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SAA 21, Fach 5: Arbeitsagogik

Dozentin: Karin Stucki

Dozentin: Karin Stucki


Kartei Details

Karten 36
Lernende 109
Sprache Deutsch
Kategorie Soziales
Stufe Universität
Erstellt / Aktualisiert 15.03.2015 / 05.09.2023
Lizenzierung Keine Angabe
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S. 8/11

 

Was gilt bei der Wahrnehmung?

Persönlicher Eindruck festhalten - alle Sinne einsetzen

Wahrnehmungsfehler:

  • Erster Eindruck
  • Vorurteile
  • Halo - Effekt
  • Übertragung
  • Projektion
  • Kontrasteffekt

 

 

S. 8

 

Arbeitsagogischer Prozess im Überblick?

Bestandesaufnahme:

  • Klientendossier
  • Wahrnehmen
  • Beobachten
  • Interpretieren
  • Diagnose erstellen

Zielvereinbarung

Handlungsplanung:

  • Arbeit
  • Methode
  • Mittel
  • Massnahmen

Umsetzung

Auswertung

 

 

S. 8

 

Welche Arbeitsschritte muss ich erledigen um ein Klientendossier zu erstellen?

  • Stammdaten erfassen
  • Aktuelle Situation, Vorgeschichte aufmehmen
  • Wünsche, Ziele und Motivation des Klienten klären
  • Auftrag der zuweisenden Stelle, Machbarkeit und Perspektiven klären
  • Evtl. ärztliche und psychiatrische Gutachten integrieren
  • Frühere Berichte, Ausbildungsabschlüsse und Arbeitszeugnisse einbeziehen
  • Aufnahmegespräch protokollieren

S. 2

 

Welche Herausforderungen beinhaltet das Spannungsfeld zwischen  Arbeitsagoge und Klient? 

Ziele in bestimmter Zeit erfüllen, Feedback, Förderplanung, Arbeitsbeziehung, Vorbildfunktion, Führungsfunktion, Standortgespräche, Rahmenbedingungen weitergeben

Klient: Zuweisender: IV, RAV, Eltern

Arbeitsagoge: Leitbild, Team, Institution

S. 2

 

Welche Herausforderungen beinhaltet das Spannungsfeld zwischen Klient und Arbeit/Kunde?

Kontrolle, Motivation, Vertrauen, Arbeitssicherheit, Anleitung, Ergonomie, Beobachter, Hilfsmittel, Arbeitsschritte, Methoden, Feedback

S. 2

 

Welche Herausforderungen bestehen im Spannungsfeld zwischen Arbeitsagoge und Arbeit/Kunde?

Qualität, Termine, Leistungsanspruch, Kundenzufriedenheit, Kundenpflege, AVOR, Offerten, Betriebswirtschaftliche Aspekte, Infrastruktur und Hilfsmittel

S. 3

 

Definition von Arbeitsagogik?

Arbeitsagogik ist das Begleiten, Unterstützen und Fördern von Menschen bei der Arberit. Ziel ist es, durch professionell gestaltete Arbeitsprozesse eine persönliche Entwicklung der begleitenden Menschen  zu unterstützen.

Häufig können diese Menschen aus psychischen, physischen oder auch wirtschaftlichen Gründen nicht, noch nicht oder nicht mehr im Arbeitsmarkt integriert werden.

S. 3

 

Wie heisst der deutsche Psychiater der 1924 den Begriff Arbeitstherapie einführte und wie heissen seine drei Kernpunkte?

Herrmann Simon

  1. Arbeit
  2. Erziehung
  3. Eine gesunde und menschenwürdige Umgebung

 

S. 4

 

Ziele der Arbeitsagogik?

Anstreben von höchstmöglicher Autonomie

Persönliche Stabilisierung und adäquater Umgang mit den eigenen Gefühlen

Selbständiges, eigenverantwortliches Leben führen

Behinderung und Erkrankung akzeptieren

Selbstvertrauen und Selbstwertgefühl stärken; Ich-Identität aufbauen

Soziale Kontakte aufbauen und pflegen

Rehabilitation zur Arbeit

etc.

