Sanierung und Restrukturierung
Übrungsaufgaben zur Klausur VII. Semester BBA
Übrungsaufgaben zur Klausur VII. Semester BBA
Set of flashcards Details
Flashcards | 38 |
---|---|
Language | Deutsch |
Category | Finance |
Level | University |
Created / Updated | 08.10.2014 / 30.01.2019 |
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Was versteht man unter Working Capital? Erläutern Sie die Ziele und Ansatzpunkte des
Working Capital Management.
Working Capital Management
- Definition „Working Capital“
- Working Capital = Umlaufvermögen – Kurzfristige Verbindlichkeiten
- Stellt das Netto-Umlaufvermögen des Unternehmens dar
- Da um Umlaufvermögen um kurzfristige Verbindlichkeiten korrigiert, kann das Working Capital als „arbeitendes Kapital“ im Beschaffungs-, Produktions- und Absatzprozess bezeichnet werden
- Working Capital Management
- Risikosicht (hohes Working Capital)
- Jederzeit ausreichende Liquidität
- Rentabilitätssicht (niedriges Working Capital)
- Wenig gebundenes Kapital
- Ansatzpunkte
- Forderungsmanagement
- Verbindlichkeitsmanagement
- Vorratsmanagement
- Ziel
- Reduktion des gebundenen Kapitals
- Liquiditätsfreisetzung
- Rentabilitätsverbesserung
- Reduktion des gebundenen Kapitals
- Risikosicht (hohes Working Capital)
Nennen und erläutern Sie eine Kennzahl zur Analyse der Vermögensstruktur in Kontext
der Bestandsaufnahme.
Anlagenintensitätsgrad
- Anlagevermögen im Verhältnis zum Gesamtvermögen
- Hoher Intensitätsgrad bedeutet:
- Lange Kapitalbindung
- Hohe Kostenremanenz (unflexibel)
- Hohe Fixkosten (Zinsen, Renditeforderungen)
- Hoher Kapitalbedarf
Arbeitsintensitätsgrad
- Umlaufvermögen im Verhältnis zum Gesamtkapital
Stellen Sie das DuPont-Kennzahlensystem dar. Erörtern Sie den Nutzen des Schemas
im Rahmen der Krisenbewältigung.
DuPont Kennzahlen-System
- Das ROI Schema zeigt die Verbindung zwischen Umsatz- und Gesamtkapitalrendite
- Umsatzrendite * Kapitalumschlag = Gesamtkapitalrendite
- (EBIT/Umsatz)*(Umsatz/Gesamtkapital) = (EBIT/Gesamtkapital)
GRAFIK
Wie berechnet sich die Liquidität 1. und 2. Grades im Rahmen der horizontalen Bilanzstrukturanalyse?
Interpretieren Sie die beiden Kennzahlen vor dem Hintergrund des
Krisenmanagements.
Liquidität 1. Grades (cash ratio)
- (flüssige Mittel + kurzfristig liquidierbare Wertpapiere)
Kurzfristige Verbindlichkeiten
Liquidität 2. Grades (quick ratio)
- (fl. Mittel + kfr. liq. Wertpapiere + kfr. Forderungen)
Kurzfristige Verbindlichkeiten
- Interpretation
- Grundsätzlich: Liquiditätslage umso besser, je höher die Liquiditätsgrade sind
- Hoher Bestand an liquiden Mitteln führt zur Gefahr der feindlichen Übernahme
- Hohe liquide Mittel könnten evtl. besser (effizienter) genutzt werden
Fallstudie
a) Was war Ihre spontane Reaktion auf den Fall? Was waren Ihre ersten Gedanken,
Gefühle und Handlungsimpulse?
b) Wo liegen in dieser Konstellation die konkreten Herausforderungen?
c) Was sind Ihrer Einschätzung nach die Gründe, weshalb diese „Hausläger“ existieren?
d) Wie sollten Projektleiter und Bereichsleiter mit dem Widerstand umgehen?
e) Wie könnte ein Weg aussehen, die Kapitalbindung durch die „grauen Läger“ trotz
der absehbaren Widerstände deutlich herunterzufahren?
f) Wie sollten das Problem und der Lösungsvorschlag im Lenkungsausschuss präsentiert
werden, um nicht zu riskieren, dass der cholerische Spartenleiter und das
anwesende Vorstandsmitglied auf einem sofortigen harten Durchgreifen bestehen?
