung eignet.
Beim Plattieren mit austentischen Cr-Ni-Bandelektroden wird dadurch meist schon in einer Lage die geforderte Korrosionsbeständigkeit erreicht.

Spannung erhöhen
Einfluss der Schweissspannung:
Die Spannung beeinflusst vor allem die Nahtform und die Temperatur der Schmelze (hohe Spannung = dünnflüssiges Schmelzbad).

Die Pulver sind trocken zu lagern.
Feuchtigkeitsempfindliche Pulver sind
zu trocknen, wobei die Angaben der Hersteller
zu beachten sind !!!

Die bevorzugte Schweissposition ist die Wannenlage, für Kehlnähte die Horizontallage. Andere Positionen (Quer an vertikaler Wand) sind nur mit zusätzlichen Pulverstützeinrichtungen möglich.