S 11
S 11: Intervention I (Personale Ansätze)
S 11: Intervention I (Personale Ansätze)
Fichier Détails
Cartes-fiches | 19 |
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Langue | Deutsch |
Catégorie | Psychologie |
Niveau | Université |
Crée / Actualisé | 04.06.2013 / 10.06.2013 |
Lien de web |
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Beschreibe die beiden Ansatzpunkte von Stressprävention!
Personenbezogen:
- Stress als individuelles Phänomen
- Veränderung von Wahrnehmung (appraisal), Reaktion und Handeln (Coping; Leuten helfen, Dinge nicht mehr als belastend wahrzunehmend)
- Logik: Interindividuelle Unterschiede
Organisationsbezogen:
- Stress als Phänomen der ARbeit
- Veränderung der Arbeit selbst, der Arbeitsbedingungen und der sozialen Beziehungen
- Logik: Verminderung arbeitsbezogener Ursachen
Umfassendere Ansätze: Kombination von beidem!
Beschreibe die drei Arten der Prävention!
Pimär:
- Vermeidung der Entstehung von Stresssymptomen
- Person: Stress-Management
- Zielgruppe: Gesunde
- Areit: Gesundheitsförderliche Arbeitsgestaltung
Sekundär:
- Bekämpfund von milden STresssymptomen
- Person: Stress-Management
- Zielgruppe: Mild Gestresste
- Arbeit: Arbeitsumgestaltung
Terziär:
- Schadensbegrenzung
- Person: Therapie
- Arbeit: Schon-Arbeitsplätze
Achtung: Manche Autoren bezeichnen Primäre Prävention als arbeits- und sekundäre als personenbezogen. Ist aber laut Semmer unpassend. Unterstellt, dass Arbeit in allen Fällen die primäre URache darstellt, was nicht haltbar ist, denn Arbeit ist oft wichtig, doch nicht immer primäre URsache!)
Beschreibe die Ziele bei Stressbewältigung
- Richtige Einschätzung von Stresssituationen
- Gute Einschätzung von Ressourcen
- Erkennen der eigenen Stressreaktion
- Stress zugeben können, John-Wayne-Syndrom überwinden (= Männer in Kantine alle gestresst, beim psych- Interview plötzlich nicht mehr, da sie nicht schwach erscheinen wollen)
- Konstruktiver Umgang mit eigenen Ressourcen
- Vernünftiger Umgang mit eigenem Körper, Symptome wahrnehmen
- Vernünftiger Ausgleich von Belastung und ERholung
- Realistisches HAndeln; ändern, was man ändern kann, Aufwand und ERtrag kalkulieren
Beschreibe den versch. Umgang mit EMotionen
- Unterdrücken: allg. nicht sinnvoll. Dann sinnvoll, wenn man davon ausgeht, dass sich nähere BEschäftigung damit nicht lohnt. Anger-in (in sich hineinfressen) und anger-out (z.B. andere anschreien) beides nicht sinnvoll!
- Herauslassen (Kathasis): allg. nicht sinnvoll, hineinsteigern
- zulassen: sinnvoll, wenn mit Distanz verbunden, wenn kein Hineinsteigern (MEtakognition zuhilfe nehmen)
Beschreibe personenbezogene Ansätze der Intervention!
Entspannungsorientiert:
- Progressive Muskelentspannung nach Jacobson
- MEditation/ Autogenes Training/ Mindfulness
Kognitiv/ behavioral:
- Rational-emotive Therapie (RET) nach Ellis
- Stressimpfungstraining nach Meichenbaum
Spezifische Kompetenzen
- Konfliktmanagement
- Zeitmanagement/ Selbstregulation
- Problemlösetraining
- Training sozialer Kompetenzen
Häufig: Kognitiv/ behavioral (v.a. Meichenbaum) kombiniert mit Entspannung
Beschreibe das Stressimpfungstraining nach Meichenbaum!
Ziele:
- Erkennen von nicht optimaler Wahrnehmung (Appraisal), nicht optimaler Reaktion (überreaktion) und nicht optimalem Coping
- Erarbeiten von besseren Strategien
- Einüben der neuen Strategien (in Vorstellung, Rollenspielen, dann in Praxis)
Beschreibe das Stressimpfungstraining nach Meichenbaum: welche drei Phasen gibt es?
Informationsphase
- Beziehung herstellen
- Datenerhebung und Diagnostik
- REformulierung des Stressgeschehens
Lern- und Übungsphase
- Entspannungstraining
- Kognitive Strategien (kogn. Umstrukturierung, Problemlösetraining, Selbstinstruktion)
Anwendungsphase
- Vorstellungsübungen
- Reizkontrontation in der Realität
- Rückfallprävention
- Posttrainingsphase
Achtung! Meichenbaum klinisch/therapeutisches Konzept. Anwendung im beruflichen Stress-Management-Training meist nicht strikt nach diesem Schema (z.B. keine systematische DEsensibilisierung)
(Details zum Bild wären in Folien)
Zeitplanung und Prioritätensetzung: Was bereitet oft Probleme?
- Zu hohe Ansprüche/ Perfektionismus --> am besten ein Detail des Vh. verbessern (jeden Morgen notieren was zu tun, realisierbar)
- Rigide/ strikte Planung --> am besten: PLanungsrevision (schnell, improvisiert, aber bewusst)
- Kurz-vs. langfristige Optimierung --> gut: auch wenn delegieren (Aufgaben anderen geben) Zeit kostet, sollte man es tun, nicht alles selbst machen
- Pausen werden nicht ausreichend eingeplant --> ihr Wert aber nachgewiesen!
