Schriftgeschichte - Teil 1
Schriftgeschichte
Schriftgeschichte
Kartei Details
Karten | 104 |
---|---|
Sprache | Deutsch |
Kategorie | Geschichte |
Stufe | Andere |
Erstellt / Aktualisiert | 22.02.2014 / 18.11.2024 |
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Wie heisst diese historische Schrift?
Runen
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
~200–1000 n. Chr., Runen der nordisch europäischen Völker
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Runenalphabet besteht aus 24 Zeichen
- Mit dem römischen Alphabet verwandt
- Buchstabenformen aus horizontalen, vertikalen und schrägen Linien, keine Rundungen
- Leserichtungen von links nach rechts oder umgekehrt, auch bustrophedon
- Nicht entziffert, da Sprachen nicht bekannt
- Wenig überlieferte Inschriften, da vor allem in Holz geritzt
Wie heisst diese historische Schrift?
Capitalis Monumentalis
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
Entstanden ~100, Römisches Reich
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Noch heute verwendete Versal-Buchstabenform mit Vokalen und Konsonanten
- Es gibt zwei Varianten: mit spitzen oder stumpfen Scheiteln
- in Stein gemeisselte Form des römischen Alphabets, mit breiter Rohrfeder auf Stein vorgeschrieben, dann nachgemeisselt
- Unterschiedliche Strichstärken und Serifenansätze
- Trajansäule in Rom um 113 n. Chr.
- Formen auf Goldenem Schnitt aufgebaut
- Die Schrift der römischen Kaiser
Wie heisst diese historische Schrift?
Capitalis Quadrata
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
1.–4. Jahrh., Römisches Reich
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Buchschrift
- Mehrheitlich quadratische Grundform, grosse Strichdickendifferenzen
- Mit der gerade gehaltenen breitgeschnittenen Rohrfeder auf Pergament geschrieben
- Zeitraubende Art zu Schreiben, die Schrift nimmt viel Platz ein
- Die Schrift der römischen Dichter und Philosophen
Römische Kursive
1.–4. Jahrh., Römisches Reich
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Varianten: Majuskel-Kursive und Minuskel-Kursive
- Mit spitzen Feder schnell und flüchtig geschrieben oder mit Stift in Wachstafel geritzt
- Buchstaben vereinfacht und werden zusammengehängt
- Ligaturen, Ober- sowie Unterlängen entstehen und somit die Kleinbuchstaben
- Während sich die Capitalis zur Rustica und Unziale entwickelte, wandelte sie sich gleichzeitig zur
Kurrentschrift (lat. currere – laufen).
Wie heisst diese historische Schrift?
Capitalis Rustica
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
2.–5. Jahrh., Römisches Reich
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Schnell geschriebene Buchschrift
- Basiert nicht auf quadratischer Grundlage, schmale Buchstabenformen, sehr eng
- Mit der schräg gehaltenen Rohrfeder auf Pergament geschrieben
- Buchstabenformen und Lesbarkeit sind nicht befriedigend
- Die Schrift der römischen Dichter und Philosophen.
Wie heisst diese historische Schrift?
Römische Unziale
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
4.–5. Jahrh., weit verbreitete Schrift: grosser Teil Europas, Vorderasien und Nordafrika
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Buchstabenformen werden immer runder durch Zusammenziehen mehrfach nötiger Ansätze (E, D, M)
- Leichte Ansätze zu Ober- und Unterlängen
- Geschrieben mit Feder auf Papyrus
- Schrift des Frühchristentums
Wie heisst diese historische Schrift?
Halbunziale
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
5.–9. Jahrh., grosse Teile Europas
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Buchstabenformen werden immer runder durch Zusammenziehen mehrfach nötiger Ansätze (E, D, M)
- Einige Buchstabenformen sind fertig ausgebildete Kleinbuchstaben (e, a)
- Deutliche Ober- und Unterlängen (l, p)
- Aus der Halbunziale entwickelten sich verschiedene Nationalschriften (7.–11. Jahrh.).