S. 6

 

Was ist mit Förderplanung gemeint?

 

 

Die Förderplanung stellt ein Instrument dar, dass helfen soll, die spezifischen Aufgaben von AgogInnen zu lösen, die Bemühungen verschiedener Fachleute zu koordinieren und dadurch der betreuten Person möglichst umfassend gerecht zu werden.

S. 7

 

Was zeichnet Arbeitsagogisches Handeln aus?

Arbeitsagogisches Handeln erfolgt demnach planmässig, es ist durchdacht, es geschieht nicht willkürlich, sondern nach einem bestimmten agogischen Konzept.

Arbeitsagogisches Handeln bezweckt letztlich die Erreichung grösst möglicher Lebensqualität des Individiums.

Arbeitsagogisches Handeln ist zielgerichtet. Die Frage ist  allerdings, wer über die Zielsetzung entscheidet. Unsere Ziele sind evtl. nicht die Ziele der begleiteten Personen. Darauf müssen wir aufpassen!

S. 7

 

Arbeitsagogische Grundsätze?

Wir pflegen einen lösungsorientierten Ansatz. Weg vom Problem, hin zur Lösung.

Wir orientieren uns an den Ressourcen der Klienten, den dort liegt das Potenzial zur Veränderung. Wichtig dabei ist das konkrete Arbeits-Feedback. Dadurch kann der Prozess zwischen Klient und Arbeit gezielt genutzt werden. Gleichzeitig kann dabei die Selbsteinschätzung des Klienten trainiert werden: Selbsteinschätzung vor Fremdeinschätzung!

Arbeitsagogen erkennen die Lernchancen in den Arbeitsprozessen und nutzen diese gezielt und bewusst, indem sie immer wieder Erfolgserlebnisse, Lern- und Entwicklungsprozesse ermöglichen.

S. 10

 

Persönliche Gründe für die selektive Wahrnehmung der Reize?

 

Betroffenheit durch die eigenen Lebensumstände

Aktualität des Themas ( z.B auch in den Medien präsent )

Besondere Interessenlage von Beruf, Hobby, Beziehungen

Präsente Erinnerungen an frühere Erlebnisse, an bereits gemachte Erfahrungen

Angesprochen werden durch Reize ( Webung )

Emotionale Bedeutung, Gefühle

Nicht ansprechbar für den Reiz:

Keine Wahrnehmung wegen Übersättigung von Reizen ( abschalten )

Einschränkungen der Wahrnehmung bei Besetztsein durch starke Erlebnisse, bei vorhandenen Ängsten oder ausgeprägten Wunschvorstellungen 

S. 12

 

Strategien im Umgang mit Wahrnehmungsgefahren?

Person konfrontieren mit eigenen Wahrnehmungen

Dokumentieren

Situation/Person zu anderem Zeit wahrnehmen

Anderer Blickwinkel

Austausch-andere Meinung einholen

Reflektieren

Sich über die Gefaht bewusst sein

Sachlich bleiben-Fakten sammeln

Systematisch beobachten

S. 13

 

Beobachtungsprinzipien?

Das Ziel der systematischen Beobachtung und die Beobachtungskriterien sollten bekannt sein

Die beobachtete Situation muss möglichst klar, präzis und genau beschrieben werden: Was geschieht, wie geschieht es, wann und wo geschieht es?

Interpretierende Generalurteile wie freundlich, zuverlässig, ängstlich etc. vermeiden: Sie zittert und stottert. ( Nicht sie hat Angst ). Das Zurückführen von Begriffen auf das Beobachtbare wird als Operationalisierung bezeichnet.