Fallstudie „graue Läger“
- Reaktionen, Gedanken, Gefühle und Handlungsimpulse?
- Reaktionen
- Unverständnis über Lagerbildung
- Handeln gefordert
- Gedanken
- Ursachen für Lagerbildung?
- Gründe für harsche Kommunikation
- Gefühle
- Erhitzte Gemüter
- Fingerspitzengefühl
- Handlungsimpulse
- Alte Lagerverwaltung
- Kommunikation um Gründe für Schattenlager zu erfahren
- Reaktionen
- Herausforderungen
- Übereinkommen generieren
- Konsens für alle Beteiligten
- Verständnis
- Gründe für Existenz der „Hausläger“
- Stringente Ausgabe von Teilen des ursprünglichen Lagers
- Warum? Erfragen
- Umgang mit Widerstand
- Gründe für Widerstand erfragen
- Kommunikationsbarrieren abbauen
- Weg zur Reduzierung der Kapitalbindung
- Lagerverwaltung (Art und Weise) gemeinsam Diskutieren
- Zentrallager weiterhin nutzen
- Rückgabe der Schattenlagerbestände
- Eventuell Veräußerung vielfacher Materialien
- Präsentation im Lenkungsausschuss
- Neutrale Vorstellung der Ergebnisse
- Keine Wertung des Verhaltens verschiedener Ressortleiter
- Problemstellung und Herkunft präsentieren (sachlich, zahlenorientiert)
- Lösungsansätze (+ Alternativen) mit prognostizierten Zahlen
Welche grundsätzlichen Arten zur Beschaffung von liquiden Mitteln lassen sich unterscheiden?
Erörtern Sie pro Beschaffungsart jeweils zwei Möglichkeiten!
Beschaffung liquider Mittel
- Liquiditätszufuhr durch Eigenkapital
- Kapitalerhöhung durch Gesellschafter
- Kapitalerhöhung durch Aufnahme neuer Gesellschafter
- Patronatserklärung
- Rangrücktrittserklärung von Gläubigern
- Verkauf von Vermögensgegenständen
- Sale-and-lease-back (betriebsnotwendiges Vermögen)
- Nicht betriebsnotwendige Vermögensgegenstände
- Liquiditätszufuhr durch Fremdkapital
- Bankkredit
- Lieferantenkredit
- Umwandlung kurzfristiger in langfristige Verbindlichkeiten
- Steuerstundung
- Organisatorische Möglichkeiten
- Verschiebung von Investitionen
- Verbesserung des Managements
- Forderungsmanagement
- Einkaufsmanagement
- Raummanagement
- Senkung der Personalkosten
- Lageroptimierung und Outsorcing
Nennen und erläutern Sie die drei zentralen Gründe für eine Insolvenz!
Drei zentrale Gründe der Insolvenz
- Überschuldung
- Das Vermögen deckt nicht die Verbindlichkeiten der Gesellschaft
- Überschuldungsstatus als Nachweis
- Schuldner trägt Antragspflicht
- Gläubiger hat Antragsoptionen
- Zahlungsunfähigkeit
- Die Gesellschaft ist nicht in der Lage die fälligen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen
- Detaillierter Liquiditätsplan als Nachweis
- Schuldner trägt Antragspflicht
- Gläubiger hat Antragsoption
- Drohende Zahlungsunfähigkeit
- Die Gesellschaft ist voraussichtlich nicht in der Lage, die fälligen Zahlungsverpflichtungen zu erfüllen
- Detaillierter Liquiditätsplan als Nachweis
- Keine Antragspflicht
- Schuldner hat Antragsoption
Wie lässt sich eine (drohende) Zahlungsunfähigkeit, wie eine Überschuldung feststellen?