Wie heisst diese historische Schrift?
Karolingische Minuskel
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
9.–11. Jahrh., Reich Karl des Grossen
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Reine Kleinbuchstabenschrift, rund und breit
- Schriftkundige Schreiber verwenden für Auszeichnungen ältere Schriften wie Capitalis und Unziale
- Neben der Minuskel gab es auch eine reine Majuskel-Schriftform, die Karolingische Majuskel
- Die Karolingische Minuskel wurde durch die Schriftreform Karl des Grossen eingeführt und zur alleingültigen Schriftform erklärt.
Wie heisst diese historische Schrift?
Gotische Minuskel
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
11. und 12. Jahrh., nördl. Europa
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Enge und hochstrebende Buchstaben
- Alle Teile der Kleinbuchstaben sind gebrochen, zuerst einfach dann doppelt (Textura), siehe Bild (2).
- Die Oberlängen bei – «b, h, k, l» – sind abgeflacht, teilweise auch gegabelt.
- Ansätze und Endungen (Serifen) zeigen meist Würfelform, siehe Bild (4)
- Grossbuchstaben sind mit Haarstrichen verziert
- Für Handschrift
- Gruppe Xa: Gebrochene Schriften – Gotisch (nördl. Europa)
Wie heisst diese historische Schrift?
Rotunda (Rundgotische Minuskel)
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
14. Jahrh., südliches Europa
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Halbrunde Formen mit Neigung zur Brechung
- Schwache Schrägansätze bei den Kleinbuchstaben
- Die Endungen einzelner Buchstaben unten sind glatt
- Einfache Grossbuchstaben ohne Verzierung
- Für Handschrift und Druck
- Gruppe Xb: Gebrochene Schriften – Rundgotisch (südl. Europa)
Wie heisst diese historische Schrift?
Humanistische Minuskel
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
15. Jahrh., Renaissance, südliches Europa
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Erstes Alphabet mit Gross- und Kleinbuchstaben: die Versalien aus der Capitalis, die Gemeinen aus der Karolingischen Minuskel
- Wichtige Schreibwerkstätten (Druckschriften):
Nicolas Jenson (Venedig ~1470)
Aldus Maunutius (Venedig ~1500)
Claude Garamond (Paris ~1540) - Daraus wurden die ersten Antiqua-Druckschriften entwickelt (venezianische und französische Renaissance-Antiqua)
Wie heisst diese historische Schrift?
Humanistische Antiqua-Druckschrift
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
15. Jahrh., Renaissance, zuerst südliches Europa
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Die wohlgeformten Rundungen haben eine schräge Achsenstellung.
- Strichdicken sind von geringem Unterschied, dies führt zu einem lebendigen Textbild.
- Fast alle Schäfte enden mit Serifen, die ausgerundet sind.
- «s» verschieden, im Wort lang, am Wortende rund
- «i» manchmal ohne i-Punkt
- In späteren Formen sind die Oberlängen der Gemeinen höher als die Versalbuchstaben.
- Gruppe I: Runde Schriften – Venezianische Renaissance-Antiqua
Wie heisst diese historische Schrift?
Textura
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
14. und 15. Jahrh., nördl. Europa
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Enge und hochstrebende Buchstaben, wie ein Gitterwerk wirkendes Schriftbild
- In letzter Konsequenz sind alle Kleinbuchstaben doppelt gebrochen, siehe Bild (2).
- Bis auf wenige Ausnahmen sind alle Formen gerade und eckig
- Für Handschrift und Druck
- Die Gotische Minuskel erhielt ihre letzte formale Ausbildung in der Textura. Sie zeichnet sich aus durch
extreme Brechungen (Gitterstruktur). - Um die Mitte des 15. Jahrhunderts wird der Buchdruck mit beweglichen Lettern erfunden. Die Textura wird damit zur ersten gesetzten und gedruckten Schrift. Schreibwerkstätte: Johannes Gensfleisch von Gutenberg (Mainz ~1450)
- Gruppe Xa: Gebrochene Schriften – Gotisch (nördl. Europa)
Wie heisst diese historische Schrift?