Bestimmen des Beobachtungsverfahrens:

Wann, wie lange und wie oft will ich beobachten, welche Hilfsmittel und Beobachtungsmethoden( Beobachtungsbögen,Verlaufsprotokolle etc. ) möchte ich anwenden. Um zu gesicherten Aussagen zu kommen, ist es hilfreich, ein bestimmtes Verhalten der Klienten mehrmals, über einen längeren Zeitraum und in verschiedenen Situationen und Umgebungen zu beobachten. 

S. 14

 

Was heisst Interpretieren?

Der Beobachtung eine Bedeutung oder eine Erklärung geben. Interpretationen sind nicht immer unbedingt richtig oder zutreffend, denn sie sind immer subjektiv und stellen nur Hypothesen dar. Wichtiges Zwischenglied zwischen Beobachtungen und Beurteilungen ( Diagnosen ). Sich selber kritisch hinterfragen, welche Faktoren beeinflussen Wahrnehmungen und Deutungen?

S. 14

 

Wie definieren  wir die Diagnose im arbeitagogischen Prozess?

Die Diagnose oder die Beurteilung ist der eigentliche Zweck der differenzierten Beobachtung und steuert das arbeitsagogische Handeln. Es geht darum, die Beobachtungen und Interpretationen einzuordnen, Hypothesen zu bilden und sich schliesslich für eine mögliche Beurteilung zu entscheiden. Dies erfordert höchste Vorsichst, da die Beurteilung eine erhebliche Bedeutung auf die beobachtete Person und deren Lebensumstände haben könnte.

S. 16

 

Was bedeuten die einzelnen Buchstaben der SMART-Formel?

S: Spezifisch, ein Ziel soll konkret, eindeutig und präzise formuliert sein, sonst bleibt es nur ein vager Wunsch

M: Messbar, ein Ziel und ein Erreichungsgrad müssen überprüft weden können

A: Aktionsorientiert, ein Ziel soll Ansatzpunkt für positive Veränderungen aufzeigen ( nicht Anweisungen, was nicht getan werden soll )

R: Realistisch, Ein Ziel soll zwar hoch gesteckt, aber immer noch erreichbar sein

T: Terminierbar, ein Ziel soll einen ausreichenden zeitlichen Bezug mit einem festen Endzeitpunkt haben

Beispiel:

Ich betreibe ab sofort jede Woche an mindestens vier Tagen 20 bis 30 Minuten Ausdauersport (Joggen, Radfahren, Schwimmen), um damit mein Körpergewicht unter 75kg zu halten.

S. 17

 

Was bedeutet Schlüsselqualifikationen?

Schlüsselqualifikationen sind fachübergreifende Qualifikationen und drücken eine individuelle Handlungskompetenz aus. Die individuelle Handlungskompetenz ist die Fähigkeit einer Person, sich situativ angemessen und kompetent zu verhalten und entwickelt sich aus dem Zusammenwirken von Sozial-, Selbst-, Methoden- und Fachkompetenz

S. 17

 

Was gibt es für verschiedene Kompetenzen?

Sozialkompetenz:

Die Sozialkompetenz bezieht sich auf den Umgang mit anderen Menschen

Selbstkompetenz:

Alle auf die eigene Persönlichkeit bezogenen Fähigkeiten bilden die Selbstkompetenz ( auch als Personalkompetenz bezeichnet)

Methodenkompetenz:

Die Methodenkompetenz ist das Handwerkszeug für die Umsetzung der fachlichen Grundlagen, das "Gewusst Wie" bei der Arbeit. Alle Fähigkeiten und Kompetenzen, die notwendig sind, um eine bestimmte Aufgabe zu lösen, fallen in diese Katogerie.

Fachkompetenz:

Unter Fachkompetenz sind die hard skills oder fachlichen Qualifikationen zusammengefasst, die die Grundlagen jeder beruflichen Betätigung bilden.

S. 17

 

Was beinhaltet die Sozialkompetenz?

Kommunikationsfähigkeit

Konfliktfähigkeit

Kooperationsfähigkeit

Kritikfähigkeit, Kritisierfähigkeit

Einfühlungsvermögen

Anpassungsfähigkeit

Durchsetzungsvermögen

Abgrenzungsfähigkeit

Toleranz, Loyalität

Respekt, Rücksicht nehmen

Hilfsbereitschaft etc.