Zahlungsunfähigkeit vs. Überschuldung
Überschuldung
- Zweistufe Überschuldungsprüfung
- Fortführungsprognose
- Positiv
- Keine weitere Prüfung
- Keine Überschuldung
- Keine weitere Prüfung
- Negativ
- Überschuldungsstatus erstellen (Liquidationswerte/Vermögensbilanz)
- Vermögen < Schulden
- Gesellschaft ist überschuldet
- Vermögen > Schulden
- Warnsignal „Drohende Überschuldung“
- Vermögen < Schulden
- Überschuldungsstatus erstellen (Liquidationswerte/Vermögensbilanz)
- Positiv
- Fortführungsprognose
Zahlungsunfähigkeit
- Aufbau eines Finanzstatus
- Aufbau eines Finanzplans
- Einzahlungen
- Auszahlungen
- Ermittlung der Über- bzw. Unterdeckung
- Ausgleichs- oder Anpassungsmaßnahmen
- Zahlungsmittelbestand
Welche drei grundsätzlichen Arten der Sanierung und Restrukturierung lassen sich unterscheiden?
Erläutern Sie diese kurz! Nehmen Sie dabei auch auf Beispiele aus der
Unternehmenspraxis Bezug.
Drei grundsätzliche Arten der Sanierung und Restrukturierung
- Restriktive Sanierung
- Primäres Ziel
- Anpassung des Mengen-, Kosten-, Kapital-, und Verbindlichkeiten-Gefüges an geringeres (gesunkenes) Umsatzvolumen
- Veräußerung nicht mehr benötigtes Vermögen und Abbau unproduktiver Kosten und Verbindlichkeiten
- Besondere Form
- Außergerichtlicher Vergleich
- Moratorium (= Zahlungsaufschub)
- Stille Liquidation
- Außergerichtliches Vergleichsverfahren
- Außergerichtlicher Vergleich
- Primäres Ziel
- Konsolidierende Sanierung
- Primäres Ziel
- Verbesserung oder Konzentration von Erfolgspotentialen
- Festigung der Position am Markt
- Strukturierung der Aufbau- und Ablauforganisation ohne wesentliche Veränderung des Mengen-, Personal- und Standortgefüge
- Primäres Ziel
- Expansive Sanierung
- Primäres Ziel
- Kompensation weggebrochener Umsatzvolumina durch Markterweiterung, Share-, Asset-Deals oder Fusion
- Synergieeffekte durch zugekaufte DB und EK, so dass Verlust des Ursprungunternehmens gedeckt wird
- Oft bei sehr großen Unternehmen und in schrumpfenden Branchen
- Primäres Ziel
- Übertragende Sanierung
- Primäres Ziel
- Beibehaltung der wesentlichen Faktoren wie Know-How, Kundenstamm, Firmenname, etc. durch Wandel der Unternehmensform
- Unternehmensverkauf durch Asset-Deal (Fortführungsgesellschaft)
- Verbindlichkeiten bleiben im Altunternehmen
- Latente Risiken: Kunden, Lieferanten, Kreditinstitute, Personal
- Primäres Ziel
Fallstudie: Die letzte Chance
- Was war Ihre spontane Reaktion auf den Fall? Was waren Ihre ersten Gedanken, Gefühle und Handlungsimpulse?
- Ursachenforschung
- Entgegenkommen des Betriebsrats gesichert
- Kostenverursachende Quellen liquidieren
- Wie ist die Situation einzuschätzen? Welche Emotionen werden den Veränderungsprozess prägen? Wo liegen die Herausforderungen im Krisenmanagement?
- Druck durch Betriebsrat bzgl. Veröffentlichung von Managementfehlern
- Sensibler Umgang mit Informationsweitergabe
- Sensibler Umgang mit Mitarbeitern
- Sozialplan mit Bedürfnissen abgleichen
- Wie sollte der Geschäftsführer danach weiter vorgehen?
- Fristen einhalten und Konzernmutter überzeugen
- Welche Strategie sollte er in Bezug auf den Betriebsrat fahren?
- Sozialplan einfordern
- Mitarbeit einfordern
- Welche Phasen im Verlauf der Sanierung sind besonders kritisch und wie sollte mit ihnen umgangen werden?
- Transport der Informationen und Entscheidungen in das Unternehmen
- Veröffentlichung der Ergebnisse an die Umwelt
Legen Sie Vorbehalte verschiedener Stakeholder gegenüber der Insolvenz dar!