Schwabacher
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
15. Jahrh., nördl. Europa (Süddeutschland)
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Normal breite Kleinbuchstaben
- Spitzbogenformen bei Rundungen, z. B. «o»
- Oberlängen der Kleinbuchstaben z. B. «b, h, k, l» haben ein flaches Dach.
- Beschwingte, breit angelegte Versalien
- Für Handschrift und Druck
- In Süddeutschland entstandene Formvariante
- Halbrundes Schriftbild mit Rotundaelementen
- Gruppe Xc: Gebrochene Schriften – Schwabacher
Wie heisst diese historische Schrift?
Fraktur
Wann und wo entstand bzw. war diese Schrift in Gebrauch?
16. Jahrh., nördl. Europa
Nenne mindestens drei Eigenschaften dieser Schrift.
- Überwiegend schmale Kleinbuchstaben: halb rund – halb gebrochen
- Die Oberlängen der Kleinbuchstaben z. B. «b, h, k, l» sind gegabelt
- Schwungvolle Grossbuchstaben mit Ausläufern, auch «Elefantenrüssel» genannt.
- Für Handschrift und Druck
- In Deutschland gebräuchliche Druckschrift bis Mitte des 20. Jahrhunderts
- Gruppe Xd: Gebrochene Schriften – Fraktur
- die Capitalis monumentalis, eine in Stein gehauene Monumentalschrift
- 1 Jahundert
- Römische Kapitalschrift
- Im Stein gemeisselte Schrift
Die Proportionen der Buchstaben der Capitalis monumentalis gehen von einem Quadrat aus. Die Buchstaben A, O, Q und V entsprechen exakt einem Quadrat; die restlichen werden in einem bestimmten Verhältnis davon abgeleitet.
- die Capitalis rustica (auch kanonisierte Capitalis), eine zierlichere Variante der Quadrata
- 1-5 Jahundert
- 1 Jahundert gemeisselt und auf Papyrus
Die Rustica kommt bereits im 1. Jahrhundert n. Chr. auf und bleibt bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. in Gebrauch. Da sie in der Antike die vermutlich vorherrschende Buchschrift war, wird sie in der Paläografie bevorzugt als kanonisierte Capitalis bezeichnet.
Die Unziale oder Unzialschrift 5-8 Jahundert (lat. Uncialis) ist eine Majuskelschrift, die wahrscheinlich aus der älteren römischen Kursive entstanden ist. Die Unziale wurde mit der Rohrfeder auf Pergament geschrieben. Diese sind aber noch nicht sehr ausgeprägt. Im Gegensatz zur Capitalis ist die Unziale vorwiegend eine Buchschrift.
Es werden grundsätzliche drei Formen der Unziale unterschieden:
- griechische Unziale (4. bis 15. Jahrhundert)
- lateinische Unziale (4. bis 8. Jahrhundert)
- gotische Unziale (4. Jahrhundert: Schrift zur Wiedergabe der ostgermanischen gotischen Sprache – nicht zu verwechseln mit den Schriften des „gotischen“ Zeitalters im abendländischen Mittelalter)
- Die Halbunziale ist eine frühmittelalterliche Buchschrift, die vor allem für patristische und juristische Texte angewandt wurde. Mit der Unziale hat sie entstehungsgeschichtlich nichts gemein. Kennbuchstaben sind das Minuskel-m, das N in der Form der Capitalis, das kursive d sowie das g.
- 6-8 Jahundert
- Als karolingische Minuskel (auch karlingische Minuskel) (Carolina) wird eine Schriftart bezeichnet, die nach neuesten Erkenntnissen
- Mitte des 8. Jahrhunderts als Regionalschrift im Königskloster Corbie entstanden ist. Die karolingische Minuskel zeichnet sich durch Klarheit und Einfachheit des Schriftbildes aus. Aus ihr entwickelten sich über die gotische Minuskel die Kleinbuchstaben der deutschen Schriften und über die humanistische Minuskel die heutigen Kleinbuchstaben der lateinischen Schrift.