- Zeitaufwand wird unterschätzt!
Beispiel zu Prioritätensetzung und Zeitmanagement. (Aspekt der Selbstüberschätzung): Drei Aufsätze schreiben, A musste selber Termine setzen, B von aussen -- gleichmässige Zeitverteilung. Selbst gesetzte Termine waren...
... anspruchsvoller
... mehr als doppelt so häufig überschritten
... mit schlechterer Leistung verbunden
Beschreibe Mindfulness (Achtsamkeit)
Grundprinzipien:
- Die Aufmerksamkeit auf wahrnehmbare mentale Zustände im Hier und Jetzt richten, nicht-wertend und unvoreingenommen und kontinuierlich
- this includes continuous immediate awareness of physical sensations, perceptions, affective states, thoughts, and imagery
Mindfulness...
- als Prozess der Aufmerksamkeitslenkung
- als Möglichkeit, die eigenen Erfahrungen mit Neugier zu verbinden, "experiential openness, and acceptance"
Bsp: Sitting meditation
Mindfulness als Disposition (Wahrnehmen oder nicht-wahrnehmen als Eigenschaft): Erheben durch Mindful Attention Awareness Scale MAAS
Womit korreliert die MAAS?
- Persönlichkeitsvariablen (mit Neurotizismus -.56)
- Emotionalen Störungen (mit Depression r .37)
- Subjektivem Wohlbefinden
- Eudämischem Wohlbefinden (Kompetenz; Einfluss nehmen auf die Welt resp. sich dazu in der Lage fühlen)
- Körperlichem Befinden
MAAS = gut etabliertes Verfahren, sehr wirksam bei Stress
Was ist das typische Format des Stress-Management-Trainings?
- in Gruppen durchgeführt (6-12 Personen)
- wöchentlich (2h/Woche, 12 Wochen oder ganze/halbe Tage)
- Auffrisch-Sitzung nach einiger Zeit
- oft: kognitiv-behaviorales Training, kombiniert mit Entspannungstraining
- in den letzten Jahren oft auch Mindfulness
Was ist das Mass für Interventionserfolg (Effektstärke) von Cohen's d?
Logik: Unterschiede vergleichbar machen, indem man sie an der Standardabweichung (SD) normiert
d=1 heisst, Verbesserung um 1 SD über die Zeit (Vorher-Nachher-Vergleich) und Vergleich Behandelter vs. Unbehandelter
d = .20 => klein
d = .50 => mittel
d = .80 => gross
Zudem: Perzentil 84 meint, 84% haben weniger als x und 16% höheren Wert als x
Beschreibe die Verortung von Cohen's d und den Perzentilwerten in der Standardnormalverteilung
- 50. Perzentil = genau in der Mitte
- 68% aller Fälle liegen zwischen -1 SD und +1 SD (84-16 = 68)
- 95% der Fälle liegen zwischen -1.96 SD und +1.96 SD
- Ein d von 1 bedeutet z.B., dass jemand, der genau auf dem 50. Perzentil (=Median, = Mittelwert bei Std.normalverteilung) war, nachher (A') um 1 SD höher liegt, also beim 84. Perzentil
- Ein d von 0.5 bedeutet z.B., dass jemand, der genau auf dem 50. Perzentil (= Median, = Mittelwert bei Std.Normalverteilung) war, nachher (A') um 0.5 SD höher liegt, also beim 69. Perzentil
Ein d von 0.5 bedeutet z.B., dass jemand, der genau auf dem 50. Perzentil (= Median, = Mittelwert bei Std.Normalverteilung) war, nachher (A') um 0.5 SD höher liegt, also beim 69. Perzentil
Beispiel d = 0.5: Der Mittelwert der Behandelten Gruppe liegt um 0.5 SD höher, also beim 69. Perzentil der unbehandelten Gruppe (Bild Vorderseite)
Wirksamkeit von Stress-Management-Training (SMT)?
- Verschiedene Meta-Analysen durchgeführt
- SMT im Allg. wirksam (Effektgrössen (d) zwischen .35 und .45)
- Heterogene Effekte: Grosse Variationsbreite (mal positive, mal keine, mal negative Effekte)
- Kognitiv-behavioral besonders effektiv für psychische und psychosom. Reaktionen
- Entspannungstraining besonders wirksam für physiologische REaktionen (z.B. gemessen an ab/zunahme Blutdruck)
- Kombi insgesamt besonders vielversprechend
- Zeitl. Dauer der Effekte: Widersprüchliche Angaben, doch z.T. recht stabil.
Ist Stressmanagement nur personenbezogen?
- Personenbezogene Methoden können durchaus eingesetzt werden, um die Arbeitsbedingungen zu verbessern
- - z.B. erkennen, inwieweit man Stresssituationen beeinflussen kann
- - z.B. erarbeiten von Verbesserungsvorschlägen als (problemorientierte) Copingstrategie
- - z.B. gezieltes Training in Innovation
- - z.B. konstruktive GEsprächsgestaltung bei KOnflikten
- SMT wirkt sich auf Wahrnehmung der eigenen Arbeit aus (Z.B. ZEitdruck, KOntrolle, soz. Unterstützung)
Metaanalyse zu Mindfulness?
Durchgehend mittlere Effekte. Unterscheidet sich nicht gross bei Patienten und Nichtpatienten. Konsistente Effekte. Insgesamt gut, erfreulich.
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