Vorbehalte von Stakeholdern gegenüber der Insolvenz
GRAFIK
- Insolvenz wird vorwiegend als Bedrohung wahrgenommen
- Objektive Beurteilung meist nur durch Dritte möglich
Gläubiger lassen sich nach ihren Sicherungsrechten unterscheiden. Nennen und erläutern
Sie unterschiedliche Gläubigerrechte im Rahmen des Insolvenzverfahrens.
Gläubigerrechte
- Aussonderungsberechtigte Gläubiger
- Vermögensgegenstände sind nur „aus Versehen“ in Besitz des Insolvenzverfahrens gelangt
- Absonderungsberechtigte Gläubiger
- Sicherungsrechte an Vermögensteilen
- Abtretung (Zession)
- Eigentumsvorbehalt
- Grundpfandrechte
- Sicherungsrechte an Vermögensteilen
- Nachrangige Insolvenzforderungen
- Befriedigung der Forderung nach allen anderen Gläubigern
- Einfache Insolvenzforderung
Was versteht man unter dem sogenannten „Schutzschirmverfahren“? Nennen und erläutern
Sie vier Vorteile des Verfahrens!
Schutzschirmverfahren
- Definition
- Eigenverwaltung unter Aufsicht eines vorläufigen Sachwalters
- Kombiniert mit Insolvenzplan
- Unternehmer kann voll über das Unternehmen bestimmen
- Vorteile
- Eigenverwaltung
- Ablösung des Insolvenzverwalters (sehr starke Befugnisse) durch Sachwalter (Aufsichts- und Kontrollpflicht)
- Aufstellung eines Insolvenzplans binnen drei Monaten
- Detailliertes Sanierungskonzept
- Vorteil des vorläufigem Insolvenzverfahrens
- Insolvenzgeldvorfinanzierung zur Sicherstellung von Personal
- Einstellung von Zwangsmaßnahmen
- Beendigung einzelner Verträge
Was ist ein Dept-Equity-Swap? Welche Chancen und Risiken gehen damit im Krisenmanagement
einher?
„Dept-Equity-Swap“
- Definition
- Umwandlung von Fremdkapital (Verbindlichkeiten) in Eigenkapital
- Keine EK-Zuführung, sondern EK-Stärkung
- Vorteile
- Erhöhung der EK-Quote und Eliminierung der Überschuldung
- Stärkung der Ertragskraft und Bonität
- Erhalt der operativen Einheit des Unternehmens
- Ablauf
- Sachkapitalerhöhung
- Share-Deal
Geben Sie einen kurzen Abriss über die fünf Schritte des Insolvenzverfahrens!
Fünf Schritte des Insolvenzverfahrens
- Verfahrenseinleitung
- Insolvenzantrag (Berechtigte, Fristen)
- Insolvenzgrund (Zahlungsunfähigkeit, Überschuldung)
- Sicherungsmaßnahmen (Insolvenzverwalter, Postsperre, Verfügungsverbot)
- Abschluss des Eröffnungsverfahrens (Abweisung oder Eröffnungsbeschluss)
- Eröffnetes Insolvenzverfahren
- Sofortmaßnahmen des Insolvenzverwalters (Sicherungsmaßnahmen, Erfassung Insolvenzmasse, Prüfung der Verträge, etc.)
- Allgemeine Wirkung der Verfahrenseröffnung
- Geltendmachung von Gläubigerforderungen
- Aussonderungsrechte (Eigentum, Erbschaftsansprüche, etc.)
- Absonderungsrechte (Hypotheken, SÜ, Pfandrechte)
- Insolvenzanfechtung
- Geltendmachung des Anfechtungsrechtes
- Inhalt des Anfechtungsrecht
- Voraussetzungen der Anfechtung
- Einzelne Anfechtungstatbestände
- Gläubigerausschuss und Gerichtstermine
- Gläubigerversammlung
- Gläubigerausschuss
- Vorläufiger Gläubigerausschuss
- Berichts-, Prüfungs- und Schlusstermin
Welche Eigenschaften besitzen Unternehmenskrisen? Erläutern Sie diese. Führen Sie
dabei Beispiele aus der Unternehmenspraxis an.
