Sachunterricht Modul B1
Soziologie
Soziologie
Set of flashcards Details
Flashcards | 81 |
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Language | Deutsch |
Category | Social |
Level | Primary School |
Created / Updated | 14.07.2013 / 28.03.2019 |
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Theorie(n) - Zivilisationstheorie
Grundprinzip 2: Erklären & Verstehen
Wirklichkeit als objektive Gegebenheit:
Handlungen erfolgen aufgrund der Orientierung an und Befolgung von Rollen- und Normvorgaben
►Verhalten der Individuen kann ursächlich erklärt werden
►normatives Paradigma
Wirklichkeit als gesellschaftliche Konstruktion:
Handlungen erfolgen aufgrund der Orientierung an und (situativen) Deutung von Rollen- und Normerwartungen
►Verhalten von Individuen durch Re-Konstruktion des dubjektiv gemeinten Sinns kann verstanden werden
►interpretatives Paradigma
Konzeption des Verhältnisses von Individuum und Gesellschaft
Makrosoziologie:
Individuen sind das Produkt herrschender gesellschaftlicher Strukturen bzw. ihr Handeln ist aus der Interaktionsordnung ableitbar
Mikrosoziologie
"Gesellschaften" sind das Produkt handelnder Individuen
Überwindung des Mikro - Makro - Dualismus
Individuum und Gesellschaft beeinflussen und formen sich wechselseitig
Makro - Ebene
Soziogenese (Herausbildung des Staatswesens)
- Territoriale Ausscheidungskämpfe führen zu Machtakkumulation
- Zunahme der Interdependenzen zwischen Herrscher und Beherrschtern
- Staat im modernen Sinne erst dann, als die Zentralherren ihre territorial Verfügungsgewalt (Bodenmonopol) durch ein Gewalt- und ein Steuermonopol stabilisieren konnten
Mikro - Ebene
Psychogenese (Zivilisierung des Verhaltens)
- Planen statt kämpfen
- Fremdzwang wird immer mehr zum Selbstzwang
- Sebstzwang meint Affekt- und Triebkontrolle (Scham und Peinlichkeit)
- Lansicht meint Planung, Berechnung, Intrigen, Interdependenzketten usw.
- Im Rahmen der Psychogenese verändert sich also die Selbst- und Fremdwahrnehmung der Menschen
Unser Verhalten ist disziplinierter und rationaler als je zuvor
Zentralbegriff : Zivilisation
Darunter versteht Elias einen langfristigen Wandlungsprozess
- Trieb- und Affektkontrollen, sowie Fähigkeiten zur Langsicht (vorausschauendes Planen und Handeln) setzen sich sukzessiv durch
- Gesellschaften werden nach innen befriedet (d.h. die Anwendung physischer Gewalt in menschl. Interaktionen verliert an Bedeutung)
Utilitarismus - Nützlichkeitslehre
(Jeremy Bentham)
es ist jedes Prinzip gemeint, das jede beliebige Handlung gutheißt (oder missbilligt) entsprechend ihrer Tendenz, das Glück derjenigen Partei zu erhöhen (oder zu vermindern) um deren Interessen es geht
Disziplinarindividuum (Michel Foucault)
Habitualisierung von sozial erwünschtem Verhalten
- wird durch die dressurartige Zurichtung von Körpern erreicht
- sei es durch ein System kontrollierender Blicke
- oder die Zerlegung von Handlungsabläufen im Sinne einer Strukturierung und Rationalisierung des Tagesablaufs
Dialektik der Aufklärung
(Theodor W. Adorno / Max Horkheimer)
Modernisierung impleziert im großen und ganzen eine "Dialektik der Aufklärung", d.h.
- von erdachten und erhofften Idealen (Freiheit, Gleichheit, Menschlichkeit etc.)
hier und von
- Tatsächlichen Erfahrungen solcher Wandlungsprozesse (Kriege, Diktaturen, Bürokratien etc.)
dort.