Was ist eine Lapidarschrift?
Die Lapidarschrift (von Latein lapis Stein; auch Steinschrift) bezeichnet die Schrift zweier Epochen der Schriftentwicklung in Griechenland und dem Römischen Reich, die gemeinsam haben, dass sie in Stein geritzt und später gemeisselt wurden.
Z. B. Capitalis monumentalis
Was ist eine Antiqua?
Antiqua (lat. antiquus „alt, einstig“) bezeichnet im allgemeinen Sinne Schriftarten mit gerundeten Bögen, die auf dem lateinischen Alphabet basieren und sich ursprünglich auf Vorbilder der römischen Antike bezogen. Antiqua-Schriften und deren Mischformen sind heute die am häufigsten genutzten Druck- und Schreibschriften für westliche Sprachen. Im engeren Sinne versteht man unter Antiqua auch Serifenschriften als Gegensatz zur serifenlosen „Linear-Antiqua“, den Grotesk-Schriften. Ihr gegenüber stehen die ebenfalls auf dem lateinischen Alphabet basierenden gebrochenen Schriften.
- 4000 v.Chr. Sumerische Keilschrift
- Die ältesten gefundenen Texte stammen von den Sumerern. Um ihre Tempelabgaben zu verwalten ritzten sie Zeichen in Lehmtäfelchen, weshalb die ersten genutzten Symbole beispielsweise Gefäße oder Getreidearten darstellen. Als durch die Erfindung des Griffels keine Rundungen mehr darstellbar waren, wurden die Schriftzeichen bis auf die heute als „Keilschrift“ bekannten Formen reduziert.
- 3000 v.Chr. Hieroglyphen
- Die Entwicklung der Hieroglyphen führte zu einer gezielteren Nutzung von Bildzeichen. Diese wurden schrittweise kombiniert und vereinfacht, und die Ausdrucksmöglichkeiten dadurch erhöht.
- Die voll entwickelte Hieroglyphenschrift besass ein Zeichen pro Konsonant, welches sowohl eine Tätigkeit als auch einen abstrakten Begriff darstellen konnte.
- Verwendung etwa 11. bis 5. Jahrhundert v. Chr.
- linksläufige Konsonantenschrift aus 22 Zeichen
- Aus der phönizischen Schrift entstanden die aramäischen Schriften, die griechische Schrift, die in Karthago benutzte punische Schrift, die althebräische Schrift und daraus die samaritanische Schrift und damit fast alle heutigen alphabetischen Schriften
Was weisst du über Pergament?
- Verwendung etwa 2. Jh. v. Chr bis ins späte Mittelalter
- Pergament ist eine leicht bearbeitete Tierhaut. Es ist ein Vorläufer des Papiers und löste weitgehend das Papyrus ab.
- Die Vorzüge des Pergaments gegenüber dem Papyrus bestanden in seiner glatteren Oberfläche, in seiner Festigkeit und Dauerhaftigkeit sowie auch in seiner überwiegend hellen Farbe
Was weisst du über Zellsfoff/Papier?
- erfunden etwa 105 n. Chr. in China
- Verbreitung ab 1100 in Europa
- war billiger und einfacher herzustellen als Pergament
Was weisst du über das Buch?
- erster Buchdruck etwa 1450 in Deutschland
- die Buchdruck-Revolution vervielfachte den Ausstoss an Büchern
- wurde zur Massenware, was eine wesentliche Voraussetzung für die Reformation und später für die Aufklärung wurde
- vor dem Buchdruck wurden Bücher von Hand geschrieben
- Buchdruck ist ein mechanischer Prozess, bei dem Schriften und Bilder in grosser Anzahl auf ebene Flächen, meist aus Papier, reproduziert werden
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