- Existenzgefährdung
- Ambivalenz des Ausgangs
- Gefährdung dominanter Ziele
- Prozesscharakter
- Steuerungsproblematik
- Überraschung
- Zeitdruck / Stress
- Ambiguität (mehrere Ursachen)
- Verlust von Handlungsmöglichkeiten
- Kraft zur Metamorphose
Beispiele: Loewe, ADAC, Schlecker, Opel
Grenzen Sie die Begriffe Unternehmenskrise, Risiko und Katastrophe voneinander ab.
Stellen Sie in diesem Zusammenhang einen Bezug zum Krisenmanagement her.
- Unternehmenskrise = Prozess (substanzielle Gefährdung des Fortbestands möglich)
- Risiko = Gefahren (Begleiterscheinung beim Prozess zu Zielerreichung)
- Katastrophe = unabwendbare Unternehmenskrise (kein Turnaround mehr möglich)
- Krisenmanagement:
- Teil des Risikomanagements
- Überwachung und Analyse von „Störungen“ und „Konflikten“
- Einleiten von Gegenmaßnahmen
- Termination der Abweichungsursachen
Stellen Sie die Phasen des Krisenprozesses nach Müller dar und erläutern Sie diese.
- Strategische Krise
- Erfolgskrise
- Liquiditätskrise
- Insolvenz
Grafik!!!
Grenzen Sie die quantitative Krisenursachenforschung von der qualitativen Krisenursachenforschung
ab. Diskutieren Sie die Möglichkeiten und Grenzen beider Ansätze der
Krisenursachenforschung.
Quantitative Aspekte insolventer Unternehmen:
- Arbeitnehmeranzahl
- Wirtschaftsbereiche
- Umsatzgrößenklassen Statistisch / Mathematisch
- Unternehmensalter
- Rechtsform
Qualitative Aspekte insolventer Unternehmen:
- Extern induzierte Unternehmenskrisen Empirisch / Persönlich
- Intern induzierte Unternehmenskrisen
Erörtern Sie den Zusammenhang zwischen Unternehmenskrise und Unternehmenswachstum.
Unternehmenswachstum kann verschiedenste Unternehmenskrisen herauf beschwören:
Kritik: Nicht alle Unternehmen wachsen, sondern verharren in einer bestimmten Größe
GRAFIK!!!
Was ist eine „innere Kündigung“ und welche Bedeutung besitzt sie im Krisenmanagement?
Innere Kündigung
- Aufkündigung eines psychologischen Vertrags
- Verhaltens- / Denkzustand
- Schwer zu identifizieren (lautloser Protest)
- Führt zur Reduktion der Leistungsbereitschaft und Arbeitskraft
Erörtern Sie die Vor- und Nachteile verschiedener Führungsstile im Kontext von Unternehmenskrisen?
- Autoritärer Führungsstil
- Vorteile
- „Starke Hand“
- „Führerprinzip“
- „Empirische Belegung“
- Nachteile
- Selbstständige MA können ihre potentiale nicht ausschöpfen
- Hohes Frustrationspotenzial
- Keine Identifikation mit Zielen (verdeckter Widerstand)
- Vorteile
- Kooperativer Führungsstil
- Vorteile
- Ideenpool größer
- Identifikation mit Unternehmen und Zielen+
- Initiative
- Nachteile
- Zeitintensiv
- Verselbstständigung von „Panikwellen“
- Vorteile
Diskutieren Sie fünf häufige Fehler der Unternehmenskommunikation und ihre Folgen
in Krisensituationen. Welche Anforderungen sind an die Unternehmenskommunikation
in Krisensituation zu stellen?
Häufige Fehler in der Krisenkommunikation:
- Zu langsame bzw. zu späte Reaktion
- Transportiert Gleichgültigkeitseinstellung als Nachricht
- Interne zuletzt informiert (MA, Organe, etc. …)
- Transportiert Interessenlosigkeit gegenüber eigenen Angestellten
- Gewachsenes Vertrauen wird leichtfertig verspielt
- Saloppe oder despektierliche Äußerungen gegenüber Medien (Presse, etc.)