Der Mensch als "Vagabund"
(Zygmunt Bauman)
- Heute scheint sich alles gegen lebenslange Entwürfe, dauerhafte Bindungen usw. zu verschwören
- Man kann nicht langfristig auf Arbeitsplatz, Beruf, nicht einmal auf eigene Fähigkeiten bauen
- Auch auf Partnerschaft oder Familie ist Zukunft nicht mehr zu gründen
- Die Bindung gilt von vornherein nur "bis auf weiteres"
Individualisierung
(massenhafte) Herauslösung von Individuen aus (traditionell) verlässlichen Sozialbindungen
Pluralisierung
Vervielfältigung von (konkurrierenden) Sinn - und Deutungsangeboten
Erste Moderne
Übergang aus traditionellen Ständegesellschaft zur modernen Industriegesellschaft
► Klassengesellschaft
Herauslösung des Einzelnen aus überkommenen Traditionen
Zweite Moderne
- Jenseits von Stand und Klasse
- Herauslösung des Einzelnen aus verlässlichen Sozialbindungen
- Leben in eigener Regie ► der einzelne wird zum Konstrukteur seiner Biografie, seiner Identität, seiner sozialen Netzwerke
Der Wert von Kindern
- Traditionale Gesellschaften
- Moderne Gesellschaften
Traditionale Gesellschaften:
- Kinder als (selbstverständlicher) Reichtum im Sinne der Mitarbeit und Alterssicherung
- Kinder verursachen keine Umstände, "laufen" einfach mit
- Kaum (praktizierbare) Geburtenregulierung
Moderne Gesellschaften:
- Wohlfahrtstaat (Absicherung gegen Krankheits- und Altersrisiken)
- Kinder als Investition (Bilanzsumme muss stimmen)
- Verlagerung auf immatrielle Bereiche (emotionale/biographische Lebensqualität)
- Flächendeckende Geburtenregulierung
Wer bin ich?
IDENTITÄT
- Beruf
- soziales Umfeld
- Körper
- Materielle Sicherheit
- Normen und Werte
Was machen Soziologen?
"sociological imagination" (Charles Wright Mills)
Deutscher Idealismus
Der Mensch als ein zur Erkenntnis fähiges Subjekt.
(Kant, Gottlieb, Fichte, Hegel, Schelling)
Erkennen - Unterscheiden - Entscheiden
ERKENNEN heißt UNTERSCHEIDEN
und das widerum heißt sich zu ENTSCHEIDEN.
Der soziologische Blick
- grundlegende Veränderung der Perspektive
- Desorientierung gegenüber dem "Gewohnten"
- Prinzipieller Zweifel an dem, wie uns die "Dinge" erscheinen
Was machen Soziologen?
- Soziologen sind Mythenjänger (Norbert Elias)
- Soziologen sind Voyeure (Herbert Blumer)
Naturwissenschaft (erklären) vs. Sozialwissenschaft (verstehen)
Erklären - Verstehen
"Die Natur erklären wir, das Seelenleben verstehen wir." (Wilhelm Dilthey)
Verstehen
"Das Verstehen ist ein Wiederfinden des ICH im DU." (Dilthey)
Hermeneutik
grob umschrieben: Kunst der Auslegung
Begriff Soziologie (1837)
"physique sociale"
Auguste Comte (Mitbegründer der Soziologie)
- war nicht begeistert über Wortbastard "Soziologie"
- wollte neue Wissenschaft in Anlehnung an die NW als "physique sociale" bezeichnet wissen
Zentrale Problemstellung der Soziologie
A) Wie ist Gesellschaft bzw. soziale Ordnung möglich?
ORDNUNGSPROBLEM
Menschliches Zusammenleben:
- Sich dem menschl. Zusammenleben zuzuwenden bedeutet, sich von überkommenen Vorstellungen,von Alltagswissenheiten und von ideologischen Glaubenssätzen abzuwenden
ORDNUNGSPROBLEM
Die Dialektik der gesellschaftlichen Konstruktion der Wirklichkeit
- Externalisierung (Gesellschaft ist ein menschliches Produkt)
- Objektivation (Gesellschaft ist eine objektive Wirklichkeit)
- Internalisierung (Der Mensch ist ein gesellschaftliches Produkt)
Zentrale Problemstellung der Soziologie
B) Wie ist sozialer Wandel möglich bzw. wie kommt es zu sozialem Wandel?
WANDLUNGSPROBLEM
Definition Soziologie
Soziologie im allgemeinen Sinne, meint
- die analytische Beschäftigung mit dem menschlichen Zusammenleben in all seinen Erscheinungsformen, Entstehungszusammenhängen und Folgewirkungen
Ständegesellschaft
Jesus weist den drei Ständen ihre Aufgaben zu!
- tu supplex ora ("du bete demütig") - Klerus (Angehörige geistlichen Standes)
- tu protege ("du beschütze") - Adel (Fürsten & Krieger)
- tuque labora ("du aber arbeite") - Bauern, Handwerker, Gesinde
Fackellauf
lampadia echontes diadosusin alleois
- man nimmt die Fackel der vorangegangenen Generation
- trägt sie ein Stück weiter und
- gibt sie in die Hände der nachfolgenden Generation, damit auch sie über einen selbst hinaus geht
- Die Arbeit der vorangegangenen Gerneration wird dadurch nicht vernichtet!
- sie ist die Voraussetzung dafür, dass die späteren Generationen über sie hinaus kommen können
Drei - Stadien - Gesetz (Auguste Comte)
Theologisches (fiktives) Stadium
Interpretation aller natürlichen Erscheinungen der Natur als Folge übernatürlicher Kräfte und Wesen.
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