 

S. 17

 

Was beinhaltet die Selbstkompetenz?

Selbständigkeit

Selbstsicherheit

Ausdauer, Konstanz

Lernfähigkeit, Lernbereitschaft

Selbstwahrnehmung, Selbsteinschätzung

Selbstkritik

Offenheit, Kreativität, Flexibilität

Selbstkongruenz (Authentisch sein)

Eigenverantwortung

Hygiene, Zuverlässigkeit, Ordnungsinn

Aufnahmefähigkeit, Konzentrationsfähigkeit etc.

 

S. 17

 

Was beinhaltet die Methoden-Fachkompetenz?

Beurteilungsvermögen

Logisches/analytisches Denkvermögen

Entscheidungsfähigkeit

Planungsfähigkeit, Organisationsfähigkeit

Problemlösungsfähigkeit

Leistungsfähigkeit

Fein-/Grobmotorik

Genauigkeit

Umsetzung von Fachwissen

Methodische-Didaktische Fähigkeiten etc.

 

S. 19

 

Wichtige Bedeutungen von Arbeit für den Menschen?

Arbeit schafft Zeiterfahrung

Der soziale Horizont wird erweitert

Soziale Anerkennung

Beteiligung an kollektiven Zielen

Erwerbsarbeit vermittelt Selbstvertrauen

Aktivität und Kompetenz

Sozialer Status

Existenzsicherung

S. 20

 

Wert der Arbeit?

Arbeit vermittelt Identität

Arbeit gibt dem Alltag Struktur

Kollegen am Arbeitsplatz gehören zu zentralen Bezugspersonen im Leben

Arbeit vermittelt Selbstwert und Anerkennung

Arbeit ist ein Mittel zur Förderung der Selbstwahrnehmung

Arbeit konfrontiert mit Herausforderungen und gibt dadurch den Anstoss zu Lern-und Entwicklungsprozessen

Sinjvolle Arbeit emöglicht die Erfahrung, gebraucht zu werden

Arbeit verschafft Zugang zu eigenem Geld und den damit verbundenen Freiheiten 

S. 21

 

Wie heissen die acht Arbeitsphasen nach M. Brater?

  1. Entdecken
  2. Planen
  3. Sich entschliessen
  4. Ausführen
  5. Prüfen
  6. Korrigieren
  7. Abschliessen
  8. Auswerten

S. 21

 

Welche Anforderungen / Schlüsselqualifikationen braucht das Entdecken?

Die Übernahme einer Aufgabe erfordert:

Entscheidungsfreude, Verantwortungsbereitschaft, Einfühlungsvermögen, Selbstlosigkeit, Offenheit, Motivation, Aufnahmefähigkeit, Selbsteinschätzung....

S. 21

 

Welche Anforderungen / Schlüsselqualifikationen braucht das Planen?

Arbeitsschritte in geeigneter Reihenfolge. Benötigte Materialien und Werkzeuge müssen festgelegt werden. Eine Arbeitsplanung erfordert:

Vorstellungvermögen, logisches Denkvermögen, Organisationsfähigkeit, Konzentrationsfähigkeit, Planungsfähigkeit, Sorgfallt.....

S. 21

 

Welche Anforderung / Schlüsselqualifikation braucht es um sich zu Entschliessen?

Der Entschluss zur Tat, der Übergang vom Denken zum Tun erfordert:

Motivation, Selbstüberwindung, Willensstärke, Selbstvertrauen, Mut, Eigenantrieb, Entscheidungsfähigkeit.....

S. 21

 

Welche Anforderungen / Schlüsselqualifikationen braucht das Ausführen?

Der physische Arbeitsvollzug verlangt:

Koordination zwischen Körper und Geist, Ausdauer, Belastbarkeit, Durchhaltevermögen, Genauigkeit, Zuverlässigkeit...