- Unnahbar sein
- Wird durch sehr rationelle und sachliche Interpretation gefördert
- Einen nachhaltigen Imageschaden bis dato stark unterschätzt
- Schlechtes Marketing
Anforderungen an die Kommunikation:
- Klare Informationen und keine Unstimmigkeiten
- Stetige und aktuelle Informationsweitergabe
- Keine Hinhaltetaktiken
- Keine Verharmlosung oder Dramatisierung
- Einfache rhetorische Stilmittel wählen (keine Fach- bzw. Fremdwörter)
Was versteht man unter Investor Relations? Führen Sie Ziele und Instrumente des Investor
Relations in verschieden Phasen des Krisenmanagements an.
Investor Relations
- Informationsgestaltung und Inhalte (Reporting) für die Eigenkapitalgeber
- Phasenabhängig
- Vor Ausbruch der Krise
- Aufbau eines Grundvertrauens in Managementqualität und Kommunikationspolitik, Image und Reputation (Berichte, Investorentage)
- Bei Ausbruch der Krise
- Schaffen und Erhalt von Vertrauen in Willen und Fähigkeit, der Krise aktiv zu begegnen (Pressemitteilungen, Ad-hoc-Meldungen, Internet, Telefonkonferenzen)
- Krisenbewältigung
- Erhalt des Vertrauens in das Krisenmanagement, Berücksichtigung von Investorenanforderungen, Vermittlung der Krise als Chance (Pressein-terviews, Ad-hoc-Meldungen, Internet, Telefonkonferenzen, E-Mail)
- Krisenerfahrung
- Lerneffekte, Erfahrungen und deren Umsetzung in verbessertem Krisenmanagement, Nutzung der Krise als Chance (Berichte, Fachbeiträge)
- Vor Ausbruch der Krise
Was versteht man unter Vertrauen? Wie wirkt Vertrauen? Diskutieren Sie Ansatzpunkte
zur Rückgewinnung von Vertrauen in Krisensituationen!
Vertrauen
- Definition
- Freiwillige Vorleistung unter Verzicht auf Sicherungs- oder Kontrollmaßnahmen gegen opportunistisches Verhalten
- Wirkung
- Komplexitätsreduzierend
- Kostensenkungspotential
- Kreativität und Innovation
- Rückgewinnung von Vertrauen in Krisensituationen
- Offene, rückhaltlose und wahre Informations- und Kommunikationsstrategie
- Führung verzichtet auf Teile der Vergütung
- Intensivierung von Turnaround-Maßnahmen
- Investitionen als Signal für Stakeholder, dass Unternehmensführung an Überwindung der Krise glaubt
- Zusätzliche Kapitalleistung von EK-Gebern
- Wechsel im Management
Die richtige Kommunikation bzw. Rhetorik in Richtung Presse ist im Krisenmanagement
von zentraler Bedeutung. Nennen und erläutern Sie Erfolgsfaktoren im Sinne „Wie sag
ich’s der Presse?“.
Erfolgsfaktoren der Kommunikation in Richtung Presse
- Sachlage kennen
- Auftritt in Diskussion oder Talkshow als Krisenentschärfer oder –verschärfer
- Eindrucksvolle Zitate in Verbindung mit einprägsamen Daten und Fakten
- Angepasster Tonfall: Wie sage ich etwas
- One-Voice-Prinzip: Alle Akteure des Unternehmens sprechen in einer Sprache
- Vermitteln der Kernbotschaften: Wiederholen und geduldig bleiben
- Vorbereitetes Statement vorlesen: gleiche Wortwahl, keine Unterbrechung
- Alle Kommunikationskanäle nutzen: Intranet, Homepage, Newsletter, Presse, E-Mails, …
Stellen Sie das Verfahren der Szenarioanalyse dar. Diskutieren Sie die Einsatzmöglichkeiten
und -grenzen der Szenarioanalyse zur Krisenvorsorge.
