Röm. Sachenrecht - II. Besitz

Fehlerfrei besitzt, wer die Sache vom anderen NEC VI (nicht durch Gewalt), NEC CLAM (nicht durch heimliches Entziehen), NEC PRECARIO (nicht zum Precarium) erhalten hat.

Im Interdiktenverfahren wird fehlerhafter bzw. -freier Besitz nur im Verhältnis der Streitparteien beurteilt.

Durch Interdikte die Gewaltanwendung gegen ihn verbieten (prohibitosiche Interdikte) und solche, die dem Gegner die RÜckgabe der Sache auftragen (restitutorische).

Rechtmäßiger Besitz liegt vor, wenn der Besitz aufgrund einer IUSTA CAUSA erlangt wurde.

Daher auch: POSSESSIO ES IUSTA CAUSA
Auch: POSSESSIO CIVILIS

Wer sich unbefugt und in Bereicherungsabsicht einer remden, beweglichen Sache bemächtigt, begeht ein FURTUM.

(a) Die pönale ACTIO FURTI

(b) die sachverfolgende CONDICTIO FURTIVA

Er hat dem Bestohlenen (nicht dem Staat)

• bei offenem Diebstahl (FURTUM NAIFESTUM) das 4fache des Werts der gestohlenen Sache zu leisten
• bei geheimem Diebstahl (FURTUM NEC MANIFESTUM) das Doppelte des Werts der gestohlenen Sache zu leisten

Die sachverfolgende CONDICTIO FURTIVA zielt darauf a, dass der Dieb die Sache zurückgibt oder ihren (einfachen) Wert ersetzt.

Nur gegen den Dieb. SIe kann nicht gegen sachbesitzende Dritte angestellt wwerden, da sie keinen dinglichen Charakter hat.

Sie kann außerdem auch dann noch angestellt werden, wenn der Dieb die Sache nicht mehr besitzt oder diese gar nicht mehr exisitert.

• Pfandgläubiger, dem die Pfandasche gestohlen wird: ihm wird die ACTIO FURTI gegen den FUR gewährt
• Inhaber fremder Sachen, die aufgrund des Detentionsverhältnisses die Pflicht haben, für einen Diebstahl der Sache einzustehen: ihnen steht die pönale ACTIO FURTI zu, weil sie ihrem Vertragspartner bei einem FURTUM Ersatz leisten müssen;
  Auch hier steht die CONDICTIO FURTIVA nur dem Eigentümer zu - er msus sie aber an den bestohlenen Inhaber abtreten, wenn dieser ihm Schadenersatz leistet.