Szenarioanalyse
- Phase 1: Szenario-Vorbereitung
- Phase 2: Szenariofeld-Analyse Szenario-Entwicklung
- Phase 3: Szenario-Prognostik
- Phase 4: Szenario-Bildung
- Phase 5: Szenario- Kommunikation
- Phase 6: Strategieentwicklung bzw. –bewertung Szenario-Transfer
- Phase 7: Strategische Frühaufklärung
Funktionen
- Erweiterung des Wahrnehmungshorizontes durch Implementierung von Störfaktoren
- Sensibilisierung für Diskontinuität und Singularität
- Schärfung der Vorstellungskraft für externe Entwicklungsmöglichkeiten
- Aufdecken potenzieller Schwachstellen und Krisen
- Erkennen und Akzeptieren von neuartigen Alternativen und Entwicklungspfaden
Welche traditionellen Formen der Krisenvorsorge kennen Sie? Wägen Sie diese gegeneinander
kritisch ab.
Traditionelle Formen der Krisenvorsorge
- Diversifikation
- Breite Streuung der Marktaktivitäten eines Unternehmens
- Höhere Krisengefahr auf „Questionmarks“ (BCG-Matrix)
- Risk- / Insurance-Management
- Absicherung von reinen Risiken (pure risks) und Gegenüberstellung von spekulativen Risiken (business risks), die gleichzeitig Chancen darstellen können
- Fremdversicherung
- Selbstversicherung
- Vertragliche Risikobegrenzung
- Captive-Insurance-Companies
- Unternehmensplanung
- Politische Planung (Wert-, Sach-, Sozialzielplanung)
- Strategische Planung (Geschäftsfeldplanung)
- Operative Planung (Programmplanung)
Was versteht man unter Alternativplanung? Wie wird dabei im Rahmen der Krisenvorsorge
idealtypischer Weise vorgegangen. Erläutern Sie 3 mögliche Gründe für Alternativplanungen.
Alternativplanung
- Entspricht formal den Phasen des klassischen Planungsprozesses, jedoch mit inhaltlichen Besonderheiten
- Aufbau
- Problemstellungsphase (Krisensituation und Ziele)
- Suchphase (relevante Handlungsmöglichkeiten)
- Beurteilungsphase (Zielerreichungsbeitrag und Rangordnung)
- Entscheidungsphase (eine oder mehrere Alternativen)
- Realisierung
- Ja: Dokumentation und Aktualisierung
- Nein: Verwerfung und erneuter Prozessstart
- Realisierung
Gründe
- Externer Bereich
- Wirtschaftliches Umsystem (Rapide Preissenkung; Fusionen v. Konkurrenten)
- Soziopolitisches Umsystem (Streiks; Bürgerkriege; Rechtsprechung)
- Technologisches Umsystem (Neue Produkt-, Verfahrens-, IT-Technologie)
- Interner Bereich
- Humanpotential (Werksspionage; Streik; Ausfall von Schlüsselpositionen)
- Sachpotential (Vernichtung von Maschinen, Gebäuden; IT-Ausfälle)
- Finanzpotential (Zahlungsausfälle; Verschiebung v. Anteilsverhältnissen)
Grenzen Sie die Begriffe „Frühwarnung“, „Früherkennung“ und „Frühaufklärung“ voneinander
ab.
Frühwarnung
- Oberbegriff der Früherkennung und Frühaufklärung
- Einseitige Konzentration auf Bedrohung und Risiken (Ortung von Risiken)
- Zum Teil als Kennzahlensysteme etablierte Meldeverfahren
Früherkennung
- Spezielle Art von Informationssystemen
- Ortung von Risiken
- Identifikation von Chancen
- Frühzeitige Wahrnehmung und Analyse relevanter Erscheinungen/Entwicklungen innerhalb und außerhalb zuvor definierter Bereiche (Kennzahlen, Indikatoren, schwache Signale)
- Weiterleitung von Informationen an den Nutzer bei Überschreitung der definierten Bandbreiten bzw. Korridore
- Nutzern ermöglichen, präventive Maßnahmen und/oder Strategien zu ergreifen
- Scanning (ungerichteter Suchvorgang)
- Monitoring (gerichteter Suchvorgang)
Frühaufklärung
- Ortung von Risiken
- Identifikation von Chancen
- Initialisierung geeigneter Gegenmaßnahmen
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